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Allgemeine Zeitung. Nr. 108. Augsburg, 17. April 1840.

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Der Toulonnais enthält folgende Uebersicht über das Alter der Generalofficiere der französischen Seemacht: Admiral: Baron Duperre 65 Jahre alt. Viceadmirale: Graf Jacob 72; Halgan 68; Jurien de la Graviere 67; Bergeret 66; v. Rosamel 66; Baron Roussin 60; Grivel 63; Baron Lemarrant 63; Baron Mackau 52; Karl Baudin 56. Gegenadmirale: v. Martineng 64; Dupotet 63; Le Coupe 68; Ducrest de Villeneuve 64; De la Bretonniere 65; Cuvillier 67; Arnous Dessaussays 62; Baron Hugon 57; Massieu de Clerval 55; Menouvrier Defresne 59; Leblanc 54; Lalande 53; Baron de la Susse 52; de Moges 51; Baron Bougainville 59; Cassy 53; de Hell 57.

General Bugeaud glaubt nicht an ein entscheidendes Resultat des bevorstehenden Feldzugs gegen Abd-El-Kader. Er meint, weder Siege in offenem Feld, noch Eroberungen von Städten könnten die Araber zur Unterwerfung bringen, sondern man müsse sie bei ihren Agriculturinteressen fassen, nämlich ihre Ernten verbrennen und ihre Heerden wegnehmen - ein System, welches General Bugeaud seit 1836 beharrlich empfiehlt. Wir entheben dem langen Schreiben des Generals an den Courrier francais, welches im Augenblick, wo die Operationen in Algier beginnen, als Urtheil eines in der afrikanischen Kriegführung wohl erfahrenen Mannes großes Interesse hat, folgende Stellen. "Ich fürchte sehr, der beginnende Feldzug werde keinen andern Ausgang haben, als den, welchen ich im Jahr 1837 voraussah. Es wird an Siegen nicht fehlen; ich zweifle nicht daran. Unsere Truppen sind tapfer und zahlreich; sie stehen unter dem Befehl eines energischen und ruhmbedeckten Mannes; sie werden den Feind schlagen, dem sie begegnen werden. Aber furchtbarere Hindernisse, auf welche die Presse keine Rücksicht nimmt, erwarten unsere Soldaten: die Sonnenhitze, die Seltenheit des Trinkwassers, der gänzliche Mangel an Lebensmitteln und die trostlose Nothwendigkeit, die Kranken und Verwundeten auf Ochsen oder Kamelen in einer Hitze von 40 Graden zu transportiren. Unsere Soldaten werden dieß Alles zwar mit heroischer Festigkeit ertragen; aber sind die physischen Kräfte aller eben so groß, als ihre moralischen? Es ist außer Zweifel, daß man Medeah, Miliana und Scherschel besetzen wird. Wird man aber durch diese kostspielige Occupation in der Metidscha Sicherheit herstellen? Ich glaube es nicht. Wird man die Macht des Emirs schwächen? Nein. Man wird sie nur etwas concentriren, indem man die Stämme jener Gegenden zwingt, ihre Zelte etwas weiter zu rücken. Man wird dabei nicht mehr gewinnen, als das Ministerium gewinnen würde, wenn es die Opposition auf ihren Bänken etwas zusammendrängte, ohne die Zahl ihrer schwarzen Kugeln zu vermindern. Es gibt nur ein Mittel, die Araber zu unterwerfen, dieß ist: ihre Agricultur zu beherrschen, dadurch, daß man das Land in Zonen theilt, deren Durchzug die Kräfte unserer Infanterie nicht übersteigen dürfte. Im Centrum jeder Zone müßte eine Colonne, hinreichend stark, um die größtmögliche Versammlung von Arabern zu schlagen, ihr Quartier aufschlagen und das Land so oft durchziehen als ihre Kräfte es gestatten, um den Arabern dann mit Wahrheit sagen zu können: ihr dürft eure Heerden nicht weiden lassen, auf euern Feldern nicht säen, nicht ernten ohne meine Erlaubniß. Würde dieses System allgemein angewendet, so kämen die Stämme, welche in der Wüste nicht leben können, ehe sechs Monate vergingen, zu capituliren und würden ihre Waffen und Pferde