Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 1, Nürnberg, 1673.

Bild:
<< vorherige Seite

sen/ welches beedes abgeschlagen/ und sind inzwischen
gestern und vorgestern ziemlich Frantzösische jedoch Teut-
sche Reuter ankommen/ welche durchgehend hier werden
abgesetzt und dissarmirt, darauff durch die Stadt gewie-
sen/ nachmahls aber mehrentheils von den Bauren tod-
geschlagen; alleweil komt von den heutigen durch-marschi-
renden Kayserl. Courisir Trouppen ein/ bringen mit sich
42. gefangene Frantzösische Reuter/ sind mit Stricken
aneinander gebunden und geführet gleich wie die Kuppel
Pferdt/ denen hat man allhier die Kohlkammer zum
Quartier eingehändiget/ und sind in wehrenden Schar-
mützel auf jener Seiten über die hundert blieben/ von den
Unserigen einer und 2. geschädigt herein gebracht worden/
zu Zell allwo ich heut selbst gewesen/ haben die Bauren 6.
Frantzösische Reuter welche vor festigkeit nicht haben kön-
nen todgeschossen werden/ mit Holtzbeilen tod geschlagen.

Extract-Schreibens vom 14. Sept. st. n. aus dem
Kayserl. Feld-Lager vor Ochsenfurth.

Berichte meinem Herrn/ daß wir alhier zwischen Ochsen-
furth und Kützingen am Mayn in einer schönen Battaglia mit
unserer Armee stehen/ die Frantzösische Armee stunde gestern und
vorgestern eine halbe Meil von uns/ unsere Cavalleria und
Infanteria haben derselben mit Stucken und continuirlichen
scharmütziren so scharff zugesetzt/ das sie sich heunt nicht mehr se-
hen lassen/ sondern sich reterirt/ man vermeint daß sie nach den
Rhein sich begeben werde/ Sie haben Todte und Gefangene hin-
terlassen/ fast alle Stund haben die Unsrige viel hohe Cavalieri
Officirer
eingebracht/ von unserer Seiten ist von considera-
tion
niemand anders/ als jüngst gemelter Obrist Görtzky in ei-
ner scharffen Recontra todt geblieben/ die Frantzosen haben
nunmehr das Feld raumen und zuruck weichen müssen/ mit Hin-
terlassung vieler Todten und Gefangnen/ worunter zwey vor-
nehme Cavalier gewesen/ einer todt der ander gefangen aber sehr
verwundt/ der Marggraf von Bayreith hat sich mit uns conjun-
giret/ und schöne Troupen mit gebracht/ innerhalb wenig Ta-

gen

sen/ welches beedes abgeschlagen/ und sind inzwischen
gestern und vorgestern ziemlich Frantzösische jedoch Teut-
sche Reuter ankommen/ welche durchgehend hier werden
abgesetzt und dissarmirt, darauff durch die Stadt gewie-
sen/ nachmahls aber mehrentheils von den Bauren tod-
geschlagen; alleweil komt von den heutigen durch-marschi-
renden Kayserl. Courisir Trouppen ein/ bringen mit sich
42. gefangene Frantzösische Reuter/ sind mit Stricken
aneinander gebunden und geführet gleich wie die Kuppel
Pferdt/ denen hat man allhier die Kohlkammer zum
Quartier eingehändiget/ und sind in wehrenden Schar-
mützel auf jener Seiten über die hundert blieben/ von den
Unserigẽ einer und 2. geschädigt herein gebracht worden/
zu Zell allwo ich heut selbst gewesen/ haben die Bauren 6.
Frantzösische Reuter welche vor festigkeit nicht haben kön-
nen todgeschossen werden/ mit Holtzbeilen tod geschlagen.

Extract-Schreibens vom 14. Sept. st. n. aus dem
Kayserl. Feld-Lager vor Ochsenfurth.

Berichte meinem Herrn/ daß wir alhier zwischen Ochsen-
furth und Kützingen am Mayn in einer schönen Battaglia mit
unserer Armee stehen/ die Frantzösische Armee stunde gestern und
vorgestern eine halbe Meil von uns/ unsere Cavalleria und
Infanteria haben derselben mit Stucken und continuirlichen
scharmütziren so scharff zugesetzt/ das sie sich heunt nicht mehr se-
hen lassen/ sondern sich reterirt/ man vermeint daß sie nach den
Rhein sich begeben werde/ Sie haben Todte und Gefangene hin-
terlassen/ fast alle Stund haben die Unsrige viel hohe Cavalieri
Officirer
eingebracht/ von unserer Seiten ist von considera-
tion
niemand anders/ als jüngst gemelter Obrist Görtzky in ei-
ner scharffen Recontra todt geblieben/ die Frantzosen haben
nunmehr das Feld raumen und zuruck weichen müssen/ mit Hin-
terlassung vieler Todten und Gefangnen/ worunter zwey vor-
nehme Cavalier gewesen/ einer todt der ander gefangen aber sehr
verwundt/ der Marggraf von Bayreith hat sich mit uns conjun-
giret/ und schöne Troupen mit gebracht/ innerhalb wenig Ta-

