Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

p2b_195.001
[Beginn Spaltensatz]

Und teilte jedem eine Gabe, p2b_195.002
Dem Früchte, jenem Blumen aus; p2b_195.003
Der Jüngling und der Greis am Stabe, p2b_195.004
Ein jeder ging beschenkt nach Haus.
p2b_195.005
Willkommen waren alle Gäste; p2b_195.006
Doch nahte sich ein liebend Paar, p2b_195.007
Dem reichte sie der Gaben beste, p2b_195.008
Der Blumen allerschönste dar.
[Spaltenumbruch] p2b_195.101
Und schenkte jeder eine Gabe, p2b_195.102
Der Witz und jener scharfen Blick; p2b_195.103
Der Jüngling, wie der Greis am Stabe, p2b_195.104
Ein jeder kommt beklatscht zurück.
p2b_195.105
Zum Tadel dienen alle Gäste; p2b_195.106
Doch birgt sich wo ein liebend Paar, p2b_195.107
Das giebt der Kaffeereden beste, p2b_195.108
An dem läßt man kein gutes Haar.
[Ende Spaltensatz]

p2b_195.109
(NB. Eine Parodie auf Schillers Mädchen aus der Fremde ist auch Saphirs p2b_195.110
"Die deutsche Litteratur": Jn Leipzig auf der Büchermesse erscheint mit jedem halbem p2b_195.111
Jahr u. s. w.)

p2b_195.112

[Beginn Spaltensatz] Aus Matthissons Adelaide. p2b_195.113

Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten, p2b_195.114
Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen, p2b_195.115
Das durch wankende Blütenzweige zittert, p2b_195.116
Adelaide!
   u. s. w.[Spaltenumbruch] p2b_195.101
Aus Wießmanns Parodie: p2b_195.102
Der Witwer.
p2b_195.103
Einsam wandl' ich Witwer in Bosens Garten, p2b_195.104
Matt vom dürftigen Lampenlicht umflossen, p2b_195.105
Das durch öde Kastaniengänge flimmert, p2b_195.106
Alte Kathrine!
   u. s. w.[Ende Spaltensatz]

p2b_195.107
Weitere Beispiele von Parodien haben geliefert: Fischart, Murner, p2b_195.108
Brant.
Von Späteren: Mahlmann (Herodes vor Bethlehem, oder der p2b_195.109
triumphierende Viertelsmeister, - eine höchst gelungene satirische Parodie auf p2b_195.110
Kotzebues Thränenstück Die Hussiten vor Naumburg); Castelli (der Schicksalsstrumpf, p2b_195.111
Parodie auf Müllners Schuld); Kosegarten (Klagelied eines Mißvergnügten, p2b_195.112
Parodie auf Höltys Aufmunterung zur Freude); Blumauer, Rabener, p2b_195.113
Falk, Roller, Schütz, Hagedorn, Lichtenberg, Wieland, Goethe (Musen und Grazien p2b_195.114
in der Mark - gegen Schmidt von Werneuchen gerichtet); Hauff (Mann im p2b_195.115
Monde - Clauren persiflierend); Voß, Uhland, Heine, Börne, Brunner, p2b_195.116
Sommer (Gedichte in Rudolstädter Mundart); Rückert (Marschall Mai -, p2b_195.117
Parodie auf dessen Marschall Ney); Johr (Der Reimjäger, Parodie auf p2b_195.118
Schillers Alpenjäger); Louis Wallo (Die Bürgschaft, Parodie auf Schillers p2b_195.119
Bürgschaft); Eichrodt (im Hortus deliciarum, vgl. § 65) u. a. (Die Parodie p2b_195.120
in der klassischen Litteratur hat H. Blümner-Zürich in der Decembernummer p2b_195.121
1881 des "Süd und Nord" von P. Lindau behandelt.)

p2b_195.122
§ 88. Humoristische Dichtungen.

p2b_195.123
1. Humoristische Dichtungen sind solche Dichtungen, welche durch p2b_195.124
Anwendung von Gegensätzen (Kontrasten) das Komische ernst und das p2b_195.125
Ernste komisch behandeln und dadurch eine komische oder erheiternde p2b_195.126
Wirkung erreichen. Die humoristischen Gedichte verletzen niemanden: p2b_195.127
ihr Grundgefühl ist das der menschlichen Ohnmacht und Nachsichtsbedürftigkeit. p2b_195.128
(Von den komischen Liedern - § 63 - unterscheiden p2b_195.129
sie sich durch ihre didaktische Tendenz.) Mit dem in ihnen waltenden p2b_195.130
Humor darf die von den Romantikern so genannte Jronie des Schicksals p2b_195.131
nicht verwechselt werden.

