Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Drittes Buch. sen/ da ich in euer Christliches begehren nicht einwilligen/ und euch die heilige Tauffe ver-sagen würde; möget mir demnach die Zeit und den Ort bestimmen zu diesem Christlichen heilsamen Werke/ alsdann ich euch einen alten Gottfürchtigen Lehrer zuordnen wil/ der euch dieses köstliche Seelenbad mitteilen/ und in die völlige Gemeinschafft der Christli- chen algemeinen Kirchen euch einführen sol; worauff ich euch folgends mit dem wahren Leibe und Blute eures Erlösers/ zur stärkung eures Glaubens und zur vergewisserung der Seligkeit speisen werde. Der Almächtige Gott und Vater unsers Herrn JEsus Christ verleihe euch seinen heiligen Geist/ daß ihr nach erhaltener Tauffe des fleisches Werke und die üppigen Weltlüste stiehen und meiden/ und dagegen die Früchte des lebendigen Glau- bens/ in der Gottseligkeit/ Hoffnung/ Geduld und allen anderen Christlichen Tugenden/ in eurem ganzen Leben hervor geben möget/ alsdann werdet ihr das wolangefangene Werk ritterlich und standhafftig volführen/ und nach dieser Vergängligkeit die Krone der Ehren empfahen/ da ihr erst recht erkennen und empfinden werdet/ was Paulus saget: unser Zeit Leiden ist der Herligkeit nicht wert/ die an uns sol offenbahret werden. Valikules dankete ihm sehr/ und baht/ auff nähst folgenden Tag Anordnung zur Tauffe zumachen/ welche er gerne zu Bethabara empfangen wolte/ wie auch gegenwärtiger sein Diener Gallus. Der- selbe trat nun auch herzu/ taht seines Glaubens Bekäntnis/ und in des Bischoffs Gegen- wart beichtete er Gott dem Herrn seine begangene schwere Sünden/ welche er ehemahls durch Verleugnung seines Heylandes/ nachgehends durch Morden/ Rauben und ande- ren vielfältigen übeltahten wieder die heiligen Geboht Gottes begangen/ welches alles er mit heissen Trähnen beweinete/ auch Gott von Herzen dankete/ daß er ihn ganz wunder- bahrer Weise davon abgezogen hätte/ und gelobete zugleich an/ durch Kraft und Beystand des Heiligen Geistes/ solche Werke des Satans hinfüro zu meiden/ und durch keine Wie- derwertigkeit/ wie die auch Nahmen haben möchte/ sich von seinem grundgütigen Hey- land und Erlöser trennen zulassen. Worauff ihn der Bischoff mit herlichen Sprüchen des göttlichen Worts tröstete/ in welchen Gottes unendliche Gnade und Barmherzigkeit an- gedeutet wird. Des andern Tages sehr früh/ machten sie sich zu Fusse nach Bethabara/ vier Meilen von Jerusalem belegen/ dan ich wil/ sagte Valikules/ nicht dahin reiten oder fahren/ wohin mein Erlöser der Sohn Gottes umb meinet willen zu Fusse gangen ist; weil aber der Täuffer alt und unvermögen wahr/ ritte er auff einem Esel neben ihnen her. Als sie bey der Tauffstäte anlangeten/ woselbst unser Heyland vor 197 Jahren sich hatte Täuf- fen lassen von Johannes Zacharias Sohn/ und Valikules hinein stieg/ die Tauffe zu em- pfangen/ behtete er diese kurze andächtige