Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

König aber litt es nicht, nahm sie vielmehr aufrichtend
bei der Hand, und sagte: "Frau von Carayon? Mir
sehr wohl bekannt . . Erinnre Kinderball . . schöne
Tochter . . Damals . ."

Er schwieg einen Augenblick, entweder in Ver¬
legenheit über das ihm entschlüpfte letzte Wort, oder
aber aus Mitgefühl mit der tiefen Bewegung der
unglücklichen und beinah zitternd vor ihm stehenden
Mutter, und fuhr dann fort: "Köckeritz mir eben An¬
deutungen gemacht . . Sehr fatal . . Aber bitte . .
sich setzen, meine Gnädigste . . Mut . . Und nun
sprechen Sie."


13

König aber litt es nicht, nahm ſie vielmehr aufrichtend
bei der Hand, und ſagte: „Frau von Carayon? Mir
ſehr wohl bekannt . . Erinnre Kinderball . . ſchöne
Tochter . . Damals . .“

Er ſchwieg einen Augenblick, entweder in Ver¬
legenheit über das ihm entſchlüpfte letzte Wort, oder
aber aus Mitgefühl mit der tiefen Bewegung der
unglücklichen und beinah zitternd vor ihm ſtehenden
Mutter, und fuhr dann fort: „Köckeritz mir eben An¬
deutungen gemacht . . Sehr fatal . . Aber bitte . .
ſich ſetzen, meine Gnädigſte . . Mut . . Und nun
ſprechen Sie.“


13
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0205" n="193"/>
König aber litt es nicht, nahm &#x017F;ie vielmehr aufrichtend<lb/>
bei der Hand, und &#x017F;agte: &#x201E;Frau von Carayon? Mir<lb/>
&#x017F;ehr wohl bekannt . . Erinnre Kinderball . . &#x017F;chöne<lb/>
Tochter . . Damals . .&#x201C;</p><lb/>
        <p>Er &#x017F;chwieg einen Augenblick, entweder in Ver¬<lb/>
legenheit über das ihm ent&#x017F;chlüpfte letzte Wort, oder<lb/>
aber aus Mitgefühl mit der tiefen Bewegung der<lb/>
unglücklichen und beinah zitternd vor ihm &#x017F;tehenden<lb/>
Mutter, und fuhr dann fort: &#x201E;Köckeritz mir eben An¬<lb/>
deutungen gemacht . . <hi rendition="#g">Sehr</hi> fatal . . Aber bitte . .<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;etzen, meine Gnädig&#x017F;te . . Mut . . Und nun<lb/>
&#x017F;prechen Sie.&#x201C;</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="sig">13<lb/></fw>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[193/0205] König aber litt es nicht, nahm ſie vielmehr aufrichtend bei der Hand, und ſagte: „Frau von Carayon? Mir ſehr wohl bekannt . . Erinnre Kinderball . . ſchöne Tochter . . Damals . .“ Er ſchwieg einen Augenblick, entweder in Ver¬ legenheit über das ihm entſchlüpfte letzte Wort, oder aber aus Mitgefühl mit der tiefen Bewegung der unglücklichen und beinah zitternd vor ihm ſtehenden Mutter, und fuhr dann fort: „Köckeritz mir eben An¬ deutungen gemacht . . Sehr fatal . . Aber bitte . . ſich ſetzen, meine Gnädigſte . . Mut . . Und nun ſprechen Sie.“ 13

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_wuthenow_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_wuthenow_1883/205
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_wuthenow_1883/205>, abgerufen am 30.04.2024.