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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] sponnen/ damit sie nicht leichtlich auß ein-
ander gehen. Nach diesem wird er in die
baiß oder brühe ungefehr vier und zwantzig
stund lang gelegt/ da er denn durch und
durch feucht wird/ und die farbe besser an-
nimt: hiernechst wird er noch immer feucht
angesprenget/ und mit feuchten händen in
kleine rollen zu ein und zwey pfunden auff-
gewicklet/ überall mit zwecken gehefftet/ und
fest auff einander geschlagen. Endlich wird
er in gantze und halbe küstlein geschlichtet/
und feucht eingepresset/ biß er fast auff ein-
ander verquollen/ und also Kauffmanns-
gut worden.

Eigenschafft.

Von der Eigenschafft dieses Krauts gibt
es ungleiche meinung. Monardes und Dale-
champius
halten den Tabat vor warm und
trocken im andern/ Eduardus Donc im drit-
ten/ Sebizius vor warm im andern und tro-
cken im ersten/ Caesalpinus vor warm im er-
sten und trocken im dritten grad. Andere
wollen ihm die wärme gar absprechen/ und
daß er von natur kalt seye/ damit beweisen/
weil dessen rauch gleichsam eine Entgeiste-
rung zu erwecken pfleget/ und die Vernunfft
verrucket/ daher wollen sie/ wie droben er-
wehnt/ ein Geschlechts-art mit dem Bilsen-
kraut darauß machen. Matthias Lobelius
setzt ihn warm oder vielmehr hitzig im an-
dern grad/ weil er eines scharff-beissenden
geschmacks ist. Paulus Renealmus macht ei-
nen unterscheid unter dessen grünen und dür-
ren blättern/ und eignet jenen den andern/
diesen den dritten grad der wärme und trock-
ne zu. Gewiß ist es/ daß der Tabar einen
scharffen geschmack hat/ durstig machet/ und
die Sinne verrucket/ welches ohne hitz schwer-
lich geschehen kan. Demnach muß man
dieß gestehen/ daß ein scharffes/ flüchtiges/
etzendes/ vitriolisches saltz/ neben groben/
schwefelichten theilgen in dem Tabac sich
finde/ und davon die eigenschafft entstehe/
über sich und under sich starck zu reinigen/
Speichel-fluß zu erwecken/ niessen zu ma-
chen/ Wunden und Schäden zu säuberen/
zu heilen/ Schmertzen zu stillen/ der Fäu-
lung zu widerstehen.

Gebrauch.

Die krafft und würckung des Tabacs ist
in Europa am allerersten in oben gedachtem
Lisabona bekant worden/ denn als vorer-
melten Frantzösischen Gesandtens/ Herrn
Nicotii, Kammer-Edelknab ihm angezeigt/
wie daß seiner Bluts-verwanten einer/ ein
anderer Kammer-Edelknab/ von dem Kraut/
so er von ihm empfangen/ genommen/ das-
selbe zerstossen/ und also mit samt dem safft
Offener
Schaden
im Ange-
sicht.
auff einen offenen Schaden/ denn er im An-
gesicht hart an der Nasen hatte/ und der
schon biß auff das Knorbel-bein hinein ge-
fressen/ übergelegt/ und sich wol darauff
befunden/ hat der Gesandte denselben Page
oder Edelknaben zu sich erfordert und befoh-
len/ daß er das Kraut ferner also gebrau-
chen solte. Wie er nun solches neun oder
zehn tage nach einander gethan/ (in zwischen
aber offtmahls zu des Königs in Portugal
vornehmsten Leib-artzt/ umb sich zu besichti-
gen/ und die würckung des Krauts erlernen
[Spaltenumbruch] zu lassen/ sich verfüget) ist der schade gantz
und gar erstorben/ auch vollkommenlich/
sauber und rein damit außgeheilet worden.
Nach der zeit/ als eben dieses Gesandten
Koch ihm selber den Daumen fast gantz und
gar mit seinem scharffen Küchenmesser ab-
geschnitten hatte/ lieff der Hoffmeister ei-
lends zu dem frischen Kraut/ und legt es ü-
ber: als nun dieses fünff oder sechsmal nach
einander beschehen/ da war auch dieser scha-
de geheilet: darauff kame dieses Kraut in der
gantzen Statt/ seiner herrlichen tugend hal-
ber/ in grossen ruff/ und ward wie oben er-
wehnt/ das Kraut des Gesandten genennet.
Wenig tag hernach kam ein Edelmann/ des
gedachten Page oder Edelknaben/ der den
schaden im Angesicht gehabt/ Vatter/ vom
Land hinein zu dem Gesandten/ der hat-
te fast zwey Jahr lang einen offenen scha-
den an einem Schenckel gehabt/ und bate/Offener
Schaden
am Schen-
ckel.