ausliefern, um im Besitz ihres Bodens zu bleiben. Man sieht, ich trage keine Scheu, meine Geheimnisse zu verrathen, selbst auf die Gefahr hin, daß Andere sie statt meiner anwenden könnten. Ich bemerke noch, daß es eine Thorheit wäre, die militärische Frage zu lösen, ohne sich zugleich zahlreicher Colonisten zu versichern, welche, militärisch organisirt, das Land in Besitz nehmen und in einer bestimmten Zeit die Armee, welche die Eroberung gemacht und die ohne die Colonisten zur Behauptung derselben unumgänglich nothwendig wäre, abzulösen. Nur um diesen Preis wird Frankreich aus Algerien etwas machen. Aber, wird man sagen, Sie verlangen 90,000 Mann zur Ausführung dieses Plans! Dieß ist zu viel; Sie erschrecken das Land.... Ich will aber lieber das Land erschrecken, als es täuschen. Es wurde bis jetzt getäuscht genug; es ist Zeit, ihm die Wahrheit zu sagen. Findet das Land, daß eine solche Eroberung zu theuer ist, so wird es sie nicht machen, und dieß ist tausendmal besser, als mit geringern Ausgaben Dinge zu unternehmen, welche kein Resultat geben können. Kostspieliger als das, was wir seit zehn Jahren in Algier thun, kenne ich nichts, und ich fürchte sehr, daß wir dort eine neue Reihe von Operationen wieder anfangen werden, welche eben so steril und noch kostspieliger seyn werden." An einer andern Stelle des Schreibens gesteht General Bugeaud ein, daß er durch den Friedensschluß an der Tafna einen Fehler begangen. Er habe sich in den Charakter der Araber und namentlich in dem Charakter Abd-El-Kaders getäuscht, und noch ehe er von Afrika zurückgekommen, sich überzeugt, daß ein freundschaftlicher und sicherer Verkehr mit den Arabern nicht möglich sey.

Die Metidscha ist in diesem Augenblick vollkommen ruhig. Vier Convois, welche in dieser Woche nach den Lagern von Belida, Coleah, El-Arbah und Fonduk aufgebrochen sind, stießen auf keinen Feind. Abd-El-Kader hält sich in der Gegend von Medeah auf, und ist dort mit der Organisation seiner Armee beschäftigt. Seine Absicht soll seyn, den Engpaß Teniah, welcher nach Medeah führt, mit aller Macht zu vertheidigen. Das Wetter, welches drei oder vier Tage lang abscheulich gewesen, ist seit Anfang Aprils wieder schön. Der Schnee, welcher den Atlas bedeckte, ist geschmolzen. General Rumigny ist nach Maison carree abgegangen, er wird dort die Colonne organisiren, welche gegen Dellys marschiren soll, denn die Occupation dieses kleinen Hafens ist beschlossen. Der Marschall beschäftigt sich thätig mit der definitiven Organisation der großen Expeditionscolonne. Er will am Tage nach der Ankunft der Prinzen bereit seyn, ins Feld zu rücken. - Wir haben Nachrichten aus Oran vom 31 März. Die Verstärkungen, welche von hier aus dorthin geschickt wurden, sind angekommen und flößten namentlich unsern arabischen Verbündeten neuen Muth ein. Letztere hoffen, ihre Heerden endlich auf einem größern Raum weiden lassen zu können. Seit dem Gefecht am 12 März hat man in der Umgegend von Oran keinen Feind mehr gesehen. Die Truppen Buhamedi's und Mustapha-ben-Tauy's scheinen nach dem Innern aufgebrochen zu seyn, um mit Abd-El-Kader bei Medeah sich zu vereinigen. Ein General des Sultans von Marokko ist mit einem Heere auf der Gränze unweit Tlemsan erschienen, betheuert aber, daß er ganz friedliche Absichten hege. Aus Tanger haben wir Nachrichten vom 18 März erhalten. Man dachte dort so wenig an eine Kriegserklärung des Sultans Abd-er-Rahman, daß der französische Consul vielmehr eine große Zahl Ochsen aufkaufen ließ, um sie nach Algier zu spediren. - In der Provinz Constantine ist Alles ruhig.

