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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band.

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Deutschland die größte Verbreitung, weil sie am besten dazu dienen wird, die nichts¬
würdige Jcsuitenpolitik und arrogante Unverschämtheit der polnischen Propaganda zu
beweisen. Die Swornost und ihre Partei liebenswürdige Schwärmer sür Völkerfrieden
und brüderliche Vereinigung der Deutschen und Slaven, Fürst Windischgrätz der Teufel
des Absolutismus, der Verneinung, der Tyrannei! Meinen Sie, daß es in Deutschland
nur einen Mann geben wird, der so sehr Schurke oder Narr ist, die Theatersentenzen
dieses Buches in dem albernen Styl des Propheten Mickiewicz zu glauben?

Dagegen noch etwas Erfreuliches. Sie wissen, daß durch ein kaiserliches Decret
vom 8. April zu dem projectirten böhmischen Landtage, außer den Mitgliedern, welche
nach dem neuen Wahlmodus denselben ausmachen sollen, auch noch alle die berufen
worden sind, welche früher landtagsfähig waren, d. h. die böhmische Aristokratie als
privilegirter Stand. Die Absicht dieser Bestimmung war offenbar die, eine friedliche
Vereinigung alter und neuer Zeit dadurch herbeizuführen, daß der Stand, welcher am
meisten bei den radikalen Reformen zu opfern hat, Gelegenheit erhielte, als Anwalt
seiner Interessen aufzutreten und in den Verhandlungen parlamentarischer Debatte seine
Bereitwilligkeit die nöthigen Concessionen zu machen, selbst auszusprechen, und wo er sie
nicht hatte, durch den Beschluß der Versammlung, in welcher er selbst vertreten war,
überwunden zu werden. Allein dies Decret hat das leicht erregte Mißtrauen hervor¬
gerufen und hier und da böses Blut gemacht. Und deshalb ist von einer Anzahl böh¬
mischer Aristokraten an den Kaiser die Petition gerichtet worden, dies ihnen ertheilte Recht
im Interesse der Freiheit und Einigkeit wieder aufzuheben; sie erklären sich zu jedem Opfer
bereit, und wollen sich als Kandidaten dem neuen Wahlmodus zur Disposition stellen, um
durch das Vertrauen eines freien Volkes, im Fall ihnen das wird, und nicht durch veraltete
Privilegien einen Sitz im böhmischen Landtag zu erringen. Das war klug, ja mehr, eS
war uneigennützig und brav und solche Gesinnung verdient die Achtung und den Dank aller
freien Männer. Es wird dadurch ein besserer Weg gebahnt zur Einigung und Stär¬
kung böhmischen Lebens, Vernichtung des alten Grolls zwischen den einzelnen Ständen
und dadurch die freudige Zuversicht, daß in allen Kreisen die Menschen nicht selten sind,
welche den eigenen Vortheil dem Wohl des Vaterlandes zu opfern wissen. Vorläufig
zwar ist durch eine spätere Verordnung der böhmische Landtag suspendirt zu Gunsten des
Wiener Parlaments, doch wird die Zeit nicht fern sein, wo wir Gelegenheit haben wer¬
den, jene Männer an ihr Anerbieten zu erinnern.

Die Stellung der Parteien in Böhmen und Oestreich ist eine seltsame, durch Un-
"arbeit und Leidenschaft sehr verschränkte. Die Cechomanen selbst zerfallen in drei
Parteien. Die wilden Ultras, mit der ausgelösten Swornost, Faster und den polni¬
schen Flüchtlingen, dann die doctrinärc Partei, die Gelehrten, deren Haupt Palacky
ist und drittens die Aristokraten, deren Haupt bis zum Aufstand Leo Thun war. Die
Doktrinäre sind historisch die älteste und angesehenste Fraction, Palacky, ein redlicher
Mann, eine ideale Natur, aber ein unpraktischer Historiker und unbrauchbarer Staats¬
mann, ist das Haupt der gesammten czechschen Bewegung; ich habe gesehn, daß auch
die Exaltirten vom rohsten Schlage sich ehrfurchtsvoll erhoben und grüßten, so oft Pa¬
lacky durch ihre Tavernen schritt. Palacky ist nicht verhaftet, ja selbst während der
Belagerung von Prag eilte er den Hradschin hinaus zum Grasen Thun, von ihm zu
fordern, daß im Interesse böhmischer Freiheit der erwähnte Landtag nicht zu Prag,
sondern in einer kleinen Stadt der Provinz abgehalten werden solle. Ob es Klugheit,
Furchtsamkeit oder Ueberzeugung seiner Unschuld ist, daß man ihn frei ließ? Wenig¬
stens hat er schon früher geäußert, die czechische Freiheit müsse durch Blut errungen


Deutschland die größte Verbreitung, weil sie am besten dazu dienen wird, die nichts¬
würdige Jcsuitenpolitik und arrogante Unverschämtheit der polnischen Propaganda zu
beweisen. Die Swornost und ihre Partei liebenswürdige Schwärmer sür Völkerfrieden
und brüderliche Vereinigung der Deutschen und Slaven, Fürst Windischgrätz der Teufel
des Absolutismus, der Verneinung, der Tyrannei! Meinen Sie, daß es in Deutschland
nur einen Mann geben wird, der so sehr Schurke oder Narr ist, die Theatersentenzen
dieses Buches in dem albernen Styl des Propheten Mickiewicz zu glauben?

