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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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II. Von Vögeln*).

Ueberhaupt nur wenige, doch z. B. im öninger Stink-
schiefer Knochen von Sumpfvögeln, und von man-
cherlei andern im eben gedachten Gyps von Montmartre.



III. Von Amphibien.

Frösche und Kröten im öninger Stinkschiefer**).

Schildkrötenschalen, dergleichen ich aus der
gleichen Gegend von Burg-Tonna besitze, wo auch
fossile Elephanten- und Rhinocer-Knochen gefunden
werden***).

Die Gebeine eines ungeheuren, crocodilartigen Ge-
schöpfs (Lacerta gigantea)+), zumal im Petersberge
bei Mastricht++).

Und die neuerlich zumal in England bei Lyme Regis
und Bath a) entdeckten Arten vom Proteosaurus+++),
Ichthyosaurus (mit der Menge von einzelnen Knochen
in den Ruderfüßen), Plesiosaurus (dieser mit den sonst
beispiellos zahlreichen Halswirbeln) u. a.m. b).



*) S. Geh. Confer. Rath v. Hoff in s. Magazin über die ge-
sammte Mineralogie. I. B. S. 283 und Cüvier s. les Ossem.
fossiles
.
**) Andreä a. a. O. tab. 15. fig. 16.
***) s. H. Voigt a. a. O. tab. 1. fig. 1.
+) s. Th. von Sömmerring über die Lac. gigantea der
Vorwelt; und über den Crocodilus priscus. Jenen im VI. und
diesen im V. B. der Denkschr. der Königl. Acad. der Wissensch.
zu München.
++) Faujas - St. - Fond histoire naturelle de la Mon-
tagne de St. Pierre de Maestricht.
Par. an VII. 4.a) Eine geniale Idee hat Prof. Buckland auf einem litho-
graphirten Blatte ausgeführt; eine Ansicht der mancherlei urwelt-
lichen nun fossilen Thiere und Gewächse an jener Küste von Dorset-
shire, wie sie sich weiland im Leben ausgenommen haben mögen.
+++) B. Cuvier T. V. p. II. p. 445. und G. F. Jäger über
fossile Reptilien in Würtemberg. Stuttg. 1828. 4.S. Ev. Home's Lectures on comparative Anatomy. vol. III.
tab. 62-76.b) Auch von diesen Geschlechtern hat Buckland eine Mannig-
faltigkeit nun fossiler Excremente gefunden, die er Coprolithen
nennt.
II. Von Vögeln*).

Ueberhaupt nur wenige, doch z. B. im öninger Stink-
schiefer Knochen von Sumpfvögeln, und von man-
cherlei andern im eben gedachten Gyps von Montmartre.



III. Von Amphibien.

Frösche und Kröten im öninger Stinkschiefer**).

Schildkrötenschalen, dergleichen ich aus der
gleichen Gegend von Burg-Tonna besitze, wo auch
fossile Elephanten- und Rhinocer-Knochen gefunden
werden***).

Die Gebeine eines ungeheuren, crocodilartigen Ge-
schöpfs (Lacerta gigantea)†), zumal im Petersberge
bei Mastricht††).

Und die neuerlich zumal in England bei Lyme Regis
und Bath a) entdeckten Arten vom Proteosaurus†††),
Ichthyosaurus (mit der Menge von einzelnen Knochen
in den Ruderfüßen), Plesiosaurus (dieser mit den sonst
beispiellos zahlreichen Halswirbeln) u. a.m. b).



*) S. Geh. Confer. Rath v. Hoff in s. Magazin über die ge-
sammte Mineralogie. I. B. S. 283 und Cüvier s. les Ossem.
fossiles
.
**) Andreä a. a. O. tab. 15. fig. 16.
***) s. H. Voigt a. a. O. tab. 1. fig. 1.
†) s. Th. von Sömmerring über die Lac. gigantea der
Vorwelt; und über den Crocodilus priscus. Jenen im VI. und
diesen im V. B. der Denkschr. der Königl. Acad. der Wissensch.
zu München.
††) FaujasSt. – Fond histoire naturelle de la Mon-
tagne de St. Pierre de Maestricht.
Par. an VII. 4.a) Eine geniale Idee hat Prof. Buckland auf einem litho-
graphirten Blatte ausgeführt; eine Ansicht der mancherlei urwelt-
lichen nun fossilen Thiere und Gewächse an jener Küste von Dorset-
shire, wie sie sich weiland im Leben ausgenommen haben mögen.
†††) B. Cuvier T. V. p. II. p. 445. und G. F. Jäger über
fossile Reptilien in Würtemberg. Stuttg. 1828. 4.S. Ev. Home's Lectures on comparative Anatomy. vol. III.
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faltigkeit nun fossiler Excremente gefunden, die er Coprolithen
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[621/0639] II. Von Vögeln *). Ueberhaupt nur wenige, doch z. B. im öninger Stink- schiefer Knochen von Sumpfvögeln, und von man- cherlei andern im eben gedachten Gyps von Montmartre. III. Von Amphibien. Frösche und Kröten im öninger Stinkschiefer **). Schildkrötenschalen, dergleichen ich aus der gleichen Gegend von Burg-Tonna besitze, wo auch fossile Elephanten- und Rhinocer-Knochen gefunden werden ***). Die Gebeine eines ungeheuren, crocodilartigen Ge- schöpfs (Lacerta gigantea) †), zumal im Petersberge bei Mastricht ††). Und die neuerlich zumal in England bei Lyme Regis und Bath a) entdeckten Arten vom Proteosaurus †††), Ichthyosaurus (mit der Menge von einzelnen Knochen in den Ruderfüßen), Plesiosaurus (dieser mit den sonst beispiellos zahlreichen Halswirbeln) u. a.m. b). *) S. Geh. Confer. Rath v. Hoff in s. Magazin über die ge- sammte Mineralogie. I. B. S. 283 und Cüvier s. les Ossem. fossiles. **) Andreä a. a. O. tab. 15. fig. 16. ***) s. H. Voigt a. a. O. tab. 1. fig. 1. †) s. Th. von Sömmerring über die Lac. gigantea der Vorwelt; und über den Crocodilus priscus. Jenen im VI. und diesen im V. B. der Denkschr. der Königl. Acad. der Wissensch. zu München. ††) Faujas – St. – Fond histoire naturelle de la Mon- tagne de St. Pierre de Maestricht. Par. an VII. 4. a) Eine geniale Idee hat Prof. Buckland auf einem litho- graphirten Blatte ausgeführt; eine Ansicht der mancherlei urwelt- lichen nun fossilen Thiere und Gewächse an jener Küste von Dorset- shire, wie sie sich weiland im Leben ausgenommen haben mögen. †††) B. Cuvier T. V. p. II. p. 445. und G. F. Jäger über fossile Reptilien in Würtemberg. Stuttg. 1828. 4. S. Ev. Home's Lectures on comparative Anatomy. vol. III. tab. 62–76. b) Auch von diesen Geschlechtern hat Buckland eine Mannig- faltigkeit nun fossiler Excremente gefunden, die er Coprolithen nennt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/639>, abgerufen am 19.03.2024.