Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

mer ab, die die Altväter bey den Bauern sich
ausdingen.

Sie machte Verordnungen wegen des Zaun-
spalts und des Holzes, das man zur Unterhal-
tung der Landesstraßen und Wege brauchen
sollte, welches zugleich die Vorsorge der da-
maligen Zeiten für die Straßen und Wege be-
zeugt. Die Nahrungshäuser, die sich arme
Leute von Holz erbauten, werden von nun an
untersagt, aber die alten stehen gelassen, damit
nicht dadurch aus Mangel des Unterkommens
liederliches Gesindel entstünde. Sie schränkt
den Mißbrauch der Flößen von Seiten der
Bauern und Häusler ein, welche auf dem
Lech, Yser, in der Riß, der Jachna, Loy-
sach z), viel Holz verflößten und darüber das
Holz verwüsteten und ihre Wirthschaft vernach-
läßigten a). Sie weist nur die Windwürfe
zum Verkohlen an, damit das gute gesunde
Holz geschont würde; verordnet in Ansehung
der Schmiede, Drechsler und anderer in Holz
arbeitender Handwerker; auch, daß nicht so
viel junges gesundes Holz durch Leiterbäume,
Rechen- und Hopfenstangen verwüstet werde,
vornehmlich, weil sie zum Nachtheil der Wal-
dungen zu häufig geschlagen, und sowohl zum
Schaden dieser, als auch des Landes, und
besonders der Salzladen des Fürstenthums,

in-
z) Art. 46, 47, 48, 49, 51.
a) Art. 54, 55.

mer ab, die die Altvaͤter bey den Bauern ſich
ausdingen.

Sie machte Verordnungen wegen des Zaun-
ſpalts und des Holzes, das man zur Unterhal-
tung der Landesſtraßen und Wege brauchen
ſollte, welches zugleich die Vorſorge der da-
maligen Zeiten fuͤr die Straßen und Wege be-
zeugt. Die Nahrungshaͤuſer, die ſich arme
Leute von Holz erbauten, werden von nun an
unterſagt, aber die alten ſtehen gelaſſen, damit
nicht dadurch aus Mangel des Unterkommens
liederliches Geſindel entſtuͤnde. Sie ſchraͤnkt
den Mißbrauch der Floͤßen von Seiten der
Bauern und Haͤusler ein, welche auf dem
Lech, Yſer, in der Riß, der Jachna, Loy-
ſach z), viel Holz verfloͤßten und daruͤber das
Holz verwuͤſteten und ihre Wirthſchaft vernach-
laͤßigten a). Sie weiſt nur die Windwuͤrfe
zum Verkohlen an, damit das gute geſunde
Holz geſchont wuͤrde; verordnet in Anſehung
der Schmiede, Drechsler und anderer in Holz
arbeitender Handwerker; auch, daß nicht ſo
viel junges geſundes Holz durch Leiterbaͤume,
Rechen- und Hopfenſtangen verwuͤſtet werde,
vornehmlich, weil ſie zum Nachtheil der Wal-
dungen zu haͤufig geſchlagen, und ſowohl zum
Schaden dieſer, als auch des Landes, und
beſonders der Salzladen des Fuͤrſtenthums,

