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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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b. Lust bringt Last und Liebe Leid.

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Gar schöne Spiele spiel ich mit dir. p1b_193.003
Eine Schlacht hab ich geschlagen.(Vgl. das engl. last not least.)

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c. Mein Herz schlug den ersten Schlag der Ehrbegierde.

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(Klopstock.)

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d. Laß, den meine Seele geliebt hat,

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Den ich liebe mit viel mehr Liebe, wie Liebe der Brüder &c.

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Morgen liebe, was bis heute p1b_193.009
Nie der Liebe sich gefreut! p1b_193.010
Was sich stets der Liebe freute, p1b_193.011
Liebe morgen, wie bis heut!
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(Bürgers Nachtfeier der Venus.)

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Bürger hat hier den lateinischen Satz variirt:

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Cras amet, qui nunquam amavit, quique amavit, cras amet.

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Ähnlich ist aus:

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Hanc volo, quae non volt; illam quae volt, ego nolo

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dieses Wortspiel entstanden: "Die ich liebe, liebt mich nicht; die mich liebet, p1b_193.018
lieb' ich nicht."

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e.

Wenn ich still die Augen senke p1b_193.020
Auf die abendliche Stille p1b_193.021
Und nur denke, daß ich denke, p1b_193.022
Will nicht ruhen mir der Wille, p1b_193.023
Bis ich sie in Ruhe senke.(Tieck.)
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f.

Der Rheinstrom ist worden zu einem Peinstrom.
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(Schiller, Wall. Lager.)

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g.

O wäre doch der Rheinfall kein Wasser=, sondern ein Weinfall, p1b_193.027
Dann erst wär' er mein Fall.(Rückert.)
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h.

Wie haben da die Gerber so meisterlich gegerbt, p1b_193.029
Wie haben da die Färber so purpurrot gefärbt.(Uhland.)
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i.

Orpheus hat so Wunderbares nicht im Dichten ausgerichtet, p1b_193.031
Als ihr Reimer, die ihr dichtend euch zu Dichtern selber dichtet.
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Welch ein Geschäft ich gewählt, mein Freund? - Jch lieb' und ich lobe, p1b_193.033
Und so verbring ich gewiß lieblich und löblich die Zeit.
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(Melch. Meyr.)

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Griechische Wortspiele sind: egnon, anegnon, kategnon und die Replik: p1b_193.036
anegnos all' ouk, egnos, ei gar egnos ouk an kategnos.

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Lateinische sind: a. Hunc avium dulcedo ducit ad avium.

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b. Et nati natorum, et qui nascentur ab illis.

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10. Antanaklasis.

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Die Antanaklasis (antanaklasis == Reflex oder Echo) bedeutet p1b_193.041
Umspringen des wiederholten Wortes in eine andere Bedeutung und p1b_193.042
ist synonym mit Amphibolie == Zweideutigkeit, Doppelsinn, sofern neben p1b_193.043
dem eigentlichen Sinn noch ein allegorischer entgegentritt.

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Sie ist eine Art Wortspiel, bei dem jedoch die verschiedenen Andeutungen p1b_193.045
einander entgegengesetzt sind; oder die Bedeutung des wiederholten Wartes eine p1b_193.046
andere ist.

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b. Lust bringt Last und Liebe Leid.

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Gar schöne Spiele spiel ich mit dir. p1b_193.003
Eine Schlacht hab ich geschlagen.(Vgl. das engl. last not least.)

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c. Mein Herz schlug den ersten Schlag der Ehrbegierde.

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p1b_193.006
d. Laß, den meine Seele geliebt hat,

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Liebe morgen, wie bis heut!
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(Bürgers Nachtfeier der Venus.)

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Bürger hat hier den lateinischen Satz variirt:

p1b_193.014
Cras amet, qui nunquam amavit, quique amavit, cras amet.

p1b_193.015
Ähnlich ist aus:

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Hanc volo, quae non volt; illam quae volt, ego nolo

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dieses Wortspiel entstanden: „Die ich liebe, liebt mich nicht; die mich liebet, p1b_193.018
lieb' ich nicht.“

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Orpheus hat so Wunderbares nicht im Dichten ausgerichtet, p1b_193.031
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(Melch. Meyr.)

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Griechische Wortspiele sind: ἔγνων, ἀνέγνων, κατέγνων und die Replik: p1b_193.036
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10. Antanaklasis.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/227
Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/227>, abgerufen am 29.04.2024.