p2b_195.132
2. Der Humorist muß durch Bildung und Feinsinnigkeit über p2b_195.133
seinem Gegenstande stehen und die Höhen des menschlichen Lebens zu p2b_195.134
überschauen vermögen.

p2b_195.001
[Beginn Spaltensatz]

Und teilte jedem eine Gabe, p2b_195.002
Dem Früchte, jenem Blumen aus; p2b_195.003
Der Jüngling und der Greis am Stabe, p2b_195.004
Ein jeder ging beschenkt nach Haus.
p2b_195.005
Willkommen waren alle Gäste; p2b_195.006
Doch nahte sich ein liebend Paar, p2b_195.007
Dem reichte sie der Gaben beste, p2b_195.008
Der Blumen allerschönste dar.
[Spaltenumbruch] p2b_195.101
Und schenkte jeder eine Gabe, p2b_195.102
Der Witz und jener scharfen Blick; p2b_195.103
Der Jüngling, wie der Greis am Stabe, p2b_195.104
Ein jeder kommt beklatscht zurück.
p2b_195.105
Zum Tadel dienen alle Gäste; p2b_195.106
Doch birgt sich wo ein liebend Paar, p2b_195.107
Das giebt der Kaffeereden beste, p2b_195.108
An dem läßt man kein gutes Haar.
[Ende Spaltensatz]

p2b_195.109
(NB. Eine Parodie auf Schillers Mädchen aus der Fremde ist auch Saphirs p2b_195.110
„Die deutsche Litteratur“: Jn Leipzig auf der Büchermesse erscheint mit jedem halbem p2b_195.111
Jahr u. s. w.)

p2b_195.112

[Beginn Spaltensatz] Aus Matthissons Adelaide. p2b_195.113

Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten, p2b_195.114
Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen, p2b_195.115
Das durch wankende Blütenzweige zittert, p2b_195.116
Adelaide!
   u. s. w.[Spaltenumbruch] p2b_195.101
Aus Wießmanns Parodie: p2b_195.102
Der Witwer.
p2b_195.103
Einsam wandl' ich Witwer in Bosens Garten, p2b_195.104
Matt vom dürftigen Lampenlicht umflossen, p2b_195.105
Das durch öde Kastaniengänge flimmert, p2b_195.106
Alte Kathrine!
   u. s. w.[Ende Spaltensatz]

p2b_195.107
Weitere Beispiele von Parodien haben geliefert: Fischart, Murner, p2b_195.108
Brant.
Von Späteren: Mahlmann (Herodes vor Bethlehem, oder der p2b_195.109
triumphierende Viertelsmeister, ─ eine höchst gelungene satirische Parodie auf p2b_195.110
Kotzebues Thränenstück Die Hussiten vor Naumburg); Castelli (der Schicksalsstrumpf, p2b_195.111
Parodie auf Müllners Schuld); Kosegarten (Klagelied eines Mißvergnügten, p2b_195.112
Parodie auf Höltys Aufmunterung zur Freude); Blumauer, Rabener, p2b_195.113
Falk, Roller, Schütz, Hagedorn, Lichtenberg, Wieland, Goethe (Musen und Grazien p2b_195.114
in der Mark ─ gegen Schmidt von Werneuchen gerichtet); Hauff (Mann im p2b_195.115
Monde ─ Clauren persiflierend); Voß, Uhland, Heine, Börne, Brunner, p2b_195.116
Sommer (Gedichte in Rudolstädter Mundart); Rückert (Marschall Mai ─, p2b_195.117
Parodie auf dessen Marschall Ney); Johr (Der Reimjäger, Parodie auf p2b_195.118
Schillers Alpenjäger); Louis Wallo (Die Bürgschaft, Parodie auf Schillers p2b_195.119
Bürgschaft); Eichrodt (im Hortus deliciarum, vgl. § 65) u. a. (Die Parodie p2b_195.120
in der klassischen Litteratur hat H. Blümner-Zürich in der Decembernummer p2b_195.121
1881 des „Süd und Nord“ von P. Lindau behandelt.)

p2b_195.122
§ 88. Humoristische Dichtungen.

