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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum-und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] orten wachse/ und an den aussersten ästlein
nicht ein weisse/ wie das Mänlein/ sondern
ein röthlichte Rinden habe/ beneben mit klei-
neren blättern/ und Eycheln begabet seye.
So hat auch Casp. Bauh. under diesem ersten
geschlecht der Eychbäumen vielerley gattun-
gen und underscheid in acht genommen; Ei-
ne mit breiten blättern/ und kürtzeren stie-
len; so er Quercum Latifoliam marem brevi
pediculo
nennet. 2. Widerumb mit breiten
blättern/ langen stielen/ kleinen Früchten;
Quercus Latifolia foemina. 3. Den Eychbaum
mit breiten immer grünenden blättern/ der-
gleichen nach Clusii bericht in den Gebürgen
Calpi, und denen so dem Freto Herculeo na-
he sind/ wachsen sollen/ Quercus latifolia per-
petuo virens.
4. Den Eychbaum mit langen
stielen/ Quercus latifolia longo pediculo. Der
Früchten halben aber hat es vielerley gat-
tungen/ in dem etliche grosse/ etliche kleine/
etliche mittelmässige tragen.

2. Das andere Geschlecht ist der kleine
Eychbaum/ Quercus parva sive Phegus Grae-
corum & Esculus Plinii, Casp. Bauh. Phegus vel
Esculus, J. B.
Jst ein nidriger Baum mit ei-
nem gantz dicken stammen/ stehet nicht sonder-
lich gerad auffrecht/ hat eine wohl süsse Ey-
cheln. Welche selten doppelt/ mehrertheils
aber einsam von jhrem stiel herfür wachst/
und auff ihrem gipffel einen spitzigern sta-
chel hat als die gemeine: läßt sich in dem ü-
brigen essen/ alß wie man die Castanien zu
essen pflegt; wiewohlen sie viel gebrauchet/
schmertzen des Haupts und Wind verursa-
chen soll.

3. Jst die Hageyche/ so in Oesterreich/
Steyrmarck/ und Dalmatien wächst/ und
runtzlichter ist/ auch kleinere blätter und
früchten bringt; dessen blätter nicht so breit/
auch auff der einten seiten etwas weißlicht/
oder grawlicht. Quercus foliis molli lanugine
pubescentibus altera species, C. B. Robur II. Clu-
sii. J. B.

4. Ein niedriger Eychbaum/ oder Hag-
eychen/ welcher offt Manns-höhe nicht über-
steiget/ und viel Galläpffel in der grösse der
Nussen hergibt. Quercus gallam exiguae nu-
cis magnitudine ferens, C. B. Robur III. Clusii,
J. B.

5. Ein gantz niedrige Hageyche/ dessen
blätter harter/ kleiner/ an den seiten nicht
tieff eingeschnitten/ sonderen nur gleichsam
mit spitzigen Zähnen zerkerfft; auff einer
seiten zwar etwas weiß/ aber nicht wollicht:
trägt auch Galläpffel/ mit spitzigen ecken/
welche aber bleicher an farbe/ als die übri-
gen. Quercus foliis muricatis non spinosis,
glande superiori simile, C. B. Robur IV. Clu-
sii, J. B.

6. Ein Hageyche/ so dem vorigen fast
gleich/ hat aber kürtzere/ mehr gewundene/
auch mit runtzlichterer Rinden umbgebene
gerten. Seine Galläpffel sind kleiner/ wach-
sen an den aussersten ästlein/ sind glatt/
ohne ecken/ und schwartz-brauner farb.
Dieses so wohl als vorhergehendes geschlech-
te wachsen in den Einöden des Königreichs
Portugal umb Lisabona herumb; und wird
von den Einwohneren daselbsten Carvalla ge-
nannt. Quercus foliis muricatis minor, C. B.
Robur V. Clusii, J. B.

[Spaltenumbruch]

7. Ein Eychbäumlein/ welches selten über
ein Schuhe hoh wachset; hat kleine schöß-
lein/ so der gestalt nach den gemeinen Eych-
sprößlein durchauß gleich. Seine blätter
vergleichen sich an der gestalt dem nächst
vorher gemeldten geschlecht/ sind aber et-
was grösser. Clusius hat es umb Lisabona
herumb häuffig gefunden. Quercus pedem
vix superans, C. B. Robur VII. Clusii, J. B.

