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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die XXIV. Frag.
die Höll seye; deswegen auch sich nicht gebüret/
einen gewissen Ort derselben zuzuschreiben; sondern
zu glauben/ was von der Verdamten Pein/ die
ewig währen wird/ Esa. C. 66. v. 24. Matth. 25.
v. 46. in der Offenbarung Johannis/ Cap. 14.
v. 11. in derselben auff gezeichnet stehet. S. Augu-
stinus lib. 20. de civit. Dei, c.
16. sagt: Ignis inferna-
lis cujusmodi, & in qua Mundi, velrerum parte
futurus sit, hominem scire arbitror neminem, nisi
forte, cui Spiritus divinus revelarit,
beym gedach-
ten Forstero, th. 44. Sihe von der gemeldten hölli-
schen Pein/ und derselben erschröcklichen Beschrei-
bung/ unter Andern/ auch das An. 1658. in 12.
ausgegangnes Büchlein/ der Rachgierige/ und
Unversöhnliche Lucidor benamset/ im Buchsta-
ben G. Und eben in diesem Jahr ist ein anders/
auch in 12. zu München/ gedrucktes Büchlein/
der Abgefertigter Herold/ aus der andern Welt/
von denen im Fegfeuer leidenden Seelen/ in diese
Welt gesandt/ genant/ herfürkommen/ darinn der
Autor, P. Georgius Raw/ Cap. 3. sagt: Es seye
bey allen gewiß/ daß die Höll mitten unter der Er-
den/ und zwar hol/ und rund/ wie eine Kugel: auff
welches Ort zwar das Fegfeuer gebauet/ aber un-
terschiedliche Meinungen/ seyen. Dann Etliche
ihnen eine tieffe/ weite/ breite/ und fähige Gruben/
an einem gewissen Ort der Welt/ einbildeten/
darinnen die Seelen gereiniget werden. Andere
wöllen/ das Fegfeuer umgebe die Höll Zirckelweis;

Etliche

Die XXIV. Frag.
die Hoͤll ſeye; deswegen auch ſich nicht gebuͤret/
einen gewiſſen Ort derſelben zuzuſchreiben; ſondern
zu glauben/ was von der Verdamten Pein/ die
ewig waͤhren wird/ Eſa. C. 66. v. 24. Matth. 25.
v. 46. in der Offenbarung Johannis/ Cap. 14.
v. 11. in derſelben auff gezeichnet ſtehet. S. Augu-
ſtinus lib. 20. de civit. Dei, c.
16. ſagt: Ignis inferna-
lis cujusmodi, & in qua Mundi, velrerum parte
futurus ſit, hominem ſcire arbitror neminem, niſi
fortè, cui Spiritus divinus revelârit,
beym gedach-
ten Forſtero, th. 44. Sihe von der gemeldten hoͤlli-
ſchen Pein/ und derſelben erſchroͤcklichen Beſchrei-
bung/ unter Andern/ auch das An. 1658. in 12.
ausgegangnes Buͤchlein/ der Rachgierige/ und
Unverſoͤhnliche Lucidor benamſet/ im Buchſta-
ben G. Und eben in dieſem Jahr iſt ein anders/
auch in 12. zu Muͤnchen/ gedrucktes Buͤchlein/
der Abgefertigter Herold/ aus der andern Welt/
von denen im Fegfeuer leidenden Seelen/ in dieſe
Welt geſandt/ genant/ herfuͤrkommen/ darinn der
Autor, P. Georgius Raw/ Cap. 3. ſagt: Es ſeye
bey allen gewiß/ daß die Hoͤll mitten unter der Er-
den/ und zwar hol/ und rund/ wie eine Kugel: auff
welches Ort zwar das Fegfeuer gebauet/ aber un-
terſchiedliche Meinungen/ ſeyen. Dann Etliche
ihnen eine tieffe/ weite/ breite/ und faͤhige Gruben/
an einem gewiſſen Ort der Welt/ einbildeten/
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woͤllen/ das Fegfeuer umgebe die Hoͤll Zirckelweis;

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[88/0116] Die XXIV. Frag. die Hoͤll ſeye; deswegen auch ſich nicht gebuͤret/ einen gewiſſen Ort derſelben zuzuſchreiben; ſondern zu glauben/ was von der Verdamten Pein/ die ewig waͤhren wird/ Eſa. C. 66. v. 24. Matth. 25. v. 46. in der Offenbarung Johannis/ Cap. 14. v. 11. in derſelben auff gezeichnet ſtehet. S. Augu- ſtinus lib. 20. de civit. Dei, c. 16. ſagt: Ignis inferna- lis cujusmodi, & in qua Mundi, velrerum parte futurus ſit, hominem ſcire arbitror neminem, niſi fortè, cui Spiritus divinus revelârit, beym gedach- ten Forſtero, th. 44. Sihe von der gemeldten hoͤlli- ſchen Pein/ und derſelben erſchroͤcklichen Beſchrei- bung/ unter Andern/ auch das An. 1658. in 12. ausgegangnes Buͤchlein/ der Rachgierige/ und Unverſoͤhnliche Lucidor benamſet/ im Buchſta- ben G. Und eben in dieſem Jahr iſt ein anders/ auch in 12. zu Muͤnchen/ gedrucktes Buͤchlein/ der Abgefertigter Herold/ aus der andern Welt/ von denen im Fegfeuer leidenden Seelen/ in dieſe Welt geſandt/ genant/ herfuͤrkommen/ darinn der Autor, P. Georgius Raw/ Cap. 3. ſagt: Es ſeye bey allen gewiß/ daß die Hoͤll mitten unter der Er- den/ und zwar hol/ und rund/ wie eine Kugel: auff welches Ort zwar das Fegfeuer gebauet/ aber un- terſchiedliche Meinungen/ ſeyen. Dann Etliche ihnen eine tieffe/ weite/ breite/ und faͤhige Gruben/ an einem gewiſſen Ort der Welt/ einbildeten/ darinnen die Seelen gereiniget werden. Andere woͤllen/ das Fegfeuer umgebe die Hoͤll Zirckelweis; Etliche

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/116>, abgerufen am 27.04.2024.