Dagegen noch etwas Erfreuliches. Sie wissen, daß durch ein kaiserliches Decret
vom 8. April zu dem projectirten böhmischen Landtage, außer den Mitgliedern, welche
nach dem neuen Wahlmodus denselben ausmachen sollen, auch noch alle die berufen
worden sind, welche früher landtagsfähig waren, d. h. die böhmische Aristokratie als
privilegirter Stand. Die Absicht dieser Bestimmung war offenbar die, eine friedliche
Vereinigung alter und neuer Zeit dadurch herbeizuführen, daß der Stand, welcher am
meisten bei den radikalen Reformen zu opfern hat, Gelegenheit erhielte, als Anwalt
seiner Interessen aufzutreten und in den Verhandlungen parlamentarischer Debatte seine
Bereitwilligkeit die nöthigen Concessionen zu machen, selbst auszusprechen, und wo er sie
nicht hatte, durch den Beschluß der Versammlung, in welcher er selbst vertreten war,
überwunden zu werden. Allein dies Decret hat das leicht erregte Mißtrauen hervor¬
gerufen und hier und da böses Blut gemacht. Und deshalb ist von einer Anzahl böh¬
mischer Aristokraten an den Kaiser die Petition gerichtet worden, dies ihnen ertheilte Recht
im Interesse der Freiheit und Einigkeit wieder aufzuheben; sie erklären sich zu jedem Opfer
bereit, und wollen sich als Kandidaten dem neuen Wahlmodus zur Disposition stellen, um
durch das Vertrauen eines freien Volkes, im Fall ihnen das wird, und nicht durch veraltete
Privilegien einen Sitz im böhmischen Landtag zu erringen. Das war klug, ja mehr, eS
war uneigennützig und brav und solche Gesinnung verdient die Achtung und den Dank aller
freien Männer. Es wird dadurch ein besserer Weg gebahnt zur Einigung und Stär¬
kung böhmischen Lebens, Vernichtung des alten Grolls zwischen den einzelnen Ständen
und dadurch die freudige Zuversicht, daß in allen Kreisen die Menschen nicht selten sind,
welche den eigenen Vortheil dem Wohl des Vaterlandes zu opfern wissen. Vorläufig
zwar ist durch eine spätere Verordnung der böhmische Landtag suspendirt zu Gunsten des
Wiener Parlaments, doch wird die Zeit nicht fern sein, wo wir Gelegenheit haben wer¬
den, jene Männer an ihr Anerbieten zu erinnern.

Die Stellung der Parteien in Böhmen und Oestreich ist eine seltsame, durch Un-
«arbeit und Leidenschaft sehr verschränkte. Die Cechomanen selbst zerfallen in drei
Parteien. Die wilden Ultras, mit der ausgelösten Swornost, Faster und den polni¬
schen Flüchtlingen, dann die doctrinärc Partei, die Gelehrten, deren Haupt Palacky
ist und drittens die Aristokraten, deren Haupt bis zum Aufstand Leo Thun war. Die
Doktrinäre sind historisch die älteste und angesehenste Fraction, Palacky, ein redlicher
Mann, eine ideale Natur, aber ein unpraktischer Historiker und unbrauchbarer Staats¬
mann, ist das Haupt der gesammten czechschen Bewegung; ich habe gesehn, daß auch
die Exaltirten vom rohsten Schlage sich ehrfurchtsvoll erhoben und grüßten, so oft Pa¬
lacky durch ihre Tavernen schritt. Palacky ist nicht verhaftet, ja selbst während der
Belagerung von Prag eilte er den Hradschin hinaus zum Grasen Thun, von ihm zu
fordern, daß im Interesse böhmischer Freiheit der erwähnte Landtag nicht zu Prag,
sondern in einer kleinen Stadt der Provinz abgehalten werden solle. Ob es Klugheit,
Furchtsamkeit oder Ueberzeugung seiner Unschuld ist, daß man ihn frei ließ? Wenig¬
stens hat er schon früher geäußert, die czechische Freiheit müsse durch Blut errungen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429/102>, abgerufen am 16.06.2024.