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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum-und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] Schoß vorhanden/ so ist es Zeit/ daß man
die Wurtzel auch außreüte. Mercket man im
Grund an den Wurtzeln eine Unsauberkeit/
so muß zu denselben geraumet/ der alte hin-
weg und neuer gute Grund dahin gethan
werden. Jst die Fruchtbarkeit überflüßig/ so
muß man zeitlich den Baum mit Stützen
underbauen/ daß die Aeste nicht abreissen/
noch der Baum auß dem Boden beweget/
sonderen die Früchte daran erhalten/ und zur
Zeitigung gebracht werden. Die überflüßi-
ge Feuchtigkeit ist den Pfersingbäumen auch
schädlich/ denn sie verursachet faule und ab-
fallige Früchte/ derselben aber abzuhelffen/
wird unden in den Stamm/ oder in die grosse
Wurtzel ein Kiel von Nespel-oder Kriechen-
holtz geschlagen/ daß der Stamm oder Wur-
tzel auffgespalten bleibe/ so ziehet sich die ü-
brige Feuchtigkeit herauß.

Ob wol der Pfersingbaum in allen Or-
ten/ in warmem/ feuchtem und sandigem Erd-
boden wächset/ so muß er doch in unserem
Teutschland gegen Mittag gesetzet werden/
und vor dem rauchen Nordwind gesichert
seyn/ damit er für Frost bewahret zu der
Fruchtbarkeit gelange.

Es werden auch die Pfersingbäume in die
Weingärten gesetzt. Jn oder an die Blumen-
felder taugen sie gar nicht/ denn ob sie zwar
schmale Blätter haben/ so geben sie doch ei-
nen Schatten in die/ Felder/ und hinderen
das Blumenwerck. Den Weingärten sind
sie auch nicht gar wol anständig/ weil sie so
wol den Trauben als den Blumen die Son-
nen-strahlen fürhalten. Derohalben muß
man sie in Weingärten also pflantzen und
setzen/ daß ihr Schatten die Weinstöcke
nicht berühre. Hierbey ist auch diß zu mer-
cken/ daß die Pfersingbäume einen guten
wolgetüngten Grund begehren/ und in
Waasen nicht gut thun/ sonderen wässerige
und ungeschmackte Früchte bringen.

Die Pflantz-und Setzzeit ist alhier auch
zubeobachten. Pfersing wie auch Marillen
und Mandelkern kan man schon in dem Jen-
ner/ im zunehmenden Mond/ in gute mit-
telmäßige feuchte Erden/ so in einem weiten
Scherben ist/ und an einem laulichten Ort
stehet/ stossen/ die werden bald keimen
und auffgehen/ alßdenn können sie folgend
wider in dem wachsenden Mond in kleine
Geschirr/ so mit gutem Erdreich gefüllet
sind/ wol umbgesetzet/ und etwas feuchter/
biß in den April erhalten werden. Wenn nun
ein Sträuchlein vier oder sechs Blättlein
getrieben/ alßdenn kan man sie widerumb in
dem zunehmenden Mond mit der Erden auß
dem Geschirr heben/ oder dasselbe gar zerbre-
chen/ und an die Stelle setzen/ da man eines
Pfersingbaums bedürfftig ist/ so wird ein sol-
cher Gestalt versetztes Zweyglein noch densel/
ben Sommer über ein hohes und lustiges
Bäumlein werden/ welches bald seine Frucht
bringen/ und dem Garten-herren Nutzen ge-
ben wird.

