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Die Grenzboten. Jg. 15, 1856, I. Semester. II. Band.

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Gleich nach dem Hinscheiden Eooks stöberte Palmer in den Taschen der Klei¬
der des Verstorbenen und im Bett herum, wie mehre Personen gesehen haben
und seit dieser Zeit ist das Buch, in welchem Cook Wetten verzeichnete, ver¬
schwunden und anch über die Geldangelegenheiten desselben fanden sich keine Papiere
vor. Am nächsten Tage aber ließ Palmer den Postmeister Ehcshire kommen und
muthete ihm zu, als Zeuge ein mit Cooks Unterschrist versehenes Document zu
unterschreiben, in welchem Cook bekannte, daß Palmer für seine Rechnung für
4000 Pfund Wechsel ausgestellt und dafür noch keine Zahlung empfangen habe.
Im Uebrigen zeigte der Angeklagte großen Eiser, den Verstorbenen baldigst unter
die Erde zu bringen und veranlaßte Bamsord, einen altersschwachen Greis,
ein Zeugniß auszustellen, daß Cook am Schlagfluß gestorben sei. Unterdessen war
der Stiefvater Eooks, Mr. Stevens, in Rugclcy eingetroffen und veranlaßte, durch
Palmers Benehmen mißtrauisch geworden, eine Section der Leiche. Palmer hatte
sich erboten, die zur Section herbeizurufenden Aerzte selbst auszuwählen und sich
höchst angelegentlich bei Newton über einem Glase Grog erkundigt, ob man nach
einer Vergiftung mit Strychnin Spuren davon im Körper finde? Die verneinende
Antwort des Gefragten hatte ihn sichtlich beruhigt. Später fand man in seinem
Hause ein medicinisches Buch und bei dem Eavitel über die Wirkung des Strych-
nins in seiner Handschrist die Bemerkung: "Strychnin bewirkt den Tod dnrch Starr¬
krampf der Respirationsmuskeln."

Vor der ersten Section hatte der Angeklagte Sorge getragen, die Meinung
zu verbreiten, daß Cook an allen möglichen Krankheiten gelitten, habe. Der Lei¬
chenbefund wies aber einen vollkommen gesunden Zustand nach, wenigstens keine
Symptome, die den raschen Todesfall erklärten. Als die öffentliche Meinung Pal-
mer immer entschiedener als den Mörder bezeichnete, wurde im Januar die Leiche
wieder ausgegraben, um einer genauen Untersuchung unterworfen zu werden. Pal¬
mer war bei der zweiten Section anwesend und konnte sich nicht' enthalten, als
die Aerzte den normalen Zustand aller Organe bestätigen mnsttcn, gegen
l)r. Bamsord zu äußern: "Doctor, sie hängen uns noch nicht!" Während der secirendc
Arzc den Magen und die Eingeweide herausnahm und in ein Gesäß that, stieß
ihn Palmer >o, daß das Gefäß fast umgefallen wäre. Ehe noch die Section
vollendet war, verschwand das (Äcfäß von der Tafel und wurde auf einem entfern¬
teren ^Tischchen wieder gefunden, wo Palmer es hingestellt hatte. In der darüber
gebundenen Blase befanden sich zwei Schnitte. Den Postillon, der das Gefäß nach
London zur chemischen Untersuchung bringen sollte, versuchte Palmer mit 10 Pfund
zu besteche", den Wagen unterwegs umzuwerfen und das Gefäß zu zerbreche".
Dem Tvdtenbeschaner machte er ebenfalls während der Untersuchung Geschenke,
weshalb das ^ Zeugenverhör sehr einseitig ausfiel und den Postmeister bestach er,
ihm den Brief mitzutheilen, in welche," tu. Taylor, der. die chemische Untersuchung
vorgenommen hatte, über das Resultat an den Arzt Gardner in Rngelcy berichtete,
und als er daraus erfuhr, daß keine Spuren von Strychnin, sondern blos v.vn
Brechweinstein gesunden wurden, berichtete er dies frohlockend dem Todtcnbcschaucr.
Auch an Geld hatte der Angeklagte nach (>opt's Tode Ueberfluß, während er vor-
her hatte borgen müssen, wogegen sich in Eooks Nachlassenschaft von den früher
unzweifelhaft besessenen Summen gar nichts vorgefunden hatte.

Bei der Section waren, wie schon erwähnt, keine Spuren von Strychnin ge¬
sunden worden, dagegen aber von Brechweinstein, der in starken Gaben allerdings
den Tod, aber nicht unter den bei Eook an den Tag getretenen Symptomen ver¬
ursachen kann. Daraus stützte sich vornehmlich die Vertheidigung. Schon vorher
war in der Presse ein leidenschaftlicher Kampf über die Frage entbrannt, ob die
Spuren von Strychnin im Körper nach dem Tode zu entdecken seien oder nicht.