daß er ihm doch auch von seinem Kraut
mittheilen wolte/ welches er leichtlich erhiel-
te; als er es nun ohngefehr zehen oder zwölff
tag angedeuter massen übergelegt und ge-
braucht/ konte er mit einem gesunden Schen-
ckel/ und gantz heil/ sich wider auff seine
Güter begeben. Nach dieser dritten Wun-
der-würckung fienge diß Kraut erst recht an
im gantzen Land berühmt zu werden/ und
lieffe Jederman von allen Enden zu/ auß be-
gierde von diesem Kraut zu haben und zu
gebrauchen. Unter anderen kame auch ein
Weib/ die hatte ein Geschwär/ welches ihrGeschwär
des Ange-
sichts.

gantzes Angesicht überzoge/ daß sie mehr ei-
ner heßlichen Larffe/ als einem Menschen
gleich sahe/ da sie aber diß Kraut erlangte
und gebrauchte/ ward auch sie in zehen ta-
gen geheilet/ kame wider/ und zeigte sich
dem Gesandten viel anderst/ als er sie zuvor
gesehen. Als er nach der zeit wider in
Franckreich ware/ und ungefähr ein Haupt-
mann ihm auffstiesse/ der seinen Sohn/ wel-
cher einen Kropff hatte/ zum König führenKropff.
wolte/ daß er geheilet würde/ (denn man gibt
vor/ wie daß die Könige in Franckreich die
Gnade von Gott haben/ die Kröpffe mit ih-
rem Anrühren zu heilen/ wobey sie diese
Wort sprechen: le Roy te touche, Dieu te
gueri!
) der König rühret dich an/ Gott heile
dich!) An diesem gedachte er die Tugend
dieses Krauts auch zu prüfen/ und als der-
selbe solches obbeschriebener massen etliche
tag nach einander über den Kropff gelegt/
ist solcher nach und nach verschwunden.
Die beste würckung dieses Krauts muß man
in den blättern/ oder bey abgang derselben/
in dem samen suchen: doch ist dieser nicht so
kräfftig als jene. Die blätter gebraucht man
entweder weil sie noch grün/ frisch und wol
zeitig sind/ oder trocken und gebeitzt/ wie
denn im Winter geschehen muß/ oder man
pflegt sie gedörrt gar klein zu pulver zu stos-
sen. Grün sind sie am kräfftigsten/ wie sie
aber über Winter/ Jahr und Tag grün zu
erhalten/ wird von etlichen diese anweisung
gegeben. Man thut sie in ein gefäß voll öl/
und wenn man sie gebrauchen wil/ schüt-
tet man das öl auß/ und tröcknet die blät-
ter zwischen einem leinenen tuch ab/ denn
sollen sie so gut zu nutzen seyn/ als wenn
sie frisch vom Stock herkämen.

Wil
Jii iii 3

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] ſponnen/ damit ſie nicht leichtlich auß ein-
ander gehen. Nach dieſem wird er in die
baiß oder bruͤhe ungefehr vier und zwantzig
ſtund lang gelegt/ da er denn durch und
durch feucht wird/ und die farbe beſſer an-
nimt: hiernechſt wird er noch immer feucht
angeſprenget/ und mit feuchten haͤnden in
kleine rollen zu ein und zwey pfunden auff-
gewicklet/ uͤberall mit zwecken gehefftet/ und
feſt auff einander geſchlagen. Endlich wird
er in gantze und halbe kuͤſtlein geſchlichtet/
und feucht eingepreſſet/ biß er faſt auff ein-
ander verquollen/ und alſo Kauffmanns-
gut worden.