8. Ein Eychbaum oder Hag-eyche/ so
nicht über Manns-höhe steiget/ vergleicht
sich dem gemeinen Baum in dem übrigen;
tragt kleine Galläpffel/ die da gemeiniglich
zwey/ drey/ und mehr beysammen wach-
sen. Wachst in Oesterreich und Dalma-
tien. Quercus humilis Gallis binis, ternis,
aut pluribus simul junctis, C. B. Robur VI.
Clusii, J. B.
Dieses Geschlecht mag gar
wohl zu dem anderen Geschlecht gerechnet
werden.

9. Ein Eychbaum mit stachlichten Hül-
sen oder Schüsselein ihrer Eycheln/ welche
Schüsselein von Vallonia auß Dalmatien in
O[e]sterreich gebracht/ und von den Gerwern
zu steiffung des leders/ gleichwie bey uns
die rinden des Eychbaums/ gebraucht wer-
den: sind groß und mit dicken/ vielen/
scharff-spitzigen stacheln umbgeben/ von
innen aber haarig. Quercus calice echinato
glande majore, C. B. AEgylops, sive Cerrus mas
majore glande, Park.

10. Ein Eychbaum/ dessen Eycheln klein/
und mit rauch-haarichten Häußlein oder
Bächerlein begabet. Jst sonsten dem ge-
meinen Eychbaum an grösse und gestalt ähn-
lich; seine blätter hangen an langen/ dün-
nen stielen; hat sonsten auch kürtzere und
knorrichte ästlein. Die Bächerlein der Ey-
cheln aber haben kurtze und dicke Stiel.
Wachst in Dalmatien/ auch in Oesterreich
und Mähren häuffig. Haliphlaeos sive Cer-
rus foemina minore glande, Park. Quercus ca-
lice hispido, glande minore, C. B. Haliphlaeos
putata, & Cerrus foemina Dalechampii, J. B.

Johannes du Choul in Histor. Quercaus cap.
XIV.
vermeldet/ daß zu seiner zeit in Franck-
reich in dem Lust-wald Tronsac unweit der
Statt Bourges ein Eychbaum seye gefunden
worden/ von einer unbeschreiblichen länge
und dicke/ dahero auß Befehl Königs Fran-
cisci,
er gleichsam mit einem Wall und Pal-
lisaden oder Pfälen umbgeben worden/ da-
mit der König sich nach der Jagdt under
diesem wunderbarlich schönen Baum öffters
erlustigen könnte. Johannes Bauhinus tom.
1. Histor. plant. univ. lib. 7. cap.
1. beschreibet
diejenige grosse und zierliche Eyche/ welche
allhier zu Basel auff St. Peters Platz vor-
zeiten gestanden/ auff folgende Art. Dieser
Eychbaum hatte eine solche dicke/ daß drey
Männer ihne kaum umbfassen konnten:
Sein Stamme ware kürtzer als eines Manns
länge/ von welchem sieben sehr grosse äste
außgiengen/ deren jeder die grösse eines ge-
meinen Eychbaums hatte/ und sich weit
außbreitete. Alle diese äste waren rings
umb den Baum herumb mit dreyfacher ord-
nung höltzener Säulen undersetzt/ deren die
niedrigste ein Sechs-eck/ die mittlere ein
Neun-eck/ die äusserste und höchste ein Sech-
zehen-eck formierte; also daß die weitbe-

rümbten

Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] orten wachſe/ und an den auſſerſten aͤſtlein
nicht ein weiſſe/ wie das Maͤnlein/ ſondern
ein roͤthlichte Rinden habe/ beneben mit klei-
neren blaͤttern/ und Eycheln begabet ſeye.
So hat auch Caſp. Bauh. under dieſem erſten
geſchlecht der Eychbaͤumen vielerley gattun-
gen und underſcheid in acht genommen; Ei-
ne mit breiten blaͤttern/ und kuͤrtzeren ſtie-
len; ſo er Quercum Latifoliam marem brevi
pediculo
nennet. 2. Widerumb mit breiten
blaͤttern/ langen ſtielen/ kleinen Fruͤchten;
Quercus Latifolia fœmina. 3. Den Eychbaum
mit breiten immer gruͤnenden blaͤttern/ der-
gleichen nach Cluſii bericht in den Gebuͤrgen
Calpi, und denen ſo dem Freto Herculeo na-
he ſind/ wachſen ſollen/ Quercus latifolia per-
petuò virens.
4. Den Eychbaum mit langen
ſtielen/ Quercus latifolia longo pediculo. Der
Fruͤchten halben aber hat es vielerley gat-
tungen/ in dem etliche groſſe/ etliche kleine/
etliche mittelmaͤſſige tragen.