Nachdem die Leidenschaften sich etwas abgekühlt und denkende Besonnenheit sich allmählich geltend macht, gesteht Jeder, daß die Ruhe Frankreichs aufs gefährlichste bedroht war, wenn es den sogenannten Conservativen gelang das jetzige Ministerium zu stürzen. Behält letzteres jetzt die

Der Toulonnais enthält folgende Uebersicht über das Alter der Generalofficiere der französischen Seemacht: Admiral: Baron Duperré 65 Jahre alt. Viceadmirale: Graf Jacob 72; Halgan 68; Jurien de la Gravière 67; Bergeret 66; v. Rosamel 66; Baron Roussin 60; Grivel 63; Baron Lemarrant 63; Baron Mackau 52; Karl Baudin 56. Gegenadmirale: v. Martineng 64; Dupotet 63; Le Coupé 68; Ducrest de Villeneuve 64; De la Bretonnière 65; Cuvillier 67; Arnous Dessaussays 62; Baron Hugon 57; Massieu de Clerval 55; Menouvrier Defresne 59; Leblanc 54; Lalande 53; Baron de la Susse 52; de Moges 51; Baron Bougainville 59; Cassy 53; de Hell 57.

General Bugeaud glaubt nicht an ein entscheidendes Resultat des bevorstehenden Feldzugs gegen Abd-El-Kader. Er meint, weder Siege in offenem Feld, noch Eroberungen von Städten könnten die Araber zur Unterwerfung bringen, sondern man müsse sie bei ihren Agriculturinteressen fassen, nämlich ihre Ernten verbrennen und ihre Heerden wegnehmen – ein System, welches General Bugeaud seit 1836 beharrlich empfiehlt. Wir entheben dem langen Schreiben des Generals an den Courrier français, welches im Augenblick, wo die Operationen in Algier beginnen, als Urtheil eines in der afrikanischen Kriegführung wohl erfahrenen Mannes großes Interesse hat, folgende Stellen. „Ich fürchte sehr, der beginnende Feldzug werde keinen andern Ausgang haben, als den, welchen ich im Jahr 1837 voraussah. Es wird an Siegen nicht fehlen; ich zweifle nicht daran. Unsere Truppen sind tapfer und zahlreich; sie stehen unter dem Befehl eines energischen und ruhmbedeckten Mannes; sie werden den Feind schlagen, dem sie begegnen werden. Aber furchtbarere Hindernisse, auf welche die Presse keine Rücksicht nimmt, erwarten unsere Soldaten: die Sonnenhitze, die Seltenheit des Trinkwassers, der gänzliche Mangel an Lebensmitteln und die trostlose Nothwendigkeit, die Kranken und Verwundeten auf Ochsen oder Kamelen in einer Hitze von 40 Graden zu transportiren. Unsere Soldaten werden dieß Alles zwar mit heroischer Festigkeit ertragen; aber sind die physischen Kräfte aller eben so groß, als ihre moralischen? Es ist außer Zweifel, daß man Medeah, Miliana und Scherschel besetzen wird. Wird man aber durch diese kostspielige Occupation in der Metidscha Sicherheit herstellen? Ich glaube es nicht. Wird man die Macht des Emirs schwächen? Nein. Man wird sie nur etwas concentriren, indem man die Stämme jener Gegenden zwingt, ihre Zelte etwas weiter zu rücken. Man wird dabei nicht mehr gewinnen, als das Ministerium gewinnen würde, wenn es die Opposition auf ihren Bänken etwas zusammendrängte, ohne die Zahl ihrer schwarzen Kugeln zu vermindern. Es gibt nur ein Mittel, die Araber zu unterwerfen, dieß ist: ihre Agricultur zu beherrschen, dadurch, daß man das Land in Zonen theilt, deren Durchzug die Kräfte unserer Infanterie nicht übersteigen dürfte. Im Centrum jeder Zone müßte eine Colonne, hinreichend stark, um die größtmögliche Versammlung von Arabern zu schlagen, ihr Quartier aufschlagen und das Land so oft durchziehen als ihre Kräfte es gestatten, um den Arabern dann mit Wahrheit sagen zu können: ihr dürft eure Heerden nicht weiden lassen, auf euern Feldern nicht säen, nicht ernten ohne meine Erlaubniß. Würde dieses System allgemein angewendet, so kämen die Stämme, welche in der Wüste nicht leben können, ehe sechs Monate