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Heinitz, Samuel: De Voluntate Dei, Von Gottes Willen. Oels, 1622.

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Christliche
Marc. 16.
v.
16.
wesen für dir. Es ist aber das Decretum non absolutum,
sed ordinatum,
wie geschrieben stehet: Wer aber nicht
Joan. 3.
v.
18.
Gläubet/ der wird verdampt: Wer nicht Gläubet/ der ist
schon Gericht/ denn er Gläubet nicht an den Namen des
Eingebornen Sohnes Gottes.

GOttes
RathsWille.
III. Jst Voluntas Consilii, Der Wille vnsers HErrn
Gottes Raths. Wie voluntate beneplaciti, Nach dem
Willen Göttliches wolgefallens geschehen die dinge/ welche
Er befiehlet: Also nach dem Willen seines Raths/ Volun-
tate consilii,
wird das böse determiniret vnd gerichtet zum
guten ende. Vnd ist also Gott nicht ein vrsach der Sünde/
sondn braucht böser Leut Boßheit/ damit die Sünde seines
2. Sam. 16.
v.
7. 10.
Volcks zustraffen: Wie an Simei zu sehen. Das er dem
David grewlich Fluchte/ war an jhm ein grewlich Laster.
Das es aber Gott verhieng/ war es ein vordiente straff vber
David. Denn Gott wolte jhn Demüttigen vnd heimsuchen
wegen seiner Missethat.

Vom vnkräfftigen Willen Gottes aber/ De voluntate
inefficaci, seu signi,
Da Gott zwar anzeygete/ vnd durch
ein Zeichen andeuttete/ was Er wolle/ nicht aber thue vnd
vorbrächte/ weiß ich nichts zusagen/ weil es wid die Schrifft:
Wie auch nichts de occulta Dei voluntate, vom ver-
borgenen Rath Gottes/ davon die Calvinisten viel dicentes
machen. Da einer sie nicht vnbillich fragen möchte/ wann
Gottes Rathschulß geheim vnd verborgen/ wer es jhnen ge-
offenbaret hette. Denn im Evangelio stehet nichts darvon:
Hergegen aber bezeuget die H. Schrifft an vielen örtern/
das der Vorsatz vnd genedige Wille Gottes von vnserer
v. 25. 26.
v. 7. 10. v. 9.
v.
9. 10. 11.
Seligkeit sey zwar von Ewigkeit her verborgen gewesen/
aber nun mehr geoffenbahret im Evangelio/ Roman. 16.
1. Cor. 2. Ephes.
1. vnd 3. 2. Tim. 1. . 9. Was wir nun im

Evangelio

Chriſtliche
Marc. 16.
v.
16.
weſen fuͤr dir. Es iſt aber das Decretum non abſolutum,
ſed ordinatum,
wie geſchrieben ſtehet: Wer aber nicht
Joan. 3.
v.
18.
Glaͤubet/ der wird verdampt: Wer nicht Glaͤubet/ der iſt
ſchon Gericht/ denn er Glaͤubet nicht an den Namen des
Eingebornen Sohnes Gottes.

GOttes
RathsWille.
III. Jſt Voluntas Conſilii, Der Wille vnſers HErꝛn
Gottes Raths. Wie voluntate beneplaciti, Nach dem
Willen Goͤttliches wolgefallens geſchehen die dinge/ welche
Er befiehlet: Alſo nach dem Willen ſeines Raths/ Volun-
tate conſilii,
wird das boͤſe determiniret vñ gerichtet zum
guten ende. Vnd iſt alſo Gott nicht ein vrſach der Suͤnde/
ſonďn bꝛaucht boͤſer Leut Boßheit/ damit die Suͤnde ſeines
2. Sam. 16.
v.
7. 10.
Volcks zuſtraffen: Wie an Simei zu ſehen. Das er dem
David grewlich Fluchte/ war an jhm ein grewlich Laſter.
Das es aber Gott verhieng/ war es ein voꝛdiente ſtraff vber
David. Deñ Gott wolte jhn Demuͤttigen vnd heimſuchen
wegen ſeiner Miſſethat.

