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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 179 Wer keinen Feind hat, der hat auch keinen Freund.

Lat.: Misera est fortuna ipsi, qui inimicis caret. (Henisch, 1052.)

180 Wer mit seinem Feinde das Herz theilt, mit dem theilt Gott den Himmel.

181 Wer mit seinen Feinden spielt, gar bald ihre Rache fühlt.

182 Wer nicht feindt heissen will, ist offt der ärgste Feindt. - Henisch, 1054; Petri, II, 739.

183 Wer sein feind lobt, der ist recht lobenswerth. - Henisch, 1054.

184 Wer sein Feind veracht, der meint, er habs halb gewonnen; die rechnung kan aber wol anderst herausskommen. - Lehmann, 195, 14.

Port.: Despreza teu inimigo, seras logo vencido. (Bohn I, 275.)

Span.: Quien a su enemigo popa, a sus manos muere. (Bohn I, 219 u. 246.)

185 Wer sein feindt betriegen will, braucht gute wort vnd listen vil. - Henisch, 1054; Petri, II, 752.

186 Wer sein feindt inn handen hat, der soll sie demmen. - Henisch, 1054.

187 Wer seine Feinde spart und seine Freund' erzürnet, der ist nicht wohl bewahrt. - Eiselein, 166; Eyering, III, 526.

Lat.: Dolus an virtus quis in hoste requirat. (Virgil.) (Philippi, I, 124.)

188 Wer seinem Feinde die Hand reicht, treibt Gottes Handwerk. - Scheidemünze, I, 214.

189 Wer seinem Feinde glaubt (traut), der ist sein selbst Feind. - Lehmann, 196, 22.

Holl.: Die zijnen vijand gelooft, vindt zich bedrogen. (Harrebomee, II, 378.)

190 Wer seinem Feinde vertraut, wird auf den Honigmarck geführt (wie Braun der Bär von Reiniken). - Lehmann, 197, 36.

191 Wer seinem Feinde verzeiht, stirbt von ihm beweint.

192 Wer seinen Feind nicht feindlich handelt, der macht seine Freund zu feinden. - Lehmann, 196, 24.

193 Wer seinen feind spart und seinen freunde erzurnet, der kompt jnn vngemach (Schaden). - Agricola I, 729; Latendorf, 109; Lehmann, 196, 24.

Holl.: Wie zijnen vijand spaart, en zijnen vriend vertoornt, die komt in ongemak. (Harrebomee, II, 379; Campen, 86.)

194 Wer seinen Feind spottet, der ist nicht wol verwahret. - Lehmann, 196, 24.

195 Wer seinen Feind zu Rathe nimmt, dem ist der Fall schon halb bestimmt.

196 Wer seinen Feind zum Arzt macht, dem ist sein Leben feil.

Die Araber sagen: Man muss seinen Feind nicht zum Arzt und seinen Widersacher zum Koch machen.

197 Wer sich an seinem Feinde rächen will, thue des Guten täglich viel.

Frz.: Si tu veux te venger de ton ennemi, gouverne-toi bien. (Kritzinger, 273.)

It.: Vuoi far vendetta del tuo nemico, governati bene. (Kritzinger, 273.)

198 Wer will seine Feinde kennen, muss zuerst sich selber kennen.

Lat.: Gravior inimicus, qui sub pectore latet.

199 Wie mieh Feinde, wie mieh Glück. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 162.

200 Wohin die Feinde fliehen, muss man den Weg bauen.

201 Zwei Feinde wachsen nicht gut auf Einem Stege.

*202 De Find mag mi haln! - Eichwald, 502.

*203 De steit för de Feend as 'n isern Bull. (Ostfries.)

*204 Dem Feinde das Gesicht weisen.

Die Spitze bieten.

*205 Dem Feinde das Weisse im Auge sehen.

*206 Den Feind mit dem Rücken ansehen.

*207 Den Feind mit den Fersen schlagen.

Davonlaufen.

*208 Er jagt den Feind hinter sich her.

Spöttische Umschreibung für fliehen.

[Spaltenumbruch] *209 Er kann als Feind viel schaden und als Freund viel nützen.

