Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.Die Bedrängten müssen ziehen Und hier knieen; Alle werden hier genesen. Keiner wird fortan noch klagen, Alle werden fröhlich sagen: Einst sind wir betrübt gewesen. Ernste Mauern werden stehen Auf den Höhen. In den Thälern wird man rufen, Wenn die schwersten Zeiten kommen: Keinem sei das Herz beklommen, Nur hinan zu jenen Stufen! Gottes Mutter und Geliebte,
Der Betrübte Wandelt nun verklärt von hinnen. Ew'ge Güte, ew'ge Milde, O! ich weiß, du bist Mathilde, Und das Ziel von meinem Sinnen. B 2
Die Bedrängten müſſen ziehen Und hier knieen; Alle werden hier geneſen. Keiner wird fortan noch klagen, Alle werden fröhlich ſagen: Einſt ſind wir betrübt geweſen. Ernſte Mauern werden ſtehen Auf den Höhen. In den Thälern wird man rufen, Wenn die ſchwerſten Zeiten kommen: Keinem ſei das Herz beklommen, Nur hinan zu jenen Stufen! Gottes Mutter und Geliebte,
Der Betrübte Wandelt nun verklärt von hinnen. Ew'ge Güte, ew'ge Milde, O! ich weiß, du biſt Mathilde, Und das Ziel von meinem Sinnen. B 2
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Die Bedrängten müſſen ziehen
Und hier knieen;
Alle werden hier geneſen.
Keiner wird fortan noch klagen,
Alle werden fröhlich ſagen:
Einſt ſind wir betrübt geweſen.
Ernſte Mauern werden ſtehen
Auf den Höhen.
In den Thälern wird man rufen,
Wenn die ſchwerſten Zeiten kommen:
Keinem ſei das Herz beklommen,
Nur hinan zu jenen Stufen!
Gottes Mutter und Geliebte,
Der Betrübte
Wandelt nun verklärt von hinnen.
Ew'ge Güte, ew'ge Milde,
O! ich weiß, du biſt Mathilde,
Und das Ziel von meinem Sinnen.
B 2
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Zitationshilfe: | Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/365>, abgerufen am 17.06.2024. |