Eigenſchafft.

Von der Eigenſchafft dieſes Krauts gibt
es ungleiche meinung. Monardes und Dale-
champius
halten den Tabat vor warm und
trocken im andern/ Eduardus Donc im drit-
ten/ Sebizius vor warm im andern und tro-
cken im erſten/ Cæſalpinus vor warm im er-
ſten und trocken im dritten grad. Andere
wollen ihm die waͤrme gar abſprechen/ und
daß er von natur kalt ſeye/ damit beweiſen/
weil deſſen rauch gleichſam eine Entgeiſte-
rung zu erwecken pfleget/ und die Vernunfft
verꝛucket/ daher wollen ſie/ wie droben er-
wehnt/ ein Geſchlechts-art mit dem Bilſen-
kraut darauß machen. Matthias Lobelius
ſetzt ihn warm oder vielmehr hitzig im an-
dern grad/ weil er eines ſcharff-beiſſenden
geſchmacks iſt. Paulus Renealmus macht ei-
nen unterſcheid unter deſſen gruͤnen und duͤr-
ren blaͤttern/ und eignet jenen den andern/
dieſen den dritten grad der waͤrme und trock-
ne zu. Gewiß iſt es/ daß der Tabar einen
ſcharffen geſchmack hat/ durſtig machet/ und
die Sinne verꝛucket/ welches ohne hitz ſchwer-
lich geſchehen kan. Demnach muß man
dieß geſtehen/ daß ein ſcharffes/ fluͤchtiges/
etzendes/ vitrioliſches ſaltz/ neben groben/
ſchwefelichten theilgen in dem Tabac ſich
finde/ und davon die eigenſchafft entſtehe/
uͤber ſich und under ſich ſtarck zu reinigen/
Speichel-fluß zu erwecken/ nieſſen zu ma-
chen/ Wunden und Schaͤden zu ſaͤuberen/
zu heilen/ Schmertzen zu ſtillen/ der Faͤu-
lung zu widerſtehen.

Gebrauch.

Die krafft und wuͤrckung des Tabacs iſt
in Europa am allererſten in oben gedachtem
Liſabona bekant worden/ denn als vorer-
melten Frantzoͤſiſchen Geſandtens/ Herꝛn
Nicotii, Kammer-Edelknab ihm angezeigt/
wie daß ſeiner Bluts-verwanten einer/ ein
anderer Kammer-Edelknab/ von dem Kraut/
ſo er von ihm empfangen/ genommen/ daſ-
ſelbe zerſtoſſen/ und alſo mit ſamt dem ſafft
Offener
Schaden
im Ange-
ſicht.
auff einen offenen Schaden/ denn er im An-
geſicht hart an der Naſen hatte/ und der
ſchon biß auff das Knorbel-bein hinein ge-
freſſen/ uͤbergelegt/ und ſich wol darauff
befunden/ hat der Geſandte denſelben Page
oder Edelknaben zu ſich erfordert und befoh-
len/ daß er das Kraut ferner alſo gebrau-
chen ſolte. Wie er nun ſolches neun oder
zehn tage nach einander gethan/ (in zwiſchen
aber offtmahls zu des Koͤnigs in Portugal
vornehmſten Leib-artzt/ umb ſich zu beſichti-
gen/ und die wuͤrckung des Krauts erlernen
[Spaltenumbruch] zu laſſen/ ſich verfuͤget) iſt der ſchade gantz
und gar erſtorben/ auch vollkommenlich/
ſauber und rein damit außgeheilet worden.
Nach der zeit/ als eben dieſes Geſandten
Koch ihm ſelber den Daumen faſt gantz und
gar mit ſeinem ſcharffen Kuͤchenmeſſer ab-
geſchnitten hatte/ lieff der Hoffmeiſter ei-
lends zu dem friſchen Kraut/ und legt es uͤ-
ber: als nun dieſes fuͤnff oder ſechsmal nach
einander beſchehen/ da war auch dieſer ſcha-
de geheilet: darauff kame dieſes Kraut in der
gantzen Statt/ ſeiner herꝛlichen tugend hal-
ber/ in groſſen ruff/ und ward wie oben er-
wehnt/ das Kraut des Geſandten genennet.
Wenig tag hernach kam ein Edelmann/ des
gedachten Page oder Edelknaben/ der den
ſchaden im Angeſicht gehabt/ Vatter/ vom
Land hinein zu dem Geſandten/ der hat-
te faſt zwey Jahr lang einen offenen ſcha-
den an einem Schenckel gehabt/ und bate/Offener
Schaden
am Schen-
ckel.

