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Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

folgen lassen. Zwar nicht die Gesamtheit der Bestrebungen, die man in der Liede-'
raturgeschichte als "romantische Schule" zusammenfaßt, aber gerade ihr Höhe- und
eigentlicher Mittelpunkt, die sogenannte Heidelberger Romantik" hat in dem Heidel¬
berger Buchhändler ihren geschäftlichen Vertreter gefunden. Mit Arnims und Bren¬
tanos "Wunderhorn" hat Zimmer 1806 seinen Verlag begründet, bei ihm erschien
1803 die denkwürdige "Zeitung für Einsiedler," in der unsre heutige germanische
Wissenschaft ihre sichtbare Geburtsstätte erblicken darf. Hier traten im vollzähligen
Bunde der Romantiker die Brüder Grimm als Forscher und Ludwig Uhland als
Dichter zum erstenmale vor eine selbst im Verhältnis zu dem gewöhnlichen Lose
des geistig Bedeutsamen hervorragend beschränkte Öffentlichkeit. Die Bekanntschaft
Arnims und Brentanos, die damals in Heidelberg im "Faulpelz" hausten, vereinigte
nach und uach alle Häupter der neuen Richtung, auch Jean Paul, in dem jungen
Verlage. Aber auch mit der Wissenschaft erhielt er bald Fühlung in den gleich¬
falls vom romantischen Geist durchwehten "Heidelberger Jahrbüchern," an deren
Redaktion sich die hervorragendsten jungeu Dozenten der damals eben erneuerten
alten Universität beteiligten. Der Ertrag dieser auch Persönlich in einer höchst
angeregten "Vergesellschaft" gepflegten Verbindung war für den jungen, gebildeten,
feinblickenden Buchhändler die Lebeusfreundschaft des Meisters der Altertums¬
wissenschaft, August Böckh, und namentlich des großen Rechtslehrers Savignh.
Aus einer kleinen Sortimentsfiliale des gleichfalls jung beginnenden Frankfurters
I. C. B. Mohr, der die dortige Aug. Hermaunsche Buchhandlung übernommen hatte,
wußte der von Haus aus mittellose (aus eiuer kinderreichen hessischen Müllerfamilie
stammende) thätige Buchhändler in wenigen Jahren den mit den bedeutendsten Er¬
zeugnissen deutscher Dichtung und Wissenschaft verknüpften Verlag von "Mohr >ü-
Zimmer" zu machen. Die Zeitverhältnisse waren die denkbar ungünstigsten. Mit
dem Jahre der Begründung der Firma riß der Krieg in Deutschland nicht mehr
ab. Die Briefe siud voll von Postbeschwerden und der Angst um verloren
gegangene Manuskripte. Die Messen waren ungünstig, selbst die befreundeten
Schriftsteller (Arnim) warnen vor "allem neuen Verlag", da es doch "gewiß ist,
daß wenig Leute mehr im Stande sind Bücher zu kaufen." "Meine Lage ist
sehr trübe; ob ich etwas habe, ob ich nichts habe, weiß ich nicht," schreibt
damals sein eng befreundeter früherer Prinzipal Friedrich Perthes, der wackere,
erste Begründer einer Organisation des deutscheu Buchhandels. Aber gerade jener
Zeit entstammt Perthes' Aufsatz über den deutschen Buchhandel als National¬
institut: "Der deutsche Buchhandel ist das einzige noch vorhandene Band, welches
die ganze Nation umfaßt ... er allein kann die deutsche Gelehrtenrepublik retten,
und das ist meine Aufgabe für dieses Leben." "Die bedeutendsten Bücher, die,
jeder lesen möchte, sind hier oft gar nicht aufzutreiben, schreibt Armin 1808
aus Berlin, doch unternehmen die Buchhändler über Erwarten viel." Daß Zimmers
Verlag im Absatz bevorzugt war, wird durch den Berliner Buchhändler G. Reimer 1311
bezeugt. Gleichwohl kam er aus deu Sorgen nicht heraus. Zu unverhältnis¬
mäßig wuchs die Ausdehnung des Verlags gegenüber den vorhandenen Mitteln.
