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Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810.

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Unbesonnenheit, Francesca! Jesus Maria! Fernando! rief diese, Du hier! Er hatte die Larve abgenommen, und sah mit unbeschreiblicher Anmuth um sich her. Der vermeinte Cesario, sagte er lächelnd, ist ein schönes Mädchen, das die Tapferkeit mehr liebt, als besitzt; ich denke, Sie befreien das arme Herz gern von der Angst, die so viel Uebermuth muthlos macht. So steht das Spiel? sagte Stein; das ändert freilich alles. Sie haben Recht; was kann ich anders wollen, als in des Herzens Qual meine Rache finden. Er sah Emilien scharf an, die sich an den Magier lehnte und von ihm fortgezogen ward. Das Schattenbild Cesario verschwindet nun, sagte Arlechino, zürne niemand der armen Francesca. Stein verlor sich unter die Menge. Es ward plötzlich leer um Luisen, nur Fernando stand, mit fest auf sie gerichteten Blicken, vor ihr, und schien jeden ihrer Gedanken zu bewachen. Der Obrist fühlte ihre Hand in der seinen zittern. Lassen Sie uns eilen, sagte er leise, die sonderbare Verwirrung übt ihre Gewalt über uns alle. Ja wohl, ja wohl, erwiederte sie zerstreut. Aber es ist ja ohnehin zu Ende; nicht wahr? es ist alles vorbei. Ich glaube, sagte er bewegt, darum lassen Sie uns gehn.

Am Ausgange stießen sie auf Werner, der Augusten als Colombine, ohne sie zu kennen, führte.

Unbesonnenheit, Francesca! Jesus Maria! Fernando! rief diese, Du hier! Er hatte die Larve abgenommen, und sah mit unbeschreiblicher Anmuth um sich her. Der vermeinte Cesario, sagte er lächelnd, ist ein schönes Mädchen, das die Tapferkeit mehr liebt, als besitzt; ich denke, Sie befreien das arme Herz gern von der Angst, die so viel Uebermuth muthlos macht. So steht das Spiel? sagte Stein; das ändert freilich alles. Sie haben Recht; was kann ich anders wollen, als in des Herzens Qual meine Rache finden. Er sah Emilien scharf an, die sich an den Magier lehnte und von ihm fortgezogen ward. Das Schattenbild Cesario verschwindet nun, sagte Arlechino, zürne niemand der armen Francesca. Stein verlor sich unter die Menge. Es ward plötzlich leer um Luisen, nur Fernando stand, mit fest auf sie gerichteten Blicken, vor ihr, und schien jeden ihrer Gedanken zu bewachen. Der Obrist fühlte ihre Hand in der seinen zittern. Lassen Sie uns eilen, sagte er leise, die sonderbare Verwirrung übt ihre Gewalt über uns alle. Ja wohl, ja wohl, erwiederte sie zerstreut. Aber es ist ja ohnehin zu Ende; nicht wahr? es ist alles vorbei. Ich glaube, sagte er bewegt, darum lassen Sie uns gehn.

Am Ausgange stießen sie auf Werner, der Augusten als Colombine, ohne sie zu kennen, führte.

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Unbesonnenheit, Francesca! Jesus Maria! Fernando! rief diese, Du hier! Er hatte die Larve abgenommen, und sah mit unbeschreiblicher Anmuth um sich her. Der vermeinte Cesario, sagte er lächelnd, ist ein schönes Mädchen, das die Tapferkeit mehr liebt, als besitzt; ich denke, Sie befreien das arme Herz gern von der Angst, die so viel Uebermuth muthlos macht. So steht das Spiel? sagte Stein; das ändert freilich alles. Sie haben Recht; was kann ich anders wollen, als in des Herzens Qual meine Rache finden. Er sah Emilien scharf an, die sich an den Magier lehnte und von ihm fortgezogen ward. Das Schattenbild Cesario verschwindet nun, sagte Arlechino, zürne niemand der armen Francesca. Stein verlor sich unter die Menge. Es ward plötzlich leer um Luisen, nur Fernando stand, mit fest auf sie gerichteten Blicken, vor ihr, und schien jeden ihrer Gedanken zu bewachen. Der Obrist fühlte ihre Hand in der seinen zittern. Lassen Sie uns eilen, sagte er leise, die sonderbare Verwirrung übt ihre Gewalt über uns alle. Ja wohl, ja wohl, erwiederte sie zerstreut. Aber es ist ja ohnehin zu Ende; nicht wahr? es ist alles vorbei. Ich glaube, sagte er bewegt, darum lassen Sie uns gehn.</p>
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[146/0148] Unbesonnenheit, Francesca! Jesus Maria! Fernando! rief diese, Du hier! Er hatte die Larve abgenommen, und sah mit unbeschreiblicher Anmuth um sich her. Der vermeinte Cesario, sagte er lächelnd, ist ein schönes Mädchen, das die Tapferkeit mehr liebt, als besitzt; ich denke, Sie befreien das arme Herz gern von der Angst, die so viel Uebermuth muthlos macht. So steht das Spiel? sagte Stein; das ändert freilich alles. Sie haben Recht; was kann ich anders wollen, als in des Herzens Qual meine Rache finden. Er sah Emilien scharf an, die sich an den Magier lehnte und von ihm fortgezogen ward. Das Schattenbild Cesario verschwindet nun, sagte Arlechino, zürne niemand der armen Francesca. Stein verlor sich unter die Menge. Es ward plötzlich leer um Luisen, nur Fernando stand, mit fest auf sie gerichteten Blicken, vor ihr, und schien jeden ihrer Gedanken zu bewachen. Der Obrist fühlte ihre Hand in der seinen zittern. Lassen Sie uns eilen, sagte er leise, die sonderbare Verwirrung übt ihre Gewalt über uns alle. Ja wohl, ja wohl, erwiederte sie zerstreut. Aber es ist ja ohnehin zu Ende; nicht wahr? es ist alles vorbei. Ich glaube, sagte er bewegt, darum lassen Sie uns gehn. Am Ausgange stießen sie auf Werner, der Augusten als Colombine, ohne sie zu kennen, führte.

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins02_1810/148>, abgerufen am 29.04.2024.