daß er ihm doch auch von ſeinem Kraut
mittheilen wolte/ welches er leichtlich erhiel-
te; als er es nun ohngefehr zehen oder zwoͤlff
tag angedeuter maſſen uͤbergelegt und ge-
braucht/ konte er mit einem geſunden Schen-
ckel/ und gantz heil/ ſich wider auff ſeine
Guͤter begeben. Nach dieſer dritten Wun-
der-wuͤrckung fienge diß Kraut erſt recht an
im gantzen Land beruͤhmt zu werden/ und
lieffe Jederman von allen Enden zu/ auß be-
gierde von dieſem Kraut zu haben und zu
gebrauchen. Unter anderen kame auch ein
Weib/ die hatte ein Geſchwaͤr/ welches ihrGeſchwaͤr
des Ange-
ſichts.

gantzes Angeſicht uͤberzoge/ daß ſie mehr ei-
ner heßlichen Larffe/ als einem Menſchen
gleich ſahe/ da ſie aber diß Kraut erlangte
und gebrauchte/ ward auch ſie in zehen ta-
gen geheilet/ kame wider/ und zeigte ſich
dem Geſandten viel anderſt/ als er ſie zuvor
geſehen. Als er nach der zeit wider in
Franckreich ware/ und ungefaͤhr ein Haupt-
mann ihm auffſtieſſe/ der ſeinen Sohn/ wel-
cher einen Kropff hatte/ zum Koͤnig fuͤhrenKropff.
wolte/ daß er geheilet wuͤrde/ (denn man gibt
vor/ wie daß die Koͤnige in Franckreich die
Gnade von Gott haben/ die Kroͤpffe mit ih-
rem Anruͤhren zu heilen/ wobey ſie dieſe
Wort ſprechen: le Roy te touche, Dieu te
gueri!
) der Koͤnig ruͤhret dich an/ Gott heile
dich!) An dieſem gedachte er die Tugend
dieſes Krauts auch zu pruͤfen/ und als der-
ſelbe ſolches obbeſchriebener maſſen etliche
tag nach einander uͤber den Kropff gelegt/
iſt ſolcher nach und nach verſchwunden.
Die beſte wuͤrckung dieſes Krauts muß man
in den blaͤttern/ oder bey abgang derſelben/
in dem ſamen ſuchen: doch iſt dieſer nicht ſo
kraͤfftig als jene. Die blaͤtter gebraucht man
entweder weil ſie noch gruͤn/ friſch und wol
zeitig ſind/ oder trocken und gebeitzt/ wie
denn im Winter geſchehen muß/ oder man
pflegt ſie gedoͤrꝛt gar klein zu pulver zu ſtoſ-
ſen. Gruͤn ſind ſie am kraͤfftigſten/ wie ſie
aber uͤber Winter/ Jahr und Tag gruͤn zu
erhalten/ wird von etlichen dieſe anweiſung
gegeben. Man thut ſie in ein gefaͤß voll oͤl/
und wenn man ſie gebrauchen wil/ ſchuͤt-
tet man das oͤl auß/ und troͤcknet die blaͤt-
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ſie friſch vom Stock herkaͤmen.