p2b_195.123
1. Humoristische Dichtungen sind solche Dichtungen, welche durch p2b_195.124
Anwendung von Gegensätzen (Kontrasten) das Komische ernst und das p2b_195.125
Ernste komisch behandeln und dadurch eine komische oder erheiternde p2b_195.126
Wirkung erreichen. Die humoristischen Gedichte verletzen niemanden: p2b_195.127
ihr Grundgefühl ist das der menschlichen Ohnmacht und Nachsichtsbedürftigkeit. p2b_195.128
(Von den komischen Liedern ─ § 63 ─ unterscheiden p2b_195.129
sie sich durch ihre didaktische Tendenz.) Mit dem in ihnen waltenden p2b_195.130
Humor darf die von den Romantikern so genannte Jronie des Schicksals p2b_195.131
nicht verwechselt werden.

p2b_195.132
2. Der Humorist muß durch Bildung und Feinsinnigkeit über p2b_195.133
seinem Gegenstande stehen und die Höhen des menschlichen Lebens zu p2b_195.134
überschauen vermögen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p>
                <pb facs="#f0217" n="195"/>
                <lb n="p2b_195.001"/>
                <cb type="start"/>
                <lg>
                  <l>Und teilte jedem eine Gabe,</l>
                  <lb n="p2b_195.002"/>
                  <l><hi rendition="#g">Dem</hi> Früchte, <hi rendition="#g">jenem</hi> Blumen aus;</l>
                  <lb n="p2b_195.003"/>
                  <l>Der Jüngling und der Greis am Stabe,</l>
                  <lb n="p2b_195.004"/>
                  <l>Ein jeder ging beschenkt nach Haus. </l>
                </lg>
                <lg>
                  <lb n="p2b_195.005"/>
                  <l>Willkommen waren alle Gäste;</l>
                  <lb n="p2b_195.006"/>
                  <l>Doch nahte sich ein liebend Paar,</l>
                  <lb n="p2b_195.007"/>
                  <l>Dem reichte sie der Gaben beste,</l>
                  <lb n="p2b_195.008"/>
                  <l>Der Blumen allerschönste dar.</l>
                </lg>
                <cb/>
                <lb n="p2b_195.101"/>
                <lg>
                  <l>Und schenkte jeder eine Gabe,</l>
                  <lb n="p2b_195.102"/>
                  <l><hi rendition="#g">Der</hi> Witz und <hi rendition="#g">jener</hi> scharfen Blick;</l>
                  <lb n="p2b_195.103"/>
                  <l>Der Jüngling, wie der Greis am Stabe,</l>
                  <lb n="p2b_195.104"/>
                  <l>Ein jeder kommt beklatscht zurück. </l>
                </lg>
                <lg>
                  <lb n="p2b_195.105"/>
                  <l>Zum Tadel dienen alle Gäste;</l>
                  <lb n="p2b_195.106"/>
                  <l>Doch birgt sich wo ein liebend Paar,</l>
                  <lb n="p2b_195.107"/>
                  <l>Das giebt der Kaffeereden beste,</l>
                  <lb n="p2b_195.108"/>
                  <l>An dem läßt man kein gutes Haar.</l>
                </lg>
                <cb type="end"/>
              </p>
              <p><lb n="p2b_195.109"/>
(<hi rendition="#aq">NB</hi>. Eine Parodie auf Schillers Mädchen aus der Fremde ist auch Saphirs <lb n="p2b_195.110"/>
&#x201E;Die deutsche Litteratur&#x201C;: Jn Leipzig auf der Büchermesse erscheint mit jedem halbem <lb n="p2b_195.111"/>
Jahr u. s. w.)</p>
              <lb n="p2b_195.112"/>
              <p><cb type="start"/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Aus Matthissons Adelaide.</hi></hi><lb n="p2b_195.113"/><lg><l>Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten,</l><lb n="p2b_195.114"/><l>Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen,</l><lb n="p2b_195.115"/><l>Das durch wankende Blütenzweige zittert,</l><lb n="p2b_195.116"/><l> Adelaide!</l></lg><space dim="horizontal"/>u. s. w.<cb/><lb n="p2b_195.101"/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Aus Wießmanns Parodie: <lb n="p2b_195.102"/>