Worte: O du mein Heyland JEsus Christ/ ich dan- ke dir von Herzen/ daß du mich diesen heilsamen Tag hast erleben lassen/ an welchem ich durch daß Ba[d] der Wiedergeburt erneuret/ und dir zugeführet werde. Ach gib und verleyhe/ daß ich nach empfangener Tauffe mich ja nicht mit groben Lastern wieder mein Gewissen besudele/ sondern behersche mich mit deinem Heiligen Geiste in meinem ganzen Leben/ und erhalte mich im rechtschaffenen Glauben und Christlichen Wandel zu der ewigen Seligkeit Amen. Recht so/ mein geliebter Sohn/ sagte der alte Täuffer/ so stellet ihr euch als ein wirdiger Gast zu dieser heilsamen Gnade ein. Es ist zwar vor den Augen der Ungläubigen ein einfältiger Gebrauch/ und kan Fleisch und Blut nicht begreiffen/ wie es zugehe/ das durch dieses äusserliche Waschen die Seele innerlich gerei-
Drittes Buch. ſen/ da ich in euer Chriſtliches begehren nicht einwilligen/ und euch die heilige Tauffe ver-ſagen wuͤrde; moͤget mir demnach die Zeit und den Ort beſtimmen zu dieſem Chriſtlichen heilſamen Werke/ alsdann ich euch einen alten Gottfuͤrchtigen Lehrer zuordnen wil/ der euch dieſes koͤſtliche Seelenbad mitteilen/ und in die voͤllige Gemeinſchafft der Chriſtli- chen algemeinen Kirchen euch einfuͤhren ſol; worauff ich euch folgends mit dem wahren Leibe und Blute eures Erloͤſers/ zur ſtaͤrkung eures Glaubens und zur vergewiſſerung der Seligkeit ſpeiſen werde. Der Almaͤchtige Gott und Vater unſers Herꝛn JEſus Chriſt verleihe euch ſeinen heiligen Geiſt/ daß ihr nach erhaltener Tauffe des fleiſches Werke und die uͤppigen Weltluͤſte ſtiehen und meiden/ und dagegen die Fruͤchte des lebendigen Glau- bens/ in der Gottſeligkeit/ Hoffnung/ Geduld und allen anderen Chriſtlichen Tugenden/ in eurem ganzen Leben hervor geben moͤget/ alsdañ werdet ihr das wolangefangene Werk ritterlich und ſtandhafftig volfuͤhren/ und nach dieſer Vergaͤngligkeit die Krone der Ehren empfahen/ da ihr erſt recht erkennen und empfinden werdet/ was Paulus ſaget: unſer Zeit Leiden iſt der Herligkeit nicht wert/ die an uns ſol offenbahret werden. Valikules dankete ihm ſehr/ und baht/ auff naͤhſt folgenden Tag Anordnung zur Tauffe zumachen/ welche er gerne zu Bethabara empfangen wolte/ wie auch gegenwaͤrtiger ſein Diener Gallus. Der- ſelbe trat nun auch herzu/ taht ſeines Glaubens Bekaͤntnis/ und in des Biſchoffs Gegen- wart beichtete er Gott dem Herꝛn ſeine begangene ſchwere Suͤnden/ welche er ehemahls durch Verleugnung ſeines Heylandes/ nachgehends durch Morden/ Rauben und ande- ren vielfaͤltigen uͤbeltahten wieder die heiligen Geboht Gottes begangen/ welches alles er mit heiſſen Traͤhnen beweinete/ auch Gott von Herzen dankete/ daß er ihn ganz wunder- bahrer Weiſe davon abgezogen haͤtte/ uñ gelobete zugleich an/ durch Kraft und Beyſtand des Heiligen Geiſtes/ ſolche Werke des Satans hinfuͤro zu meiden/ und durch keine Wie- derwertigkeit/ wie die auch Nahmen haben