2. Das andere Geſchlecht iſt der kleine
Eychbaum/ Quercus parva ſive Phegus Græ-
corum & Eſculus Plinii, Caſp. Bauh. Phegus vel
Eſculus, J. B.
Jſt ein nidriger Baum mit ei-
nem gantz dicken ſtam̃en/ ſtehet nicht ſonder-
lich gerad auffrecht/ hat eine wohl ſuͤſſe Ey-
cheln. Welche ſelten doppelt/ mehrertheils
aber einſam von jhrem ſtiel herfuͤr wachſt/
und auff ihrem gipffel einen ſpitzigern ſta-
chel hat als die gemeine: laͤßt ſich in dem uͤ-
brigen eſſen/ alß wie man die Caſtanien zu
eſſen pflegt; wiewohlen ſie viel gebrauchet/
ſchmertzen des Haupts und Wind verurſa-
chen ſoll.

3. Jſt die Hageyche/ ſo in Oeſterꝛeich/
Steyrmarck/ und Dalmatien waͤchſt/ und
runtzlichter iſt/ auch kleinere blaͤtter und
fruͤchten bringt; deſſen blaͤtter nicht ſo breit/
auch auff der einten ſeiten etwas weißlicht/
oder grawlicht. Quercus foliis molli lanugine
pubeſcentibus altera ſpecies, C. B. Robur II. Clu-
ſii. J. B.

4. Ein niedriger Eychbaum/ oder Hag-
eychen/ welcher offt Manns-hoͤhe nicht uͤber-
ſteiget/ und viel Gallaͤpffel in der groͤſſe der
Nuſſen hergibt. Quercus gallam exiguæ nu-
cis magnitudine ferens, C. B. Robur III. Cluſii,
J. B.

5. Ein gantz niedrige Hageyche/ deſſen
blaͤtter harter/ kleiner/ an den ſeiten nicht
tieff eingeſchnitten/ ſonderen nur gleichſam
mit ſpitzigen Zaͤhnen zerkerfft; auff einer
ſeiten zwar etwas weiß/ aber nicht wollicht:
traͤgt auch Gallaͤpffel/ mit ſpitzigen ecken/
welche aber bleicher an farbe/ als die uͤbri-
gen. Quercus foliis muricatis non ſpinoſis,
glande ſuperiori ſimile, C. B. Robur IV. Clu-
ſii, J. B.

6. Ein Hageyche/ ſo dem vorigen faſt
gleich/ hat aber kuͤrtzere/ mehr gewundene/
auch mit runtzlichterer Rinden umbgebene
gerten. Seine Gallaͤpffel ſind kleiner/ wach-
ſen an den auſſerſten aͤſtlein/ ſind glatt/
ohne ecken/ und ſchwartz-brauner farb.
Dieſes ſo wohl als vorhergehendes geſchlech-
te wachſen in den Einoͤden des Koͤnigreichs
Portugal umb Liſabona herumb; und wird
von den Einwohneren daſelbſten Carvalla ge-
nannt. Quercus foliis muricatis minor, C. B.
Robur V. Cluſii, J. B.

[Spaltenumbruch]

7. Ein Eychbaͤumlein/ welches ſelten uͤber
ein Schuhe hoh wachſet; hat kleine ſchoͤß-
lein/ ſo der geſtalt nach den gemeinen Eych-
ſproͤßlein durchauß gleich. Seine blaͤtter
vergleichen ſich an der geſtalt dem naͤchſt
vorher gemeldten geſchlecht/ ſind aber et-
was groͤſſer. Cluſius hat es umb Liſabona
herumb haͤuffig gefunden. Quercus pedem
vix ſuperans, C. B. Robur VII. Cluſii, J. B.

