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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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1. Das lateinische Wort humor bedeutet jede Feuchtigkeit, jedes Naß, es p2b_196.002
sei Wasser, Milch, Wein oder Thränen. Humores hießen sodann im lateinischen p2b_196.003
Mittelalter die verschiedenen Maß- und Mischungsverhältnisse (krasis, temperamentum) p2b_196.004
von Feuchtigkeiten und von Wärme im menschlichen Organismus p2b_196.005
und die darauf beruhenden Charakterunterschiede der menschlichen Temperamente.

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Bei uns bezeichnet das Wort Humor (vgl. Bd. I S. 105) eine die p2b_196.007
satirische Laune überragende, erheiternde Stimmung, welche in gutmeinender p2b_196.008
Weise die menschlichen Fehler als Schwachheiten und Fehltritte, nicht aber als p2b_196.009
Verbrechen betrachtet, sie daher wohlwollend, mitunter herzlich anteilnehmend in p2b_196.010
naiver Weise von ihrer komischen, lächerlichen Seite nimmt, über sie scherzt p2b_196.011
und sie gewissermaßen epikureisch=stoisch belächelt.

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Nicht selten wird Humor mit Laune verwechselt. Die Engländer gebrauchen p2b_196.013
das Wort humour noch heute unserem Worte Laune entsprechend; p2b_196.014
in unserem Sinne wenden sie es nur an, wenn sie ihren Dichtern Shakespeare, p2b_196.015
Swift, Sterne u. a. Humor zuschreiben.

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Der Humor steht höher, als die Laune. Er ist als Widerspruch zwischen p2b_196.017
Einbildung und Gemüt aufzufassen, insofern das Gemüt in Gegensatz zu den p2b_196.018
von der Einbildung aus der Wirklichkeit entlehnten, ihr nachgebildeten Anschauungen p2b_196.019
tritt; in solchen Konflikt und Kontrast mit der Einbildung stellt sich p2b_196.020
das Gemüt aber, wenn die Anschauungen nicht die entsprechenden Beziehungen p2b_196.021
nach Oben haben und nicht die gleiche edle Erhebung des Gefühls teilen. "Dann p2b_196.022
schwingt sich das Gemüt - um mit Wackernagel zu sprechen - empor und p2b_196.023
schaut hinab auf das gebrechliche, beschränkte Wesen da unten, halb voll Zorns, p2b_196.024
halb voll Mitleidens lächelnd, aber unter Thränen; tragisch, aber es führt p2b_196.025
zugleich die Versöhnung mit sich: es schwebt gleichsam wie die Taube über p2b_196.026
der Sündflut, Trost und Heil von oben verkündigend, während der gemütlose p2b_196.027
Spott eher dem ungetreu entweichenden Raben gleicht. Demnach ist dem Humor p2b_196.028
die Beziehung auf religiöse Dinge durchaus nicht fremd, ja, bei den besten p2b_196.029
Humoristen trägt er durchweg eine bald mehr bald minder hervorstechende p2b_196.030
religiöse Farbe: so bei Claudius, bei Hippel, bei Hamann, bei Jean Paul, p2b_196.031
bei Hebel; aus Hebels Gespräch auf der Straße nach Basel, die Vergänglichkeit, p2b_196.032
kann man beinahe eine ganz erschöpfende und vollkommen umfassende p2b_196.033
Theorie des Humors entwickeln; hier läßt sich die Entzweiung des Gemütes p2b_196.034
mit der Wirklichkeit von Stufe zu Stufe fortschreitend verfolgen bis zu der p2b_196.035
letzten und höchsten, wo vom Himmel selbst hinunter die seligen Geister auf p2b_196.036
die arme vergangene Erde schauen und auf ihr das Dörflein suchen, in welchem p2b_196.037
sie, da sie auch noch Menschen waren, ihr Leben hindurch 'gvätterlet' haben."

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Der Humor als Feind des Abstrakten bewahrt vor Verzweiflung, die p2b_196.039
nur da Platz greift, wo der Mensch den Humor verloren hat.

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Das Tragische des Humors geht aus dem Schmerzgefühl hervor, daß p2b_196.041
wir selbst mitten in der Unvollkommenheit leben, in die Schranken des Jrdischen p2b_196.042
gebannt sind, selbst an den Krankheiten der Zeit leiden.

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Das Komische des Humors aber entspringt aus dem Gefühle, daß wir p2b_196.044
zugleich auch über diesen Schranken stehen. Beide Gefühle wechseln und durchdringen

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1. Das lateinische Wort humor bedeutet jede Feuchtigkeit, jedes Naß, es p2b_196.002
sei Wasser, Milch, Wein oder Thränen. Humores hießen sodann im lateinischen p2b_196.003
Mittelalter die verschiedenen Maß- und Mischungsverhältnisse (κρᾶσις, temperamentum) p2b_196.004
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und die darauf beruhenden Charakterunterschiede der menschlichen Temperamente.

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Bei uns bezeichnet das Wort Humor (vgl. Bd. I S. 105) eine die p2b_196.007
satirische Laune überragende, erheiternde Stimmung, welche in gutmeinender p2b_196.008
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Verbrechen betrachtet, sie daher wohlwollend, mitunter herzlich anteilnehmend in p2b_196.010
naiver Weise von ihrer komischen, lächerlichen Seite nimmt, über sie scherzt p2b_196.011
und sie gewissermaßen epikureisch=stoisch belächelt.

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Nicht selten wird Humor mit Laune verwechselt. Die Engländer gebrauchen p2b_196.013
das Wort humour noch heute unserem Worte Laune entsprechend; p2b_196.014
in unserem Sinne wenden sie es nur an, wenn sie ihren Dichtern Shakespeare, p2b_196.015
Swift, Sterne u. a. Humor zuschreiben.

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Der Humor steht höher, als die Laune. Er ist als Widerspruch zwischen p2b_196.017
Einbildung und Gemüt aufzufassen, insofern das Gemüt in Gegensatz zu den p2b_196.018
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die arme vergangene Erde schauen und auf ihr das Dörflein suchen, in welchem p2b_196.037
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Der Humor als Feind des Abstrakten bewahrt vor Verzweiflung, die p2b_196.039
nur da Platz greift, wo der Mensch den Humor verloren hat.

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Das Tragische des Humors geht aus dem Schmerzgefühl hervor, daß p2b_196.041
wir selbst mitten in der Unvollkommenheit leben, in die Schranken des Jrdischen p2b_196.042
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/218>, abgerufen am 30.04.2024.