Der Witwer.</hi></hi><lb n="p2b_195.103"/><lg><l>Einsam wandl' ich Witwer in Bosens Garten,</l><lb n="p2b_195.104"/><l>Matt vom dürftigen Lampenlicht umflossen,</l><lb n="p2b_195.105"/><l>Das durch öde Kastaniengänge flimmert,</l><lb n="p2b_195.106"/><l> Alte Kathrine!</l></lg><space dim="horizontal"/>u. s. w.<cb type="end"/></p>
              <p><lb n="p2b_195.107"/>
Weitere Beispiele von Parodien haben geliefert: <hi rendition="#g">Fischart, Murner, <lb n="p2b_195.108"/>
Brant.</hi> Von Späteren: Mahlmann (Herodes vor Bethlehem, oder der <lb n="p2b_195.109"/>
triumphierende Viertelsmeister, &#x2500; eine höchst gelungene satirische Parodie auf <lb n="p2b_195.110"/>
Kotzebues Thränenstück Die Hussiten vor Naumburg); Castelli (der Schicksalsstrumpf, <lb n="p2b_195.111"/>
Parodie auf Müllners Schuld); Kosegarten (Klagelied eines Mißvergnügten, <lb n="p2b_195.112"/>
Parodie auf Höltys Aufmunterung zur Freude); Blumauer, Rabener, <lb n="p2b_195.113"/>
Falk, Roller, Schütz, Hagedorn, Lichtenberg, Wieland, Goethe (Musen und Grazien <lb n="p2b_195.114"/>
in der Mark &#x2500; gegen Schmidt von Werneuchen gerichtet); Hauff (Mann im <lb n="p2b_195.115"/>
Monde &#x2500; Clauren persiflierend); Voß, Uhland, Heine, Börne, Brunner, <lb n="p2b_195.116"/>
Sommer (Gedichte in Rudolstädter Mundart); Rückert (Marschall Mai &#x2500;, <lb n="p2b_195.117"/>
Parodie auf dessen Marschall Ney); Johr (Der Reimjäger, Parodie auf <lb n="p2b_195.118"/>
Schillers Alpenjäger); Louis Wallo (Die Bürgschaft, Parodie auf Schillers <lb n="p2b_195.119"/>
Bürgschaft); Eichrodt (im <hi rendition="#aq">Hortus deliciarum</hi>, vgl. § 65) u. a. (Die Parodie <lb n="p2b_195.120"/>
in der <hi rendition="#g">klassischen</hi> Litteratur hat H. Blümner-Zürich in der Decembernummer <lb n="p2b_195.121"/>
1881 des &#x201E;Süd und Nord&#x201C; von P. Lindau behandelt.)</p>
            </div>
            <lb n="p2b_195.122"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c">§ 88. Humoristische Dichtungen.</hi> </head>
              <p><lb n="p2b_195.123"/>
1. Humoristische Dichtungen sind solche Dichtungen, welche durch <lb n="p2b_195.124"/>
Anwendung von Gegensätzen (Kontrasten) das Komische ernst und das <lb n="p2b_195.125"/>
Ernste komisch behandeln und dadurch eine komische oder erheiternde <lb n="p2b_195.126"/>
Wirkung erreichen. Die humoristischen Gedichte verletzen niemanden: <lb n="p2b_195.127"/>
ihr Grundgefühl ist das der menschlichen Ohnmacht und Nachsichtsbedürftigkeit. <lb n="p2b_195.128"/>
(Von den komischen Liedern &#x2500; § 63 &#x2500; unterscheiden <lb n="p2b_195.129"/>
sie sich durch ihre didaktische Tendenz.) Mit dem in ihnen waltenden <lb n="p2b_195.130"/>
Humor darf die von den Romantikern so genannte Jronie des Schicksals <lb n="p2b_195.131"/>
nicht verwechselt werden.</p>
              <p><lb n="p2b_195.132"/>
2. Der Humorist muß durch Bildung und Feinsinnigkeit über <lb n="p2b_195.133"/>
seinem Gegenstande stehen und die Höhen des menschlichen Lebens zu <lb n="p2b_195.134"/>