vergingen, zu capituliren und würden ihre Waffen und Pferde ausliefern, um im Besitz ihres Bodens zu bleiben. Man sieht, ich trage keine Scheu, meine Geheimnisse zu verrathen, selbst auf die Gefahr hin, daß Andere sie statt meiner anwenden könnten. Ich bemerke noch, daß es eine Thorheit wäre, die militärische Frage zu lösen, ohne sich zugleich zahlreicher Colonisten zu versichern, welche, militärisch organisirt, das Land in Besitz nehmen und in einer bestimmten Zeit die Armee, welche die Eroberung gemacht und die ohne die Colonisten zur Behauptung derselben unumgänglich nothwendig wäre, abzulösen. Nur um diesen Preis wird Frankreich aus Algerien etwas machen. Aber, wird man sagen, Sie verlangen 90,000 Mann zur Ausführung dieses Plans! Dieß ist zu viel; Sie erschrecken das Land.... Ich will aber lieber das Land erschrecken, als es täuschen. Es wurde bis jetzt getäuscht genug; es ist Zeit, ihm die Wahrheit zu sagen. Findet das Land, daß eine solche Eroberung zu theuer ist, so wird es sie nicht machen, und dieß ist tausendmal besser, als mit geringern Ausgaben Dinge zu unternehmen, welche kein Resultat geben können. Kostspieliger als das, was wir seit zehn Jahren in Algier thun, kenne ich nichts, und ich fürchte sehr, daß wir dort eine neue Reihe von Operationen wieder anfangen werden, welche eben so steril und noch kostspieliger seyn werden.“ An einer andern Stelle des Schreibens gesteht General Bugeaud ein, daß er durch den Friedensschluß an der Tafna einen Fehler begangen. Er habe sich in den Charakter der Araber und namentlich in dem Charakter Abd-El-Kaders getäuscht, und noch ehe er von Afrika zurückgekommen, sich überzeugt, daß ein freundschaftlicher und sicherer Verkehr mit den Arabern nicht möglich sey.

Die Metidscha ist in diesem Augenblick vollkommen ruhig. Vier Convois, welche in dieser Woche nach den Lagern von Belida, Coleah, El-Arbah und Fonduk aufgebrochen sind, stießen auf keinen Feind. Abd-El-Kader hält sich in der Gegend von Medeah auf, und ist dort mit der Organisation seiner Armee beschäftigt. Seine Absicht soll seyn, den Engpaß Teniah, welcher nach Medeah führt, mit aller Macht zu vertheidigen. Das Wetter, welches drei oder vier Tage lang abscheulich gewesen, ist seit Anfang Aprils wieder schön. Der Schnee, welcher den Atlas bedeckte, ist geschmolzen. General Rumigny ist nach Maison carrée abgegangen, er wird dort die Colonne organisiren, welche gegen Dellys marschiren soll, denn die Occupation dieses kleinen Hafens ist beschlossen. Der Marschall beschäftigt sich thätig mit der definitiven Organisation der großen Expeditionscolonne. Er will am Tage nach der Ankunft der Prinzen bereit seyn, ins Feld zu rücken. – Wir haben Nachrichten aus Oran vom 31 März. Die Verstärkungen, welche von hier aus dorthin geschickt wurden, sind angekommen und flößten namentlich unsern arabischen Verbündeten neuen Muth ein. Letztere hoffen, ihre Heerden endlich auf einem größern Raum weiden lassen zu können. Seit dem Gefecht am 12 März hat man in der Umgegend von Oran keinen Feind mehr gesehen. Die Truppen Buhamedi's und Mustapha-ben-Tauy's scheinen nach dem Innern aufgebrochen zu seyn, um mit Abd-El-Kader bei Medeah sich zu vereinigen. Ein General des Sultans von Marokko ist mit einem Heere auf der Gränze unweit Tlemsan erschienen, betheuert aber, daß er ganz friedliche Absichten hege. Aus Tanger haben wir Nachrichten vom 18 März erhalten. Man dachte dort so wenig an eine Kriegserklärung des Sultans Abd-er-Rahman, daß der französische Consul vielmehr eine große Zahl Ochsen aufkaufen ließ, um sie nach Algier zu spediren. – In der Provinz Constantine ist Alles ruhig.