*210 Er kann dem Feinde nicht das Weisse im Auge sehen.

Der Furchtsame, Feige.

*211 Er ist wie dem Feinde abgejagt.

Wie gefunden.

Frz.: C'est autant de pris sur l'ennemi. (Kritzinger, 274; Starschedel, 166.)

*212 Er speist (füttert, nährt) sein eigne feind ob (am) Tisch. - Eyering, II, 439.

"Wer einem heuchler glaubt zuviel, eim falschen freund vertrawen wil, ein jungen Dieb im hauss auffzeucht, das Weib nicht in dem Anfang beugt, das Kind nicht mit der Ruten steupt u. s. w., der speist sein eigen feind ob seinem Tisch gleich als ein freund."

*213 Mit dem muss auch ein Feind Mitleid haben.

Von grossem Elend oder ausserordentlicher Verkommenheit, da ein Feind in der Regel nicht viel von Mitleid weiss.

*214 Seinen Feinden die Zähne zeigen. - Parömiakon, 1892.

*215 Sich einen Feind vom Halse schaffen.

*216 Sie sind geschworene Feinde.

Holl.: Zij zijn geslagen vijanden. ( Harrebomee, II, 379.)

*217 Solche Feinde mögen mich immer verfolgen. (Altgr.)

Wenn wir jemandes Feindschaft verachten, weil er uns nicht schaden kann.


Feind (Adj.).

1 Wer einem feind ist, das jhme sein Feind günstig ist, der verliert hundert vmb hundert. - Lehmann, 196, 29.

*2 Ich bin ihm so feind wie dem Teufel selbst.

Lat.: Non secus ille mihi exosus, quam limina Ditis. (Binder I, 1198; II, 2227; Philippi, II, 44; Seybold, 378.)

*3 Sie sind einander feind wie Hund und Katze.


Feindesschuss.

Feindesschüsse sind besser als Judasküsse. - Scheidemünze, II, 71.


Feindin.

Meine Feindin ist die Wäscherin meines Leichnams. - Burckhardt, 412.

Von denen, die der Grossmuth ihres Feindes überlassen sind.


Feindschaft.

1 Alt Feindtschafft würt offt neu. - Franck, I, 87a; Simrock, 2366.

2 Alte Feindschafft ist bald ernewert (wieder erweckt). - Lehmann, II, 26, 24.

3 Die Feindschaft des Weisen ist besser als die Freundschaft des Thoren. - Burckhardt, 415.

4 Die Feindschaft zwischen dem Hirse und dem Buchweizen ist noch nicht ausgeglichen. - Altmann V.

5 Die Feindschaft zwischen Hammer und Amboss kommt dem Eisen zugute.

6 Erneute Feindschaft ist ärger als die erste.

It.: Odio ricominciato e peggio che prima. (Bohn I, 116.)

7 Feindschaft ist der Wetzstein der Klugheit. - Winckler, V, 63.

8 Feindschaft mäht, wer Groll gesä't.

9 Feindschafft soll sterblich, die Freundschafft aber vnsterblich seyn. - Lehmann, II, 174, 11.

10 Keine Feindschaft grösser als unter Brüdern.

11 Mach dir kein feindschafft mit ander Leut. - Lehmann, 236, 63.

12 Man soll Feindschaft treiben, um auch wieder Freundschaft üben zu können.

13 Versönte feindtschafft ist wie ein vbel geheilte wundt. - Lehmann, 236, 63.

14 Versönter feindschafft vnd geflickter freundschafft ist nicht zu trauen. - Lehmann, 206, 23; Sailer, 271; Günther, 63; Simrock, 2368; Körte, 1346; Wurzbach I, 94.

Empfiehlt ein weises Mistrauen in Aussöhnungen.

Frz.: De son ennemi reconcilie il se faut garder. - Il ne faut pas se fier a un ennemi reconcilie. (Gaal, 532.)

It.: Cavolo riscaldato non fu mai buono. (Gaal, 532.)

Lat.: Ab amico reconciliato cave. (Gaal, 532.)

