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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Der Sonnetten
Durch das gepierte Jahr für deinen großen Preiß.
Nicht deine Zimbern nur sind heute deine Gäste.
Auch Moskaw freuet sich mit uns für dich auffs beste/
und machet ihren Frost in deinem Weine heiß.
O du der Reussen Lust/ O du Begier der Persen/
mehr deiner Christen Trost/ laß heute Freude herrschen/
und schleuß für aller Quahl dein treflichs Hertze zu.
Dein gantzer Wunsch steht hier/ und stillet dein Verlangen/
und daß auch wir/ dein Volck/ vom Himmel Gunst erlangen/
das schaffet niemand sonst/ als frommer Hertzog/ du.


LV.
über deß Herrn Hollstein. Gesandten
seinen Geburts-Tag.
VOrs erste Gott gedanckt für alle seine Güten/
die Er auff unser Häupt durch so viel lange Zeit
in ungezählter Zahl hat mildreich außgestreut/
da Neid/ und List/ und Ort so vielmahl uns verriethen.
Bald auff der Skyten Rha/ bald bey den Elamiten/
Hernach Jhn angerufft mit wahrer Jnnigkeit
ümm daß er noch fortan uns gebe gut Geleit'/
und biß an unser Hauß uns wolle wol behüten.
Darauff gleich alsobald zur Tafel sich gesetzt/
Sich mit gesunder Kost und sichrer Lust ergötzt.
das macht die Seele froh/ das giebt dem Leibe Freude.
Herr/ erste beyde laßt uns heute zwiefach thun/
das dritte lassen wir in eurer Gunst beruhn/
und solts auch dreyfach seyn/ so glückts zu keinem Leide.
An
Der Sonnetten
Durch das gepierte Jahr fuͤr deinen großen Preiß.
Nicht deine Zimbern nur ſind heute deine Gaͤſte.
Auch Moſkaw freuet ſich mit uns fuͤr dich auffs beſte/
und machet ihren Froſt in deinem Weine heiß.
O du der Reuſſen Luſt/ O du Begier der Perſen/
mehr deiner Chriſten Troſt/ laß heute Freude herꝛſchen/
und ſchleuß fuͤr aller Quahl dein treflichs Hertze zu.
Dein gantzer Wunſch ſteht hier/ uñ ſtillet dein Veꝛlangen/
und daß auch wir/ dein Volck/ vom Himmel Gunſt erlangen/
das ſchaffet niemand ſonſt/ als frommer Hertzog/ du.


LV.
uͤber deß Herꝛn Hollſtein. Geſandten
ſeinen Geburts-Tag.
VOrs erſte Gott gedanckt fuͤr alle ſeine Guͤten/
die Er auff unſer Haͤupt durch ſo viel lange Zeit
in ungezaͤhlter Zahl hat mildreich außgeſtreut/
da Neid/ und Liſt/ und Ort ſo vielmahl uns verꝛiethen.
Bald auff der Skyten Rha/ bald bey den Elamiten/
Hernach Jhn angerufft mit wahrer Jnnigkeit
uͤmm daß er noch fortan uns gebe gut Geleit’/
und biß an unſer Hauß uns wolle wol behuͤten.
Darauff gleich alſobald zur Tafel ſich geſetzt/
Sich mit geſunder Koſt und ſichrer Luſt ergoͤtzt.
das macht die Seele froh/ das giebt dem Leibe Freude.
Herꝛ/ erſte beyde laßt uns heute zwiefach thun/
das dritte laſſen wir in eurer Gunſt beruhn/
und ſolts auch dreyfach ſeyn/ ſo gluͤckts zu keinem Leide.
An
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[596/0616] Der Sonnetten Durch das gepierte Jahr fuͤr deinen großen Preiß. Nicht deine Zimbern nur ſind heute deine Gaͤſte. Auch Moſkaw freuet ſich mit uns fuͤr dich auffs beſte/ und machet ihren Froſt in deinem Weine heiß. O du der Reuſſen Luſt/ O du Begier der Perſen/ mehr deiner Chriſten Troſt/ laß heute Freude herꝛſchen/ und ſchleuß fuͤr aller Quahl dein treflichs Hertze zu. Dein gantzer Wunſch ſteht hier/ uñ ſtillet dein Veꝛlangen/ und daß auch wir/ dein Volck/ vom Himmel Gunſt erlangen/ das ſchaffet niemand ſonſt/ als frommer Hertzog/ du. LV. uͤber deß Herꝛn Hollſtein. Geſandten ſeinen Geburts-Tag. VOrs erſte Gott gedanckt fuͤr alle ſeine Guͤten/ die Er auff unſer Haͤupt durch ſo viel lange Zeit in ungezaͤhlter Zahl hat mildreich außgeſtreut/ da Neid/ und Liſt/ und Ort ſo vielmahl uns verꝛiethen. Bald auff der Skyten Rha/ bald bey den Elamiten/ Hernach Jhn angerufft mit wahrer Jnnigkeit uͤmm daß er noch fortan uns gebe gut Geleit’/ und biß an unſer Hauß uns wolle wol behuͤten. Darauff gleich alſobald zur Tafel ſich geſetzt/ Sich mit geſunder Koſt und ſichrer Luſt ergoͤtzt. das macht die Seele froh/ das giebt dem Leibe Freude. Herꝛ/ erſte beyde laßt uns heute zwiefach thun/ das dritte laſſen wir in eurer Gunſt beruhn/ und ſolts auch dreyfach ſeyn/ ſo gluͤckts zu keinem Leide. Jn Moſkaw m. dc. xxxjx. An

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/616>, abgerufen am 09.06.2024.