in-
z) Art. 46, 47, 48, 49, 51.
a) Art. 54, 55.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0278" n="268"/>
mer ab, die die Altva&#x0364;ter bey den Bauern &#x017F;ich<lb/>
ausdingen.</p><lb/>
        <p>Sie machte Verordnungen wegen des Zaun-<lb/>
&#x017F;palts und des Holzes, das man zur Unterhal-<lb/>
tung der Landes&#x017F;traßen und Wege brauchen<lb/>
&#x017F;ollte, welches zugleich die Vor&#x017F;orge der da-<lb/>
maligen Zeiten fu&#x0364;r die Straßen und Wege be-<lb/>
zeugt. Die Nahrungsha&#x0364;u&#x017F;er, die &#x017F;ich arme<lb/>
Leute von Holz erbauten, werden von nun an<lb/>
unter&#x017F;agt, aber die alten &#x017F;tehen gela&#x017F;&#x017F;en, damit<lb/>
nicht dadurch aus Mangel des Unterkommens<lb/>
liederliches Ge&#x017F;indel ent&#x017F;tu&#x0364;nde. Sie &#x017F;chra&#x0364;nkt<lb/>
den Mißbrauch der Flo&#x0364;ßen von Seiten der<lb/>
Bauern und Ha&#x0364;usler ein, welche auf dem<lb/>
Lech, Y&#x017F;er, in der Riß, der Jachna, Loy-<lb/>
&#x017F;ach <note place="foot" n="z)">Art. 46, 47, 48, 49, 51.</note>, viel Holz verflo&#x0364;ßten und daru&#x0364;ber das<lb/>
Holz verwu&#x0364;&#x017F;teten und ihre Wirth&#x017F;chaft vernach-<lb/>
la&#x0364;ßigten <note place="foot" n="a)">Art. 54, 55.</note>. Sie wei&#x017F;t nur die Windwu&#x0364;rfe<lb/>
zum Verkohlen an, damit das gute ge&#x017F;unde<lb/>
Holz ge&#x017F;chont wu&#x0364;rde; verordnet in An&#x017F;ehung<lb/>
der Schmiede, Drechsler und anderer in Holz<lb/>
arbeitender Handwerker; auch, daß nicht &#x017F;o<lb/>
viel junges ge&#x017F;undes Holz durch Leiterba&#x0364;ume,<lb/>
Rechen- und Hopfen&#x017F;tangen verwu&#x0364;&#x017F;tet werde,<lb/>
vornehmlich, weil &#x017F;ie zum Nachtheil der Wal-<lb/>
dungen zu ha&#x0364;ufig ge&#x017F;chlagen, und &#x017F;owohl zum<lb/>
Schaden die&#x017F;er, als auch des Landes, und<lb/>
be&#x017F;onders der Salzladen des Fu&#x0364;r&#x017F;tenthums,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">in-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[268/0278] mer ab, die die Altvaͤter bey den Bauern ſich ausdingen. Sie machte Verordnungen wegen des Zaun- ſpalts und des Holzes, das man zur Unterhal- tung der Landesſtraßen und Wege brauchen ſollte, welches zugleich die Vorſorge der da- maligen Zeiten fuͤr die Straßen und Wege be- zeugt. Die Nahrungshaͤuſer, die ſich arme Leute von Holz erbauten, werden von nun an unterſagt, aber die alten ſtehen gelaſſen, damit nicht dadurch aus Mangel des Unterkommens liederliches Geſindel entſtuͤnde. Sie ſchraͤnkt den Mißbrauch der Floͤßen von Seiten der Bauern und Haͤusler ein, welche auf dem Lech, Yſer, in der Riß, der Jachna, Loy- ſach z), viel Holz verfloͤßten und daruͤber das Holz verwuͤſteten und ihre Wirthſchaft vernach- laͤßigten a). Sie weiſt nur die Windwuͤrfe zum Verkohlen an, damit das gute geſunde Holz geſchont wuͤrde; verordnet in Anſehung der Schmiede, Drechsler und anderer in Holz arbeitender Handwerker; auch, daß nicht ſo viel junges geſundes Holz durch Leiterbaͤume, Rechen- und Hopfenſtangen verwuͤſtet werde, vornehmlich, weil ſie zum Nachtheil der Wal- dungen zu haͤufig geſchlagen, und ſowohl zum Schaden dieſer, als auch des Landes, und beſonders der Salzladen des Fuͤrſtenthums, in- z) Art. 46, 47, 48, 49, 51. a) Art. 54, 55.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/278
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/278>, abgerufen am 26.04.2024.