15 Von alter Feindschaft bleibt was sitzen.

Holl.: Op oude vijanden blijft somtijds kwade grond. (Harrebomee, II, 379.)


[Spaltenumbruch] 179 Wer keinen Feind hat, der hat auch keinen Freund.

Lat.: Misera est fortuna ipsi, qui inimicis caret. (Henisch, 1052.)

180 Wer mit seinem Feinde das Herz theilt, mit dem theilt Gott den Himmel.

181 Wer mit seinen Feinden spielt, gar bald ihre Rache fühlt.

182 Wer nicht feindt heissen will, ist offt der ärgste Feindt.Henisch, 1054; Petri, II, 739.

183 Wer sein feind lobt, der ist recht lobenswerth.Henisch, 1054.

184 Wer sein Feind veracht, der meint, er habs halb gewonnen; die rechnung kan aber wol anderst herausskommen.Lehmann, 195, 14.

Port.: Despreza teu inimigo, serás logo vencido. (Bohn I, 275.)

Span.: Quien á su enemigo popa, á sus manos muere. (Bohn I, 219 u. 246.)

185 Wer sein feindt betriegen will, braucht gute wort vnd listen vil.Henisch, 1054; Petri, II, 752.

186 Wer sein feindt inn handen hat, der soll sie demmen.Henisch, 1054.

187 Wer seine Feinde spart und seine Freund' erzürnet, der ist nicht wohl bewahrt.Eiselein, 166; Eyering, III, 526.

Lat.: Dolus an virtus quis in hoste requirat. (Virgil.) (Philippi, I, 124.)

188 Wer seinem Feinde die Hand reicht, treibt Gottes Handwerk.Scheidemünze, I, 214.

189 Wer seinem Feinde glaubt (traut), der ist sein selbst Feind.Lehmann, 196, 22.

Holl.: Die zijnen vijand gelooft, vindt zich bedrogen. (Harrebomée, II, 378.)

190 Wer seinem Feinde vertraut, wird auf den Honigmarck geführt (wie Braun der Bär von Reiniken).Lehmann, 197, 36.

191 Wer seinem Feinde verzeiht, stirbt von ihm beweint.

192 Wer seinen Feind nicht feindlich handelt, der macht seine Freund zu feinden.Lehmann, 196, 24.

193 Wer seinen feind spart und seinen freunde erzurnet, der kompt jnn vngemach (Schaden).Agricola I, 729; Latendorf, 109; Lehmann, 196, 24.

Holl.: Wie zijnen vijand spaart, en zijnen vriend vertoornt, die komt in ongemak. (Harrebomée, II, 379; Campen, 86.)

194 Wer seinen Feind spottet, der ist nicht wol verwahret.Lehmann, 196, 24.

195 Wer seinen Feind zu Rathe nimmt, dem ist der Fall schon halb bestimmt.

196 Wer seinen Feind zum Arzt macht, dem ist sein Leben feil.

Die Araber sagen: Man muss seinen Feind nicht zum Arzt und seinen Widersacher zum Koch machen.

197 Wer sich an seinem Feinde rächen will, thue des Guten täglich viel.

Frz.: Si tu veux te venger de ton ennemi, gouverne-toi bien. (Kritzinger, 273.)

It.: Vuoi far vendetta del tuo nemico, governati bene. (Kritzinger, 273.)

198 Wer will seine Feinde kennen, muss zuerst sich selber kennen.

Lat.: Gravior inimicus, qui sub pectore latet.

199 Wie mieh Feinde, wie mieh Glück. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 162.

200 Wohin die Feinde fliehen, muss man den Weg bauen.

201 Zwei Feinde wachsen nicht gut auf Einem Stege.

*202 De Find mag mi haln!Eichwald, 502.

*203 De steit för de Feend as 'n isern Bull. (Ostfries.)

*204 Dem Feinde das Gesicht weisen.

Die Spitze bieten.

*205 Dem Feinde das Weisse im Auge sehen.

*206 Den Feind mit dem Rücken ansehen.

*207 Den Feind mit den Fersen schlagen.

Davonlaufen.

*208 Er jagt den Feind hinter sich her.

Spöttische Umschreibung für fliehen.

