werden niemals in dem mittlern Himmel ver- nommen, weil sie ihn um so viel übersteigen, al- lein, wenn es dem Herrn wohlgefällt, so kommt aus dem innersten Himmel etwas flammendes in den untern Himmel zum Vorschein, und was im mittlern Himmel ist, erscheinet als wie et- was helles in dem letzten oder äussersten Him- mel, und manchmal erscheinet es, als wie eine weiße Wolke mit allerhand Farben; von dieser Wolke, von ihren Auf- und Herabsteigen, und von ihrer Gestalt wird einigermaßen abgenommen, was sie daselbst reden.
211. Hieraus kann nun offenbar seyn, wie die Gestalt des Himmels beschaffen, daß sie nem- lich in dem innersten Himmel die vollkommenste unter allen ist, in dem mittlern Himmel ist sie auch vollkommen, aber in einem niedrigern Grad, und in dem äußersten Himmel in einem noch niedrigern Grad; und daß die Gestalt des einen Himmels von der andern durch den Einfluß vom Herrn bestehet. Allein, wie die Vergemein- schaftung durch den Einfluß beschaffen ist, das kann nicht begriffen werden, wofern man nicht weiß, wie die Grade der Höhe beschaffen, und wie diese Grade von den Graden der Länge und Breite unterschieden sind; welcherley diese und jene Grade sind, lese man Num. 38.
212. Was die Gestalt des Himmels inson- derheit anlanget, und wie es mit ihrem Einfluß zugehet, das ist auch den Engeln unbegreiflich; etwas davon kann durch die von einem scharffin-
nigen
Vom Himmel.
werden niemals in dem mittlern Himmel ver- nommen, weil ſie ihn um ſo viel uͤberſteigen, al- lein, wenn es dem Herrn wohlgefaͤllt, ſo kommt aus dem innerſten Himmel etwas flammendes in den untern Himmel zum Vorſchein, und was im mittlern Himmel iſt, erſcheinet als wie et- was helles in dem letzten oder aͤuſſerſten Him- mel, und manchmal erſcheinet es, als wie eine weiße Wolke mit allerhand Farben; von dieſer Wolke, von ihren Auf- und Herabſteigen, und von ihrer Geſtalt wird einigermaßen abgenommen, was ſie daſelbſt reden.
211. Hieraus kann nun offenbar ſeyn, wie die Geſtalt des Himmels beſchaffen, daß ſie nem- lich in dem innerſten Himmel die vollkommenſte unter allen iſt, in dem mittlern Himmel iſt ſie auch vollkommen, aber in einem niedrigern Grad, und in dem aͤußerſten Himmel in einem noch niedrigern Grad; und daß die Geſtalt des einen Himmels von der andern durch den Einfluß vom Herrn beſtehet. Allein, wie die Vergemein- ſchaftung durch den Einfluß beſchaffen iſt, das kann nicht begriffen werden, wofern man nicht weiß, wie die Grade der Hoͤhe beſchaffen, und wie dieſe Grade von den Graden der Laͤnge und Breite unterſchieden ſind; welcherley dieſe und jene Grade ſind, leſe man Num. 38.
