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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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ses, Zittern der Glieder und überhaupt Symptome
zurück, die sich auch beym Beginn des Teta-
nus zeigen. Diese Rückbleibsel sind eigent-
lich nur geringe Grade des Starrkrampfs ein-
zelner Muskeln, und erforden daher dieselbe
Behandlung, wie der ausgebildete Krampf,
nur in geringerem Grade, und Rückfälle sind
immer zu besorgen. Einreibungen von Queck-
silber-Salbe, und Bäder sind gewöhnlich hin-
reichend das Uebel zu beseitigen; in andern
Fällen gab man innerlich Kalomel, Opium,
Wein, der besonders in dieser Periode gerühmt
wird. Immer müssen neue Ursachen die zur
Erzeugung des Tetanus beytragen können, sorg-
fältig vermieden werden. Die grosse Empfind-
lichkeit, grosse Schwäche; die meistens zu-
rück bleibt, erfordert theils Narkotika, theils
Roborantia, überhaupt eine gelinde reitzende
restaurirende Methode, welche der Kraft des
Kranken angemessen ist. Zu Zertheilung der
kalten Geschwülste, die manchmal nach dem
Tetanus zurückbleiben, haben sich narcotische
und Mercurial-Einreibungen, in manchen Fäl-
len, wo jene nichts halfen, tonische Mittel
bewährt.

Was die Diät, der am Tetanus leidenden
betrifft, so versteht es sich von selbst, dass
die Nahrungs-Mittel nicht fest, sondern flüs-
sig seyn müssen, theils wegen der gehinder-

ses, Zittern der Glieder und überhaupt Symptome
zurück, die sich auch beym Beginn des Teta-
nus zeigen. Diese Rückbleibsel sind eigent-
lich nur geringe Grade des Starrkrampfs ein-
zelner Muskeln, und erforden daher dieselbe
Behandlung, wie der ausgebildete Krampf,
nur in geringerem Grade, und Rückfälle sind
immer zu besorgen. Einreibungen von Queck-
silber-Salbe, und Bäder sind gewöhnlich hin-
reichend das Uebel zu beseitigen; in andern
Fällen gab man innerlich Kalomel, Opium,
Wein, der besonders in dieser Periode gerühmt
wird. Immer müssen neue Ursachen die zur
Erzeugung des Tetanus beytragen können, sorg-
fältig vermieden werden. Die grosse Empfind-
lichkeit, grosse Schwäche; die meistens zu-
rück bleibt, erfordert theils Narkotika, theils
Roborantia, überhaupt eine gelinde reitzende
restaurirende Methode, welche der Kraft des
Kranken angemessen ist. Zu Zertheilung der
kalten Geschwülste, die manchmal nach dem
Tetanus zurückbleiben, haben sich narcotische
und Mercurial-Einreibungen, in manchen Fäl-
len, wo jene nichts halfen, tonische Mittel
bewährt.

Was die Diät, der am Tetanus leidenden
betrifft, so versteht es sich von selbst, dass
die Nahrungs-Mittel nicht fest, sondern flüs-
sig seyn müssen, theils wegen der gehinder-

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[82/0092] ses, Zittern der Glieder und überhaupt Symptome zurück, die sich auch beym Beginn des Teta- nus zeigen. Diese Rückbleibsel sind eigent- lich nur geringe Grade des Starrkrampfs ein- zelner Muskeln, und erforden daher dieselbe Behandlung, wie der ausgebildete Krampf, nur in geringerem Grade, und Rückfälle sind immer zu besorgen. Einreibungen von Queck- silber-Salbe, und Bäder sind gewöhnlich hin- reichend das Uebel zu beseitigen; in andern Fällen gab man innerlich Kalomel, Opium, Wein, der besonders in dieser Periode gerühmt wird. Immer müssen neue Ursachen die zur Erzeugung des Tetanus beytragen können, sorg- fältig vermieden werden. Die grosse Empfind- lichkeit, grosse Schwäche; die meistens zu- rück bleibt, erfordert theils Narkotika, theils Roborantia, überhaupt eine gelinde reitzende restaurirende Methode, welche der Kraft des Kranken angemessen ist. Zu Zertheilung der kalten Geschwülste, die manchmal nach dem Tetanus zurückbleiben, haben sich narcotische und Mercurial-Einreibungen, in manchen Fäl- len, wo jene nichts halfen, tonische Mittel bewährt. Was die Diät, der am Tetanus leidenden betrifft, so versteht es sich von selbst, dass die Nahrungs-Mittel nicht fest, sondern flüs- sig seyn müssen, theils wegen der gehinder-

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/92>, abgerufen am 26.04.2024.