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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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ein! Ein andrer wäre aufgesprungen; allein
ich erschrack darüber so wenig, als ich mich
über den Kayserlichen Brief erfreute. Wer
kann etwas in solchen Umständen! Nach
einer kleinen Weile war es mir so, als der
lebendige Odem aus ihrer Nase, woraus
wir ihre Rückkunft ins Leben erprobten!
Gott! schrie ich und sah nun ein, daß der
Sarg nachgelaßen, und die Erde ihm gefolgt
war, als ob sie mir Platz machte! dachte
ich. Ich komme bald! sagt ich so laut, daß
ichs wiederhallen hörte; wo es wiederhallte
weis ich noch nicht: allein dies Bald im
Wiederhall, wie es mich ergrif, das kann
ich nicht sagen, nicht denken! Empfinden --
kann ichs. In solchen Fällen laßt der Em-
pfindung ihren Werth, ihr Empfindungsflür-
mer! Noch jetzt hat es mich erschüttert!
bald! Amen! bald! Amen! --

Nach einer Weile fiel es mir wie ein
Blitz ein, das Ende meines
anekhou kai kpekhou
zu machen. Schnell riß ich die letzten Sie-
gel auf und las:
Du bist ein gebohrner Edelmann, ich
heiße -- -- Einen einzigen Buchstab
hab ich im Namen geändert. Wirfst

du

ein! Ein andrer waͤre aufgeſprungen; allein
ich erſchrack daruͤber ſo wenig, als ich mich
uͤber den Kayſerlichen Brief erfreute. Wer
kann etwas in ſolchen Umſtaͤnden! Nach
einer kleinen Weile war es mir ſo, als der
lebendige Odem aus ihrer Naſe, woraus
wir ihre Ruͤckkunft ins Leben erprobten!
Gott! ſchrie ich und ſah nun ein, daß der
Sarg nachgelaßen, und die Erde ihm gefolgt
war, als ob ſie mir Platz machte! dachte
ich. Ich komme bald! ſagt ich ſo laut, daß
ichs wiederhallen hoͤrte; wo es wiederhallte
weis ich noch nicht: allein dies Bald im
Wiederhall, wie es mich ergrif, das kann
ich nicht ſagen, nicht denken! Empfinden —
kann ichs. In ſolchen Faͤllen laßt der Em-
pfindung ihren Werth, ihr Empfindungsfluͤr-
mer! Noch jetzt hat es mich erſchuͤttert!
bald! Amen! bald! Amen! —

Nach einer Weile fiel es mir wie ein
Blitz ein, das Ende meines
ανεχου και κπεχου
zu machen. Schnell riß ich die letzten Sie-
gel auf und las:
Du biſt ein gebohrner Edelmann, ich
heiße — — Einen einzigen Buchſtab
hab ich im Namen geaͤndert. Wirfſt

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[395/0403] ein! Ein andrer waͤre aufgeſprungen; allein ich erſchrack daruͤber ſo wenig, als ich mich uͤber den Kayſerlichen Brief erfreute. Wer kann etwas in ſolchen Umſtaͤnden! Nach einer kleinen Weile war es mir ſo, als der lebendige Odem aus ihrer Naſe, woraus wir ihre Ruͤckkunft ins Leben erprobten! Gott! ſchrie ich und ſah nun ein, daß der Sarg nachgelaßen, und die Erde ihm gefolgt war, als ob ſie mir Platz machte! dachte ich. Ich komme bald! ſagt ich ſo laut, daß ichs wiederhallen hoͤrte; wo es wiederhallte weis ich noch nicht: allein dies Bald im Wiederhall, wie es mich ergrif, das kann ich nicht ſagen, nicht denken! Empfinden — kann ichs. In ſolchen Faͤllen laßt der Em- pfindung ihren Werth, ihr Empfindungsfluͤr- mer! Noch jetzt hat es mich erſchuͤttert! bald! Amen! bald! Amen! — Nach einer Weile fiel es mir wie ein Blitz ein, das Ende meines ανεχου και κπεχου zu machen. Schnell riß ich die letzten Sie- gel auf und las: Du biſt ein gebohrner Edelmann, ich heiße — — Einen einzigen Buchſtab hab ich im Namen geaͤndert. Wirfſt du

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/403>, abgerufen am 01.11.2024.