vorliegenden Zusammenstellung, dass die zur Kopfbildung erforderliche Kraft erheblich grösser ist als diejenige, mit welcher man schmiedet. Es erklärt sich das zum Theil aus der Gestalt des Nietkopfes, welcher nach allen Seiten gut ausgebildet werden soll, zum Theil aus dem Umstande, dass der kleinere Körper durch das Werkzeug erheblicher abgekühlt wird als so grosse Körper, wie die Schmiedepressen regelmässig zu bearbeiten haben. Endlich aber ist für die Beurtheilung der Zahlen noch zu be- denken, dass Manche für nöthig erachten, schliesslich einen hohen Druck anzuwenden, um die verbundenen Theile fest zusammen zu drücken. Es sind deshalb die Nietmaschinen zuweilen so eingerichtet, dass zuletzt der bisher dem Blechschluss dienende Druck demjenigen hinzugefügt wird, welcher die Kopfbildung vollzog (vergl. 3 und 4 der Zusammenstellung). Wenn eine derartige Einrichtung fehlt, so wird man dem zum Kopfbilden bestimmten Kolben von vornherein einen grösseren Druck ertheilen.
Für den Druck, welchen unerwärmte Niete erfordern, sind mir nur Versuche von Sellers in Philadelphia bekannt. Danach ergab sich (für 91/2 mm dicke Niete) 210 kg für 1 qmm des Schaftquerschnittes als zweck- mässiger Druck. Zu grosser Druck gefährdet die Blechränder.
[Abbildung]
Fig. 1140.
[Abbildung]
Fig. 1141.
[Abbildung]
Fig. 1142.
In der Regel wird, wie schon erwähnt, der Nietbolzen a, Fig. 1140, zunächst mit einem Kopf versehen; es finden sich die Niete in dieser Ge- stalt im Handel. Das erhitzte Niet wird nun in das Loch des Werkstückes
1) Prakt. Masch.-Constr., 1878, S. 147, mit Abb.
2) The Engineer, Juli 1885, S. 201, mit Abb.
3) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1890, S. 107, mit Abb.
4) The Engineer, Febr. 1890, S. 126, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 369, mit Abb.
5) The Engineer, Juli 1887, S. 5, mit Abb.
6) Nach dem Preisbuch.
7) Engineering, März 1898, S. 279.
III. Theil. Schmiedemaschinen.
1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)
vorliegenden Zusammenstellung, dass die zur Kopfbildung erforderliche Kraft erheblich grösser ist als diejenige, mit welcher man schmiedet. Es erklärt sich das zum Theil aus der Gestalt des Nietkopfes, welcher nach allen Seiten gut ausgebildet werden soll, zum Theil aus dem Umstande, dass der kleinere Körper durch das Werkzeug erheblicher abgekühlt wird als so grosse Körper, wie die Schmiedepressen regelmässig zu bearbeiten haben. Endlich aber ist für die Beurtheilung der Zahlen noch zu be- denken, dass Manche für nöthig erachten, schliesslich einen hohen Druck anzuwenden, um die verbundenen Theile fest zusammen zu drücken. Es sind deshalb die Nietmaschinen zuweilen so eingerichtet, dass zuletzt der bisher dem Blechschluss dienende Druck demjenigen hinzugefügt wird, welcher die Kopfbildung vollzog (vergl. 3 und 4 der Zusammenstellung). Wenn eine derartige Einrichtung fehlt, so wird man dem zum Kopfbilden bestimmten Kolben von vornherein einen grösseren Druck ertheilen.
Für den Druck, welchen unerwärmte Niete erfordern, sind mir nur Versuche von Sellers in Philadelphia bekannt. Danach ergab sich (für 9½ mm dicke Niete) 210 kg für 1 qmm des Schaftquerschnittes als zweck- mässiger Druck. Zu grosser Druck gefährdet die Blechränder.
[Abbildung]
Fig. 1140.
[Abbildung]
Fig. 1141.
[Abbildung]
Fig. 1142.
In der Regel wird, wie schon erwähnt, der Nietbolzen a, Fig. 1140, zunächst mit einem Kopf versehen; es finden sich die Niete in dieser Ge- stalt im Handel. Das erhitzte Niet wird nun in das Loch des Werkstückes
1) Prakt. Masch.-Constr., 1878, S. 147, mit Abb.
2) The Engineer, Juli 1885, S. 201, mit Abb.
3) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1890, S. 107, mit Abb.
4) The Engineer, Febr. 1890, S. 126, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 369, mit Abb.
5) The Engineer, Juli 1887, S. 5, mit Abb.
6) Nach dem Preisbuch.
7) Engineering, März 1898, S. 279.
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III. Theil. Schmiedemaschinen.
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
vorliegenden Zusammenstellung, dass die zur Kopfbildung erforderliche
Kraft erheblich grösser ist als diejenige, mit welcher man schmiedet. Es
erklärt sich das zum Theil aus der Gestalt des Nietkopfes, welcher nach
allen Seiten gut ausgebildet werden soll, zum Theil aus dem Umstande,
dass der kleinere Körper durch das Werkzeug erheblicher abgekühlt wird
als so grosse Körper, wie die Schmiedepressen regelmässig zu bearbeiten
haben. Endlich aber ist für die Beurtheilung der Zahlen noch zu be-
denken, dass Manche für nöthig erachten, schliesslich einen hohen Druck
anzuwenden, um die verbundenen Theile fest zusammen zu drücken. Es
sind deshalb die Nietmaschinen zuweilen so eingerichtet, dass zuletzt
der bisher dem Blechschluss dienende Druck demjenigen hinzugefügt wird,
welcher die Kopfbildung vollzog (vergl. 3 und 4 der Zusammenstellung).
Wenn eine derartige Einrichtung fehlt, so wird man dem zum Kopfbilden
bestimmten Kolben von vornherein einen grösseren Druck ertheilen.
Für den Druck, welchen unerwärmte Niete erfordern, sind mir nur
Versuche von Sellers in Philadelphia bekannt. Danach ergab sich (für
9½ mm dicke Niete) 210 kg für 1 qmm des Schaftquerschnittes als zweck-
mässiger Druck. Zu grosser Druck gefährdet die Blechränder.
[Abbildung Fig. 1140. ]
[Abbildung Fig. 1141. ]
[Abbildung Fig. 1142. ]
In der Regel wird, wie schon erwähnt, der Nietbolzen a, Fig. 1140,
zunächst mit einem Kopf versehen; es finden sich die Niete in dieser Ge-
stalt im Handel. Das erhitzte Niet wird nun in das Loch des Werkstückes
1) Prakt. Masch.-Constr., 1878, S. 147, mit Abb.
2) The Engineer, Juli 1885, S. 201, mit Abb.
3) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1890, S. 107, mit Abb.
4) The Engineer, Febr. 1890, S. 126, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen.
1891, S. 369, mit Abb.
5) The Engineer, Juli 1887, S. 5, mit Abb.
6) Nach dem Preisbuch.
7) Engineering, März 1898, S. 279.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/657>, abgerufen am 17.06.2024.
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