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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Viertes Quartal.

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Ein englisches Actenstück über den deutschen Schulgesang.

was leider zu häufig der Fall ist, so liegt das hauptsächlich daran, daß man es
zu lange aufschiebt, die deutschen Kinder mit den Noten bekannt zu machen. Ich
kann nicht einsehen, warum sie nicht imstande sein sollten, die Noten gleichzeitig mit
den Buchstaben zu lernen, das musikalische mit dem deutschen Alphabet.

Oesterreich. Wien. Mit einer Liste von Schulen und der Erlaubniß, hiezu
besuchen, dnrch Hofrath Hamond versehen, unternahm ich am 15. Mai meinen ersten
Gang in die Johanncsgasse, nach der Mädchen-Nvrmalschulc jein Seminars Hier
fand ich Professor Rudolph Weinwnrm, der mich sehr freundlich aufnahm. Er
gab eben eiuer Abtheilung einer Elementarklasse Stunde, die erst ein Jahr in
seinem Unterrichte war. Sie erklärten die Intervalle, lasen ohne Ton und sangen
dann ein einfaches Lied im -Tacte. Der besondre Zug dieses Unterrichts war,
daß den einzelnen Schülerinnen große Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Sie wurden
außer der Reihe aufgerufen und saugen, immer nur eine, den oder jenen Tact,
die oder die Phrase. Diese Einrichtung, welche in deutschen Schulen häufig vor¬
kommt, ist nach meiner Meinung gut, obgleich sie scheinbar viel Zeit kostet. Die
größte Schwierigkeit, welche jedem Singlehrer einer Klasse gegenüber auftritt, ist
die, daß der Gesang des einen Schülers den der andern unterstützt; das geht dann
soweit, daß die andern sich alles Nachdenkens und aller Mühe begeben. Bei dieser
Art die einzelnen zu üben wird der einzelne Schüler nicht bloß mit seiner Schwäche
bloßgestellt, sondern es wird auch zugleich sein Selbstvertrauen dadurch erzogen,
daß er vor den Mitschülern singt, nicht bloß mit ihnen. Ich kam mehr als einmal
wieder nach dieser Schule und hatte Gelegenheit, den Nutzen dieser Methode zu
sehen. Eine Stunde, welcher ich an einer Bürgerschule beiwohnte, war ganz an¬
ders. Die Arbeit der Schüler bestand darin, daß sie die Worte eines Liedes her¬
sagten und dann seine Melodie "nach dem Gehör" lernten.

In der männlichen Normälschule in der Landstraße wohnte ich zwei andern
Stunden bei, die Professor Weinwnrm in den Elementarklassen gab, und einer
allgemeinen Jnstrnmcntalübnng. Ich hörte einen Chor von Beethoven und eine
Arie von Händel sehr gut singen und begleiten. Die Vorsteher hatten, wie ich
erfuhr, bei dem Ministerium wiederholt darum nachgesucht, gelegentlich in gemein¬
schaftlichen Uebungen die männliche und die weibliche Normalschule zu combiniren,
aber bisher ohne Erfolg. Ich freute mich, ihnen erzählen zu können, daß ich das
in drei oder vier unsrer englischen Normalschulen zustande gebracht hatte. . . .

Ich besuchte hierauf eine andre Mädchen-Normalschnle in der Josephstadt,
mit der eine Bürgerschule in Verbindung steht. Die Schülerinnen werden hier
auf kaiserliche und Staatskosten ausgebildet und verpflichten sich dafür, sechs Jahre
lang in Schuldienst zu treten. Die Kinder in der Schule, wenig an Zahl, sangen
ziemlich rein, aber alle zusammen und "nach dem Gehör." Die Seminaristinnen,
Von denen ich nacheinander drei Klassen horte, hatten gute Stimmen und trugen
das, was sie konnte", lebendig vor, aber lüderlich im Tacte. Vom Blatt zu singen
verstanden sie so gut wie gar nicht. Ich schrieb ein paar Tacte an die Tafel, in
L-clur mit einem us und einem b; aber sie waren ganz und gar außer Staude,
es zu treffen, selbst uach den: dritten und viertenmale. Wie ich fand, ward auf
das ganze Fach sehr wenig Zeit verwendet; es stand offenbar in geringer Achtung.
Und das war ein Wiener Seminar.