8. Ein Eychbaum oder Hag-eyche/ ſo
nicht uͤber Manns-hoͤhe ſteiget/ vergleicht
ſich dem gemeinen Baum in dem uͤbrigen;
tragt kleine Gallaͤpffel/ die da gemeiniglich
zwey/ drey/ und mehr beyſammen wach-
ſen. Wachſt in Oeſterꝛeich und Dalma-
tien. Quercus humilis Gallis binis, ternis,
aut pluribus ſimul junctis, C. B. Robur VI.
Cluſii, J. B.
Dieſes Geſchlecht mag gar
wohl zu dem anderen Geſchlecht gerechnet
werden.

9. Ein Eychbaum mit ſtachlichten Huͤl-
ſen oder Schuͤſſelein ihrer Eycheln/ welche
Schuͤſſelein von Vallonia auß Dalmatien in
O[e]ſterꝛeich gebracht/ und von den Gerwern
zu ſteiffung des leders/ gleichwie bey uns
die rinden des Eychbaums/ gebraucht wer-
den: ſind groß und mit dicken/ vielen/
ſcharff-ſpitzigen ſtacheln umbgeben/ von
innen aber haarig. Quercus calice echinato
glande majore, C. B. Ægylops, ſive Cerrus mas
majore glande, Park.

10. Ein Eychbaum/ deſſen Eycheln klein/
und mit rauch-haarichten Haͤußlein oder
Baͤcherlein begabet. Jſt ſonſten dem ge-
meinen Eychbaum an groͤſſe und geſtalt aͤhn-
lich; ſeine blaͤtter hangen an langen/ duͤn-
nen ſtielen; hat ſonſten auch kuͤrtzere und
knorꝛichte aͤſtlein. Die Baͤcherlein der Ey-
cheln aber haben kurtze und dicke Stiel.
Wachſt in Dalmatien/ auch in Oeſterꝛeich
und Maͤhren haͤuffig. Haliphlæos ſive Cer-
rus fœmina minore glande, Park. Quercus ca-
lice hiſpido, glande minore, C. B. Haliphlæos
putata, & Cerrus fœmina Dalechampii, J. B.

Johannes du Choul in Hiſtor. Quercûs cap.
XIV.
vermeldet/ daß zu ſeiner zeit in Franck-
reich in dem Luſt-wald Tronſac unweit der
Statt Bourges ein Eychbaum ſeye gefunden
worden/ von einer unbeſchreiblichen laͤnge
und dicke/ dahero auß Befehl Koͤnigs Fran-
ciſci,
er gleichſam mit einem Wall und Pal-
liſaden oder Pfaͤlen umbgeben worden/ da-
mit der Koͤnig ſich nach der Jagdt under
dieſem wunderbarlich ſchoͤnen Baum oͤffters
erluſtigen koͤnnte. Johannes Bauhinus tom.
1. Hiſtor. plant. univ. lib. 7. cap.
1. beſchreibet
diejenige groſſe und zierliche Eyche/ welche
allhier zu Baſel auff St. Peters Platz vor-
zeiten geſtanden/ auff folgende Art. Dieſer
Eychbaum hatte eine ſolche dicke/ daß drey
Maͤnner ihne kaum umbfaſſen konnten:
Sein Stam̃e ware kuͤrtzer als eines Manns
laͤnge/ von welchem ſieben ſehr groſſe aͤſte
außgiengen/ deren jeder die groͤſſe eines ge-
meinen Eychbaums hatte/ und ſich weit
außbreitete. Alle dieſe aͤſte waren rings
umb den Baum herumb mit dreyfacher ord-
nung hoͤltzener Saͤulen underſetzt/ deren die
niedrigſte ein Sechs-eck/ die mittlere ein
Neun-eck/ die aͤuſſerſte und hoͤchſte ein Sech-
zehen-eck formierte; alſo daß die weitbe-

