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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

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Das Schnupftuch.
(Dein Ruhm, o junger Held, wird an die Sterne rei-
chen!)
Seht voll Zufriedenheit auf dieses Siegeszeichen.
Dies Schnupftuch sey nicht mehr in Sterblicher Ge-
walt;
Kein Kasten schicket sich zu einem Aufenthalt
Für diesen hohen Schmuck; Gleich andern Siegstro-
phäen,
Müß es die spätste Welt in Famens Tempel sehen.
Die Locke, die ehmals ein scharfer Stal getrennt,
Und Hampton fallen sah, glänzt ietzt am Firmament.
Dies Schnupftuch, welches wir mit so viel Muth er-
fochten;
Das ewge Lorbeern uns um unsre Stirn geflochten,
Charmant, dies geb ich dir; mit Recht sey stolz darauf,
Geh, häng es im Triumph in Famens Tempel auf.

So sagt er, und Charmant steurt mit den hellen
Schwingen
Auf Famens Tempel zu, die Feyer zu vollbringen.
Wer kennt den Wunderbau von Famens Tempel
nicht?
Auf

Das Schnupftuch.
(Dein Ruhm, o junger Held, wird an die Sterne rei-
chen!)
Seht voll Zufriedenheit auf dieſes Siegeszeichen.
Dies Schnupftuch ſey nicht mehr in Sterblicher Ge-
walt;
Kein Kaſten ſchicket ſich zu einem Aufenthalt
Fuͤr dieſen hohen Schmuck; Gleich andern Siegstro-
phaͤen,
Muͤß es die ſpaͤtſte Welt in Famens Tempel ſehen.
Die Locke, die ehmals ein ſcharfer Stal getrennt,
Und Hampton fallen ſah, glaͤnzt ietzt am Firmament.
Dies Schnupftuch, welches wir mit ſo viel Muth er-
fochten;
Das ewge Lorbeern uns um unſre Stirn geflochten,
Charmant, dies geb ich dir; mit Recht ſey ſtolz darauf,
Geh, haͤng es im Triumph in Famens Tempel auf.

So ſagt er, und Charmant ſteurt mit den hellen
Schwingen
Auf Famens Tempel zu, die Feyer zu vollbringen.
Wer kennt den Wunderbau von Famens Tempel
nicht?
Auf
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[122/0130] Das Schnupftuch. (Dein Ruhm, o junger Held, wird an die Sterne rei- chen!) Seht voll Zufriedenheit auf dieſes Siegeszeichen. Dies Schnupftuch ſey nicht mehr in Sterblicher Ge- walt; Kein Kaſten ſchicket ſich zu einem Aufenthalt Fuͤr dieſen hohen Schmuck; Gleich andern Siegstro- phaͤen, Muͤß es die ſpaͤtſte Welt in Famens Tempel ſehen. Die Locke, die ehmals ein ſcharfer Stal getrennt, Und Hampton fallen ſah, glaͤnzt ietzt am Firmament. Dies Schnupftuch, welches wir mit ſo viel Muth er- fochten; Das ewge Lorbeern uns um unſre Stirn geflochten, Charmant, dies geb ich dir; mit Recht ſey ſtolz darauf, Geh, haͤng es im Triumph in Famens Tempel auf. So ſagt er, und Charmant ſteurt mit den hellen Schwingen Auf Famens Tempel zu, die Feyer zu vollbringen. Wer kennt den Wunderbau von Famens Tempel nicht? Auf

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/130>, abgerufen am 07.05.2024.