Nachdem die Leidenschaften sich etwas abgekühlt und denkende Besonnenheit sich allmählich geltend macht, gesteht Jeder, daß die Ruhe Frankreichs aufs gefährlichste bedroht war, wenn es den sogenannten Conservativen gelang das jetzige Ministerium zu stürzen. Behält letzteres jetzt die

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[0860/0004] Der Toulonnais enthält folgende Uebersicht über das Alter der Generalofficiere der französischen Seemacht: Admiral: Baron Duperré 65 Jahre alt. Viceadmirale: Graf Jacob 72; Halgan 68; Jurien de la Gravière 67; Bergeret 66; v. Rosamel 66; Baron Roussin 60; Grivel 63; Baron Lemarrant 63; Baron Mackau 52; Karl Baudin 56. Gegenadmirale: v. Martineng 64; Dupotet 63; Le Coupé 68; Ducrest de Villeneuve 64; De la Bretonnière 65; Cuvillier 67; Arnous Dessaussays 62; Baron Hugon 57; Massieu de Clerval 55; Menouvrier Defresne 59; Leblanc 54; Lalande 53; Baron de la Susse 52; de Moges 51; Baron Bougainville 59; Cassy 53; de Hell 57. General Bugeaud glaubt nicht an ein entscheidendes Resultat des bevorstehenden Feldzugs gegen Abd-El-Kader. Er meint, weder Siege in offenem Feld, noch Eroberungen von Städten könnten die Araber zur Unterwerfung bringen, sondern man müsse sie bei ihren Agriculturinteressen fassen, nämlich ihre Ernten verbrennen und ihre Heerden wegnehmen – ein System, welches General Bugeaud seit 1836 beharrlich empfiehlt. Wir entheben dem langen Schreiben des Generals an den Courrier français, welches im Augenblick, wo die Operationen in Algier beginnen, als Urtheil eines in der afrikanischen Kriegführung wohl erfahrenen Mannes großes Interesse hat, folgende Stellen. „Ich fürchte sehr, der beginnende Feldzug werde keinen andern Ausgang haben, als den, welchen ich im Jahr 1837 voraussah. Es wird an Siegen nicht fehlen; ich zweifle nicht daran. Unsere Truppen sind tapfer und zahlreich; sie stehen unter dem Befehl eines energischen und ruhmbedeckten Mannes; sie werden den Feind schlagen, dem sie begegnen werden. Aber furchtbarere Hindernisse, auf welche die Presse keine Rücksicht nimmt, erwarten unsere Soldaten: die Sonnenhitze, die Seltenheit des Trinkwassers, der gänzliche Mangel an Lebensmitteln und die trostlose Nothwendigkeit, die Kranken und Verwundeten auf Ochsen oder Kamelen in einer Hitze von 40 Graden zu transportiren. Unsere Soldaten werden dieß Alles zwar mit heroischer Festigkeit ertragen; aber sind die physischen Kräfte aller eben so groß, als ihre moralischen? Es ist außer Zweifel, daß man Medeah, Miliana und Scherschel besetzen wird. Wird man aber durch diese kostspielige Occupation in der Metidscha Sicherheit herstellen? Ich glaube es nicht. Wird man die Macht des Emirs schwächen? Nein. Man wird sie nur etwas concentriren, indem man die Stämme jener Gegenden zwingt, ihre Zelte etwas weiter zu rücken. Man wird dabei nicht mehr gewinnen, als das Ministerium gewinnen würde, wenn es die Opposition auf ihren Bänken etwas zusammendrängte, ohne die Zahl ihrer schwarzen Kugeln zu vermindern. Es gibt nur ein Mittel, die Araber zu unterwerfen, dieß ist: ihre Agricultur zu beherrschen, dadurch, daß man das Land in Zonen theilt, deren Durchzug die Kräfte unserer Infanterie nicht übersteigen dürfte. Im Centrum jeder Zone müßte eine Colonne, hinreichend stark, um die größtmögliche Versammlung von Arabern zu schlagen, ihr Quartier aufschlagen und das Land so oft durchziehen als ihre Kräfte es gestatten, um den Arabern dann mit Wahrheit sagen zu können: ihr dürft eure Heerden nicht weiden lassen, auf euern Feldern nicht säen, nicht ernten ohne meine Erlaubniß. Würde dieses System allgemein angewendet, so kämen die Stämme, welche in der Wüste nicht leben können, ehe sechs Monate vergingen, zu capituliren und würden ihre Waffen und Pferde ausliefern, um im Besitz ihres Bodens zu bleiben. Man sieht, ich trage keine Scheu, meine Geheimnisse zu verrathen, selbst auf die Gefahr hin, daß Andere sie statt