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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die XXIV. Frag.
zu verneinen/ daß der Sitz der Seeligen/ von dem
Ort der Verdamten/ gar weit abwesend: daß es
aber ein natürlicher Ort unter der Erden/ oder
eine Tieffe/ um das Mittel der Erden seye; das ist
bishero nicht gnugsam erwiesen worden; und wi-
derlegt des Gegentheils Einwürff/ gar weitläuff-
lig/ der viel- und offtangezogne D. Ioan. Forsterus,
deca.
4. probl. Theol. ex Symb. Apostol. probl.
1.
Da er auch th. 36. (nachdem er gelehrt/ daß die
Weite des Sitzes der Auserwehlten/ von dem Ort
der Verdamten/ nicht natürlich- oder Erdmesse-
rischer Weise/ nach Gelegenheit des Lagers/ soviel
die Grösse; sondern nach Gelegenheit des Stan-
des/ und der Eigenschafft/ und also Theologice,
zu beschreiben seye) den Brentium anziehet/ wel-
cher sage/ wann man/ von Geist- und Himmlischen
Sachen zu reden/ diese Wörter/ oben/ und unten/
zwar aus Menschlicher Gewonheit gebraucht;
aber nicht den Oertern nach/ sondern nach der
Wirde/ und Unwirdigkeit; Erhöh- und Erni-
derung; Belustigung/ oder Freuden/ und Schre-
cken; Frölichkeit/ und Traurigkeit/ benennet wer-
den. Wann am jüngsten Tag/ die Erde/ und die
Werck/ so darinnen seyn/ verbrant werden sollen/
in der 2. Epistel S. Petri/ Cap. 3. v. 7. so kan die
Höll/ die ewig währen wird/ nicht in dem innersten/
oder um den mittelsten Theil der Erden/ oder in-
fra terrae superficiem,
wie es Theils geben/ seyn.
Jn heiliger Schrifft ist nirgends offenbaret/ wo

die
F iiij

Die XXIV. Frag.
zu verneinen/ daß der Sitz der Seeligen/ von dem
Ort der Verdamten/ gar weit abweſend: daß es
aber ein natuͤrlicher Ort unter der Erden/ oder
eine Tieffe/ um das Mittel der Erden ſeye; das iſt
bishero nicht gnugſam erwieſen worden; und wi-
derlegt des Gegentheils Einwuͤrff/ gar weitlaͤuff-
lig/ der viel- und offtangezogne D. Ioan. Forſterus,
deca.
4. probl. Theol. ex Symb. Apoſtol. probl.
1.
Da er auch th. 36. (nachdem er gelehrt/ daß die
Weite des Sitzes der Auserwehlten/ von dem Ort
der Verdamten/ nicht natuͤrlich- oder Erdmeſſe-
riſcher Weiſe/ nach Gelegenheit des Lagers/ ſoviel
die Groͤſſe; ſondern nach Gelegenheit des Stan-
des/ und der Eigenſchafft/ und alſo Theologicè,
zu beſchreiben ſeye) den Brentium anziehet/ wel-
cher ſage/ wann man/ von Geiſt- und Himmliſchen
Sachen zu reden/ dieſe Woͤrter/ oben/ und unten/
zwar aus Menſchlicher Gewonheit gebraucht;
aber nicht den Oertern nach/ ſondern nach der
Wirde/ und Unwirdigkeit; Erhoͤh- und Erni-
derung; Beluſtigung/ oder Freuden/ und Schre-
cken; Froͤlichkeit/ und Traurigkeit/ benennet wer-
den. Wann am juͤngſten Tag/ die Erde/ und die
Werck/ ſo darinnen ſeyn/ verbrant werden ſollen/
in der 2. Epiſtel S. Petri/ Cap. 3. v. 7. ſo kan die
Hoͤll/ die ewig waͤhren wird/ nicht in dem innerſten/
oder um den mittelſten Theil der Erden/ oder in-
fra terræ ſuperficiem,
wie es Theils geben/ ſeyn.
Jn heiliger Schrifft iſt nirgends offenbaret/ wo

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[87/0115] Die XXIV. Frag. zu verneinen/ daß der Sitz der Seeligen/ von dem Ort der Verdamten/ gar weit abweſend: daß es aber ein natuͤrlicher Ort unter der Erden/ oder eine Tieffe/ um das Mittel der Erden ſeye; das iſt bishero nicht gnugſam erwieſen worden; und wi- derlegt des Gegentheils Einwuͤrff/ gar weitlaͤuff- lig/ der viel- und offtangezogne D. Ioan. Forſterus, deca. 4. probl. Theol. ex Symb. Apoſtol. probl. 1. Da er auch th. 36. (nachdem er gelehrt/ daß die Weite des Sitzes der Auserwehlten/ von dem Ort der Verdamten/ nicht natuͤrlich- oder Erdmeſſe- riſcher Weiſe/ nach Gelegenheit des Lagers/ ſoviel die Groͤſſe; ſondern nach Gelegenheit des Stan- des/ und der Eigenſchafft/ und alſo Theologicè, zu beſchreiben ſeye) den Brentium anziehet/ wel- cher ſage/ wann man/ von Geiſt- und Himmliſchen Sachen zu reden/ dieſe Woͤrter/ oben/ und unten/ zwar aus Menſchlicher Gewonheit gebraucht; aber nicht den Oertern nach/ ſondern nach der Wirde/ und Unwirdigkeit; Erhoͤh- und Erni- derung; Beluſtigung/ oder Freuden/ und Schre- cken; Froͤlichkeit/ und Traurigkeit/ benennet wer- den. Wann am juͤngſten Tag/ die Erde/ und die Werck/ ſo darinnen ſeyn/ verbrant werden ſollen/ in der 2. Epiſtel S. Petri/ Cap. 3. v. 7. ſo kan die Hoͤll/ die ewig waͤhren wird/ nicht in dem innerſten/ oder um den mittelſten Theil der Erden/ oder in- fra terræ ſuperficiem, wie es Theils geben/ ſeyn. Jn heiliger Schrifft iſt nirgends offenbaret/ wo die F iiij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/115>, abgerufen am 27.04.2024.