Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Guthen Raths zu bedürfen, und sinnend fand
   ihn der Morgen.

Und er hub vom Lager sich auf und sagte zu
   seinem

Weibe: betrübt euch nicht, Es hat mich Grim-
   bart gebeten,

Mit nach Hofe zu gehn; ihr bleibet ruhig zu
   Hause.

Redet jemand von mir; so kehret es immer
   zum besten

Und verwahret die Burg, so ist uns allen ge-
   rathen.

Und Frau Ermelyn sprach: Ich find' es
   seltsam! ihr wagt es,

Wieder nach Hofe zu gehn, wo eurer so übel
   gedacht wird.

Seyd ihr genöthigt? ich seh es nicht ein, be-
   denkt das Vergangene.

Freylich, sagte Reinecke drauf, es war nicht
   zu scherzen,

Guthen Raths zu beduͤrfen, und sinnend fand
   ihn der Morgen.

Und er hub vom Lager sich auf und sagte zu
   seinem

Weibe: betruͤbt euch nicht, Es hat mich Grim-
   bart gebeten,

Mit nach Hofe zu gehn; ihr bleibet ruhig zu
   Hause.

Redet jemand von mir; so kehret es immer
   zum besten

Und verwahret die Burg, so ist uns allen ge-
   rathen.

Und Frau Ermelyn sprach: Ich find' es
   seltsam! ihr wagt es,

Wieder nach Hofe zu gehn, wo eurer so uͤbel
   gedacht wird.

Seyd ihr genoͤthigt? ich seh es nicht ein, be-
   denkt das Vergangene.

Freylich, sagte Reinecke drauf, es war nicht
   zu scherzen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="15">
              <pb facs="#f0273" n="265"/>
              <l>Guthen Raths zu bedu&#x0364;rfen, und sinnend fand<lb/><space dim="horizontal"/>ihn der Morgen.</l><lb/>
              <l>Und er hub vom Lager sich auf und sagte zu<lb/><space dim="horizontal"/>seinem</l><lb/>
              <l>Weibe: betru&#x0364;bt euch nicht, Es hat mich Grim-<lb/><space dim="horizontal"/>bart gebeten,</l><lb/>
              <l>Mit nach Hofe zu gehn; ihr bleibet ruhig zu<lb/><space dim="horizontal"/>Hause.</l><lb/>
              <l>Redet jemand von mir; so kehret es immer<lb/><space dim="horizontal"/>zum besten</l><lb/>
              <l>Und verwahret die Burg, so ist uns allen ge-<lb/><space dim="horizontal"/>rathen.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="16">
              <l>Und Frau Ermelyn sprach: Ich find' es<lb/><space dim="horizontal"/>seltsam! ihr wagt es,</l><lb/>
              <l>Wieder nach Hofe zu gehn, wo eurer so u&#x0364;bel<lb/><space dim="horizontal"/>gedacht wird.</l><lb/>
              <l>Seyd ihr geno&#x0364;thigt? ich seh es nicht ein, be-<lb/><space dim="horizontal"/>denkt das Vergangene.</l><lb/>
              <l>Freylich, sagte Reinecke drauf, es war nicht<lb/><space dim="horizontal"/>zu scherzen,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[265/0273] Guthen Raths zu beduͤrfen, und sinnend fand ihn der Morgen. Und er hub vom Lager sich auf und sagte zu seinem Weibe: betruͤbt euch nicht, Es hat mich Grim- bart gebeten, Mit nach Hofe zu gehn; ihr bleibet ruhig zu Hause. Redet jemand von mir; so kehret es immer zum besten Und verwahret die Burg, so ist uns allen ge- rathen. Und Frau Ermelyn sprach: Ich find' es seltsam! ihr wagt es, Wieder nach Hofe zu gehn, wo eurer so uͤbel gedacht wird. Seyd ihr genoͤthigt? ich seh es nicht ein, be- denkt das Vergangene. Freylich, sagte Reinecke drauf, es war nicht zu scherzen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/273
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/273>, abgerufen am 26.04.2024.