[Spaltenumbruch] *209 Er kann als Feind viel schaden und als Freund viel nützen.

*210 Er kann dem Feinde nicht das Weisse im Auge sehen.

Der Furchtsame, Feige.

*211 Er ist wie dem Feinde abgejagt.

Wie gefunden.

Frz.: C'est autant de pris sur l'ennemi. (Kritzinger, 274; Starschedel, 166.)

*212 Er speist (füttert, nährt) sein eigne feind ob (am) Tisch.Eyering, II, 439.

„Wer einem heuchler glaubt zuviel, eim falschen freund vertrawen wil, ein jungen Dieb im hauss auffzeucht, das Weib nicht in dem Anfang beugt, das Kind nicht mit der Ruten steupt u. s. w., der speist sein eigen feind ob seinem Tisch gleich als ein freund.“

*213 Mit dem muss auch ein Feind Mitleid haben.

Von grossem Elend oder ausserordentlicher Verkommenheit, da ein Feind in der Regel nicht viel von Mitleid weiss.

*214 Seinen Feinden die Zähne zeigen.Parömiakon, 1892.

*215 Sich einen Feind vom Halse schaffen.

*216 Sie sind geschworene Feinde.

Holl.: Zij zijn geslagen vijanden. ( Harrebomée, II, 379.)

*217 Solche Feinde mögen mich immer verfolgen. (Altgr.)

Wenn wir jemandes Feindschaft verachten, weil er uns nicht schaden kann.


Feind (Adj.).

1 Wer einem feind ist, das jhme sein Feind günstig ist, der verliert hundert vmb hundert.Lehmann, 196, 29.

*2 Ich bin ihm so feind wie dem Teufel selbst.

Lat.: Non secus ille mihi exosus, quam limina Ditis. (Binder I, 1198; II, 2227; Philippi, II, 44; Seybold, 378.)

*3 Sie sind einander feind wie Hund und Katze.


Feindesschuss.

Feindesschüsse sind besser als Judasküsse.Scheidemünze, II, 71.


Feindin.

Meine Feindin ist die Wäscherin meines Leichnams.Burckhardt, 412.

Von denen, die der Grossmuth ihres Feindes überlassen sind.


Feindschaft.

1 Alt Feindtschafft würt offt neu.Franck, I, 87a; Simrock, 2366.

2 Alte Feindschafft ist bald ernewert (wieder erweckt).Lehmann, II, 26, 24.

3 Die Feindschaft des Weisen ist besser als die Freundschaft des Thoren.Burckhardt, 415.

4 Die Feindschaft zwischen dem Hirse und dem Buchweizen ist noch nicht ausgeglichen.Altmann V.

5 Die Feindschaft zwischen Hammer und Amboss kommt dem Eisen zugute.

6 Erneute Feindschaft ist ärger als die erste.

It.: Odio ricominciato è peggio che prima. (Bohn I, 116.)

7 Feindschaft ist der Wetzstein der Klugheit.Winckler, V, 63.

8 Feindschaft mäht, wer Groll gesä't.

9 Feindschafft soll sterblich, die Freundschafft aber vnsterblich seyn.Lehmann, II, 174, 11.

10 Keine Feindschaft grösser als unter Brüdern.

11 Mach dir kein feindschafft mit ander Leut.Lehmann, 236, 63.

12 Man soll Feindschaft treiben, um auch wieder Freundschaft üben zu können.

13 Versönte feindtschafft ist wie ein vbel geheilte wundt.Lehmann, 236, 63.

14 Versönter feindschafft vnd geflickter freundschafft ist nicht zu trauen.Lehmann, 206, 23; Sailer, 271; Günther, 63; Simrock, 2368; Körte, 1346; Wurzbach I, 94.

Empfiehlt ein weises Mistrauen in Aussöhnungen.

Frz.: De son ennemi réconcilié il se faut garder. – Il ne faut pas se fier à un ennemi réconcilié. (Gaal, 532.)

It.: Cavolo riscaldato non fu mai buono. (Gaal, 532.)

Lat.: Ab amico reconciliato cave. (Gaal, 532.)

