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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band.

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Neue Aktenstücke über den französischen Staatsstreich v. 1851.

Der Staatsstreich vom 2. December 1851 und seine Rückwirkung
auf Europa. Leipzig. Duncker u. Humblot. London, Williams u. Norgcite. 1870.

Der anonyme Verfasser dieser merkwürdigen Schrift versichert in seinem
kurzen Vorwort, daß dieselbe auf zuverlässigem diplomatischem Material be¬
ruhe und die Zahl der mitgetheilten Dokumente nur aus Discretion gegen
noch lebende Fürsten und Staatsmänner nicht noch erheblich vermehrt sei.
Einer derartigen Versicherung hätte es kaum bedurft, denn schon ein flüchti¬
ger Blick auf den erzählenden Theil der Schrift zeigt, daß der Verfasser noch viel
mehr weiß, als er sagt, und offenbar nur aus persönlichen Rücksichten'die wört¬
liche Mittheilung solcher Aktenstücke unterläßt, aus denen allein er eine Reihe
der interessantesten Thatsachen hat entnehmen können, so namentlich über die
Stellung des Kaisers Nikolaus zu der neuen Ordnung der Dinge in Frankreich.

Der Staatsstreich vom 2. December ist bekanntlich in neuester Zeit
Gegenstand wiederholter Darstellungen geworden. Seinen äußeren Verlauf
hat das Buch von Tenot, seine genetische Entwickelung Treitschke's Essay's
über den Bonapartismus uns vorgeführt. Der Schwerpunkt dieser neuesten
Darstellung liegt in dem Rückschlag der Pariser Ereignisse auf die internatio¬
nalen Verhältnisse. Die absolutistischen Kabinette schwanken zwischen der Be¬
friedigung über den Sieg des Autoritätsprincips und legitimistischen Skru¬
peln. Am geringsten sind diese letzteren bei dem Fürsten Schwarzenberg, am
stärksten beim Kaiser Nikolaus. Der östreichische Premier legr seine Aus¬
fassung rückhaltslos in einer hier mitgetheilten vertraulichen Denkschrift vom
29. December 1851 dar. Sein Scharfblick faßt sofort die Wahrscheinlichkeit
ins Auge, daß sich aus dem Staatsstreich die Restauration des Kaiserreichs
entwickeln werde, und spricht seine Ansicht dahin aus, daß der gegen die Na-
poleontden gerichtete Vertrag vom 20. Nov. 181S schon dermalen seinen Wort¬
laute nach außer Kraft getreten sei, denn durch denselben werde diese Fa¬
milie nicht nur von der kaiserlichen Würde, sondern von der obersten Ge¬
walt ausgeschlossen, diese aber habe der Präsident schon inne, die Annahme
des Kaisertitels würde nur eine Aenderung des Namens sein. Wenn man
dieser Thatsache die Anerkennung weigere, so müsse man sich zu einem un¬
absehbaren Krieg entschließen, wenn man sie acceptire und sich dagegen von Na¬
poleon die Versicherung geben lasse, daß er die territoriale Begrenzung der
Staaten, wie sie 181S festgestellt, unberührt lassen wolle, so anerkenne man
nur eine Thatsache, kein Recht; jetzt sei die Restauration der Burbonen un¬
möglich, vielleicht aber bahne Louis Napoleon ihr den Weg durch die vor¬
gängige Beseitigung des Parlamentarismus. Eine wohlverstandene Interessen-
Politik gebiete also, sich über alle Bedenken hinwegzusetzen, welche sich da¬
gegen geltend machen könnten, ein "inäiviän est guf I^ouis Napoleon"
Ranggleichheit zuzugestehen.*)



") Wir theilen im Folgenden die Hauptstellen aus dem Memoire Schwarzenberg'S mit:
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Neue Aktenstücke über den französischen Staatsstreich v. 1851.

Der Staatsstreich vom 2. December 1851 und seine Rückwirkung
auf Europa. Leipzig. Duncker u. Humblot. London, Williams u. Norgcite. 1870.

