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Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.

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All's gutt/ im Leben und im Todt.

tze Nacht/ unnd netze mit meinen Thränen mein
Lager. Wie Petrus der Apostel/ nach seinem Fall/ derMatt. xxvi'
75.
so viel bitterer Thränen soll auß seinen Augen vergossen
haben/ daß sie Jhm gleich eine Strasse oder Rinne auff
den Wangen gebissen/ wie etliche wollen. Deßgleichen
die grosse Sünderin/ Luc. 7. und andere.

Luc. vii, 38.
44.

d Sie vergiessen auß Jhren Augen Leyde-Thrä-
nen/ wenn Sie Jhre Todten begraben unnd beklagen.
Wenn beweinet Abraham seine Ehrerbietige Sara;
Jacob seine schöne tugendhaffte Rahel; David seinen1. B. Mos.
xxiii. 2.
Hertzensfreund Jonathan unnd Herren Saul; Ma-unnd xxxv.
v. 19. 20.
ria und Martha Jhren lieben Bruder Lazarum; Die
Die verlassene Wittwe Jhren lieben Ehe-Herren unnd2. B. Sam.
I, 11. 17.
Kinder.

e Endlich lassen Sie auch auß Jhren Augen flies-Johan. xi, 33.
sen Mittleidungs-Thränen/ darzu S. Paulus vermah-Luc. vii, 13.
net: Weinet mit den Weinenden. Wie dem HEr-Röm. xii, 5.
ren JEsu selber die Augen übergiengen bey seines Freun-Johan. xi,
35.
des Lazari Grabe.

Aber auß diesen und andern Thränen reisset Gott
der seinen Augen im Tode; Ja wischet Sie jhnen gleich-
sam abe/ unnd wird Sie Jhnen mit seinem Trost- unnd
Frewden-Tüchlin abtrocknen im Himmel und zukünff-
tigen Herrligkeit/ wie der Prophet Esaias zeuget: DerEsai. xxv, 8.
HErr wird den Todt verschlingen ewiglich/ und
der HErr HErr wird die Thränen von allen An-
gesichten abwischen. Alßdenn wird GOtt mit unsunnd lxvi.
v. 13.
handeln/ wie eine freundliche Mutter mit Jhrem wei-

nenden

All’s gutt/ im Leben und im Todt.

tze Nacht/ unnd netze mit meinen Thraͤnen mein
Lager. Wie Petrus der Apoſtel/ nach ſeinem Fall/ derMatt. xxvi’
75.
ſo viel bitterer Thraͤnen ſoll auß ſeinen Augen vergoſſen
haben/ daß ſie Jhm gleich eine Straſſe oder Rinne auff
den Wangen gebiſſen/ wie etliche wollen. Deßgleichen
die groſſe Suͤnderin/ Luc. 7. und andere.

Luc. vii, 38.
44.

d Sie vergieſſen auß Jhren Augen Leyde-Thraͤ-
nen/ wenn Sie Jhre Todten begraben unnd beklagen.
Wenn beweinet Abraham ſeine Ehrerbietige Sara;
Jacob ſeine ſchoͤne tugendhaffte Rahel; David ſeinen1. B. Moſ.
xxiii. 2.
Hertzensfreund Jonathan unnd Herren Saul; Ma-unnd xxxv.
v. 19. 20.
ria und Martha Jhren lieben Bruder Lazarum; Die
Die verlaſſene Wittwe Jhren lieben Ehe-Herren unnd2. B. Sam.
I, 11. 17.
Kinder.

e Endlich laſſen Sie auch auß Jhren Augen flieſ-Johan. xi, 33.
ſen Mittleidungs-Thraͤnen/ darzu S. Paulus vermah-Luc. vii, 13.
net: Weinet mit den Weinenden. Wie dem HEr-Roͤm. xii, 5.
ren JEſu ſelber die Augen uͤbergiengen bey ſeines Freun-Johan. xi,
35.
des Lazari Grabe.

Aber auß dieſen und andern Thraͤnen reiſſet Gott
der ſeinen Augen im Tode; Ja wiſchet Sie jhnen gleich-
ſam abe/ unnd wird Sie Jhnen mit ſeinem Troſt- unnd
Frewden-Tuͤchlin abtrocknen im Himmel und zukuͤnff-
tigen Herrligkeit/ wie der Prophet Eſaias zeuget: DerEſai. xxv, 8.
HErr wird den Todt verſchlingen ewiglich/ und
der HErr HErr wird die Thraͤnen von allen An-
geſichten abwiſchen. Alßdenn wird GOtt mit unsunnd lxvi.
v. 13.
handeln/ wie eine freundliche Mutter mit Jhrem wei-

nenden

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[0025] All’s gutt/ im Leben und im Todt. tze Nacht/ unnd netze mit meinen Thraͤnen mein Lager. Wie Petrus der Apoſtel/ nach ſeinem Fall/ der ſo viel bitterer Thraͤnen ſoll auß ſeinen Augen vergoſſen haben/ daß ſie Jhm gleich eine Straſſe oder Rinne auff den Wangen gebiſſen/ wie etliche wollen. Deßgleichen die groſſe Suͤnderin/ Luc. 7. und andere. Matt. xxvi’ 75. d Sie vergieſſen auß Jhren Augen Leyde-Thraͤ- nen/ wenn Sie Jhre Todten begraben unnd beklagen. Wenn beweinet Abraham ſeine Ehrerbietige Sara; Jacob ſeine ſchoͤne tugendhaffte Rahel; David ſeinen Hertzensfreund Jonathan unnd Herren Saul; Ma- ria und Martha Jhren lieben Bruder Lazarum; Die Die verlaſſene Wittwe Jhren lieben Ehe-Herren unnd Kinder. 1. B. Moſ. xxiii. 2. unnd xxxv. v. 19. 20. 2. B. Sam. I, 11. 17. e Endlich laſſen Sie auch auß Jhren Augen flieſ- ſen Mittleidungs-Thraͤnen/ darzu S. Paulus vermah- net: Weinet mit den Weinenden. Wie dem HEr- ren JEſu ſelber die Augen uͤbergiengen bey ſeines Freun- des Lazari Grabe. Johan. xi, 33. Luc. vii, 13. Roͤm. xii, 5. Johan. xi, 35. Aber auß dieſen und andern Thraͤnen reiſſet Gott der ſeinen Augen im Tode; Ja wiſchet Sie jhnen gleich- ſam abe/ unnd wird Sie Jhnen mit ſeinem Troſt- unnd Frewden-Tuͤchlin abtrocknen im Himmel und zukuͤnff- tigen Herrligkeit/ wie der Prophet Eſaias zeuget: Der HErr wird den Todt verſchlingen ewiglich/ und der HErr HErr wird die Thraͤnen von allen An- geſichten abwiſchen. Alßdenn wird GOtt mit uns handeln/ wie eine freundliche Mutter mit Jhrem wei- nenden Eſai. xxv, 8. unnd lxvi. v. 13. D

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Zitationshilfe:	Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360994/25>, abgerufen am 28.04.2024.

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