meiner anwenden könnten. Ich bemerke noch, daß es eine Thorheit wäre, die militärische Frage zu lösen, ohne sich zugleich zahlreicher Colonisten zu versichern, welche, militärisch organisirt, das Land in Besitz nehmen und in einer bestimmten Zeit die Armee, welche die Eroberung gemacht und die ohne die Colonisten zur Behauptung derselben unumgänglich nothwendig wäre, abzulösen. Nur um diesen Preis wird Frankreich aus Algerien etwas machen. Aber, wird man sagen, Sie verlangen 90,000 Mann zur Ausführung dieses Plans! Dieß ist zu viel; Sie erschrecken das Land.... Ich will aber lieber das Land erschrecken, als es täuschen. Es wurde bis jetzt getäuscht genug; es ist Zeit, ihm die Wahrheit zu sagen. Findet das Land, daß eine solche Eroberung zu theuer ist, so wird es sie nicht machen, und dieß ist tausendmal besser, als mit geringern Ausgaben Dinge zu unternehmen, welche kein Resultat geben können. Kostspieliger als das, was wir seit zehn Jahren in Algier thun, kenne ich nichts, und ich fürchte sehr, daß wir dort eine neue Reihe von Operationen wieder anfangen werden, welche eben so steril und noch kostspieliger seyn werden.“ An einer andern Stelle des Schreibens gesteht General Bugeaud ein, daß er durch den Friedensschluß an der Tafna einen Fehler begangen. Er habe sich in den Charakter der Araber und namentlich in dem Charakter Abd-El-Kaders getäuscht, und noch ehe er von Afrika zurückgekommen, sich überzeugt, daß ein freundschaftlicher und sicherer Verkehr mit den Arabern nicht möglich sey. _ Algier, 4 April. Die Metidscha ist in diesem Augenblick vollkommen ruhig. Vier Convois, welche in dieser Woche nach den Lagern von Belida, Coleah, El-Arbah und Fonduk aufgebrochen sind, stießen auf keinen Feind. Abd-El-Kader hält sich in der Gegend von Medeah auf, und ist dort mit der Organisation seiner Armee beschäftigt. Seine Absicht soll seyn, den Engpaß Teniah, welcher nach Medeah führt, mit aller Macht zu vertheidigen. Das Wetter, welches drei oder vier Tage lang abscheulich gewesen, ist seit Anfang Aprils wieder schön. Der Schnee, welcher den Atlas bedeckte, ist geschmolzen. General Rumigny ist nach Maison carrée abgegangen, er wird dort die Colonne organisiren, welche gegen Dellys marschiren soll, denn die Occupation dieses kleinen Hafens ist beschlossen. Der Marschall beschäftigt sich thätig mit der definitiven Organisation der großen Expeditionscolonne. Er will am Tage nach der Ankunft der Prinzen bereit seyn, ins Feld zu rücken. – Wir haben Nachrichten aus Oran vom 31 März. Die Verstärkungen, welche von hier aus dorthin geschickt wurden, sind angekommen und flößten namentlich unsern arabischen Verbündeten neuen Muth ein. Letztere hoffen, ihre Heerden endlich auf einem größern Raum weiden lassen zu können. Seit dem Gefecht am 12 März hat man in der Umgegend von Oran keinen Feind mehr gesehen. Die Truppen Buhamedi's und Mustapha-ben-Tauy's scheinen nach dem Innern aufgebrochen zu seyn, um mit Abd-El-Kader bei Medeah sich zu vereinigen. Ein General des Sultans von Marokko ist mit einem Heere auf der Gränze unweit Tlemsan erschienen, betheuert aber, daß er ganz friedliche Absichten hege. Aus Tanger haben wir Nachrichten vom 18 März erhalten. Man dachte dort so wenig an eine Kriegserklärung des Sultans Abd-er-Rahman, daß der französische Consul vielmehr eine große Zahl Ochsen aufkaufen ließ, um sie nach Algier zu spediren. – In der Provinz Constantine ist Alles ruhig. _ Paris, 9 April. Nachdem die Leidenschaften sich etwas abgekühlt und denkende Besonnenheit sich allmählich geltend macht, gesteht Jeder, daß die Ruhe Frankreichs aufs gefährlichste bedroht war, wenn es den sogenannten Conservativen gelang das jetzige Ministerium zu stürzen. Behält letzteres jetzt die

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 108. Augsburg, 17. April 1840, S. 0860. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_108_18400417/4>, abgerufen am 29.04.2024.