moͤchte/ ſich von ſeinem grundguͤtigen Hey- land und Erloͤſer treñen zulaſſen. Worauff ihn der Biſchoff mit herlichen Spruͤchen des goͤttlichen Worts troͤſtete/ in welchen Gottes unendliche Gnade und Barmherzigkeit an- gedeutet wird. Des andern Tages ſehr fruͤh/ machten ſie ſich zu Fuſſe nach Bethabara/ vier Meilen von Jeruſalem belegen/ dan ich wil/ ſagte Valikules/ nicht dahin reiten oder fahren/ wohin mein Erloͤſer der Sohn Gottes umb meinet willen zu Fuſſe gangen iſt; weil aber der Taͤuffer alt und unvermoͤgen wahr/ ritte er auff einem Eſel neben ihnen her. Als ſie bey der Tauffſtaͤte anlangeten/ woſelbſt unſer Heyland vor 197 Jahren ſich hatte Taͤuf- fen laſſen von Johannes Zacharias Sohn/ und Valikules hinein ſtieg/ die Tauffe zu em- pfangen/ behtete er dieſe kurze andaͤchtige Worte: O du mein Heyland JEſus Chriſt/ ich dan- ke dir von Herzen/ daß du mich dieſen heilſamen Tag haſt erleben laſſen/ an welchem ich durch daß Ba[d] der Wiedergeburt erneuret/ und dir zugefuͤhret werde. Ach gib uñ verleyhe/ daß ich nach empfangeneꝛ Tauffe mich ja nicht mit groben Laſtern wieder mein Gewiſſen beſudele/ ſondern beherſche mich mit deinem Heiligen Geiſte in meinem ganzen Leben/ und erhalte mich im rechtſchaffenen Glauben und Chriſtlichen Wandel zu der ewigen Seligkeit Amen. Recht ſo/ mein geliebter Sohn/ ſagte der alte Taͤuffer/ ſo ſtellet ihr euch als ein wirdiger Gaſt zu dieſer heilſamen Gnade ein. Es iſt zwar vor den Augen der Unglaͤubigen ein einfaͤltiger Gebrauch/ und kan Fleiſch uñ Blut nicht begreiffen/ wie es zugehe/ das durch dieſes aͤuſſerliche Waſchen die Seele innerlich gerei-
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0525" n="487"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Drittes Buch.</hi></fw><lb/> ſen/ da ich in euer Chriſtliches begehren nicht einwilligen/ und euch die heilige Tauffe ver-<lb/> ſagen wuͤrde; moͤget mir demnach die Zeit und den Ort beſtimmen zu dieſem Chriſtlichen<lb/> heilſamen Werke/ alsdann ich euch einen alten Gottfuͤrchtigen Lehrer zuordnen wil/ der<lb/> euch dieſes koͤſtliche Seelenbad mitteilen/ und in die voͤllige Gemeinſchafft der Chriſtli-<lb/> chen algemeinen Kirchen euch einfuͤhren ſol; worauff ich euch folgends mit dem wahren<lb/> Leibe und Blute eures Erloͤſers/ zur ſtaͤrkung eures Glaubens und zur vergewiſſerung der<lb/> Seligkeit ſpeiſen werde. Der Almaͤchtige Gott und Vater unſers Herꝛn JEſus Chriſt<lb/> verleihe euch ſeinen heiligen Geiſt/ daß ihr nach erhaltener Tauffe des fleiſches Werke und<lb/> die uͤppigen Weltluͤſte ſtiehen und meiden/ und dagegen die Fruͤchte des lebendigen Glau-<lb/> bens/ in der Gottſeligkeit/ Hoffnung/ Geduld und allen anderen Chriſtlichen Tugenden/<lb/> in eurem ganzen Leben hervor geben moͤget/ alsdañ werdet ihr das wolangefangene Werk<lb/> ritterlich und ſtandhafftig volfuͤhren/ und nach dieſer Vergaͤngligkeit die Krone der Ehren<lb/> empfahen/ da ihr erſt recht erkennen und empfinden werdet/ was Paulus ſaget: unſer Zeit<lb/> Leiden iſt der Herligkeit nicht wert/ die an uns ſol offenbahret werden. Valikules dankete<lb/> ihm ſehr/ und baht/ auff naͤhſt folgenden Tag Anordnung zur Tauffe zumachen/ welche er<lb/> gerne zu Bethabara empfangen wolte/ wie auch gegenwaͤrtiger ſein Diener Gallus. Der-<lb/> ſelbe trat nun auch herzu/ taht ſeines Glaubens Bekaͤntnis/ und in des Biſchoffs Gegen-<lb/> wart beichtete er Gott dem Herꝛn ſeine begangene ſchwere Suͤnden/ welche er ehemahls<lb/> durch Verleugnung ſeines Heylandes/ nachgehends durch Morden/ Rauben und ande-<lb/> ren vielfaͤltigen uͤbeltahten wieder die heiligen Geboht Gottes begangen/ welches alles er<lb/> mit heiſſen Traͤhnen beweinete/ auch Gott von Herzen dankete/ daß er ihn ganz wunder-<lb/> bahrer Weiſe davon abgezogen haͤtte/ uñ gelobete zugleich an/ durch Kraft und Beyſtand<lb/> des Heiligen Geiſtes/ ſolche Werke des Satans hinfuͤro zu meiden/ und durch keine Wie-<lb/> derwertigkeit/ wie die auch Nahmen haben moͤchte/ ſich von ſeinem grundguͤtigen Hey-<lb/> land und Erloͤſer treñen zulaſſen. Worauff ihn der Biſchoff mit herlichen Spruͤchen des<lb/> goͤttlichen Worts troͤſtete/ in welchen Gottes unendliche Gnade und Barmherzigkeit an-<lb/> gedeutet wird. Des andern Tages ſehr fruͤh/ machten ſie ſich zu Fuſſe nach Bethabara/<lb/> vier Meilen von Jeruſalem belegen/ dan ich wil/ ſagte Valikules/ nicht dahin reiten oder<lb/> fahren/ wohin mein Erloͤſer der Sohn Gottes umb meinet willen zu Fuſſe gangen iſt; weil<lb/> aber der Taͤuffer alt und unvermoͤgen wahr/ ritte er auff einem Eſel neben ihnen her. Als<lb/> ſie bey der Tauffſtaͤte anlangeten/ woſelbſt unſer Heyland vor 197 Jahren ſich hatte Taͤuf-<lb/> fen laſſen von Johannes Zacharias Sohn/ und Valikules hinein ſtieg/ die Tauffe zu em-<lb/> pfangen/ behtete er dieſe kurze andaͤchtige Worte: O du mein Heyland JEſus Chriſt/ ich dan-<lb/> ke dir von Herzen/ daß du mich dieſen heilſamen Tag haſt erleben laſſen/ an welchem ich durch daß Ba<supplied>d</supplied><lb/> der Wiedergeburt erneuret/ und dir zugefuͤhret werde. Ach gib uñ verleyhe/ daß ich nach empfangeneꝛ<lb/> Tauffe mich ja nicht mit groben Laſtern wieder mein Gewiſſen beſudele/ ſondern beherſche mich mit<lb/> deinem Heiligen Geiſte in meinem ganzen Leben/ und erhalte mich im rechtſchaffenen Glauben und<lb/> Chriſtlichen Wandel zu der ewigen Seligkeit Amen. Recht ſo/ mein geliebter Sohn/ ſagte der<lb/> alte Taͤuffer/ ſo ſtellet ihr euch als ein wirdiger Gaſt zu dieſer heilſamen Gnade ein. Es iſt<lb/> zwar vor den Augen der Unglaͤubigen ein einfaͤltiger Gebrauch/ und kan Fleiſch uñ Blut<lb/> nicht begreiffen/ wie es zugehe/ das durch dieſes aͤuſſerliche Waſchen die Seele innerlich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gerei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [487/0525]
Drittes Buch.
