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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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Leichen-Carmina.
So hastu deinen Wunsch/ dein brünstiges
Verlangen/

Und deiner Hoffnung Ziel erreichet in der That.
Auch ER/ dein Hirt/ hat nun sein Werck an
dir vollführet/

Das JHM am Hertzen lag da ER am Creu-
tze hing.

Er hat mit Gnad allhier und Warheit dich
gezieret/

Da seine Liebe dich im Seil der Liebe fing.
Mit seinem Blut macht ER dich rein von dei-
nen Sünden/

Die dich von GOtt getrennt und ins Verderben
bracht.

Bey sein- und deinem GOtt ließ ER dich Gna-
de sinden/

Darüber deine Seel in ew'gen Freuden lacht.
ER ließ dich GOttes Kind/ und seinen Bru-
der nennen/

Dich setzt' ER in sein Recht des Erbes GOttes
ein/

Und wolte keine Freud und Herrlichkeit er-
kennen/

Der'r DU nicht ewiglich theilhaftig soltest seyn.
Sein Fleisch ernehrte dich/ sein Blut/ das
Pfand der Liebe/

Der theur Erlösungs-Preiß erquickte deinen
Geist.

Sein Geist belebte Dich/ durch deßen heilge
Triebe

Dein
E 3
Leichen-Carmina.
So haſtu deinen Wunſch/ dein bruͤnſtiges
Verlangen/

Und deiner Hoffnung Ziel erreichet in der That.
Auch ER/ dein Hirt/ hat nun ſein Werck an
dir vollfuͤhret/

Das JHM am Hertzen lag da ER am Creu-
tze hing.

Er hat mit Gnad allhier und Warheit dich
gezieret/

Da ſeine Liebe dich im Seil der Liebe fing.
Mit ſeinem Blut macht ER dich rein von dei-
nen Suͤnden/

Die dich von GOtt getrennt und ins Verderben
bracht.

Bey ſein- und deinem GOtt ließ ER dich Gna-
de ſinden/

Daruͤber deine Seel in ew’gen Freuden lacht.
ER ließ dich GOttes Kind/ und ſeinen Bru-
der nennen/

Dich ſetzt’ ER in ſein Recht des Erbes GOttes
ein/

Und wolte keine Freud und Herrlichkeit er-
kennen/

Der’r DU nicht ewiglich theilhaftig ſolteſt ſeyn.
Sein Fleiſch ernehrte dich/ ſein Blut/ das
Pfand der Liebe/

Der theur Erloͤſungs-Preiß erquickte deinen
Geiſt.

Sein Geiſt belebte Dich/ durch deßen heilge
Triebe

Dein
E 3
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[69/0069] Leichen-Carmina. So haſtu deinen Wunſch/ dein bruͤnſtiges Verlangen/ Und deiner Hoffnung Ziel erreichet in der That. Auch ER/ dein Hirt/ hat nun ſein Werck an dir vollfuͤhret/ Das JHM am Hertzen lag da ER am Creu- tze hing. Er hat mit Gnad allhier und Warheit dich gezieret/ Da ſeine Liebe dich im Seil der Liebe fing. Mit ſeinem Blut macht ER dich rein von dei- nen Suͤnden/ Die dich von GOtt getrennt und ins Verderben bracht. Bey ſein- und deinem GOtt ließ ER dich Gna- de ſinden/ Daruͤber deine Seel in ew’gen Freuden lacht. ER ließ dich GOttes Kind/ und ſeinen Bru- der nennen/ Dich ſetzt’ ER in ſein Recht des Erbes GOttes ein/ Und wolte keine Freud und Herrlichkeit er- kennen/ Der’r DU nicht ewiglich theilhaftig ſolteſt ſeyn. Sein Fleiſch ernehrte dich/ ſein Blut/ das Pfand der Liebe/ Der theur Erloͤſungs-Preiß erquickte deinen Geiſt. Sein Geiſt belebte Dich/ durch deßen heilge Triebe Dein E 3

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/69>, abgerufen am 29.04.2024.