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[[487]/0515] 179 Wer keinen Feind hat, der hat auch keinen Freund. Lat.: Misera est fortuna ipsi, qui inimicis caret. (Henisch, 1052.) 180 Wer mit seinem Feinde das Herz theilt, mit dem theilt Gott den Himmel. 181 Wer mit seinen Feinden spielt, gar bald ihre Rache fühlt. 182 Wer nicht feindt heissen will, ist offt der ärgste Feindt. – Henisch, 1054; Petri, II, 739. 183 Wer sein feind lobt, der ist recht lobenswerth. – Henisch, 1054. 184 Wer sein Feind veracht, der meint, er habs halb gewonnen; die rechnung kan aber wol anderst herausskommen. – Lehmann, 195, 14. Port.: Despreza teu inimigo, serás logo vencido. (Bohn I, 275.) Span.: Quien á su enemigo popa, á sus manos muere. (Bohn I, 219 u. 246.) 185 Wer sein feindt betriegen will, braucht gute wort vnd listen vil. – Henisch, 1054; Petri, II, 752. 186 Wer sein feindt inn handen hat, der soll sie demmen. – Henisch, 1054. 187 Wer seine Feinde spart und seine Freund' erzürnet, der ist nicht wohl bewahrt. – Eiselein, 166; Eyering, III, 526. Lat.: Dolus an virtus quis in hoste requirat. (Virgil.) (Philippi, I, 124.) 188 Wer seinem Feinde die Hand reicht, treibt Gottes Handwerk. – Scheidemünze, I, 214. 189 Wer seinem Feinde glaubt (traut), der ist sein selbst Feind. – Lehmann, 196, 22. Holl.: Die zijnen vijand gelooft, vindt zich bedrogen. (Harrebomée, II, 378.) 190 Wer seinem Feinde vertraut, wird auf den Honigmarck geführt (wie Braun der Bär von Reiniken). – Lehmann, 197, 36. 191 Wer seinem Feinde verzeiht, stirbt von ihm beweint. 192 Wer seinen Feind nicht feindlich handelt, der macht seine Freund zu feinden. – Lehmann, 196, 24. 193 Wer seinen feind spart und seinen freunde erzurnet, der kompt jnn vngemach (Schaden). – Agricola I, 729; Latendorf, 109; Lehmann, 196, 24. Holl.: Wie zijnen vijand spaart, en zijnen vriend vertoornt, die komt in ongemak. (Harrebomée, II, 379; Campen, 86.) 194 Wer seinen Feind spottet, der ist nicht wol verwahret. – Lehmann, 196, 24. 195 Wer seinen Feind zu Rathe nimmt, dem ist der Fall schon halb bestimmt. 196 Wer seinen Feind zum Arzt macht, dem ist sein Leben feil. Die Araber sagen: Man muss seinen Feind nicht zum Arzt und seinen Widersacher zum Koch machen. 197 Wer sich an seinem Feinde rächen will, thue des Guten täglich viel. Frz.: Si tu veux te venger de ton ennemi, gouverne-toi bien. (Kritzinger, 273.) It.: Vuoi far vendetta del tuo nemico, governati bene. (Kritzinger, 273.) 198 Wer will seine Feinde kennen, muss zuerst sich selber kennen. Lat.: Gravior inimicus, qui sub pectore latet. 199 Wie mieh Feinde, wie mieh Glück. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 162. 200 Wohin die Feinde fliehen, muss man den Weg bauen. 201 Zwei Feinde wachsen nicht gut auf Einem Stege. *202 De Find mag mi haln! – Eichwald, 502. *203 De steit för de Feend as 'n isern Bull. (Ostfries.) *204 Dem Feinde das Gesicht weisen. Die Spitze bieten. *205 Dem Feinde das Weisse im Auge sehen. *206 Den Feind mit dem Rücken ansehen. *207 Den Feind mit den Fersen schlagen. Davonlaufen. *208 Er jagt den Feind hinter sich her. Spöttische Umschreibung für fliehen. *209 Er kann als Feind viel schaden und als Freund viel nützen. *210 Er kann dem Feinde nicht das