Wil
Jii iii 3
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[989/1005] Von den Kraͤuteren. ſponnen/ damit ſie nicht leichtlich auß ein- ander gehen. Nach dieſem wird er in die baiß oder bruͤhe ungefehr vier und zwantzig ſtund lang gelegt/ da er denn durch und durch feucht wird/ und die farbe beſſer an- nimt: hiernechſt wird er noch immer feucht angeſprenget/ und mit feuchten haͤnden in kleine rollen zu ein und zwey pfunden auff- gewicklet/ uͤberall mit zwecken gehefftet/ und feſt auff einander geſchlagen. Endlich wird er in gantze und halbe kuͤſtlein geſchlichtet/ und feucht eingepreſſet/ biß er faſt auff ein- ander verquollen/ und alſo Kauffmanns- gut worden. Eigenſchafft. Von der Eigenſchafft dieſes Krauts gibt es ungleiche meinung. Monardes und Dale- champius halten den Tabat vor warm und trocken im andern/ Eduardus Donc im drit- ten/ Sebizius vor warm im andern und tro- cken im erſten/ Cæſalpinus vor warm im er- ſten und trocken im dritten grad. Andere wollen ihm die waͤrme gar abſprechen/ und daß er von natur kalt ſeye/ damit beweiſen/ weil deſſen rauch gleichſam eine Entgeiſte- rung zu erwecken pfleget/ und die Vernunfft verꝛucket/ daher wollen ſie/ wie droben er- wehnt/ ein Geſchlechts-art mit dem Bilſen- kraut darauß machen. Matthias Lobelius ſetzt ihn warm oder vielmehr hitzig im an- dern grad/ weil er eines ſcharff-beiſſenden geſchmacks iſt. Paulus Renealmus macht ei- nen unterſcheid unter deſſen gruͤnen und duͤr- ren blaͤttern/ und eignet jenen den andern/ dieſen den dritten grad der waͤrme und trock- ne zu. Gewiß iſt es/ daß der Tabar einen ſcharffen geſchmack hat/ durſtig machet/ und die Sinne verꝛucket/ welches ohne hitz ſchwer- lich geſchehen kan. Demnach muß man dieß geſtehen/ daß ein ſcharffes/ fluͤchtiges/ etzendes/ vitrioliſches ſaltz/ neben groben/ ſchwefelichten theilgen in dem Tabac ſich finde/ und davon die eigenſchafft entſtehe/ uͤber ſich und under ſich ſtarck zu reinigen/ Speichel-fluß zu erwecken/ nieſſen zu ma- chen/ Wunden und Schaͤden zu ſaͤuberen/ zu heilen/ Schmertzen zu ſtillen/ der Faͤu- lung zu widerſtehen. Gebrauch. Die krafft und wuͤrckung des Tabacs iſt in Europa am allererſten in oben gedachtem Liſabona bekant worden/ denn als vorer- melten Frantzoͤſiſchen Geſandtens/ Herꝛn Nicotii, Kammer-Edelknab ihm angezeigt/ wie daß ſeiner Bluts-verwanten einer/ ein anderer Kammer-Edelknab/ von dem Kraut/ ſo er von ihm empfangen/ genommen/ daſ- ſelbe zerſtoſſen/ und alſo mit ſamt dem ſafft auff einen offenen Schaden/ denn er im An- geſicht hart an der Naſen hatte/ und der ſchon biß auff das Knorbel-bein hinein ge- freſſen/ uͤbergelegt/ und ſich wol darauff befunden/ hat der Geſandte denſelben Page oder Edelknaben zu ſich erfordert und befoh- len/ daß er das Kraut ferner alſo gebrau- chen ſolte. Wie er nun ſolches neun oder zehn tage nach einander gethan/ (in zwiſchen aber offtmahls zu des Koͤnigs in Portugal vornehmſten Leib-artzt/ umb ſich zu beſichti- gen/ und die wuͤrckung des Krauts erlernen zu laſſen/ ſich verfuͤget) iſt der ſchade gantz und gar erſtorben/ auch vollkommenlich/ ſauber und rein damit außgeheilet worden. Nach der zeit/ als eben dieſes