gen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/>
sen/ welches beedes abgeschlagen/ und sind inzwischen<lb/>
gestern und vorgestern ziemlich Frantzösische jedoch Teut-<lb/>
sche Reuter ankommen/ welche durchgehend hier werden<lb/>
abgesetzt und <hi rendition="#aq">dissarmirt</hi>, darauff durch die Stadt gewie-<lb/>
sen/ nachmahls aber mehrentheils von den Bauren tod-<lb/>
geschlagen; alleweil komt von den heutigen durch-marschi-<lb/>
renden Kayserl. Courisir Trouppen ein/ bringen mit sich<lb/>
42. gefangene Frantzösische Reuter/ sind mit Stricken<lb/>
aneinander gebunden und geführet gleich wie die Kuppel<lb/>
Pferdt/ denen hat man allhier die Kohlkammer zum<lb/>
Quartier eingehändiget/ und sind in wehrenden Schar-<lb/>
mützel auf jener Seiten über die hundert blieben/ von den<lb/>
Unserige&#x0303; einer und 2. geschädigt herein gebracht worden/<lb/>
zu Zell allwo ich heut selbst gewesen/ haben die Bauren 6.<lb/>
Frantzösische Reuter welche vor festigkeit nicht haben kön-<lb/>
nen todgeschossen werden/ mit Holtzbeilen tod geschlagen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head><hi rendition="#aq">Extract</hi>-Schreibens vom 14. Sept. st. n. aus dem<lb/>
Kayserl. Feld-Lager vor Ochsenfurth.</head><lb/>
        <p>Berichte meinem Herrn/ daß wir alhier zwischen Ochsen-<lb/>
furth und Kützingen am Mayn in einer schönen <hi rendition="#aq">Battaglia</hi> mit<lb/>
unserer Armee stehen/ die Frantzösische Armee stunde gestern und<lb/>
vorgestern eine halbe Meil von uns/ unsere <hi rendition="#aq">Cavalleria</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Infanteria</hi> haben derselben mit Stucken und <hi rendition="#aq">continuirl</hi>ichen<lb/>
scharmütziren so scharff zugesetzt/ das sie sich heunt nicht mehr se-<lb/>
hen lassen/ sondern sich <hi rendition="#aq">reterirt</hi>/ man vermeint daß sie nach den<lb/>
Rhein sich begeben werde/ Sie haben Todte und Gefangene hin-<lb/>
terlassen/ fast alle Stund haben die Unsrige viel hohe <hi rendition="#aq">Cavalieri<lb/>
Officirer</hi> eingebracht/ von unserer Seiten ist von <hi rendition="#aq">considera-<lb/>
tion</hi> niemand anders/ als jüngst gemelter Obrist Görtzky in ei-<lb/>
ner scharffen <hi rendition="#aq">Recontra</hi> todt geblieben/ die Frantzosen haben<lb/>
nunmehr das Feld raumen und zuruck weichen müssen/ mit Hin-<lb/>
terlassung vieler Todten und Gefangnen/ worunter zwey vor-<lb/>
nehme Cavalier gewesen/ einer todt der ander gefangen aber sehr<lb/>
verwundt/ der Marggraf von Bayreith hat sich mit uns conjun-<lb/>
giret/ und schöne Troupen mit gebracht/ innerhalb wenig Ta-<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">gen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[7]/0007] sen/ welches beedes abgeschlagen/ und sind inzwischen gestern und vorgestern ziemlich Frantzösische jedoch Teut- sche Reuter ankommen/ welche durchgehend hier werden abgesetzt und dissarmirt, darauff durch die Stadt gewie- sen/ nachmahls aber mehrentheils von den Bauren tod- geschlagen; alleweil komt von den heutigen durch-marschi- renden Kayserl. Courisir Trouppen ein/ bringen mit sich 42. gefangene Frantzösische Reuter/ sind mit Stricken aneinander gebunden und geführet gleich wie die Kuppel Pferdt/ denen hat man allhier die Kohlkammer zum Quartier eingehändiget/ und sind in wehrenden Schar- mützel auf jener Seiten über die hundert blieben/ von den Unserigẽ einer und 2. geschädigt herein gebracht worden/ zu Zell allwo ich heut selbst gewesen/ haben die Bauren 6. Frantzösische Reuter welche vor festigkeit nicht haben kön- nen todgeschossen werden/ mit Holtzbeilen tod geschlagen. Extract-Schreibens vom 14. Sept. st. n. aus dem Kayserl. Feld-Lager vor Ochsenfurth. Berichte meinem Herrn/ daß wir alhier zwischen Ochsen- furth und Kützingen am Mayn in einer schönen Battaglia mit unserer Armee stehen/ die Frantzösische Armee stunde gestern und vorgestern eine halbe Meil von uns/ unsere Cavalleria und Infanteria haben derselben mit Stucken und continuirlichen scharmütziren so scharff zugesetzt/ das sie sich heunt nicht mehr se- hen lassen/ sondern sich reterirt/ man vermeint daß sie nach den Rhein sich begeben werde/ Sie haben Todte und Gefangene hin- terlassen/ fast alle Stund haben die Unsrige viel hohe Cavalieri Officirer eingebracht/ von unserer Seiten ist von considera- tion niemand anders/ als jüngst gemelter Obrist Görtzky in ei- ner scharffen Recontra todt geblieben/ die Frantzosen haben nunmehr das Feld raumen und zuruck weichen müssen/ mit Hin- terlassung vieler Todten und Gefangnen/ worunter zwey vor- nehme Cavalier gewesen/ einer todt der ander gefangen aber sehr verwundt/ der Marggraf von Bayreith hat sich mit uns conjun- giret/ und schöne Troupen mit gebracht/ innerhalb wenig Ta- gen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Nürnberg und der Verlag Felße… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-30T14:58:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-30T14:58:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0001_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0001_1673/7
Zitationshilfe: Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 1, Nürnberg, 1673, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0001_1673/7>, abgerufen am 13.05.2024.