Gern hätte ich mir noch mehr von dein musikalischen Unterrichte in den Ele<
inentarschnlcn dieser großen und musikalisch berühmten Stadt angehört und ange¬
sehen; aber ich war durch das, was ich gesehen und gehört hatte, ebenso sehr ent-
muthigt wie durch das, was mir berichtet wurde. Das Singen ging überall nach


Ärcuzbotcn VI. 1881. 22
Ein englisches Actenstück über den deutschen Schulgesang.

was leider zu häufig der Fall ist, so liegt das hauptsächlich daran, daß man es
zu lange aufschiebt, die deutschen Kinder mit den Noten bekannt zu machen. Ich
kann nicht einsehen, warum sie nicht imstande sein sollten, die Noten gleichzeitig mit
den Buchstaben zu lernen, das musikalische mit dem deutschen Alphabet.

Oesterreich. Wien. Mit einer Liste von Schulen und der Erlaubniß, hiezu
besuchen, dnrch Hofrath Hamond versehen, unternahm ich am 15. Mai meinen ersten
Gang in die Johanncsgasse, nach der Mädchen-Nvrmalschulc jein Seminars Hier
fand ich Professor Rudolph Weinwnrm, der mich sehr freundlich aufnahm. Er
gab eben eiuer Abtheilung einer Elementarklasse Stunde, die erst ein Jahr in
seinem Unterrichte war. Sie erklärten die Intervalle, lasen ohne Ton und sangen
dann ein einfaches Lied im -Tacte. Der besondre Zug dieses Unterrichts war,
daß den einzelnen Schülerinnen große Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Sie wurden
außer der Reihe aufgerufen und saugen, immer nur eine, den oder jenen Tact,
die oder die Phrase. Diese Einrichtung, welche in deutschen Schulen häufig vor¬
kommt, ist nach meiner Meinung gut, obgleich sie scheinbar viel Zeit kostet. Die
größte Schwierigkeit, welche jedem Singlehrer einer Klasse gegenüber auftritt, ist
die, daß der Gesang des einen Schülers den der andern unterstützt; das geht dann
soweit, daß die andern sich alles Nachdenkens und aller Mühe begeben. Bei dieser
Art die einzelnen zu üben wird der einzelne Schüler nicht bloß mit seiner Schwäche
bloßgestellt, sondern es wird auch zugleich sein Selbstvertrauen dadurch erzogen,
daß er vor den Mitschülern singt, nicht bloß mit ihnen. Ich kam mehr als einmal
wieder nach dieser Schule und hatte Gelegenheit, den Nutzen dieser Methode zu
sehen. Eine Stunde, welcher ich an einer Bürgerschule beiwohnte, war ganz an¬
ders. Die Arbeit der Schüler bestand darin, daß sie die Worte eines Liedes her¬
sagten und dann seine Melodie „nach dem Gehör" lernten.

In der männlichen Normälschule in der Landstraße wohnte ich zwei andern
Stunden bei, die Professor Weinwnrm in den Elementarklassen gab, und einer
allgemeinen Jnstrnmcntalübnng. Ich hörte einen Chor von Beethoven und eine
Arie von Händel sehr gut singen und begleiten. Die Vorsteher hatten, wie ich
erfuhr, bei dem Ministerium wiederholt darum nachgesucht, gelegentlich in gemein¬
schaftlichen Uebungen die männliche und die weibliche Normalschule zu combiniren,
aber bisher ohne Erfolg. Ich freute mich, ihnen erzählen zu können, daß ich das
in drei oder vier unsrer englischen Normalschulen zustande gebracht hatte. . . .

Ich besuchte hierauf eine andre Mädchen-Normalschnle in der Josephstadt,
mit der eine Bürgerschule in Verbindung steht. Die Schülerinnen werden hier
auf kaiserliche und Staatskosten ausgebildet und verpflichten sich dafür, sechs Jahre
lang in Schuldienst zu treten. Die Kinder in der Schule, wenig an Zahl, sangen
ziemlich rein, aber alle zusammen und „nach dem Gehör." Die Seminaristinnen,
Von denen ich nacheinander drei Klassen horte, hatten gute Stimmen und trugen
das, was sie konnte», lebendig vor, aber lüderlich im Tacte. Vom Blatt zu singen
verstanden sie so gut wie gar nicht. Ich schrieb ein paar Tacte an die Tafel, in
L-clur mit einem us und einem b; aber sie waren ganz und gar außer Staude,
es zu treffen, selbst uach den: dritten und viertenmale. Wie ich fand, ward auf
das ganze Fach sehr wenig Zeit verwendet; es stand offenbar in geringer Achtung.
Und das war ein Wiener Seminar.

