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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
Zu der Mischung muß man nur so viel Wasser nehmen, daß die
Mörtelmasse gut durchnäßt ist, ohne ihre steife Beschaffenheit zu
verlieren.

In das Gemäuer wurden Füllsteine (größere Stücke von Feld-,
Kalk- oder Sandsteinen, auch Klamotten) eingestampft, um an Mörtel-
masse zu sparen; die Füllung kam lagenweise mit dem Mörtel, und
von diesem gut umgeben, zu liegen.

Nachdem Cement mit dem Zuschlag auf einer Brettunterlage aus-
gebreitet und flüchtig mit einander vermengt wurde, benäßte man die
Mischung mit einer Gießkanne und harkte man erstere gut durch. Als-
dann wurde die Mörtelmasse in die Fundamentgräben gebracht und
begann die Aufstellung der Kastenformen.

In den Figuren 486 und 487 wird ein Cementgußgebäude (Grund-
riß und Schnitt), welches in der Thürrschmidtstraße Nr. 10 steht,
veranschaulicht. Im Grundriß bezeichnen a den Vorgarten, b die
Stuben, c die Küche, d die Treppe, e den Flur. Alles am Gebäude,

[Abbildung] Fig. 422.
[Abbildung] Fig. 423.
die Mauern, preußischen Kappen im Keller, die böhmischen Kappen in
den Vorderzimmern, die flachen Kreuzgewölben im Flur, das Dach,
die Gesimse, Attika, die Treppen u. s. w., kurz alles besteht aus Ce-
mentguß.

Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
Zu der Miſchung muß man nur ſo viel Waſſer nehmen, daß die
Mörtelmaſſe gut durchnäßt iſt, ohne ihre ſteife Beſchaffenheit zu
verlieren.

In das Gemäuer wurden Füllſteine (größere Stücke von Feld-,
Kalk- oder Sandſteinen, auch Klamotten) eingeſtampft, um an Mörtel-
maſſe zu ſparen; die Füllung kam lagenweiſe mit dem Mörtel, und
von dieſem gut umgeben, zu liegen.

Nachdem Cement mit dem Zuſchlag auf einer Brettunterlage aus-
gebreitet und flüchtig mit einander vermengt wurde, benäßte man die
Miſchung mit einer Gießkanne und harkte man erſtere gut durch. Als-
dann wurde die Mörtelmaſſe in die Fundamentgräben gebracht und
begann die Aufſtellung der Kaſtenformen.

In den Figuren 486 und 487 wird ein Cementgußgebäude (Grund-
riß und Schnitt), welches in der Thürrſchmidtſtraße Nr. 10 ſteht,
veranſchaulicht. Im Grundriß bezeichnen a den Vorgarten, b die
Stuben, c die Küche, d die Treppe, e den Flur. Alles am Gebäude,

[Abbildung] Fig. 422.
[Abbildung] Fig. 423.
die Mauern, preußiſchen Kappen im Keller, die böhmiſchen Kappen in
den Vorderzimmern, die flachen Kreuzgewölben im Flur, das Dach,
die Geſimſe, Attika, die Treppen u. ſ. w., kurz alles beſteht aus Ce-
mentguß.

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[466/0482] Zweites Kapitel. Die Gewölbe. Zu der Miſchung muß man nur ſo viel Waſſer nehmen, daß die Mörtelmaſſe gut durchnäßt iſt, ohne ihre ſteife Beſchaffenheit zu verlieren. In das Gemäuer wurden Füllſteine (größere Stücke von Feld-, Kalk- oder Sandſteinen, auch Klamotten) eingeſtampft, um an Mörtel- maſſe zu ſparen; die Füllung kam lagenweiſe mit dem Mörtel, und von dieſem gut umgeben, zu liegen. Nachdem Cement mit dem Zuſchlag auf einer Brettunterlage aus- gebreitet und flüchtig mit einander vermengt wurde, benäßte man die Miſchung mit einer Gießkanne und harkte man erſtere gut durch. Als- dann wurde die Mörtelmaſſe in die Fundamentgräben gebracht und begann die Aufſtellung der Kaſtenformen. In den Figuren 486 und 487 wird ein Cementgußgebäude (Grund- riß und Schnitt), welches in der Thürrſchmidtſtraße Nr. 10 ſteht, veranſchaulicht. Im Grundriß bezeichnen a den Vorgarten, b die Stuben, c die Küche, d die Treppe, e den Flur. Alles am Gebäude, [Abbildung Fig. 422.] [Abbildung Fig. 423.] die Mauern, preußiſchen Kappen im Keller, die böhmiſchen Kappen in den Vorderzimmern, die flachen Kreuzgewölben im Flur, das Dach, die Geſimſe, Attika, die Treppen u. ſ. w., kurz alles beſteht aus Ce- mentguß.

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/482>, abgerufen am 29.04.2024.