Jst das Erdreich offen/ so kan man schon
in dem Hornung/ oder im Anfang des Mer-
tzens/ jedoch zween oder drey Tage vor dem
Vollmond/ Pfersing- und andere Stein-
obs Kernen/ in wolgebauten Grund stossen;
diese wachsen hernach fein hurtig. Man kan
[Spaltenumbruch] sie zwar auch zur Herbst-zeit stossen/ welche
hernach in dem Frühling herfür wachsen/
jedoch wegen der Feldmäuse/ so den Winter
durch diesen Kernen nachstellen/ sie auffkief-
fen und fressen/ ist die Frühlings-pflantzung
am allerbesten. Die Frühlings-zeit ist auch
zum versetzen der jungen Pfersingbäumlein
am bequemsten/ weil dieselbe noch in dem
Herbst schossen/ und gar spath neue Aestlein
treiben. Aber doch muß man auch in dem
Frühling nicht zu lang warten/ weil sie zeit-
lich trucken und treiben. Andere Bäume/
wenn man sie versetzet/ müssen gestümlet oder
geschnäidet werden/ aber dieses ist dem Pfer-
singbäumlein zuwider/ denn sie werden
gäntzlich versetzet. Jngleichen ist den jungen
Pfersingbäumlein der Schnitt des Heb-o-
der anderer eisernen Messer zuwider. Aber
dieses ist ihnen fürträglich/ daß wenn sie in
ersten Jahren starck zu wachsen beginnen/
und viel Zweyge treiben/ daß man dieselben
alßbald säuberlich mit den Fingeren abklem-
me/ damit ein schöner/ gerader Stamm ge-
zogen werde. Wenn man aber die Aeste mit
einander lässet auffwachsen/ so werden sie
dick/ und bleibet der Baum niderträchtig.
Jm Herbst wird zu den Wurtzeln geraumet/
in die Gruben werden die abgefallenen Pfer-
singblätter gethan/ und mit Erdreich be-
decket/ alßdenn faulen sie/ und geben dem
Baum gute Tüng und Nahrung. Andere
Bäume werden durchs peltzen gebessert/ a-
ber die Pfersingbäume bleiben/ wie sie von
den Kernen gezielet werden/ und können
nicht besser gemacht werden/ ist der Kern gut/
so wird auch die Frucht gut. Aber mit Tün-
gen und fleißigem hacken kan ihnen grosser
Nutz geschafft werden. Will aber jemand
das Peltzen mit den Pfersingen probieren/
derselbe pfropffe einen Nusbaum-stock/ und
besprenge denselben Pfersingbaum offt mit
Ziegen-milch/ so wird er fruchtbar/ und brin-
get grosse Pfersing-äpffel/ die inwendig
Nüsse haben.

Wilst du daß ein Baum halb Pfersing
und halb Nuß trage/ so nimb von einem je-
den ein Zweyglein/ schneide sie in der Länge
von einander/ und theile auch die Augen/
alßdenn richte zwey halbe Augen gleich zu-
sammen/ binde und verwahre sie mit Baum-
wachs/ schneide nicht alle Nebenschoß hin-
weg/ so werden halb Pfersing und halb Nüsse
wachsen. Auff solche Weise kan man auch
Marillen oder Mandelkern zu Pfersing ver-
einigen.

Wenn zur Sommers-zeit durch langwi-
rige Sonnen-hitz das Erdreich außgetrock-
net wird/ so manglen auch die Pfersingbäu-
me ihrer dürfftigen Nahrung/ weil ihre
Wurtzeln nicht tieff in die Erden schlieffen.
Daher lassen sie ihre Früchte unzeitig abfal-
len: daß nun dieselben zu vollkommener Zei-
tigung verbleiben/ müssen die Bäume mit
laulichtem Wasser täglich/ oder über den an-
deren Tag begossen werden.

Jn Franckreich hat man eine Frucht Pru-
nopersicum,
ist außwendig wie ein Pflaumen/
und der Kern eines Pfersings.

Die alten Teutschen haben von dem Pfer-
singbaum nachfolgends denckwürdiges
Sprichwort.

Pfer-

Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] Schoß vorhanden/ ſo iſt es Zeit/ daß man
die Wurtzel auch außreuͤte. Mercket man im
Grund an den Wurtzeln eine Unſauberkeit/
ſo muß zu denſelben geraumet/ der alte hin-
weg und neuer gute Grund dahin gethan
werden. Jſt die Fruchtbarkeit uͤberfluͤßig/ ſo
muß man zeitlich den Baum mit Stuͤtzen
underbauen/ daß die Aeſte nicht abreiſſen/
noch der Baum auß dem Boden beweget/
ſonderen die Fruͤchte daran erhalten/ und zur
Zeitigung gebracht werden. Die uͤberfluͤßi-
ge Feuchtigkeit iſt den Pferſingbaͤumen auch
ſchaͤdlich/ denn ſie verurſachet faule und ab-
fallige Fruͤchte/ derſelben aber abzuhelffen/
wird unden in den Stamm/ oder in die groſſe
Wurtzel ein Kiel von Neſpel-oder Kriechen-
holtz geſchlagen/ daß der Stamm oder Wur-
tzel auffgeſpalten bleibe/ ſo ziehet ſich die uͤ-
brige Feuchtigkeit herauß.