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[135/0151] Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen. orten wachſe/ und an den auſſerſten aͤſtlein nicht ein weiſſe/ wie das Maͤnlein/ ſondern ein roͤthlichte Rinden habe/ beneben mit klei- neren blaͤttern/ und Eycheln begabet ſeye. So hat auch Caſp. Bauh. under dieſem erſten geſchlecht der Eychbaͤumen vielerley gattun- gen und underſcheid in acht genommen; Ei- ne mit breiten blaͤttern/ und kuͤrtzeren ſtie- len; ſo er Quercum Latifoliam marem brevi pediculo nennet. 2. Widerumb mit breiten blaͤttern/ langen ſtielen/ kleinen Fruͤchten; Quercus Latifolia fœmina. 3. Den Eychbaum mit breiten immer gruͤnenden blaͤttern/ der- gleichen nach Cluſii bericht in den Gebuͤrgen Calpi, und denen ſo dem Freto Herculeo na- he ſind/ wachſen ſollen/ Quercus latifolia per- petuò virens. 4. Den Eychbaum mit langen ſtielen/ Quercus latifolia longo pediculo. Der Fruͤchten halben aber hat es vielerley gat- tungen/ in dem etliche groſſe/ etliche kleine/ etliche mittelmaͤſſige tragen. 2. Das andere Geſchlecht iſt der kleine Eychbaum/ Quercus parva ſive Phegus Græ- corum & Eſculus Plinii, Caſp. Bauh. Phegus vel Eſculus, J. B. Jſt ein nidriger Baum mit ei- nem gantz dicken ſtam̃en/ ſtehet nicht ſonder- lich gerad auffrecht/ hat eine wohl ſuͤſſe Ey- cheln. Welche ſelten doppelt/ mehrertheils aber einſam von jhrem ſtiel herfuͤr wachſt/ und auff ihrem gipffel einen ſpitzigern ſta- chel hat als die gemeine: laͤßt ſich in dem uͤ- brigen eſſen/ alß wie man die Caſtanien zu eſſen pflegt; wiewohlen ſie viel gebrauchet/ ſchmertzen des Haupts und Wind verurſa- chen ſoll. 3. Jſt die Hageyche/ ſo in Oeſterꝛeich/ Steyrmarck/ und Dalmatien waͤchſt/ und runtzlichter iſt/ auch kleinere blaͤtter und fruͤchten bringt; deſſen blaͤtter nicht ſo breit/ auch auff der einten ſeiten etwas weißlicht/ oder grawlicht. Quercus foliis molli lanugine pubeſcentibus altera ſpecies, C. B. Robur II. Clu- ſii. J. B. 4. Ein niedriger Eychbaum/ oder Hag- eychen/ welcher offt Manns-hoͤhe nicht uͤber- ſteiget/ und viel Gallaͤpffel in der groͤſſe der Nuſſen hergibt. Quercus gallam exiguæ nu- cis magnitudine ferens, C. B. Robur III. Cluſii, J. B. 5. Ein gantz niedrige Hageyche/ deſſen blaͤtter harter/ kleiner/ an den ſeiten nicht tieff eingeſchnitten/ ſonderen nur gleichſam mit ſpitzigen Zaͤhnen zerkerfft; auff einer ſeiten zwar etwas weiß/ aber nicht wollicht: traͤgt auch Gallaͤpffel/ mit ſpitzigen ecken/ welche aber bleicher an farbe/ als die uͤbri- gen. Quercus foliis muricatis non ſpinoſis, glande ſuperiori ſimile, C. B. Robur IV. Clu- ſii, J. B. 6. Ein Hageyche/ ſo dem vorigen faſt gleich/ hat aber kuͤrtzere/ mehr gewundene/ auch mit runtzlichterer Rinden umbgebene gerten. Seine Gallaͤpffel ſind kleiner/ wach- ſen an den auſſerſten aͤſtlein/ ſind glatt/ ohne ecken/ und ſchwartz-brauner farb. Dieſes ſo wohl als vorhergehendes geſchlech- te wachſen in den Einoͤden des Koͤnigreichs Portugal umb Liſabona herumb; und wird von den Einwohneren daſelbſten Carvalla ge- nannt. Quercus foliis muricatis minor, C. B. Robur