Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Ich schon. Getrost biet' ich den Leib zum Opfer dar. Mich schreckt nicht der Altar. Versöhnend den Olymp Mit dir, mit meinem Volk, geh' ich dahin. Du aber sey beglückt, und kehr', mit Sieg Gekrönt und Ruhm, zum Hause deiner Väter Bald wieder heim! - Und Alle staunten ob Der Jungfrau Heldenmuth und ihrer hohen, Erhabnen Tugend Kraft. - Und Ruh' gebot Der Herold nun dem Volk. Und Kalchas trat Hervor, und kränzte deiner Tochter Haupt, Besprengte mit dem heilgen Wasser sie, Und rief und flehete zur Gottheit laut, Und weihete der Jungfrau keusches Blut Den Göttern, und erbat den Sieg dem Heer' Und Glück dem Vaterlande. - Nahm darauf Den Opferstahl - ein Jeder hörte laut Und bang' den starken Schlag ertönen -
Ich schon. Getrost biet' ich den Leib zum Opfer dar. Mich schreckt nicht der Altar. Versoͤhnend den Olymp Mit dir, mit meinem Volk, geh' ich dahin. Du aber sey begluͤckt, und kehr', mit Sieg Gekroͤnt und Ruhm, zum Hause deiner Vaͤter Bald wieder heim! – Und Alle staunten ob Der Jungfrau Heldenmuth und ihrer hohen, Erhabnen Tugend Kraft. – Und Ruh' gebot Der Herold nun dem Volk. Und Kalchas trat Hervor, und kraͤnzte deiner Tochter Haupt, Besprengte mit dem heilgen Wasser sie, Und rief und flehete zur Gottheit laut, Und weihete der Jungfrau keusches Blut Den Goͤttern, und erbat den Sieg dem Heer' Und Gluͤck dem Vaterlande. – Nahm darauf Den Opferstahl – ein Jeder hoͤrte laut Und bang' den starken Schlag ertoͤnen – <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#PAT"> <p><pb facs="#f0220" n="212"/> Ich schon. Getrost biet' ich den Leib zum Opfer<lb/> dar.<lb/> Mich schreckt nicht der Altar. Versoͤhnend den<lb/> Olymp<lb/> Mit dir, mit meinem Volk, geh' ich dahin.<lb/> Du aber sey begluͤckt, und kehr', mit Sieg<lb/> Gekroͤnt und Ruhm, zum Hause deiner Vaͤter<lb/> Bald wieder heim! – Und Alle staunten ob<lb/> Der Jungfrau Heldenmuth und ihrer hohen,<lb/> Erhabnen Tugend Kraft. – Und Ruh' gebot<lb/> Der Herold nun dem Volk. Und Kalchas trat<lb/> Hervor, und kraͤnzte deiner Tochter Haupt,<lb/> Besprengte mit dem heilgen Wasser sie,<lb/> Und rief und flehete zur Gottheit laut,<lb/> Und weihete der Jungfrau keusches Blut<lb/> Den Goͤttern, und erbat den Sieg dem Heer'<lb/> Und Gluͤck dem Vaterlande. – Nahm darauf<lb/> Den Opferstahl – ein Jeder hoͤrte laut<lb/> Und bang' den starken Schlag ertoͤnen –</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [212/0220]
Ich schon. Getrost biet' ich den Leib zum Opfer
dar.
Mich schreckt nicht der Altar. Versoͤhnend den
Olymp
Mit dir, mit meinem Volk, geh' ich dahin.
Du aber sey begluͤckt, und kehr', mit Sieg
Gekroͤnt und Ruhm, zum Hause deiner Vaͤter
Bald wieder heim! – Und Alle staunten ob
Der Jungfrau Heldenmuth und ihrer hohen,
Erhabnen Tugend Kraft. – Und Ruh' gebot
Der Herold nun dem Volk. Und Kalchas trat
Hervor, und kraͤnzte deiner Tochter Haupt,
Besprengte mit dem heilgen Wasser sie,
Und rief und flehete zur Gottheit laut,
Und weihete der Jungfrau keusches Blut
Den Goͤttern, und erbat den Sieg dem Heer'
Und Gluͤck dem Vaterlande. – Nahm darauf
Den Opferstahl – ein Jeder hoͤrte laut
Und bang' den starken Schlag ertoͤnen –
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