Geſandten Koch ihm ſelber den Daumen faſt gantz und gar mit ſeinem ſcharffen Kuͤchenmeſſer ab- geſchnitten hatte/ lieff der Hoffmeiſter ei- lends zu dem friſchen Kraut/ und legt es uͤ- ber: als nun dieſes fuͤnff oder ſechsmal nach einander beſchehen/ da war auch dieſer ſcha- de geheilet: darauff kame dieſes Kraut in der gantzen Statt/ ſeiner herꝛlichen tugend hal- ber/ in groſſen ruff/ und ward wie oben er- wehnt/ das Kraut des Geſandten genennet. Wenig tag hernach kam ein Edelmann/ des gedachten Page oder Edelknaben/ der den ſchaden im Angeſicht gehabt/ Vatter/ vom Land hinein zu dem Geſandten/ der hat- te faſt zwey Jahr lang einen offenen ſcha- den an einem Schenckel gehabt/ und bate/ daß er ihm doch auch von ſeinem Kraut mittheilen wolte/ welches er leichtlich erhiel- te; als er es nun ohngefehr zehen oder zwoͤlff tag angedeuter maſſen uͤbergelegt und ge- braucht/ konte er mit einem geſunden Schen- ckel/ und gantz heil/ ſich wider auff ſeine Guͤter begeben. Nach dieſer dritten Wun- der-wuͤrckung fienge diß Kraut erſt recht an im gantzen Land beruͤhmt zu werden/ und lieffe Jederman von allen Enden zu/ auß be- gierde von dieſem Kraut zu haben und zu gebrauchen. Unter anderen kame auch ein Weib/ die hatte ein Geſchwaͤr/ welches ihr gantzes Angeſicht uͤberzoge/ daß ſie mehr ei- ner heßlichen Larffe/ als einem Menſchen gleich ſahe/ da ſie aber diß Kraut erlangte und gebrauchte/ ward auch ſie in zehen ta- gen geheilet/ kame wider/ und zeigte ſich dem Geſandten viel anderſt/ als er ſie zuvor geſehen. Als er nach der zeit wider in Franckreich ware/ und ungefaͤhr ein Haupt- mann ihm auffſtieſſe/ der ſeinen Sohn/ wel- cher einen Kropff hatte/ zum Koͤnig fuͤhren wolte/ daß er geheilet wuͤrde/ (denn man gibt vor/ wie daß die Koͤnige in Franckreich die Gnade von Gott haben/ die Kroͤpffe mit ih- rem Anruͤhren zu heilen/ wobey ſie dieſe Wort ſprechen: le Roy te touche, Dieu te gueri!) der Koͤnig ruͤhret dich an/ Gott heile dich!) An dieſem gedachte er die Tugend dieſes Krauts auch zu pruͤfen/ und als der- ſelbe ſolches obbeſchriebener maſſen etliche tag nach einander uͤber den Kropff gelegt/ iſt ſolcher nach und nach verſchwunden. Die beſte wuͤrckung dieſes Krauts muß man in den blaͤttern/ oder bey abgang derſelben/ in dem ſamen ſuchen: doch iſt dieſer nicht ſo kraͤfftig als jene. Die blaͤtter gebraucht man entweder weil ſie noch gruͤn/ friſch und wol zeitig ſind/ oder trocken und gebeitzt/ wie denn im Winter geſchehen muß/ oder man pflegt ſie gedoͤrꝛt gar klein zu pulver zu ſtoſ- ſen. Gruͤn ſind ſie am kraͤfftigſten/ wie ſie aber uͤber Winter/ Jahr und Tag gruͤn zu erhalten/ wird von etlichen dieſe anweiſung gegeben. Man thut ſie in ein gefaͤß voll oͤl/ und wenn man ſie gebrauchen wil/ ſchuͤt- tet man das oͤl auß/ und troͤcknet die blaͤt- ter zwiſchen einem leinenen tuch ab/ denn ſollen ſie ſo gut zu nutzen ſeyn/ als wenn ſie friſch vom Stock herkaͤmen. Offener Schaden im Ange- ſicht. Offener Schaden am Schen- ckel. Geſchwaͤr des Ange- ſichts. Kropff. Wil Jii iii 3

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 989. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/1005>, abgerufen am 30.04.2024.