Aus Perthes' Briefen find Warnungen deutlich vernehmbar. Aber nicht genug,
daß Zimmer die große Arbeitslast seines Berufes unter diesen Umständen be¬
wältigte, er machte das Unmögliche möglich, in dieser Lage als 35jähriger Familien¬
vater deu Entschluß zu fassen, Theologie zu studiren und sich dem Pfarramte zu
widmen. Er fetzte ihn in dreijähriger angestrengter Arbeit durch, meldete sich
1314 zum Examen mit einer Schrift "Die Bestimmung des evangelischen Geist¬
lichen" und war bei dem Entgegenkommen der geistlichen Behörde schon 1815


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folgen lassen. Zwar nicht die Gesamtheit der Bestrebungen, die man in der Liede-'
raturgeschichte als „romantische Schule" zusammenfaßt, aber gerade ihr Höhe- und
eigentlicher Mittelpunkt, die sogenannte Heidelberger Romantik" hat in dem Heidel¬
berger Buchhändler ihren geschäftlichen Vertreter gefunden. Mit Arnims und Bren¬
tanos „Wunderhorn" hat Zimmer 1806 seinen Verlag begründet, bei ihm erschien
1803 die denkwürdige „Zeitung für Einsiedler," in der unsre heutige germanische
Wissenschaft ihre sichtbare Geburtsstätte erblicken darf. Hier traten im vollzähligen
Bunde der Romantiker die Brüder Grimm als Forscher und Ludwig Uhland als
Dichter zum erstenmale vor eine selbst im Verhältnis zu dem gewöhnlichen Lose
des geistig Bedeutsamen hervorragend beschränkte Öffentlichkeit. Die Bekanntschaft
Arnims und Brentanos, die damals in Heidelberg im „Faulpelz" hausten, vereinigte
nach und uach alle Häupter der neuen Richtung, auch Jean Paul, in dem jungen
Verlage. Aber auch mit der Wissenschaft erhielt er bald Fühlung in den gleich¬
falls vom romantischen Geist durchwehten „Heidelberger Jahrbüchern," an deren
Redaktion sich die hervorragendsten jungeu Dozenten der damals eben erneuerten
alten Universität beteiligten. Der Ertrag dieser auch Persönlich in einer höchst
angeregten „Vergesellschaft" gepflegten Verbindung war für den jungen, gebildeten,
feinblickenden Buchhändler die Lebeusfreundschaft des Meisters der Altertums¬
wissenschaft, August Böckh, und namentlich des großen Rechtslehrers Savignh.
Aus einer kleinen Sortimentsfiliale des gleichfalls jung beginnenden Frankfurters
I. C. B. Mohr, der die dortige Aug. Hermaunsche Buchhandlung übernommen hatte,
wußte der von Haus aus mittellose (aus eiuer kinderreichen hessischen Müllerfamilie
stammende) thätige Buchhändler in wenigen Jahren den mit den bedeutendsten Er¬
zeugnissen deutscher Dichtung und Wissenschaft verknüpften Verlag von „Mohr >ü-
Zimmer" zu machen. Die Zeitverhältnisse waren die denkbar ungünstigsten. Mit
dem Jahre der Begründung der Firma riß der Krieg in Deutschland nicht mehr
ab. Die Briefe siud voll von Postbeschwerden und der Angst um verloren
gegangene Manuskripte. Die Messen waren ungünstig, selbst die befreundeten
Schriftsteller (Arnim) warnen vor „allem neuen Verlag", da es doch „gewiß ist,
daß wenig Leute mehr im Stande sind Bücher zu kaufen." „Meine Lage ist
sehr trübe; ob ich etwas habe, ob ich nichts habe, weiß ich nicht," schreibt
damals sein eng befreundeter früherer Prinzipal Friedrich Perthes, der wackere,
erste Begründer einer Organisation des deutscheu Buchhandels. Aber gerade jener
Zeit entstammt Perthes' Aufsatz über den deutschen Buchhandel als National¬
institut: „Der deutsche Buchhandel ist das einzige noch vorhandene Band, welches
die ganze Nation umfaßt ... er allein kann die deutsche Gelehrtenrepublik retten,
und das ist meine Aufgabe für dieses Leben." „Die bedeutendsten Bücher, die,
jeder lesen möchte, sind hier oft gar nicht aufzutreiben, schreibt Armin 1808
aus Berlin, doch unternehmen die Buchhändler über Erwarten viel." Daß Zimmers
Verlag im Absatz bevorzugt war, wird durch den Berliner Buchhändler G. Reimer 1311
bezeugt. Gleichwohl kam er aus deu Sorgen nicht heraus. Zu unverhältnis¬
mäßig wuchs die Ausdehnung des Verlags gegenüber den vorhandenen Mitteln.
