Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

Herzog von ......, ein Mann den die Mainzer und Coblenzer Bajaderen besser als alle züchtigen Weiber der Gegenwart zu schätzen wissen werden. Wenn sie ihren Freund auch einst incognito an die frische Luft setzten, so machte dies wenig aus. Der Herzog versöhnte sich wieder mit seinen alten Bekanntinnen und die guten Mainzer und Coblenzer wissen von dem freudenfreundlichen Manne viel galante Affentheuer zu erzählen.

Es konnte nicht fehlen, daß der Herzog bei seinem Münchener Aufenthalt auch auf den Ritter Schnapphahnski stieß ... Tagtäglich hörte er von der ruhmreichen Vergangenheit unsres Helden erzählen und es versteht sich von selbst, daß er schließlich vor Eifersucht zu zerspringen meinte. Als man daher einst seinen trefflichen Rivalen wieder bis in den Himmel erhob, strich der Herzog nachlässig den Schnurrbart und meinte, daß er nach den Antecedentien des edlen Ritters nicht leicht an seine hohe Bravour glauben könne. Wie ein Nadelstich traf diese Aeußerung das fröhliche Herz unsres armen Ritters und kaum davon in Kenntnis gesetzt, läßt er den Herzog auch schon wegen seiner unerquicklichen Aeußerung zur Rede stellen. Er bemerkt ihm, daß Alles nur auf Unkenntnis beruhen könne, und daß er, der edle Ritter Schnapphahnski, sich wegen seines unvergleichlichen

Herzog von ……, ein Mann den die Mainzer und Coblenzer Bajaderen besser als alle züchtigen Weiber der Gegenwart zu schätzen wissen werden. Wenn sie ihren Freund auch einst incognito an die frische Luft setzten, so machte dies wenig aus. Der Herzog versöhnte sich wieder mit seinen alten Bekanntinnen und die guten Mainzer und Coblenzer wissen von dem freudenfreundlichen Manne viel galante Affentheuer zu erzählen.

Es konnte nicht fehlen, daß der Herzog bei seinem Münchener Aufenthalt auch auf den Ritter Schnapphahnski stieß … Tagtäglich hörte er von der ruhmreichen Vergangenheit unsres Helden erzählen und es versteht sich von selbst, daß er schließlich vor Eifersucht zu zerspringen meinte. Als man daher einst seinen trefflichen Rivalen wieder bis in den Himmel erhob, strich der Herzog nachlässig den Schnurrbart und meinte, daß er nach den Antecedentien des edlen Ritters nicht leicht an seine hohe Bravour glauben könne. Wie ein Nadelstich traf diese Aeußerung das fröhliche Herz unsres armen Ritters und kaum davon in Kenntnis gesetzt, läßt er den Herzog auch schon wegen seiner unerquicklichen Aeußerung zur Rede stellen. Er bemerkt ihm, daß Alles nur auf Unkenntnis beruhen könne, und daß er, der edle Ritter Schnapphahnski, sich wegen seines unvergleichlichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0112" n="106"/>
Herzog von &#x2026;&#x2026;, ein Mann den die Mainzer und Coblenzer Bajaderen besser als alle züchtigen Weiber der Gegenwart zu schätzen wissen werden. Wenn sie ihren Freund auch einst incognito an die frische Luft setzten, so machte dies wenig aus. Der Herzog versöhnte sich wieder mit seinen alten Bekanntinnen und die guten Mainzer und Coblenzer wissen von dem freudenfreundlichen Manne viel galante Affentheuer zu erzählen.</p>
          <p>Es konnte nicht fehlen, daß der Herzog bei seinem Münchener Aufenthalt auch auf den Ritter Schnapphahnski stieß &#x2026; Tagtäglich hörte er von der ruhmreichen Vergangenheit unsres Helden erzählen und es versteht sich von selbst, daß er schließlich vor Eifersucht zu zerspringen meinte. Als man daher einst seinen trefflichen Rivalen wieder bis in den Himmel erhob, strich der Herzog nachlässig den Schnurrbart und meinte, daß er nach den Antecedentien des edlen Ritters nicht leicht an seine hohe Bravour glauben könne. Wie ein Nadelstich traf diese Aeußerung das fröhliche Herz unsres armen Ritters und kaum davon in Kenntnis gesetzt, läßt er den Herzog auch schon wegen seiner unerquicklichen Aeußerung zur Rede stellen. Er bemerkt ihm, daß Alles nur auf Unkenntnis beruhen könne, und daß er, der edle Ritter Schnapphahnski, sich wegen seines unvergleichlichen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0112] Herzog von ……, ein Mann den die Mainzer und Coblenzer Bajaderen besser als alle züchtigen Weiber der Gegenwart zu schätzen wissen werden. Wenn sie ihren Freund auch einst incognito an die frische Luft setzten, so machte dies wenig aus. Der Herzog versöhnte sich wieder mit seinen alten Bekanntinnen und die guten Mainzer und Coblenzer wissen von dem freudenfreundlichen Manne viel galante Affentheuer zu erzählen. Es konnte nicht fehlen, daß der Herzog bei seinem Münchener Aufenthalt auch auf den Ritter Schnapphahnski stieß … Tagtäglich hörte er von der ruhmreichen Vergangenheit unsres Helden erzählen und es versteht sich von selbst, daß er schließlich vor Eifersucht zu zerspringen meinte. Als man daher einst seinen trefflichen Rivalen wieder bis in den Himmel erhob, strich der Herzog nachlässig den Schnurrbart und meinte, daß er nach den Antecedentien des edlen Ritters nicht leicht an seine hohe Bravour glauben könne. Wie ein Nadelstich traf diese Aeußerung das fröhliche Herz unsres armen Ritters und kaum davon in Kenntnis gesetzt, läßt er den Herzog auch schon wegen seiner unerquicklichen Aeußerung zur Rede stellen. Er bemerkt ihm, daß Alles nur auf Unkenntnis beruhen könne, und daß er, der edle Ritter Schnapphahnski, sich wegen seines unvergleichlichen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-04T15:10:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-04T15:10:31Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Faksimile 0150) (2013-01-04T15:10:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-04T15:10:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Worttrennungen am Zeilenende entfallen
  • Sonderzeichen und nicht-lateinische Schriftzeichen werden möglichst originalgetreu wiedergegeben
  • Das lange s (ſ) wird als normales s wiedergegeben.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/112
Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/112>, abgerufen am 02.05.2024.