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Eichler, Michael: Ein Christliche Leichpredigt. Ursel, 1587.

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vnd gröste Sorge sey. Vnd das erscheinet nun hie in Mo
se/ dem wird das Leben auffgekündiget/ vnd von GottHeiligen fallen
auch, vnd wen
den auch ge-
strafft.

angezeigt/ das Er sterben solte/ vnd nicht in das köst-
liche vnd gute Land komen/ das Gott dem Volck ver-
heissen hatte/ Darumb/ das Er auss Vnglauben den
HERrn entheiligt hatte/ da er den Fels schlagen solte/
das Wasser heraus flüsse/ dass das Volck sampt dem
Viehe den Durst leschete/ Num. 20. Da denckt Moses
nicht/ wie er jrgend sein Leben fristen/ vnd etliche Jar
zur verlengerung von Gott erwerben möchte/ Wie His-
kia der König Juda/ 4. Reg: 20. Nein/ Sondern vn-Moses wegert
sich nicht zu
sterben.

tergibt sich in Gottes willen/ lässet Gott einen HERrn
seines Lebens bleiben/ das zu nemen nach seinem Wil-
len/ wie ers nach seinem Wolgefallen gegeben hat/ A-
ber das thut Er für das arme Volck/ sorgt Er hertzlich/
das es widerumb einen trewen Fürsteher bekomen mö-
ge/ der sie durch sein Ampt bey reinem Glauben/ vnd
heiligem Wandel erhalte/ Vnd darumb bittet hertz-
lich/ vnd spricht:

Der HERR der Gott/ vber alles lebendi-
ges Fleisch/ Wolt einen Man setzen vber
die Gemeine/ etc.

ALso thete Johannes der Täuffer auch/ da er jetztIohannes der
Teuffer sorgt
mehr vmb sei-
ne Iünger,
denn für sein
Leben.

in Herodis Gefengnus lage/ vnd alle stunde des Todes
gewertig war/ Da dencket er nicht auff Mittel vnd We
ge/ wie er der Gefengnus ledig werden/ vnd bey dem Le-
ben bleiben/ Sondern wie er seine Jünger Christo an-
hengig machen möchte/ damit sie nach seinem Abscheid
in reiner Lere/ vnd warer Gottseligkeit erhalten wür-
den/ Sendet sie derhalben zu jme zu fragen/ Bistu der
da kommen sol/ oder sollen wir eines Andern warten/
Matth: 11.

Dieser
J

vnd groͤſte Sorge ſey. Vnd das erſcheinet nun hie in Mo
ſe/ dem wird das Leben auffgekuͤndiget/ vnd von GottHeiligen fallẽ
auch, vnd wen
den auch ge-
ſtrafft.

angezeigt/ das Er ſterben ſolte/ vnd nicht in das koͤſt-
liche vnd gute Land komen/ das Gott dem Volck ver-
heiſſen hatte/ Darumb/ das Er auſs Vnglauben den
HERrn entheiligt hatte/ da er den Fels ſchlagen ſolte/
das Waſſer heraus fluͤſſe/ daſs das Volck ſampt dem
Viehe den Durſt leſchete/ Num. 20. Da denckt Moſes
nicht/ wie er jrgend ſein Leben friſten/ vnd etliche Jar
zur verlengerung von Gott erwerben moͤchte/ Wie His-
kia der Koͤnig Juda/ 4. Reg: 20. Nein/ Sondern vn-Moſes wegert
ſich nicht zu
ſterben.

tergibt ſich in Gottes willen/ laͤſſet Gott einen HERrn
ſeines Lebens bleiben/ das zu nemen nach ſeinem Wil-
len/ wie ers nach ſeinem Wolgefallen gegeben hat/ A-
ber das thut Er fuͤr das arme Volck/ ſorgt Er hertzlich/
das es widerumb einen trewen Fuͤrſteher bekomen moͤ-
ge/ der ſie durch ſein Ampt bey reinem Glauben/ vnd
heiligem Wandel erhalte/ Vnd darumb bittet hertz-
lich/ vnd ſpricht:

Der HERR der Gott/ vber alles lebendi-
ges Fleiſch/ Wolt einen Man ſetzen vber
die Gemeine/ etc.

ALſo thete Johannes der Taͤuffer auch/ da er jetztIohannes der
Teuffer ſorgt
mehr vmb ſei-
ne Iünger,
denn für ſein
Leben.

in Herodis Gefengnus lage/ vnd alle ſtunde des Todes
gewertig war/ Da dencket er nicht auff Mittel vnd We
ge/ wie er der Gefengnus ledig werden/ vnd bey dem Le-
ben bleiben/ Sondern wie er ſeine Juͤnger Chriſto an-
hengig machen moͤchte/ damit ſie nach ſeinem Abſcheid
in reiner Lere/ vnd warer Gottſeligkeit erhalten wuͤr-
den/ Sendet ſie derhalben zu jme zu fragen/ Biſtu der
da kommen ſol/ oder ſollen wir eines Andern warten/
Matth: 11.

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Zitationshilfe: Eichler, Michael: Ein Christliche Leichpredigt. Ursel, 1587, S. [65]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524279/65>, abgerufen am 30.04.2024.