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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.
derer viel/ die das Ansehen der Fröm-
keit hatten/ boßhaftiger sind als alle
andere/ massen solches noch in der
Welt oft offenbar wird/ wann sie die-
ser oder jener Fall anstößt. Wann
aber der/ der Herz und Nieren prüfet/
lebendig und kräftig ist/ und schärfer
dann kein zweyschneidig Schwert/
und durchdringet/ biß daß scheidet
Seel und Geist/ und ein Richter
kommen wird der Gedanken und Sin-
nen deß Herzens.
Ebr. IV. 12. Als-
dann werden wir/ nicht nur etliche:
sondern alle solche auch sehen; weil
zur selben Zeit kein Schafbelz/ den
Wolf; und keine Ubertünchung deß
Grabs/ die darunter ligende Unrei-
nigkeit bedecken und verbergen kön-
nen wird; Dann kein Creatur ist für
ihm unsichtbar/ der alsdann richten
wird; es ist aber alles bloß und ent-
deckt für seinen Augen.
Ebr. IV. 13.
Welches auch der Apostel seinen Co-

rinthiern

Das Neunte Capitel.
derer viel/ die das Anſehen der Froͤm-
keit hatten/ boßhaftiger ſind als alle
andere/ maſſen ſolches noch in der
Welt oft offenbar wird/ wann ſie die-
ſer oder jener Fall anſtoͤßt. Wann
aber der/ der Herz und Nieren pruͤfet/
lebendig und kraͤftig iſt/ und ſchaͤrfer
dann kein zweyſchneidig Schwert/
und durchdringet/ biß daß ſcheidet
Seel und Geiſt/ und ein Richter
kom̃en wird der Gedanken und Sin-
nen deß Herzens.
Ebr. IV. 12. Als-
dann werden wir/ nicht nur etliche:
ſondern alle ſolche auch ſehen; weil
zur ſelben Zeit kein Schafbelz/ den
Wolf; und keine Ubertuͤnchung deß
Grabs/ die darunter ligende Unrei-
nigkeit bedecken und verbergen koͤn-
nen wird; Dann kein Creatur iſt fuͤr
ihm unſichtbar/ der alsdann richten
wird; es iſt aber alles bloß und ent-
deckt fuͤr ſeinen Augen.
Ebr. IV. 13.
Welches auch der Apoſtel ſeinen Co-

rinthiern
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[283/0357] Das Neunte Capitel. derer viel/ die das Anſehen der Froͤm- keit hatten/ boßhaftiger ſind als alle andere/ maſſen ſolches noch in der Welt oft offenbar wird/ wann ſie die- ſer oder jener Fall anſtoͤßt. Wann aber der/ der Herz und Nieren pruͤfet/ lebendig und kraͤftig iſt/ und ſchaͤrfer dann kein zweyſchneidig Schwert/ und durchdringet/ biß daß ſcheidet Seel und Geiſt/ und ein Richter kom̃en wird der Gedanken und Sin- nen deß Herzens. Ebr. IV. 12. Als- dann werden wir/ nicht nur etliche: ſondern alle ſolche auch ſehen; weil zur ſelben Zeit kein Schafbelz/ den Wolf; und keine Ubertuͤnchung deß Grabs/ die darunter ligende Unrei- nigkeit bedecken und verbergen koͤn- nen wird; Dann kein Creatur iſt fuͤr ihm unſichtbar/ der alsdann richten wird; es iſt aber alles bloß und ent- deckt fuͤr ſeinen Augen. Ebr. IV. 13. Welches auch der Apoſtel ſeinen Co- rinthiern

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/357>, abgerufen am 27.04.2024.