Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

zu seiner Wissenschafft / allermassen er ja kennet deines Hertzens Grund / alles bloß und entdecket vor seinen Augen ist; sondern andern deine Aufrichtigkeit des Hertzens zu entdecken / wie er an dem Abraham und Hiob that / oder dich selbsten zu deiner eigentlichen Erkenntniß zu bringen / zum behutsamen Wandel und eiferigen Beten anzufrischen.

Mancher ergibt sich dem Teuffel / der Welt und seinem Fleische / zu thun was sie nur gebieten / und ihnen allen Gehorsam zu leisten in ihren Lüsten. Geliebte / habt ihr nicht in der Heiligen Tauffe entsaget dem Teuffel und allen seinem Wesen? Wisset ihr nicht / daß es recht bey dem gerechten GOtt sey / den verdammttn Ort des Teuffels anzuweisen denen / welche hier Satans Art und Weise geliebet haben?

Saget auch nicht / der Teuffel ist weit von mir / es ist keine Noht verhanden / es hat keine Gefahr. Satan ist ein Fürst der Welt mit den bösen Geistern unter dem Himmel / er gehet allenthalben umher wie ein brüllender Löwe / und suchet welchen er möge verschlingen. Er führet seinen Krieg mitten in dem Kirchen-Himmel Apoc. 12, 12. / und ist kein Ort so heilig / den dieser unverschämte Gast scheuen solte. Wird er gleich ein und ander mahl abgewiesen / so stellet er sich doch wieder ein Luc. 11, 24.. Der Höllen-Geist ist unverschämt und frech / er kam zu JEsu auch das andere und dritte mahl. Der Fliegen-Gott Beelzebub ist wie die garstigen Fliegen / die sich bald wieder nieder setzen / ob man sie schon hat hinweg getrieben. Auch die Allerheiligsten sind von ihm berückt. Ist nicht Moses vom Teuffel gebracht zum Mißtrauen / Aaron zur Abgötterey / Loth zur Blut-Schande / Hiskias zum Hochmuth / David zum Ehebruch und Mord / Zacharias zum Unglauben / und Petrus zur Verleugnung seines HErrn und Meisters? Denn was er nicht kan ausrichten als ein Löwe / das versucht er als ein Fuchs innerlich und äusserlich. Darum / so sey nicht sicher / sondern stehe auff deiner Hut / gedencke an die treue Erinnerunge / welche dir Christi Apostel / Petrus gegeben: Seyd nüchtern und wachet!

Fliehet alle Gemeinschafft mit den Gottlosen / und sondert euch von ihnen / weil ihr wisset / daß sie als treue Diener ihres höllischen Herrn wider euch seyn / und euch auff die breite Sünden-Bahn zu führen sich bemühen. Meydet selbe

zu seiner Wissenschafft / allermassen er ja kennet deines Hertzens Grund / alles bloß und entdecket vor seinen Augen ist; sondern andern deine Aufrichtigkeit des Hertzens zu entdecken / wie er an dem Abraham und Hiob that / oder dich selbsten zu deiner eigentlichen Erkenntniß zu bringen / zum behutsamen Wandel und eiferigen Beten anzufrischen.

Mancher ergibt sich dem Teuffel / der Welt und seinem Fleische / zu thun was sie nur gebieten / und ihnen allen Gehorsam zu leisten in ihren Lüsten. Geliebte / habt ihr nicht in der Heiligen Tauffe entsaget dem Teuffel und allen seinem Wesen? Wisset ihr nicht / daß es recht bey dem gerechten GOtt sey / den verdammttn Ort des Teuffels anzuweisen denen / welche hier Satans Art und Weise geliebet haben?

Saget auch nicht / der Teuffel ist weit von mir / es ist keine Noht verhanden / es hat keine Gefahr. Satan ist ein Fürst der Welt mit den bösen Geistern unter dem Himmel / er gehet allenthalben umher wie ein brüllender Löwe / und suchet welchen er möge verschlingen. Er führet seinen Krieg mitten in dem Kirchen-Himmel Apoc. 12, 12. / und ist kein Ort so heilig / den dieser unverschämte Gast scheuen solte. Wird er gleich ein und ander mahl abgewiesen / so stellet er sich doch wieder ein Luc. 11, 24.. Der Höllen-Geist ist unverschämt und frech / er kam zu JEsu auch das andere und dritte mahl. Der Fliegen-Gott Beelzebub ist wie die garstigen Fliegen / die sich bald wieder nieder setzen / ob man sie schon hat hinweg getrieben. Auch die Allerheiligsten sind von ihm berückt. Ist nicht Moses vom Teuffel gebracht zum Mißtrauen / Aaron zur Abgötterey / Loth zur Blut-Schande / Hiskias zum Hochmuth / David zum Ehebruch und Mord / Zacharias zum Unglauben / und Petrus zur Verleugnung seines HErrn und Meisters? Denn was er nicht kan ausrichten als ein Löwe / das versucht er als ein Fuchs innerlich und äusserlich. Darum / so sey nicht sicher / sondern stehe auff deiner Hut / gedencke an die treue Erinnerunge / welche dir Christi Apostel / Petrus gegeben: Seyd nüchtern und wachet!