Der anonyme Verfasser dieser merkwürdigen Schrift versichert in seinem
kurzen Vorwort, daß dieselbe auf zuverlässigem diplomatischem Material be¬
ruhe und die Zahl der mitgetheilten Dokumente nur aus Discretion gegen
noch lebende Fürsten und Staatsmänner nicht noch erheblich vermehrt sei.
Einer derartigen Versicherung hätte es kaum bedurft, denn schon ein flüchti¬
ger Blick auf den erzählenden Theil der Schrift zeigt, daß der Verfasser noch viel
mehr weiß, als er sagt, und offenbar nur aus persönlichen Rücksichten'die wört¬
liche Mittheilung solcher Aktenstücke unterläßt, aus denen allein er eine Reihe
der interessantesten Thatsachen hat entnehmen können, so namentlich über die
Stellung des Kaisers Nikolaus zu der neuen Ordnung der Dinge in Frankreich.

Der Staatsstreich vom 2. December ist bekanntlich in neuester Zeit
Gegenstand wiederholter Darstellungen geworden. Seinen äußeren Verlauf
hat das Buch von Tenot, seine genetische Entwickelung Treitschke's Essay's
über den Bonapartismus uns vorgeführt. Der Schwerpunkt dieser neuesten
Darstellung liegt in dem Rückschlag der Pariser Ereignisse auf die internatio¬
nalen Verhältnisse. Die absolutistischen Kabinette schwanken zwischen der Be¬
friedigung über den Sieg des Autoritätsprincips und legitimistischen Skru¬
peln. Am geringsten sind diese letzteren bei dem Fürsten Schwarzenberg, am
stärksten beim Kaiser Nikolaus. Der östreichische Premier legr seine Aus¬
fassung rückhaltslos in einer hier mitgetheilten vertraulichen Denkschrift vom
29. December 1851 dar. Sein Scharfblick faßt sofort die Wahrscheinlichkeit
ins Auge, daß sich aus dem Staatsstreich die Restauration des Kaiserreichs
entwickeln werde, und spricht seine Ansicht dahin aus, daß der gegen die Na-
poleontden gerichtete Vertrag vom 20. Nov. 181S schon dermalen seinen Wort¬
laute nach außer Kraft getreten sei, denn durch denselben werde diese Fa¬
milie nicht nur von der kaiserlichen Würde, sondern von der obersten Ge¬
walt ausgeschlossen, diese aber habe der Präsident schon inne, die Annahme
des Kaisertitels würde nur eine Aenderung des Namens sein. Wenn man
dieser Thatsache die Anerkennung weigere, so müsse man sich zu einem un¬
absehbaren Krieg entschließen, wenn man sie acceptire und sich dagegen von Na¬
poleon die Versicherung geben lasse, daß er die territoriale Begrenzung der
Staaten, wie sie 181S festgestellt, unberührt lassen wolle, so anerkenne man
nur eine Thatsache, kein Recht; jetzt sei die Restauration der Burbonen un¬
möglich, vielleicht aber bahne Louis Napoleon ihr den Weg durch die vor¬
gängige Beseitigung des Parlamentarismus. Eine wohlverstandene Interessen-
Politik gebiete also, sich über alle Bedenken hinwegzusetzen, welche sich da¬
gegen geltend machen könnten, ein „inäiviän est guf I^ouis Napoleon"
Ranggleichheit zuzugestehen.*)