Aus Perthes' Briefen find Warnungen deutlich vernehmbar. Aber nicht genug,
daß Zimmer die große Arbeitslast seines Berufes unter diesen Umständen be¬
wältigte, er machte das Unmögliche möglich, in dieser Lage als 35jähriger Familien¬
vater deu Entschluß zu fassen, Theologie zu studiren und sich dem Pfarramte zu
widmen. Er fetzte ihn in dreijähriger angestrengter Arbeit durch, meldete sich
1314 zum Examen mit einer Schrift „Die Bestimmung des evangelischen Geist¬
lichen" und war bei dem Entgegenkommen der geistlichen Behörde schon 1815


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[0204] Litteratur folgen lassen. Zwar nicht die Gesamtheit der Bestrebungen, die man in der Liede-' raturgeschichte als „romantische Schule" zusammenfaßt, aber gerade ihr Höhe- und eigentlicher Mittelpunkt, die sogenannte Heidelberger Romantik" hat in dem Heidel¬ berger Buchhändler ihren geschäftlichen Vertreter gefunden. Mit Arnims und Bren¬ tanos „Wunderhorn" hat Zimmer 1806 seinen Verlag begründet, bei ihm erschien 1803 die denkwürdige „Zeitung für Einsiedler," in der unsre heutige germanische Wissenschaft ihre sichtbare Geburtsstätte erblicken darf. Hier traten im vollzähligen Bunde der Romantiker die Brüder Grimm als Forscher und Ludwig Uhland als Dichter zum erstenmale vor eine selbst im Verhältnis zu dem gewöhnlichen Lose des geistig Bedeutsamen hervorragend beschränkte Öffentlichkeit. Die Bekanntschaft Arnims und Brentanos, die damals in Heidelberg im „Faulpelz" hausten, vereinigte nach und uach alle Häupter der neuen Richtung, auch Jean Paul, in dem jungen Verlage. Aber auch mit der Wissenschaft erhielt er bald Fühlung in den gleich¬ falls vom romantischen Geist durchwehten „Heidelberger Jahrbüchern," an deren Redaktion sich die hervorragendsten jungeu Dozenten der damals eben erneuerten alten Universität beteiligten. Der Ertrag dieser auch Persönlich in einer höchst angeregten „Vergesellschaft" gepflegten Verbindung war für den jungen, gebildeten, feinblickenden Buchhändler die Lebeusfreundschaft des Meisters der Altertums¬ wissenschaft, August Böckh, und namentlich des großen Rechtslehrers Savignh. Aus einer kleinen Sortimentsfiliale des gleichfalls jung beginnenden Frankfurters I. C. B. Mohr, der die dortige Aug. Hermaunsche Buchhandlung übernommen hatte, wußte der von Haus aus mittellose (aus eiuer kinderreichen hessischen Müllerfamilie stammende) thätige Buchhändler in wenigen Jahren den mit den bedeutendsten Er¬ zeugnissen deutscher Dichtung und Wissenschaft verknüpften Verlag von „Mohr >ü- Zimmer" zu machen. Die Zeitverhältnisse waren die denkbar ungünstigsten. Mit dem Jahre der Begründung der Firma riß der Krieg in Deutschland nicht mehr ab. Die Briefe siud voll von Postbeschwerden und der Angst um verloren gegangene Manuskripte. Die Messen waren ungünstig, selbst die befreundeten Schriftsteller (Arnim) warnen vor „allem neuen Verlag", da es doch „gewiß ist, daß wenig Leute mehr im Stande sind Bücher zu kaufen." „Meine Lage ist sehr trübe; ob ich etwas habe, ob ich nichts habe, weiß ich nicht," schreibt damals sein eng befreundeter früherer Prinzipal Friedrich Perthes, der wackere, erste Begründer einer Organisation des deutscheu Buchhandels. Aber gerade jener Zeit entstammt Perthes' Aufsatz über den deutschen Buchhandel als National¬ institut: „Der deutsche Buchhandel ist das einzige noch vorhandene Band, welches die ganze Nation umfaßt ... er allein kann die deutsche Gelehrtenrepublik retten, und das ist meine Aufgabe für dieses Leben." „Die bedeutendsten Bücher, die, jeder lesen möchte, sind hier oft gar nicht aufzutreiben, schreibt Armin 1808 aus Berlin, doch unternehmen die Buchhändler über Erwarten viel." Daß Zimmers Verlag im Absatz bevorzugt war, wird durch den Berliner Buchhändler G. Reimer 1311 bezeugt. Gleichwohl kam er aus deu Sorgen nicht heraus. Zu unverhältnis¬ mäßig wuchs die Ausdehnung des Verlags gegenüber den vorhandenen Mitteln. Aus Perthes' Briefen find Warnungen deutlich vernehmbar. Aber nicht genug, daß Zimmer die große Arbeitslast seines Berufes unter diesen Umständen be¬ wältigte, er machte das Unmögliche möglich, in dieser Lage als 35jähriger Familien¬ vater deu Entschluß zu fassen, Theologie zu studiren und sich dem Pfarramte zu widmen. Er fetzte ihn in dreijähriger angestrengter Arbeit durch, meldete sich 1314 zum Examen mit einer Schrift „Die Bestimmung des evangelischen Geist¬ lichen" und war bei dem Entgegenkommen der geistlichen Behörde schon 1815

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341849_204088/204>, abgerufen am 17.06.2024.