Weisse im Auge sehen. Der Furchtsame, Feige. *211 Er ist wie dem Feinde abgejagt. Wie gefunden. Frz.: C'est autant de pris sur l'ennemi. (Kritzinger, 274; Starschedel, 166.) *212 Er speist (füttert, nährt) sein eigne feind ob (am) Tisch. – Eyering, II, 439. „Wer einem heuchler glaubt zuviel, eim falschen freund vertrawen wil, ein jungen Dieb im hauss auffzeucht, das Weib nicht in dem Anfang beugt, das Kind nicht mit der Ruten steupt u. s. w., der speist sein eigen feind ob seinem Tisch gleich als ein freund.“ *213 Mit dem muss auch ein Feind Mitleid haben. Von grossem Elend oder ausserordentlicher Verkommenheit, da ein Feind in der Regel nicht viel von Mitleid weiss. *214 Seinen Feinden die Zähne zeigen. – Parömiakon, 1892. *215 Sich einen Feind vom Halse schaffen. *216 Sie sind geschworene Feinde. Holl.: Zij zijn geslagen vijanden. ( Harrebomée, II, 379.) *217 Solche Feinde mögen mich immer verfolgen. (Altgr.) Wenn wir jemandes Feindschaft verachten, weil er uns nicht schaden kann. Feind (Adj.). 1 Wer einem feind ist, das jhme sein Feind günstig ist, der verliert hundert vmb hundert. – Lehmann, 196, 29. *2 Ich bin ihm so feind wie dem Teufel selbst. Lat.: Non secus ille mihi exosus, quam limina Ditis. (Binder I, 1198; II, 2227; Philippi, II, 44; Seybold, 378.) *3 Sie sind einander feind wie Hund und Katze. Feindesschuss. Feindesschüsse sind besser als Judasküsse. – Scheidemünze, II, 71. Feindin. Meine Feindin ist die Wäscherin meines Leichnams. – Burckhardt, 412. Von denen, die der Grossmuth ihres Feindes überlassen sind. Feindschaft. 1 Alt Feindtschafft würt offt neu. – Franck, I, 87a; Simrock, 2366. 2 Alte Feindschafft ist bald ernewert (wieder erweckt). – Lehmann, II, 26, 24. 3 Die Feindschaft des Weisen ist besser als die Freundschaft des Thoren. – Burckhardt, 415. 4 Die Feindschaft zwischen dem Hirse und dem Buchweizen ist noch nicht ausgeglichen. – Altmann V. 5 Die Feindschaft zwischen Hammer und Amboss kommt dem Eisen zugute. 6 Erneute Feindschaft ist ärger als die erste. It.: Odio ricominciato è peggio che prima. (Bohn I, 116.) 7 Feindschaft ist der Wetzstein der Klugheit. – Winckler, V, 63. 8 Feindschaft mäht, wer Groll gesä't. 9 Feindschafft soll sterblich, die Freundschafft aber vnsterblich seyn. – Lehmann, II, 174, 11. 10 Keine Feindschaft grösser als unter Brüdern. 11 Mach dir kein feindschafft mit ander Leut. – Lehmann, 236, 63. 12 Man soll Feindschaft treiben, um auch wieder Freundschaft üben zu können. 13 Versönte feindtschafft ist wie ein vbel geheilte wundt. – Lehmann, 236, 63. 14 Versönter feindschafft vnd geflickter freundschafft ist nicht zu trauen. – Lehmann, 206, 23; Sailer, 271; Günther, 63; Simrock, 2368; Körte, 1346; Wurzbach I, 94. Empfiehlt ein weises Mistrauen in Aussöhnungen. Frz.: De son ennemi réconcilié il se faut garder. – Il ne faut pas se fier à un ennemi réconcilié. (Gaal, 532.) It.: Cavolo riscaldato non fu mai buono. (Gaal, 532.) Lat.: Ab amico reconciliato cave. (Gaal, 532.) 15 Von alter Feindschaft bleibt was sitzen. Holl.: Op oude vijanden blijft somtijds kwade grond. (Harrebomée, II, 379.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [487]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/515>, abgerufen am 30.04.2024.