ſen/ da ich in euer Chriſtliches begehren nicht einwilligen/ und euch die heilige Tauffe ver-
ſagen wuͤrde; moͤget mir demnach die Zeit und den Ort beſtimmen zu dieſem Chriſtlichen
heilſamen Werke/ alsdann ich euch einen alten Gottfuͤrchtigen Lehrer zuordnen wil/ der
euch dieſes koͤſtliche Seelenbad mitteilen/ und in die voͤllige Gemeinſchafft der Chriſtli-
chen algemeinen Kirchen euch einfuͤhren ſol; worauff ich euch folgends mit dem wahren
Leibe und Blute eures Erloͤſers/ zur ſtaͤrkung eures Glaubens und zur vergewiſſerung der
Seligkeit ſpeiſen werde. Der Almaͤchtige Gott und Vater unſers Herꝛn JEſus Chriſt
verleihe euch ſeinen heiligen Geiſt/ daß ihr nach erhaltener Tauffe des fleiſches Werke und
die uͤppigen Weltluͤſte ſtiehen und meiden/ und dagegen die Fruͤchte des lebendigen Glau-
bens/ in der Gottſeligkeit/ Hoffnung/ Geduld und allen anderen Chriſtlichen Tugenden/
in eurem ganzen Leben hervor geben moͤget/ alsdañ werdet ihr das wolangefangene Werk
ritterlich und ſtandhafftig volfuͤhren/ und nach dieſer Vergaͤngligkeit die Krone der Ehren
empfahen/ da ihr erſt recht erkennen und empfinden werdet/ was Paulus ſaget: unſer Zeit
Leiden iſt der Herligkeit nicht wert/ die an uns ſol offenbahret werden. Valikules dankete
ihm ſehr/ und baht/ auff naͤhſt folgenden Tag Anordnung zur Tauffe zumachen/ welche er
gerne zu Bethabara empfangen wolte/ wie auch gegenwaͤrtiger ſein Diener Gallus. Der-
ſelbe trat nun auch herzu/ taht ſeines Glaubens Bekaͤntnis/ und in des Biſchoffs Gegen-
wart beichtete er Gott dem Herꝛn ſeine begangene ſchwere Suͤnden/ welche er ehemahls
durch Verleugnung ſeines Heylandes/ nachgehends durch Morden/ Rauben und ande-
ren vielfaͤltigen uͤbeltahten wieder die heiligen Geboht Gottes begangen/ welches alles er
mit heiſſen Traͤhnen beweinete/ auch Gott von Herzen dankete/ daß er ihn ganz wunder-
bahrer Weiſe davon abgezogen haͤtte/ uñ gelobete zugleich an/ durch Kraft und Beyſtand
des Heiligen Geiſtes/ ſolche Werke des Satans hinfuͤro zu meiden/ und durch keine Wie-
derwertigkeit/ wie die auch Nahmen haben moͤchte/ ſich von ſeinem grundguͤtigen Hey-
land und Erloͤſer treñen zulaſſen. Worauff ihn der Biſchoff mit herlichen Spruͤchen des
goͤttlichen Worts troͤſtete/ in welchen Gottes unendliche Gnade und Barmherzigkeit an-
gedeutet wird. Des andern Tages ſehr fruͤh/ machten ſie ſich zu Fuſſe nach Bethabara/
vier Meilen von Jeruſalem belegen/ dan ich wil/ ſagte Valikules/ nicht dahin reiten oder
fahren/ wohin mein Erloͤſer der Sohn Gottes umb meinet willen zu Fuſſe gangen iſt; weil
aber der Taͤuffer alt und unvermoͤgen wahr/ ritte er auff einem Eſel neben ihnen her. Als
ſie bey der Tauffſtaͤte anlangeten/ woſelbſt unſer Heyland vor 197 Jahren ſich hatte Taͤuf-
fen laſſen von Johannes Zacharias Sohn/ und Valikules hinein ſtieg/ die Tauffe zu em-
pfangen/ behtete er dieſe kurze andaͤchtige Worte: O du mein Heyland JEſus Chriſt/ ich dan-
ke dir von Herzen/ daß du mich dieſen heilſamen Tag haſt erleben laſſen/ an welchem ich durch daß Bad
der Wiedergeburt erneuret/ und dir zugefuͤhret werde. Ach gib uñ verleyhe/ daß ich nach empfangeneꝛ
Tauffe mich ja nicht mit groben Laſtern wieder mein Gewiſſen beſudele/ ſondern beherſche mich mit
deinem Heiligen Geiſte in meinem ganzen Leben/ und erhalte mich im rechtſchaffenen Glauben und
Chriſtlichen Wandel zu der ewigen Seligkeit Amen. Recht ſo/ mein geliebter Sohn/ ſagte der
alte Taͤuffer/ ſo ſtellet ihr euch als ein wirdiger Gaſt zu dieſer heilſamen Gnade ein. Es iſt
zwar vor den Augen der Unglaͤubigen ein einfaͤltiger Gebrauch/ und kan Fleiſch uñ Blut
nicht begreiffen/ wie es zugehe/ das durch dieſes aͤuſſerliche Waſchen die Seele innerlich
gerei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/525 |
Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/525>, abgerufen am 17.06.2024. |