Gern hätte ich mir noch mehr von dein musikalischen Unterrichte in den Ele<
inentarschnlcn dieser großen und musikalisch berühmten Stadt angehört und ange¬
sehen; aber ich war durch das, was ich gesehen und gehört hatte, ebenso sehr ent-
muthigt wie durch das, was mir berichtet wurde. Das Singen ging überall nach


Ärcuzbotcn VI. 1881. 22
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[0175] Ein englisches Actenstück über den deutschen Schulgesang. was leider zu häufig der Fall ist, so liegt das hauptsächlich daran, daß man es zu lange aufschiebt, die deutschen Kinder mit den Noten bekannt zu machen. Ich kann nicht einsehen, warum sie nicht imstande sein sollten, die Noten gleichzeitig mit den Buchstaben zu lernen, das musikalische mit dem deutschen Alphabet. Oesterreich. Wien. Mit einer Liste von Schulen und der Erlaubniß, hiezu besuchen, dnrch Hofrath Hamond versehen, unternahm ich am 15. Mai meinen ersten Gang in die Johanncsgasse, nach der Mädchen-Nvrmalschulc jein Seminars Hier fand ich Professor Rudolph Weinwnrm, der mich sehr freundlich aufnahm. Er gab eben eiuer Abtheilung einer Elementarklasse Stunde, die erst ein Jahr in seinem Unterrichte war. Sie erklärten die Intervalle, lasen ohne Ton und sangen dann ein einfaches Lied im -Tacte. Der besondre Zug dieses Unterrichts war, daß den einzelnen Schülerinnen große Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Sie wurden außer der Reihe aufgerufen und saugen, immer nur eine, den oder jenen Tact, die oder die Phrase. Diese Einrichtung, welche in deutschen Schulen häufig vor¬ kommt, ist nach meiner Meinung gut, obgleich sie scheinbar viel Zeit kostet. Die größte Schwierigkeit, welche jedem Singlehrer einer Klasse gegenüber auftritt, ist die, daß der Gesang des einen Schülers den der andern unterstützt; das geht dann soweit, daß die andern sich alles Nachdenkens und aller Mühe begeben. Bei dieser Art die einzelnen zu üben wird der einzelne Schüler nicht bloß mit seiner Schwäche bloßgestellt, sondern es wird auch zugleich sein Selbstvertrauen dadurch erzogen, daß er vor den Mitschülern singt, nicht bloß mit ihnen. Ich kam mehr als einmal wieder nach dieser Schule und hatte Gelegenheit, den Nutzen dieser Methode zu sehen. Eine Stunde, welcher ich an einer Bürgerschule beiwohnte, war ganz an¬ ders. Die Arbeit der Schüler bestand darin, daß sie die Worte eines Liedes her¬ sagten und dann seine Melodie „nach dem Gehör" lernten. In der männlichen Normälschule in der Landstraße wohnte ich zwei andern Stunden bei, die Professor Weinwnrm in den Elementarklassen gab, und einer allgemeinen Jnstrnmcntalübnng. Ich hörte einen Chor von Beethoven und eine Arie von Händel sehr gut singen und begleiten. Die Vorsteher hatten, wie ich erfuhr, bei dem Ministerium wiederholt darum nachgesucht, gelegentlich in gemein¬ schaftlichen Uebungen die männliche und die weibliche Normalschule zu combiniren, aber bisher ohne Erfolg. Ich freute mich, ihnen erzählen zu können, daß ich das in drei oder vier unsrer englischen Normalschulen zustande gebracht hatte. . . . Ich besuchte hierauf eine andre Mädchen-Normalschnle in der Josephstadt, mit der eine Bürgerschule in Verbindung steht. Die Schülerinnen werden hier auf kaiserliche und Staatskosten ausgebildet und verpflichten sich dafür, sechs Jahre lang in Schuldienst zu treten. Die Kinder in der Schule, wenig an Zahl, sangen ziemlich rein, aber alle zusammen und „nach dem Gehör." Die Seminaristinnen, Von denen ich nacheinander drei Klassen horte, hatten gute Stimmen und trugen das, was sie konnte», lebendig vor, aber lüderlich im Tacte. Vom Blatt zu singen verstanden sie so gut wie gar nicht. Ich schrieb ein paar Tacte an die Tafel, in L-clur mit einem us und einem b; aber sie waren ganz und gar außer Staude, es zu treffen, selbst uach den: dritten und viertenmale. Wie ich fand, ward auf das ganze Fach sehr wenig Zeit verwendet; es stand offenbar in geringer Achtung. Und das war ein Wiener Seminar. Gern hätte ich mir noch mehr von dein musikalischen Unterrichte in den Ele< inentarschnlcn dieser großen und musikalisch berühmten Stadt angehört und ange¬ sehen; aber ich war durch das, was ich gesehen und gehört hatte, ebenso sehr ent- muthigt wie durch das, was mir berichtet wurde. Das Singen ging überall nach Ärcuzbotcn VI. 1881. 22

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157970/175>, abgerufen am 29.05.2024.