Ob wol der Pferſingbaum in allen Or-
ten/ in warmem/ feuchtem und ſandigem Erd-
boden waͤchſet/ ſo muß er doch in unſerem
Teutſchland gegen Mittag geſetzet werden/
und vor dem rauchen Nordwind geſichert
ſeyn/ damit er fuͤr Froſt bewahret zu der
Fruchtbarkeit gelange.

Es werden auch die Pferſingbaͤume in die
Weingaͤrten geſetzt. Jn oder an die Blumen-
felder taugen ſie gar nicht/ denn ob ſie zwar
ſchmale Blaͤtter haben/ ſo geben ſie doch ei-
nen Schatten in die/ Felder/ und hinderen
das Blumenwerck. Den Weingaͤrten ſind
ſie auch nicht gar wol anſtaͤndig/ weil ſie ſo
wol den Trauben als den Blumen die Son-
nen-ſtrahlen fuͤrhalten. Derohalben muß
man ſie in Weingaͤrten alſo pflantzen und
ſetzen/ daß ihr Schatten die Weinſtoͤcke
nicht beruͤhre. Hierbey iſt auch diß zu mer-
cken/ daß die Pferſingbaͤume einen guten
wolgetuͤngten Grund begehren/ und in
Waaſen nicht gut thun/ ſonderen waͤſſerige
und ungeſchmackte Fruͤchte bringen.

Die Pflantz-und Setzzeit iſt alhier auch
zubeobachten. Pferſing wie auch Marillen
und Mandelkern kan man ſchon in dem Jen-
ner/ im zunehmenden Mond/ in gute mit-
telmaͤßige feuchte Erden/ ſo in einem weiten
Scherben iſt/ und an einem laulichten Ort
ſtehet/ ſtoſſen/ die werden bald keimen
und auffgehen/ alßdenn koͤnnen ſie folgend
wider in dem wachſenden Mond in kleine
Geſchirꝛ/ ſo mit gutem Erdreich gefuͤllet
ſind/ wol umbgeſetzet/ und etwas feuchter/
biß in den April erhalten werden. Wenn nun
ein Straͤuchlein vier oder ſechs Blaͤttlein
getrieben/ alßdenn kan man ſie widerumb in
dem zunehmenden Mond mit der Erden auß
dem Geſchirꝛ heben/ oder daſſelbe gar zerbre-
chen/ und an die Stelle ſetzen/ da man eines
Pferſingbaums beduͤrfftig iſt/ ſo wird ein ſol-
cher Geſtalt verſetztes Zweyglein noch denſel/
ben Sommer uͤber ein hohes und luſtiges
Baͤumlein werden/ welches bald ſeine Frucht
bringen/ und dem Garten-herꝛen Nutzen ge-
ben wird.