Vom vnkraͤfftigen Willen Gottes aber/ De voluntate
inefficaci, ſeu ſigni,
Da Gott zwar anzeygete/ vnd durch
ein Zeichen andeuttete/ was Er wolle/ nicht aber thue vnd
vorbꝛaͤchte/ weiß ich nichts zuſagẽ/ weil es wiď die Schꝛifft:
Wie auch nichts de occulta Dei voluntate, vom ver-
boꝛgenen Rath Gottes/ davõ die Calviniſten viel dicentes
machen. Da einer ſie nicht vnbillich fragen moͤchte/ wann
Gottes Rathſchulß geheim vñ verboꝛgen/ wer es jhnen ge-
offenbaret hette. Denn im Evangelio ſtehet nichts darvon:
Hergegen aber bezeuget die H. Schrifft an vielen oͤrtern/
das der Vorſatz vnd genedige Wille Gottes von vnſerer
v. 25. 26.
v. 7. 10. v. 9.
v.
9. 10. 11.
Seligkeit ſey zwar von Ewigkeit her verborgen geweſen/
aber nun mehr geoffenbahret im Evangelio/ Roman. 16.
1. Cor. 2. Epheſ.
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[[14]/0014] Chriſtliche weſen fuͤr dir. Es iſt aber das Decretum non abſolutum, ſed ordinatum, wie geſchrieben ſtehet: Wer aber nicht Glaͤubet/ der wird verdampt: Wer nicht Glaͤubet/ der iſt ſchon Gericht/ denn er Glaͤubet nicht an den Namen des Eingebornen Sohnes Gottes. Marc. 16. v. 16. Joan. 3. v. 18. III. Jſt Voluntas Conſilii, Der Wille vnſers HErꝛn Gottes Raths. Wie voluntate beneplaciti, Nach dem Willen Goͤttliches wolgefallens geſchehen die dinge/ welche Er befiehlet: Alſo nach dem Willen ſeines Raths/ Volun- tate conſilii, wird das boͤſe determiniret vñ gerichtet zum guten ende. Vnd iſt alſo Gott nicht ein vrſach der Suͤnde/ ſonďn bꝛaucht boͤſer Leut Boßheit/ damit die Suͤnde ſeines Volcks zuſtraffen: Wie an Simei zu ſehen. Das er dem David grewlich Fluchte/ war an jhm ein grewlich Laſter. Das es aber Gott verhieng/ war es ein voꝛdiente ſtraff vber David. Deñ Gott wolte jhn Demuͤttigen vnd heimſuchen wegen ſeiner Miſſethat. GOttes RathsWille. 2. Sam. 16. v. 7. 10. Vom vnkraͤfftigen Willen Gottes aber/ De voluntate inefficaci, ſeu ſigni, Da Gott zwar anzeygete/ vnd durch ein Zeichen andeuttete/ was Er wolle/ nicht aber thue vnd vorbꝛaͤchte/ weiß ich nichts zuſagẽ/ weil es wiď die Schꝛifft: Wie auch nichts de occulta Dei voluntate, vom ver- boꝛgenen Rath Gottes/ davõ die Calviniſten viel dicentes machen. Da einer ſie nicht vnbillich fragen moͤchte/ wann Gottes Rathſchulß geheim vñ verboꝛgen/ wer es jhnen ge- offenbaret hette. Denn im Evangelio ſtehet nichts darvon: Hergegen aber bezeuget die H. Schrifft an vielen oͤrtern/ das der Vorſatz vnd genedige Wille Gottes von vnſerer Seligkeit ſey zwar von Ewigkeit her verborgen geweſen/ aber nun mehr geoffenbahret im Evangelio/ Roman. 16. 1. Cor. 2. Epheſ. 1. vnd 3. 2. Tim. 1. ꝟ. 9. Was wir nun im Evangelio v. 25. 26. v. 7. 10. v. 9. v. 9. 10. 11.

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Zitationshilfe: Heinitz, Samuel: De Voluntate Dei, Von Gottes Willen. Oels, 1622, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508236/14>, abgerufen am 27.04.2024.