Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.gehörigen Kräutern und Wurzeln. der Lavendel, Lavandula angustifolia. C. B. P.Lavandula officinarum flore coeruleo & albo, kan hier zu Lande wohl schwerlich vom Samen erzo- gen werden. Jch habe es einigemal versuchet und diese beyden Arten gesäet, welche auch wohl auf- gegangen, auch bis zu Ende des Decembers schöne gewachsen und grüne geblieben sind. Ob ich nun gleich von dem verfaulten Pferde-Miste etwas darüber streuen lassen, so sind sie an den Wurzeln dennoch schwarz geworden, daß ihre Schalen im Frühjahre abgegangen und die Pflan- zen verdorben. Nachhero ist mir die Lust vom Samen-Ziehen vergangen. Der Same wird in unsern Landen niemalen Kräu-
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. der Lavendel, Lavandula anguſtifolia. C. B. P.Lavandula officinarum flore cœruleo & albo, kan hier zu Lande wohl ſchwerlich vom Samen erzo- gen werden. Jch habe es einigemal verſuchet und dieſe beyden Arten geſaͤet, welche auch wohl auf- gegangen, auch bis zu Ende des Decembers ſchoͤne gewachſen und gruͤne geblieben ſind. Ob ich nun gleich von dem verfaulten Pferde-Miſte etwas daruͤber ſtreuen laſſen, ſo ſind ſie an den Wurzeln dennoch ſchwarz geworden, daß ihre Schalen im Fruͤhjahre abgegangen und die Pflan- zen verdorben. Nachhero iſt mir die Luſt vom Samen-Ziehen vergangen. Der Same wird in unſern Landen niemalen Kraͤu-
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gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
der Lavendel, Lavandula anguſtifolia. C. B. P.
Lavandula officinarum flore cœruleo & albo,
kan hier zu Lande wohl ſchwerlich vom Samen erzo-
gen werden. Jch habe es einigemal verſuchet und
dieſe beyden Arten geſaͤet, welche auch wohl auf-
gegangen, auch bis zu Ende des Decembers
ſchoͤne gewachſen und gruͤne geblieben ſind. Ob
ich nun gleich von dem verfaulten Pferde-Miſte
etwas daruͤber ſtreuen laſſen, ſo ſind ſie an den
Wurzeln dennoch ſchwarz geworden, daß ihre
Schalen im Fruͤhjahre abgegangen und die Pflan-
zen verdorben. Nachhero iſt mir die Luſt vom
Samen-Ziehen vergangen.
Der Same wird in unſern Landen niemalen
reif, weswegen man ſolchen verſchreiben muß,
man hat aber nicht Urſache, ſich, die Muͤhe zu ge-
ben, ſolche Erziehung in unſerm Climate zu er-
zwingen, indem man beyde Sorten durch Zerthei-
lung der Stoͤcke im Ueberfluß vermehren kan. Man
nimt ſolches entweder im Fruͤhjahre vor, wenn
man keine Froͤſte mehr zu beſorgen hat, oder wel-
ches ich noch vor beſſer befunden habe, nach Bar-
tholomaͤi, und hebet ihre alten Stoͤcke mit einem
Wurzel-Spieſe aus der Erden, und theilet ſie von
einander, doch ſo, daß an einem jeden Rauken
etwas Wurzeln bleiben. Man verkuͤrzet auch das
Kraͤuterich eben ſowol als die langen Wurzeln mit
einem Meſſer oder Beile, und wenn dieſes geſche-
hen, ſo wird ein Graͤblein einen Schuh tief nach
der Garten-Schnure mit dem Spaten gemacht,
in welche man die Stoͤcke bis uͤber die Helfte des
Kraͤu-
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Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/229>, abgerufen am 18.06.2024. |