Jſt das Erdreich offen/ ſo kan man ſchon
in dem Hornung/ oder im Anfang des Mer-
tzens/ jedoch zween oder drey Tage vor dem
Vollmond/ Pferſing- und andere Stein-
obs Kernen/ in wolgebauten Grund ſtoſſen;
dieſe wachſen hernach fein hurtig. Man kan
[Spaltenumbruch] ſie zwar auch zur Herbſt-zeit ſtoſſen/ welche
hernach in dem Fruͤhling herfuͤr wachſen/
jedoch wegen der Feldmaͤuſe/ ſo den Winter
durch dieſen Kernen nachſtellen/ ſie auffkief-
fen und freſſen/ iſt die Fruͤhlings-pflantzung
am allerbeſten. Die Fruͤhlings-zeit iſt auch
zum verſetzen der jungen Pferſingbaͤumlein
am bequemſten/ weil dieſelbe noch in dem
Herbſt ſchoſſen/ und gar ſpath neue Aeſtlein
treiben. Aber doch muß man auch in dem
Fruͤhling nicht zu lang warten/ weil ſie zeit-
lich trucken und treiben. Andere Baͤume/
wenn man ſie verſetzet/ muͤſſen geſtuͤmlet oder
geſchnaͤidet werden/ aber dieſes iſt dem Pfer-
ſingbaͤumlein zuwider/ denn ſie werden
gaͤntzlich verſetzet. Jngleichen iſt den jungen
Pferſingbaͤumlein der Schnitt des Heb-o-
der anderer eiſernen Meſſer zuwider. Aber
dieſes iſt ihnen fuͤrtraͤglich/ daß wenn ſie in
erſten Jahren ſtarck zu wachſen beginnen/
und viel Zweyge treiben/ daß man dieſelben
alßbald ſaͤuberlich mit den Fingeren abklem-
me/ damit ein ſchoͤner/ gerader Stamm ge-
zogen werde. Wenn man aber die Aeſte mit
einander laͤſſet auffwachſen/ ſo werden ſie
dick/ und bleibet der Baum nidertraͤchtig.
Jm Herbſt wird zu den Wurtzeln geraumet/
in die Gruben werden die abgefallenen Pfer-
ſingblaͤtter gethan/ und mit Erdreich be-
decket/ alßdenn faulen ſie/ und geben dem
Baum gute Tuͤng und Nahrung. Andere
Baͤume werden durchs peltzen gebeſſert/ a-
ber die Pferſingbaͤume bleiben/ wie ſie von
den Kernen gezielet werden/ und koͤnnen
nicht beſſer gemacht werden/ iſt der Kern gut/
ſo wird auch die Frucht gut. Aber mit Tuͤn-
gen und fleißigem hacken kan ihnen groſſer
Nutz geſchafft werden. Will aber jemand
das Peltzen mit den Pferſingen probieren/
derſelbe pfropffe einen Nusbaum-ſtock/ und
beſprenge denſelben Pfeꝛſingbaum offt mit
Ziegen-milch/ ſo wird er fruchtbar/ und brin-
get groſſe Pferſing-aͤpffel/ die inwendig
Nuͤſſe haben.

Wilſt du daß ein Baum halb Pferſing
und halb Nuß trage/ ſo nimb von einem je-
den ein Zweyglein/ ſchneide ſie in der Laͤnge
von einander/ und theile auch die Augen/
alßdenn richte zwey halbe Augen gleich zu-
ſammen/ binde und verwahre ſie mit Baum-
wachs/ ſchneide nicht alle Nebenſchoß hin-
weg/ ſo werden halb Pferſing und halb Nuͤſſe
wachſen. Auff ſolche Weiſe kan man auch
Marillen oder Mandelkern zu Pferſing ver-
einigen.

Wenn zur Sommers-zeit durch langwi-
rige Sonnen-hitz das Erdreich außgetrock-
net wird/ ſo manglen auch die Pferſingbaͤu-
me ihrer duͤrfftigen Nahrung/ weil ihre
Wurtzeln nicht tieff in die Erden ſchlieffen.
Daher laſſen ſie ihre Fruͤchte unzeitig abfal-
len: daß nun dieſelben zu vollkommener Zei-
tigung verbleiben/ muͤſſen die Baͤume mit
laulichtem Waſſer taͤglich/ oder uͤber den an-
deren Tag begoſſen werden.

Jn Franckreich hat man eine Frucht Pru-
noperſicum,
iſt außwendig wie ein Pflaumen/
und der Kern eines Pferſings.

Die alten Teutſchen haben von dem Pfer-
ſingbaum nachfolgends denckwuͤrdiges
Sprichwort.