") Wir theilen im Folgenden die Hauptstellen aus dem Memoire Schwarzenberg'S mit:
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[0085] Neue Aktenstücke über den französischen Staatsstreich v. 1851. Der Staatsstreich vom 2. December 1851 und seine Rückwirkung auf Europa. Leipzig. Duncker u. Humblot. London, Williams u. Norgcite. 1870. Der anonyme Verfasser dieser merkwürdigen Schrift versichert in seinem kurzen Vorwort, daß dieselbe auf zuverlässigem diplomatischem Material be¬ ruhe und die Zahl der mitgetheilten Dokumente nur aus Discretion gegen noch lebende Fürsten und Staatsmänner nicht noch erheblich vermehrt sei. Einer derartigen Versicherung hätte es kaum bedurft, denn schon ein flüchti¬ ger Blick auf den erzählenden Theil der Schrift zeigt, daß der Verfasser noch viel mehr weiß, als er sagt, und offenbar nur aus persönlichen Rücksichten'die wört¬ liche Mittheilung solcher Aktenstücke unterläßt, aus denen allein er eine Reihe der interessantesten Thatsachen hat entnehmen können, so namentlich über die Stellung des Kaisers Nikolaus zu der neuen Ordnung der Dinge in Frankreich. Der Staatsstreich vom 2. December ist bekanntlich in neuester Zeit Gegenstand wiederholter Darstellungen geworden. Seinen äußeren Verlauf hat das Buch von Tenot, seine genetische Entwickelung Treitschke's Essay's über den Bonapartismus uns vorgeführt. Der Schwerpunkt dieser neuesten Darstellung liegt in dem Rückschlag der Pariser Ereignisse auf die internatio¬ nalen Verhältnisse. Die absolutistischen Kabinette schwanken zwischen der Be¬ friedigung über den Sieg des Autoritätsprincips und legitimistischen Skru¬ peln. Am geringsten sind diese letzteren bei dem Fürsten Schwarzenberg, am stärksten beim Kaiser Nikolaus. Der östreichische Premier legr seine Aus¬ fassung rückhaltslos in einer hier mitgetheilten vertraulichen Denkschrift vom 29. December 1851 dar. Sein Scharfblick faßt sofort die Wahrscheinlichkeit ins Auge, daß sich aus dem Staatsstreich die Restauration des Kaiserreichs entwickeln werde, und spricht seine Ansicht dahin aus, daß der gegen die Na- poleontden gerichtete Vertrag vom 20. Nov. 181S schon dermalen seinen Wort¬ laute nach außer Kraft getreten sei, denn durch denselben werde diese Fa¬ milie nicht nur von der kaiserlichen Würde, sondern von der obersten Ge¬ walt ausgeschlossen, diese aber habe der Präsident schon inne, die Annahme des Kaisertitels würde nur eine Aenderung des Namens sein. Wenn man dieser Thatsache die Anerkennung weigere, so müsse man sich zu einem un¬ absehbaren Krieg entschließen, wenn man sie acceptire und sich dagegen von Na¬ poleon die Versicherung geben lasse, daß er die territoriale Begrenzung der Staaten, wie sie 181S festgestellt, unberührt lassen wolle, so anerkenne man nur eine Thatsache, kein Recht; jetzt sei die Restauration der Burbonen un¬ möglich, vielleicht aber bahne Louis Napoleon ihr den Weg durch die vor¬ gängige Beseitigung des Parlamentarismus. Eine wohlverstandene Interessen- Politik gebiete also, sich über alle Bedenken hinwegzusetzen, welche sich da¬ gegen geltend machen könnten, ein „inäiviän est guf I^ouis Napoleon" Ranggleichheit zuzugestehen.*) ") Wir theilen im Folgenden die Hauptstellen aus dem Memoire Schwarzenberg'S mit: I^ouis Nirvolöoll oxrotsste <Zs «<in araour av Is. pg.ix se rsnis tont probst et'axres- sio». Apus ero^on» ü, Is, sinoörit.6 us öff ivssur^noss, psrsv «zu'ellss s'aooordsnt avsv son me6rst. — uns xuerre rnslnsursuss s.in6u«zrait hö. olmts se uns guerrs Iisureuss ovo-Mg- rs.it an milisa ü'uns ostiou sssentisllsmsiit Zusi-rlörs se ks.iss.mes Is plus srs.nÄ es.s «los rsputatiou militsires, <Zss rivimx kort ÄsmAsreux pour un onst et'Lese Mi, xour hö. xsr- sovus, ssrs.it rssts 6ers.vAgr »ux suooss romportss sur ig ouamp als bstsillo. — gj nos Lollvsrs.of vroz?s.lent clsvoir snvissAsr 1a (Msstiorl non ovinus uns quostiou als tiers, wsis oowros uns als prinoipe, ils <Zevrs.ihre Sö xrspsrsr Ä. uns ^usrro illtorwinablo. I^g motik eil sorg.it une llSZs.lion, Is rskus Ah rssorlils.!ers I^ouis Napolösn eomms Lmpsrsur. 0r, I'üuroxs se su psrtivulisr Is. ?rsnos ssrsieilt su äroit us rious ÄomÄllclsr, qusl ssrs.it äono Is xouvsrllorasllt Hus nous revounaitriolls ovinus IöZs.1 et Isgitims ü. I» xl-rss als oelui Ah

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_124151/85>, abgerufen am 17.06.2024.