Fliehet alle Gemeinschafft mit den Gottlosen / und sondert euch von ihnen / weil ihr wisset / daß sie als treue Diener ihres höllischen Herrn wider euch seyn / und euch auff die breite Sünden-Bahn zu führen sich bemühen. Meydet selbe

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0037" n="35"/>
zu seiner Wissenschafft / allermassen er ja kennet deines Hertzens Grund / alles bloß und entdecket vor seinen Augen ist; sondern andern deine Aufrichtigkeit des Hertzens zu entdecken / wie er an dem Abraham und Hiob that / oder dich selbsten zu deiner eigentlichen Erkenntniß zu bringen / zum behutsamen Wandel und eiferigen Beten anzufrischen.</p>
        <p>Mancher ergibt sich dem Teuffel / der Welt und seinem Fleische / zu thun was sie nur gebieten / und ihnen allen Gehorsam zu leisten in ihren Lüsten. Geliebte / habt ihr nicht in der Heiligen Tauffe entsaget dem Teuffel und allen seinem Wesen? Wisset ihr nicht / daß es recht bey dem gerechten GOtt sey / den verdammttn Ort des Teuffels anzuweisen denen / welche hier Satans Art und Weise geliebet haben?</p>
        <p>Saget auch nicht / der Teuffel ist weit von mir / es ist keine Noht verhanden / es hat keine Gefahr. Satan ist ein Fürst der Welt mit den bösen Geistern unter dem Himmel / er gehet allenthalben umher wie ein brüllender Löwe / und suchet welchen er möge verschlingen. Er führet seinen Krieg mitten in dem Kirchen-Himmel <note place="left">Apoc. 12, 12.</note> / und ist kein Ort so heilig / den dieser unverschämte Gast scheuen solte. Wird er gleich ein und ander mahl abgewiesen / so stellet er sich doch wieder ein <note place="left">Luc. 11, 24.</note>. Der Höllen-Geist ist unverschämt und frech / er kam zu JEsu auch das andere und dritte mahl. Der Fliegen-Gott Beelzebub ist wie die garstigen Fliegen / die sich bald wieder nieder setzen / ob man sie schon hat hinweg getrieben. Auch die Allerheiligsten sind von ihm berückt. Ist nicht Moses vom Teuffel gebracht zum Mißtrauen / Aaron zur Abgötterey / Loth zur Blut-Schande / Hiskias zum Hochmuth / David zum Ehebruch und Mord / Zacharias zum Unglauben / und Petrus zur Verleugnung seines HErrn und Meisters? Denn was er nicht kan ausrichten als ein Löwe / das versucht er als ein Fuchs innerlich und äusserlich. Darum / so sey nicht sicher / sondern stehe auff deiner Hut / gedencke an die treue Erinnerunge / welche dir Christi Apostel / Petrus gegeben: Seyd nüchtern und wachet!</p>
        <p>Fliehet alle Gemeinschafft mit den Gottlosen / und sondert euch von ihnen / weil ihr wisset / daß sie als treue Diener ihres höllischen Herrn wider euch seyn / und euch auff die breite Sünden-Bahn zu führen sich bemühen. Meydet selbe
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0037] zu seiner Wissenschafft / allermassen er ja kennet deines Hertzens Grund / alles bloß und entdecket vor seinen Augen ist; sondern andern deine Aufrichtigkeit des Hertzens zu entdecken / wie er an dem Abraham und Hiob that / oder dich selbsten zu deiner eigentlichen Erkenntniß zu bringen / zum behutsamen Wandel und eiferigen Beten anzufrischen. Mancher ergibt sich dem Teuffel / der Welt und seinem Fleische / zu thun was sie nur gebieten / und ihnen allen Gehorsam zu leisten in ihren Lüsten. Geliebte / habt ihr nicht in der Heiligen Tauffe entsaget dem Teuffel und allen seinem Wesen? Wisset ihr nicht / daß es recht bey dem gerechten GOtt sey / den verdammttn Ort des Teuffels anzuweisen denen / welche hier Satans Art und Weise geliebet haben? Saget auch nicht / der Teuffel ist weit von mir / es ist keine Noht verhanden / es hat keine Gefahr. Satan ist ein Fürst der Welt mit den bösen Geistern unter dem Himmel / er gehet allenthalben umher wie ein brüllender Löwe / und suchet welchen er möge verschlingen. Er führet seinen Krieg mitten in dem Kirchen-Himmel / und ist kein Ort so heilig / den dieser unverschämte Gast scheuen solte. Wird er gleich ein und ander mahl abgewiesen / so stellet er sich doch wieder ein . Der Höllen-Geist ist unverschämt und frech / er kam zu JEsu auch das andere und dritte mahl. Der Fliegen-Gott Beelzebub ist wie die garstigen Fliegen / die sich bald wieder nieder setzen / ob man sie schon hat hinweg getrieben. Auch die Allerheiligsten sind von ihm berückt. Ist nicht Moses vom Teuffel gebracht zum Mißtrauen / Aaron zur Abgötterey / Loth zur Blut-Schande / Hiskias zum Hochmuth / David zum Ehebruch und Mord / Zacharias zum Unglauben / und Petrus zur Verleugnung seines HErrn und Meisters? Denn was er nicht kan ausrichten als ein Löwe / das versucht er als ein Fuchs innerlich und äusserlich. Darum / so sey nicht sicher / sondern stehe auff deiner Hut / gedencke an die treue Erinnerunge / welche dir Christi Apostel / Petrus gegeben: Seyd nüchtern und wachet! Apoc. 12, 12. Luc. 11, 24. Fliehet alle Gemeinschafft mit den Gottlosen / und sondert euch von ihnen / weil ihr wisset / daß sie als treue Diener ihres höllischen Herrn wider euch seyn / und euch auff die breite Sünden-Bahn zu führen sich bemühen. Meydet selbe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/37
Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/37>, abgerufen am 27.04.2024.