Gleich nach dem Hinscheiden Eooks stöberte Palmer in den Taschen der Klei¬
der des Verstorbenen und im Bett herum, wie mehre Personen gesehen haben
und seit dieser Zeit ist das Buch, in welchem Cook Wetten verzeichnete, ver¬
schwunden und anch über die Geldangelegenheiten desselben fanden sich keine Papiere
vor. Am nächsten Tage aber ließ Palmer den Postmeister Ehcshire kommen und
muthete ihm zu, als Zeuge ein mit Cooks Unterschrist versehenes Document zu
unterschreiben, in welchem Cook bekannte, daß Palmer für seine Rechnung für
4000 Pfund Wechsel ausgestellt und dafür noch keine Zahlung empfangen habe.
Im Uebrigen zeigte der Angeklagte großen Eiser, den Verstorbenen baldigst unter
die Erde zu bringen und veranlaßte Bamsord, einen altersschwachen Greis,
ein Zeugniß auszustellen, daß Cook am Schlagfluß gestorben sei. Unterdessen war
der Stiefvater Eooks, Mr. Stevens, in Rugclcy eingetroffen und veranlaßte, durch
Palmers Benehmen mißtrauisch geworden, eine Section der Leiche. Palmer hatte
sich erboten, die zur Section herbeizurufenden Aerzte selbst auszuwählen und sich
höchst angelegentlich bei Newton über einem Glase Grog erkundigt, ob man nach
einer Vergiftung mit Strychnin Spuren davon im Körper finde? Die verneinende
Antwort des Gefragten hatte ihn sichtlich beruhigt. Später fand man in seinem
Hause ein medicinisches Buch und bei dem Eavitel über die Wirkung des Strych-
nins in seiner Handschrist die Bemerkung: „Strychnin bewirkt den Tod dnrch Starr¬
krampf der Respirationsmuskeln."

Vor der ersten Section hatte der Angeklagte Sorge getragen, die Meinung
zu verbreiten, daß Cook an allen möglichen Krankheiten gelitten, habe. Der Lei¬
chenbefund wies aber einen vollkommen gesunden Zustand nach, wenigstens keine
Symptome, die den raschen Todesfall erklärten. Als die öffentliche Meinung Pal-
mer immer entschiedener als den Mörder bezeichnete, wurde im Januar die Leiche
wieder ausgegraben, um einer genauen Untersuchung unterworfen zu werden. Pal¬
mer war bei der zweiten Section anwesend und konnte sich nicht' enthalten, als
die Aerzte den normalen Zustand aller Organe bestätigen mnsttcn, gegen
l)r. Bamsord zu äußern: „Doctor, sie hängen uns noch nicht!" Während der secirendc
Arzc den Magen und die Eingeweide herausnahm und in ein Gesäß that, stieß
ihn Palmer >o, daß das Gefäß fast umgefallen wäre. Ehe noch die Section
vollendet war, verschwand das (Äcfäß von der Tafel und wurde auf einem entfern¬
teren ^Tischchen wieder gefunden, wo Palmer es hingestellt hatte. In der darüber
gebundenen Blase befanden sich zwei Schnitte. Den Postillon, der das Gefäß nach
London zur chemischen Untersuchung bringen sollte, versuchte Palmer mit 10 Pfund
zu besteche», den Wagen unterwegs umzuwerfen und das Gefäß zu zerbreche».
Dem Tvdtenbeschaner machte er ebenfalls während der Untersuchung Geschenke,
weshalb das ^ Zeugenverhör sehr einseitig ausfiel und den Postmeister bestach er,
ihm den Brief mitzutheilen, in welche,» tu. Taylor, der. die chemische Untersuchung
vorgenommen hatte, über das Resultat an den Arzt Gardner in Rngelcy berichtete,
und als er daraus erfuhr, daß keine Spuren von Strychnin, sondern blos v.vn
Brechweinstein gesunden wurden, berichtete er dies frohlockend dem Todtcnbcschaucr.
Auch an Geld hatte der Angeklagte nach (>opt's Tode Ueberfluß, während er vor-
her hatte borgen müssen, wogegen sich in Eooks Nachlassenschaft von den früher
unzweifelhaft besessenen Summen gar nichts vorgefunden hatte.

Bei der Section waren, wie schon erwähnt, keine Spuren von Strychnin ge¬
sunden worden, dagegen aber von Brechweinstein, der in starken Gaben allerdings
den Tod, aber nicht unter den bei Eook an den Tag getretenen Symptomen ver¬
ursachen kann. Daraus stützte sich vornehmlich die Vertheidigung. Schon vorher
war in der Presse ein leidenschaftlicher Kampf über die Frage entbrannt, ob die
Spuren von Strychnin im Körper nach dem Tode zu entdecken seien oder nicht.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 15, 1856, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341584_101526/527>, abgerufen am 15.06.2024.