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Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

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den einfeltigen verführeten / die nicht so greulich mit lestern / ist eine grosse vnterscheid. Die verführeten etliche werden wider zu rechte komen durch Gottes krafft / vnd Gnade / da ist vns kein zweiffel ane / wie denn auch teglich etliche sich wider von den Manicheischen blendungen abwenden. Aber die andern / ist zubesorgen / werden nicht auffhören wider den Stachel zulecken / bis jnen Gott steuret.

Nun ist es vns hertzlich leid / das weis der trewe frome Gott / welcher aller hertzen kündiger ist / das wir wider die jenigen schreiben / zeugen / vnd warnen sollen / welche mit vns in einem Hause gewohnet / gelehret / brüderschafft gehalten / vnd vor denen wir nichts verborgen gehalten. Aber weil sie nicht alleine von vns aus gehen / vnd den Heuptgrund reiner lere verlassen / vnd offentlichen Schwarm vnd Irrthum der Manicheer verteidigen vnd verkleistern / darzu mit vngeschwundenen / grausamen lester / schmee vnnd schandworten gegen vnsere lere vnd ampt heraus fahren / als irgend die Adiaphoristen / Synergisten oder Maioristen mögen gethan haben / vnd vnsere lere vnzeelich mal dem Teufel geben / welches zu vnehren / hohn vnd spot vnserm lieben Herrn Ihesu Christo / deme wir in demut dienen / gereichet / vnd viel armer Seelgen / welche Christus mit seinem rewren Blut erarnet hat / dadurch geergert / betrubet vnd bethöret werden. Denn solch vnerhort lestern / das kan ohne grossen schaden nicht abgehen:

So werden wir gedrungen / dem Herrn Christo seine ehre / vnd die liebe Warheit / so wir aus Gottes Gnade bekennen / von den Manicheischen lügen / vnd die einfeltigen Christen vom Ergernis / so viel der liebe Gott gibt / zuerretten / vnd ein auge auszureissen / eine hand weg zuwerffen / wie Christus redet / auff das nicht alle beide augen vnnd hende drüber verdampt werden.

Derwegen lieber Irenee / wolt jr ja nicht bleiben in

den einfeltigen verführeten / die nicht so greulich mit lestern / ist eine grosse vnterscheid. Die verführeten etliche werden wider zu rechte komen durch Gottes krafft / vnd Gnade / da ist vns kein zweiffel ane / wie denn auch teglich etliche sich wider von den Manicheischen blendungen abwenden. Aber die andern / ist zubesorgen / werden nicht auffhören wider den Stachel zulecken / bis jnen Gott steuret.

Nun ist es vns hertzlich leid / das weis der trewe frome Gott / welcher aller hertzen kündiger ist / das wir wider die jenigen schreiben / zeugen / vnd warnen sollen / welche mit vns in einem Hause gewohnet / gelehret / brüderschafft gehalten / vnd vor denen wir nichts verborgen gehalten. Aber weil sie nicht alleine von vns aus gehen / vnd den Heuptgrund reiner lere verlassen / vnd offentlichen Schwarm vnd Irrthum der Manicheer verteidigen vnd verkleistern / darzu mit vngeschwundenen / grausamen lester / schmee vnnd schandworten gegen vnsere lere vnd ampt heraus fahren / als irgend die Adiaphoristen / Synergisten oder Maioristen mögen gethan haben / vnd vnsere lere vnzeelich mal dem Teufel geben / welches zu vnehren / hohn vnd spot vnserm lieben Herrn Ihesu Christo / deme wir in demut dienen / gereichet / vnd viel armer Seelgen / welche Christus mit seinem rewren Blut erarnet hat / dadurch geergert / betrubet vnd bethöret werden. Denn solch vnerhort lestern / das kan ohne grossen schaden nicht abgehen:

So werden wir gedrungen / dem Herrn Christo seine ehre / vnd die liebe Warheit / so wir aus Gottes Gnade bekennen / von den Manicheischen lügen / vnd die einfeltigen Christen vom Ergernis / so viel der liebe Gott gibt / zuerretten / vnd ein auge auszureissen / eine hand weg zuwerffen / wie Christus redet / auff das nicht alle beide augen vnnd hende drüber verdampt werden.

Derwegen lieber Irenee / wolt jr ja nicht bleiben in

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[0007] den einfeltigen verführeten / die nicht so greulich mit lestern / ist eine grosse vnterscheid. Die verführeten etliche werden wider zu rechte komen durch Gottes krafft / vnd Gnade / da ist vns kein zweiffel ane / wie denn auch teglich etliche sich wider von den Manicheischen blendungen abwenden. Aber die andern / ist zubesorgen / werden nicht auffhören wider den Stachel zulecken / bis jnen Gott steuret. Nun ist es vns hertzlich leid / das weis der trewe frome Gott / welcher aller hertzen kündiger ist / das wir wider die jenigen schreiben / zeugen / vnd warnen sollen / welche mit vns in einem Hause gewohnet / gelehret / brüderschafft gehalten / vnd vor denen wir nichts verborgen gehalten. Aber weil sie nicht alleine von vns aus gehen / vnd den Heuptgrund reiner lere verlassen / vnd offentlichen Schwarm vnd Irrthum der Manicheer verteidigen vnd verkleistern / darzu mit vngeschwundenen / grausamen lester / schmee vnnd schandworten gegen vnsere lere vnd ampt heraus fahren / als irgend die Adiaphoristen / Synergisten oder Maioristen mögen gethan haben / vnd vnsere lere vnzeelich mal dem Teufel geben / welches zu vnehren / hohn vnd spot vnserm lieben Herrn Ihesu Christo / deme wir in demut dienen / gereichet / vnd viel armer Seelgen / welche Christus mit seinem rewren Blut erarnet hat / dadurch geergert / betrubet vnd bethöret werden. Denn solch vnerhort lestern / das kan ohne grossen schaden nicht abgehen: So werden wir gedrungen / dem Herrn Christo seine ehre / vnd die liebe Warheit / so wir aus Gottes Gnade bekennen / von den Manicheischen lügen / vnd die einfeltigen Christen vom Ergernis / so viel der liebe Gott gibt / zuerretten / vnd ein auge auszureissen / eine hand weg zuwerffen / wie Christus redet / auff das nicht alle beide augen vnnd hende drüber verdampt werden. Derwegen lieber Irenee / wolt jr ja nicht bleiben in

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/7>, abgerufen am 30.04.2024.