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Stöcker, Jacob: ChristlicheLeichen Predigt über Den Machtspruch Hiobs. Bautzen, [1675].

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Lebens-Lauff.
stalten Hammerverwaltern und Pachtern zur Senitz Anno 1664.
den 25. Novembris (die mitlere Frau Maria aber) Meister
Hanß Rublacken/ Bürgern und Schuhmachern allhier Anno
1668. den 7. Februarij verheyrathet worden/ sowohl die jüngste
Tochter/ die sich noch in ledigen Stande befindet/ geben
ihrem lieben Vater gegenwärtig/ nebenst der gantzen Freund-
schafft/ schmertzlich und höchst betrübet/ das Geleite zu seinem
Ruhekämmerlein.

Als er auch nach Absterben seines ersten lieben Weibes an-
derweit einer treuen Gehülfin seiner Nahr- und Haußhaltung/
auch bey annahenden Alter einer unverdrossenen Pflegerin von
nöthen gehabt/ hat er nach zurückgelegter Trauerzeit/ sich mit
der damals Wohlerbaren und viel tugendreichen Jungfer Ca-
tharinen/ weyland Herrn Friedrich Steinbergers/ eines der
Religion halber vertrieben alten Exulanten und hiesiges Orts
wohlbekanten frommen Mannes Tochter/ Anno 1669 14.
Tage vor Advent in den heiligen Ehestand begeben/ und mit
derselben friedlich und schiedlich darinne/ iedoch ohne fernere
Leibes-Erben gelebet/ 5. Jahr/ 18. Wochen und 6. Tage.

Weil nun der selig verstorbene seinem Handwercke fleißig
obgelegen/ und in seinen Bürgerlichen Leben und Zustande sich
Christlich/ from und mit Jederman verträglich verhalten/ so ha-
ben Sr. Excell. und Hochfreyherrl. Gnad. unser in GOTT
hochseelig ruhender Erbherr sichs der massen gefallen lassen/ daß
er ihn Anno 1647. den 22. Octobris in den Schöppenstuhl be-
ruffen: An. 1649. den 18. Octobris in den Rathstuhl versetzet/ und
1660. den 28. Augusti das erste mahl zum Burgermeister ver-
ordnet/ welches Regier-Ambt er wechselsweise unterschiedliche
mahle rühmlich verwaltet hat.

Mit

Lebens-Lauff.
ſtalten Ham̃erverwaltern und Pachtern zur Senitz Anno 1664.
den 25. Novembris (die mitlere Frau Maria aber) Meiſter
Hanß Rublacken/ Buͤrgern und Schuhmachern allhier Anno
1668. den 7. Februarij verheyrathet worden/ ſowohl die juͤngſte
Tochter/ die ſich noch in ledigen Stande befindet/ geben
ihrem lieben Vater gegenwaͤrtig/ nebenſt der gantzen Freund-
ſchafft/ ſchmertzlich und hoͤchſt betrübet/ das Geleite zu ſeinem
Ruhekaͤmmerlein.

Als er auch nach Abſterben ſeines erſten lieben Weibes an-
derweit einer treuen Gehuͤlfin ſeiner Nahr- und Haußhaltung/
auch bey annahenden Alter einer unverdroſſenen Pflegerin von
noͤthen gehabt/ hat er nach zuruͤckgelegter Trauerzeit/ ſich mit
der damals Wohlerbaren und viel tugendreichen Jungfer Ca-
tharinen/ weyland Herrn Friedrich Steinbergers/ eines der
Religion halber vertrieben alten Exulanten und hieſiges Orts
wohlbekanten frommen Mannes Tochter/ Anno 1669 14.
Tage vor Advent in den heiligen Eheſtand begeben/ und mit
derſelben friedlich und ſchiedlich darinne/ iedoch ohne fernere
Leibes-Erben gelebet/ 5. Jahr/ 18. Wochen und 6. Tage.

Weil nun der ſelig verſtorbene ſeinem Handwercke fleißig
obgelegen/ und in ſeinen Buͤrgerlichen Leben und Zuſtande ſich
Chriſtlich/ from uñ mit Jederman vertraͤglich verhalten/ ſo ha-
ben Sr. Excęll. und Hochfreyherrl. Gnad. unſer in GOTT
hochſeelig ruhender Erbherr ſichs der maſſen gefallen laſſen/ daß
er ihn Anno 1647. den 22. Octobris in den Schoͤppenſtuhl be-
ruffen: An. 1649. den 18. Octobris in den Rathſtuhl verſetzet/ und
1660. den 28. Auguſti das erſte mahl zum Burgermeiſter ver-
ordnet/ welches Regier-Ambt er wechſelsweiſe unterſchiedliche
mahle ruͤhmlich verwaltet hat.

Mit
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[0024] Lebens-Lauff. ſtalten Ham̃erverwaltern und Pachtern zur Senitz Anno 1664. den 25. Novembris (die mitlere Frau Maria aber) Meiſter Hanß Rublacken/ Buͤrgern und Schuhmachern allhier Anno 1668. den 7. Februarij verheyrathet worden/ ſowohl die juͤngſte Tochter/ die ſich noch in ledigen Stande befindet/ geben ihrem lieben Vater gegenwaͤrtig/ nebenſt der gantzen Freund- ſchafft/ ſchmertzlich und hoͤchſt betrübet/ das Geleite zu ſeinem Ruhekaͤmmerlein. Als er auch nach Abſterben ſeines erſten lieben Weibes an- derweit einer treuen Gehuͤlfin ſeiner Nahr- und Haußhaltung/ auch bey annahenden Alter einer unverdroſſenen Pflegerin von noͤthen gehabt/ hat er nach zuruͤckgelegter Trauerzeit/ ſich mit der damals Wohlerbaren und viel tugendreichen Jungfer Ca- tharinen/ weyland Herrn Friedrich Steinbergers/ eines der Religion halber vertrieben alten Exulanten und hieſiges Orts wohlbekanten frommen Mannes Tochter/ Anno 1669 14. Tage vor Advent in den heiligen Eheſtand begeben/ und mit derſelben friedlich und ſchiedlich darinne/ iedoch ohne fernere Leibes-Erben gelebet/ 5. Jahr/ 18. Wochen und 6. Tage. Weil nun der ſelig verſtorbene ſeinem Handwercke fleißig obgelegen/ und in ſeinen Buͤrgerlichen Leben und Zuſtande ſich Chriſtlich/ from uñ mit Jederman vertraͤglich verhalten/ ſo ha- ben Sr. Excęll. und Hochfreyherrl. Gnad. unſer in GOTT hochſeelig ruhender Erbherr ſichs der maſſen gefallen laſſen/ daß er ihn Anno 1647. den 22. Octobris in den Schoͤppenſtuhl be- ruffen: An. 1649. den 18. Octobris in den Rathſtuhl verſetzet/ und 1660. den 28. Auguſti das erſte mahl zum Burgermeiſter ver- ordnet/ welches Regier-Ambt er wechſelsweiſe unterſchiedliche mahle ruͤhmlich verwaltet hat. Mit

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Zitationshilfe: Stöcker, Jacob: ChristlicheLeichen Predigt über Den Machtspruch Hiobs. Bautzen, [1675], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508452/24>, abgerufen am 27.04.2024.