Pfer-
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[39/0055] Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen. Schoß vorhanden/ ſo iſt es Zeit/ daß man die Wurtzel auch außreuͤte. Mercket man im Grund an den Wurtzeln eine Unſauberkeit/ ſo muß zu denſelben geraumet/ der alte hin- weg und neuer gute Grund dahin gethan werden. Jſt die Fruchtbarkeit uͤberfluͤßig/ ſo muß man zeitlich den Baum mit Stuͤtzen underbauen/ daß die Aeſte nicht abreiſſen/ noch der Baum auß dem Boden beweget/ ſonderen die Fruͤchte daran erhalten/ und zur Zeitigung gebracht werden. Die uͤberfluͤßi- ge Feuchtigkeit iſt den Pferſingbaͤumen auch ſchaͤdlich/ denn ſie verurſachet faule und ab- fallige Fruͤchte/ derſelben aber abzuhelffen/ wird unden in den Stamm/ oder in die groſſe Wurtzel ein Kiel von Neſpel-oder Kriechen- holtz geſchlagen/ daß der Stamm oder Wur- tzel auffgeſpalten bleibe/ ſo ziehet ſich die uͤ- brige Feuchtigkeit herauß. Ob wol der Pferſingbaum in allen Or- ten/ in warmem/ feuchtem und ſandigem Erd- boden waͤchſet/ ſo muß er doch in unſerem Teutſchland gegen Mittag geſetzet werden/ und vor dem rauchen Nordwind geſichert ſeyn/ damit er fuͤr Froſt bewahret zu der Fruchtbarkeit gelange. Es werden auch die Pferſingbaͤume in die Weingaͤrten geſetzt. Jn oder an die Blumen- felder taugen ſie gar nicht/ denn ob ſie zwar ſchmale Blaͤtter haben/ ſo geben ſie doch ei- nen Schatten in die/ Felder/ und hinderen das Blumenwerck. Den Weingaͤrten ſind ſie auch nicht gar wol anſtaͤndig/ weil ſie ſo wol den Trauben als den Blumen die Son- nen-ſtrahlen fuͤrhalten. Derohalben muß man ſie in Weingaͤrten alſo pflantzen und ſetzen/ daß ihr Schatten die Weinſtoͤcke nicht beruͤhre. Hierbey iſt auch diß zu mer- cken/ daß die Pferſingbaͤume einen guten wolgetuͤngten Grund begehren/ und in Waaſen nicht gut thun/ ſonderen waͤſſerige und ungeſchmackte Fruͤchte bringen. Die Pflantz-und Setzzeit iſt alhier auch zubeobachten. Pferſing wie auch Marillen und Mandelkern kan man ſchon in dem Jen- ner/ im zunehmenden Mond/ in gute mit- telmaͤßige feuchte Erden/ ſo in einem weiten Scherben iſt/ und an einem laulichten Ort ſtehet/ ſtoſſen/ die werden bald keimen und auffgehen/ alßdenn koͤnnen ſie folgend wider in dem wachſenden Mond in kleine Geſchirꝛ/ ſo mit gutem Erdreich gefuͤllet ſind/ wol umbgeſetzet/ und etwas feuchter/ biß in den April erhalten werden. Wenn nun ein Straͤuchlein vier oder ſechs Blaͤttlein getrieben/ alßdenn kan man ſie widerumb in dem zunehmenden Mond mit der Erden auß dem Geſchirꝛ heben/ oder daſſelbe gar zerbre- chen/ und an die Stelle ſetzen/ da man eines Pferſingbaums beduͤrfftig iſt/ ſo wird ein ſol- cher Geſtalt verſetztes Zweyglein noch denſel/ ben Sommer uͤber ein hohes und luſtiges Baͤumlein werden/ welches bald ſeine Frucht bringen/ und dem Garten-herꝛen Nutzen ge- ben wird. Jſt das Erdreich offen/ ſo kan man ſchon in dem Hornung/ oder im Anfang des Mer- tzens/ jedoch zween oder drey Tage vor dem Vollmond/ Pferſing- und andere Stein- obs Kernen/ in wolgebauten Grund ſtoſſen; dieſe wachſen