212. Was die Geſtalt des Himmels inſon- derheit anlanget, und wie es mit ihrem Einfluß zugehet, das iſt auch den Engeln unbegreiflich; etwas davon kann durch die von einem ſcharffin-
nigen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0269"n="222"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
werden niemals in dem mittlern Himmel ver-<lb/>
nommen, weil ſie ihn um ſo viel uͤberſteigen, al-<lb/>
lein, wenn es dem <hirendition="#fr">Herrn</hi> wohlgefaͤllt, ſo kommt<lb/>
aus dem <hirendition="#fr">innerſten Himmel</hi> etwas flammendes<lb/>
in den untern Himmel zum Vorſchein, und was<lb/>
im <hirendition="#fr">mittlern Himmel</hi> iſt, erſcheinet als wie et-<lb/>
was helles in dem <hirendition="#fr">letzten oder aͤuſſerſten Him-<lb/>
mel,</hi> und manchmal erſcheinet es, als wie eine<lb/>
weiße Wolke mit allerhand Farben; von dieſer<lb/>
Wolke, von ihren Auf- und Herabſteigen, und<lb/>
von ihrer Geſtalt wird einigermaßen abgenommen,<lb/>
was ſie daſelbſt reden.</p><lb/><p>211. Hieraus kann nun offenbar ſeyn, wie<lb/>
die Geſtalt des Himmels beſchaffen, daß ſie nem-<lb/>
lich in dem <hirendition="#fr">innerſten Himmel</hi> die vollkommenſte<lb/>
unter allen iſt, in dem <hirendition="#fr">mittlern Himmel</hi> iſt ſie<lb/>
auch vollkommen, aber in einem niedrigern Grad,<lb/>
und in dem <hirendition="#fr">aͤußerſten Himmel</hi> in einem noch<lb/>
niedrigern Grad; und daß die Geſtalt des einen<lb/>
Himmels von der andern durch den Einfluß vom<lb/><hirendition="#fr">Herrn</hi> beſtehet. Allein, wie die Vergemein-<lb/>ſchaftung durch den Einfluß beſchaffen iſt, das<lb/>
kann nicht begriffen werden, wofern man nicht<lb/>
weiß, wie die <hirendition="#fr">Grade der Hoͤhe</hi> beſchaffen, und<lb/>
wie dieſe Grade von den <hirendition="#fr">Graden der Laͤnge<lb/>
und Breite</hi> unterſchieden ſind; welcherley dieſe<lb/>
und jene Grade ſind, leſe man Num. 38.</p><lb/><p>212. Was die Geſtalt des Himmels inſon-<lb/>
derheit anlanget, und wie es mit ihrem Einfluß<lb/>
zugehet, das iſt auch den Engeln unbegreiflich;<lb/>
etwas davon kann durch die von einem ſcharffin-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nigen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[222/0269]
Vom Himmel.
werden niemals in dem mittlern Himmel ver-
nommen, weil ſie ihn um ſo viel uͤberſteigen, al-
lein, wenn es dem Herrn wohlgefaͤllt, ſo kommt
aus dem innerſten Himmel etwas flammendes
in den untern Himmel zum Vorſchein, und was
im mittlern Himmel iſt, erſcheinet als wie et-
was helles in dem letzten oder aͤuſſerſten Him-
mel, und manchmal erſcheinet es, als wie eine
weiße Wolke mit allerhand Farben; von dieſer
Wolke, von ihren Auf- und Herabſteigen, und
von ihrer Geſtalt wird einigermaßen abgenommen,
was ſie daſelbſt reden.
211. Hieraus kann nun offenbar ſeyn, wie
die Geſtalt des Himmels beſchaffen, daß ſie nem-
lich in dem innerſten Himmel die vollkommenſte
unter allen iſt, in dem mittlern Himmel iſt ſie
auch vollkommen, aber in einem niedrigern Grad,
und in dem aͤußerſten Himmel in einem noch
niedrigern Grad; und daß die Geſtalt des einen
Himmels von der andern durch den Einfluß vom
Herrn beſtehet. Allein, wie die Vergemein-
ſchaftung durch den Einfluß beſchaffen iſt, das
kann nicht begriffen werden, wofern man nicht
weiß, wie die Grade der Hoͤhe beſchaffen, und
wie dieſe Grade von den Graden der Laͤnge
und Breite unterſchieden ſind; welcherley dieſe
und jene Grade ſind, leſe man Num. 38.
212. Was die Geſtalt des Himmels inſon-
derheit anlanget, und wie es mit ihrem Einfluß
zugehet, das iſt auch den Engeln unbegreiflich;
etwas davon kann durch die von einem ſcharffin-
nigen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/269>, abgerufen am 14.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.