V. Cluſii, J. B. 7. Ein Eychbaͤumlein/ welches ſelten uͤber ein Schuhe hoh wachſet; hat kleine ſchoͤß- lein/ ſo der geſtalt nach den gemeinen Eych- ſproͤßlein durchauß gleich. Seine blaͤtter vergleichen ſich an der geſtalt dem naͤchſt vorher gemeldten geſchlecht/ ſind aber et- was groͤſſer. Cluſius hat es umb Liſabona herumb haͤuffig gefunden. Quercus pedem vix ſuperans, C. B. Robur VII. Cluſii, J. B. 8. Ein Eychbaum oder Hag-eyche/ ſo nicht uͤber Manns-hoͤhe ſteiget/ vergleicht ſich dem gemeinen Baum in dem uͤbrigen; tragt kleine Gallaͤpffel/ die da gemeiniglich zwey/ drey/ und mehr beyſammen wach- ſen. Wachſt in Oeſterꝛeich und Dalma- tien. Quercus humilis Gallis binis, ternis, aut pluribus ſimul junctis, C. B. Robur VI. Cluſii, J. B. Dieſes Geſchlecht mag gar wohl zu dem anderen Geſchlecht gerechnet werden. 9. Ein Eychbaum mit ſtachlichten Huͤl- ſen oder Schuͤſſelein ihrer Eycheln/ welche Schuͤſſelein von Vallonia auß Dalmatien in Oeſterꝛeich gebracht/ und von den Gerwern zu ſteiffung des leders/ gleichwie bey uns die rinden des Eychbaums/ gebraucht wer- den: ſind groß und mit dicken/ vielen/ ſcharff-ſpitzigen ſtacheln umbgeben/ von innen aber haarig. Quercus calice echinato glande majore, C. B. Ægylops, ſive Cerrus mas majore glande, Park. 10. Ein Eychbaum/ deſſen Eycheln klein/ und mit rauch-haarichten Haͤußlein oder Baͤcherlein begabet. Jſt ſonſten dem ge- meinen Eychbaum an groͤſſe und geſtalt aͤhn- lich; ſeine blaͤtter hangen an langen/ duͤn- nen ſtielen; hat ſonſten auch kuͤrtzere und knorꝛichte aͤſtlein. Die Baͤcherlein der Ey- cheln aber haben kurtze und dicke Stiel. Wachſt in Dalmatien/ auch in Oeſterꝛeich und Maͤhren haͤuffig. Haliphlæos ſive Cer- rus fœmina minore glande, Park. Quercus ca- lice hiſpido, glande minore, C. B. Haliphlæos putata, & Cerrus fœmina Dalechampii, J. B. Johannes du Choul in Hiſtor. Quercûs cap. XIV. vermeldet/ daß zu ſeiner zeit in Franck- reich in dem Luſt-wald Tronſac unweit der Statt Bourges ein Eychbaum ſeye gefunden worden/ von einer unbeſchreiblichen laͤnge und dicke/ dahero auß Befehl Koͤnigs Fran- ciſci, er gleichſam mit einem Wall und Pal- liſaden oder Pfaͤlen umbgeben worden/ da- mit der Koͤnig ſich nach der Jagdt under dieſem wunderbarlich ſchoͤnen Baum oͤffters erluſtigen koͤnnte. Johannes Bauhinus tom. 1. Hiſtor. plant. univ. lib. 7. cap. 1. beſchreibet diejenige groſſe und zierliche Eyche/ welche allhier zu Baſel auff St. Peters Platz vor- zeiten geſtanden/ auff folgende Art. Dieſer Eychbaum hatte eine ſolche dicke/ daß drey Maͤnner ihne kaum umbfaſſen konnten: Sein Stam̃e ware kuͤrtzer als eines Manns laͤnge/ von welchem ſieben ſehr groſſe aͤſte außgiengen/ deren jeder die groͤſſe eines ge- meinen Eychbaums hatte/ und ſich weit außbreitete. Alle dieſe aͤſte waren rings umb den Baum herumb mit dreyfacher ord- nung hoͤltzener Saͤulen underſetzt/ deren die niedrigſte ein Sechs-eck/ die mittlere ein Neun-eck/ die aͤuſſerſte und hoͤchſte ein Sech- zehen-eck formierte; alſo daß die weitbe- ruͤmbten

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/151>, abgerufen am 15.05.2024.