hernach fein hurtig. Man kan ſie zwar auch zur Herbſt-zeit ſtoſſen/ welche hernach in dem Fruͤhling herfuͤr wachſen/ jedoch wegen der Feldmaͤuſe/ ſo den Winter durch dieſen Kernen nachſtellen/ ſie auffkief- fen und freſſen/ iſt die Fruͤhlings-pflantzung am allerbeſten. Die Fruͤhlings-zeit iſt auch zum verſetzen der jungen Pferſingbaͤumlein am bequemſten/ weil dieſelbe noch in dem Herbſt ſchoſſen/ und gar ſpath neue Aeſtlein treiben. Aber doch muß man auch in dem Fruͤhling nicht zu lang warten/ weil ſie zeit- lich trucken und treiben. Andere Baͤume/ wenn man ſie verſetzet/ muͤſſen geſtuͤmlet oder geſchnaͤidet werden/ aber dieſes iſt dem Pfer- ſingbaͤumlein zuwider/ denn ſie werden gaͤntzlich verſetzet. Jngleichen iſt den jungen Pferſingbaͤumlein der Schnitt des Heb-o- der anderer eiſernen Meſſer zuwider. Aber dieſes iſt ihnen fuͤrtraͤglich/ daß wenn ſie in erſten Jahren ſtarck zu wachſen beginnen/ und viel Zweyge treiben/ daß man dieſelben alßbald ſaͤuberlich mit den Fingeren abklem- me/ damit ein ſchoͤner/ gerader Stamm ge- zogen werde. Wenn man aber die Aeſte mit einander laͤſſet auffwachſen/ ſo werden ſie dick/ und bleibet der Baum nidertraͤchtig. Jm Herbſt wird zu den Wurtzeln geraumet/ in die Gruben werden die abgefallenen Pfer- ſingblaͤtter gethan/ und mit Erdreich be- decket/ alßdenn faulen ſie/ und geben dem Baum gute Tuͤng und Nahrung. Andere Baͤume werden durchs peltzen gebeſſert/ a- ber die Pferſingbaͤume bleiben/ wie ſie von den Kernen gezielet werden/ und koͤnnen nicht beſſer gemacht werden/ iſt der Kern gut/ ſo wird auch die Frucht gut. Aber mit Tuͤn- gen und fleißigem hacken kan ihnen groſſer Nutz geſchafft werden. Will aber jemand das Peltzen mit den Pferſingen probieren/ derſelbe pfropffe einen Nusbaum-ſtock/ und beſprenge denſelben Pfeꝛſingbaum offt mit Ziegen-milch/ ſo wird er fruchtbar/ und brin- get groſſe Pferſing-aͤpffel/ die inwendig Nuͤſſe haben. Wilſt du daß ein Baum halb Pferſing und halb Nuß trage/ ſo nimb von einem je- den ein Zweyglein/ ſchneide ſie in der Laͤnge von einander/ und theile auch die Augen/ alßdenn richte zwey halbe Augen gleich zu- ſammen/ binde und verwahre ſie mit Baum- wachs/ ſchneide nicht alle Nebenſchoß hin- weg/ ſo werden halb Pferſing und halb Nuͤſſe wachſen. Auff ſolche Weiſe kan man auch Marillen oder Mandelkern zu Pferſing ver- einigen. Wenn zur Sommers-zeit durch langwi- rige Sonnen-hitz das Erdreich außgetrock- net wird/ ſo manglen auch die Pferſingbaͤu- me ihrer duͤrfftigen Nahrung/ weil ihre Wurtzeln nicht tieff in die Erden ſchlieffen. Daher laſſen ſie ihre Fruͤchte unzeitig abfal- len: daß nun dieſelben zu vollkommener Zei- tigung verbleiben/ muͤſſen die Baͤume mit laulichtem Waſſer taͤglich/ oder uͤber den an- deren Tag begoſſen werden. Jn Franckreich hat man eine Frucht Pru- noperſicum, iſt außwendig wie ein Pflaumen/ und der Kern eines Pferſings. Die alten Teutſchen haben von dem Pfer- ſingbaum nachfolgends denckwuͤrdiges Sprichwort. Pfer-

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/55>, abgerufen am 28.04.2024.