überschauen vermögen.</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[195/0217] p2b_195.001 Und teilte jedem eine Gabe, p2b_195.002 Dem Früchte, jenem Blumen aus; p2b_195.003 Der Jüngling und der Greis am Stabe, p2b_195.004 Ein jeder ging beschenkt nach Haus. p2b_195.005 Willkommen waren alle Gäste; p2b_195.006 Doch nahte sich ein liebend Paar, p2b_195.007 Dem reichte sie der Gaben beste, p2b_195.008 Der Blumen allerschönste dar. p2b_195.101 Und schenkte jeder eine Gabe, p2b_195.102 Der Witz und jener scharfen Blick; p2b_195.103 Der Jüngling, wie der Greis am Stabe, p2b_195.104 Ein jeder kommt beklatscht zurück. p2b_195.105 Zum Tadel dienen alle Gäste; p2b_195.106 Doch birgt sich wo ein liebend Paar, p2b_195.107 Das giebt der Kaffeereden beste, p2b_195.108 An dem läßt man kein gutes Haar. p2b_195.109 (NB. Eine Parodie auf Schillers Mädchen aus der Fremde ist auch Saphirs p2b_195.110 „Die deutsche Litteratur“: Jn Leipzig auf der Büchermesse erscheint mit jedem halbem p2b_195.111 Jahr u. s. w.) p2b_195.112 Aus Matthissons Adelaide. p2b_195.113 Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten, p2b_195.114 Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen, p2b_195.115 Das durch wankende Blütenzweige zittert, p2b_195.116 Adelaide! u. s. w. p2b_195.101 Aus Wießmanns Parodie: p2b_195.102 Der Witwer. p2b_195.103 Einsam wandl' ich Witwer in Bosens Garten, p2b_195.104 Matt vom dürftigen Lampenlicht umflossen, p2b_195.105 Das durch öde Kastaniengänge flimmert, p2b_195.106 Alte Kathrine! u. s. w. p2b_195.107 Weitere Beispiele von Parodien haben geliefert: Fischart, Murner, p2b_195.108 Brant. Von Späteren: Mahlmann (Herodes vor Bethlehem, oder der p2b_195.109 triumphierende Viertelsmeister, ─ eine höchst gelungene satirische Parodie auf p2b_195.110 Kotzebues Thränenstück Die Hussiten vor Naumburg); Castelli (der Schicksalsstrumpf, p2b_195.111 Parodie auf Müllners Schuld); Kosegarten (Klagelied eines Mißvergnügten, p2b_195.112 Parodie auf Höltys Aufmunterung zur Freude); Blumauer, Rabener, p2b_195.113 Falk, Roller, Schütz, Hagedorn, Lichtenberg, Wieland, Goethe (Musen und Grazien p2b_195.114 in der Mark ─ gegen Schmidt von Werneuchen gerichtet); Hauff (Mann im p2b_195.115 Monde ─ Clauren persiflierend); Voß, Uhland, Heine, Börne, Brunner, p2b_195.116 Sommer (Gedichte in Rudolstädter Mundart); Rückert (Marschall Mai ─, p2b_195.117 Parodie auf dessen Marschall Ney); Johr (Der Reimjäger, Parodie auf p2b_195.118 Schillers Alpenjäger); Louis Wallo (Die Bürgschaft, Parodie auf Schillers p2b_195.119 Bürgschaft); Eichrodt (im Hortus deliciarum, vgl. § 65) u. a. (Die Parodie p2b_195.120 in der klassischen Litteratur hat H. Blümner-Zürich in der Decembernummer p2b_195.121 1881 des „Süd und Nord“ von P. Lindau behandelt.) p2b_195.122 § 88. Humoristische Dichtungen. p2b_195.123 1. Humoristische Dichtungen sind solche Dichtungen, welche durch p2b_195.124 Anwendung von Gegensätzen (Kontrasten) das Komische ernst und das p2b_195.125 Ernste komisch behandeln und dadurch eine komische oder erheiternde p2b_195.126 Wirkung erreichen. Die humoristischen Gedichte verletzen niemanden: p2b_195.127 ihr Grundgefühl ist das der menschlichen Ohnmacht und Nachsichtsbedürftigkeit. p2b_195.128 (Von den komischen Liedern ─ § 63 ─ unterscheiden p2b_195.129 sie sich durch ihre didaktische Tendenz.) Mit dem in ihnen waltenden p2b_195.130 Humor darf die von den Romantikern so genannte Jronie des Schicksals p2b_195.131 nicht verwechselt werden. p2b_195.132 2. Der Humorist muß durch Bildung und Feinsinnigkeit über p2b_195.133 seinem Gegenstande stehen und die Höhen des menschlichen Lebens zu p2b_195.134 überschauen vermögen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/217
Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/217>, abgerufen am 30.04.2024.