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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

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Japanische Staatspolitik und deutsche Parteipolitik

Die großbritannischen Inseln haben 314629 Quadratkilometer mit 39 Mil¬
lionen Einwohnern, die japanischen Inseln, mit Ausschluß Formosas, haben bei
382 416 Quadratkilometern Fläche ungefähr 42 Millionen Einwohner. Wenn man
nun überlegt, welche Menschenstrome Großbritannien ausgesandt hat, um fast die
ganze Welt zu kolonisiren, so kaun es nicht Wunder nehmen, daß Japan gleichfalls
Platz und Wohnsitze für seine wachsende Bevölkerung und die Ausdehnung seines
Rasseuciuflusses sucht. Schon jetzt muß Japan Reis von Koren und Siam beziehen,
und jährlich steigt der Drang nach Abführung des Volksüberschusses und Gewinnung
neuer Absatzgebiete und Märkte für Industrie und Handel.

Wer Hawaii und seiue Geschichte während der letzten fünfzig Jahre kennt,
weiß, wie schnell dort die eingeborne Rasse ausstirbt. Japans scharfsichtiger Re¬
gierung ist das uicht entgangen, und sie weiß, daß an Stelle des vergehenden ein
andres Volk dieses wundervolle Stück Erde besetzen und beherrschen wird. Japans
Staatsmänner fragen deshalb: "Warum soll es nicht unser Volk sein, und warum
soll dort uicht unsre Flagge wehen? Unser Volk hat seit Jahren Arbeiter, Hand¬
werker und Kaufleute dorthin gesandt; warum kann es dort nicht das herrschende
werden?" Nach meiner Kenntnis Japans seit 1357 und meiner persönlichen Be¬
kanntschaft mit seinen fähigsten Ministern, Offizieren, Soldaten und Seeleuten ist
eine solche Frage nicht unberechtigt.

Bezeichnend für Japans Auftreten und die neuern Ziele seines Ehrgeizes ist
folgendes persönliche Erlebnis. Als ich 1890 an Bord meines Flaggschiffes
Omaha im Hafen von Nagasaki lag, kam ein japanisches Kriegsschiff in höchster Eile
in den Hafen. Kaum war sein Anker im Grunde, so stürzte sein Kommandant
zu mir an Bord, um mir seiue Aufwartung zu machen und zugleich zu fragen:
"Wissen Sie, wohin der russische Admiral mit seinen Schiffen gedampft ist?"
"Nein, erwiderte ich, aber ich nehme an, nach Wladiwostok." "Wir glauben das
nicht, erwiderte der Japaner, wir fürchten, er geht nach Korea, um dort in der
Broughtoubai die russische Flagge zu bisher; das können wir nicht gestatten. Ich
habe Befehl, dem Admiral zu folgen, sein wirkliches Ziel zu entdecken und darüber
zu berichten. Wir sind die Engländer des Stillen Ozeans und können die Russen
in Korea nicht dulden." Sprachs, verabschiedete sich, und wenige Minuten später
fuhr sein Schiff wieder unter Volldampf seewärts.

Als Japan 1893 dem chinesischen Koloß den Fehdehandschuh hinwarf, handelte
es in dem selbstbewußten Glauben an seine Kraft. Wer Japan und sein Volk
nicht kannte, hielt es für offenbaren Selbstmord; wer aber das Land und das
ungestüme Vorwärtsdrängen seiner Männer zu Lande und zu Wasser kannte, für
den stand der Erfolg außer Frage. Für deu urteilsfähigen Seeoffizier waren Japans
Siege kein Grund zum Erstaunen; für unsre Bierpolitiker und Gesetzmacher war
es ein achtes Weltwunder, wurde aber trotzdem bald wieder vergessen.

Es ist Sache und Pflicht für die Land- und Seeoffiziere, die Augen für alle
Ereignisse und militärischen Fortschritte in der Welt offen zu halten und für alle
Mittel des Angriffs und der Verteidigung einen klaren Blick zu haben. Un¬
glücklicherweise aber, wie ich von meinem Standpunkt als Beobachter und aus Er¬
fahrung sagen muß, werden die Ansichten dieser beiden Stützen der nationalen
Verteidigung oft nicht beachtet. Während der Bürger das achtet, was seine Ge¬
richtshöfe für Recht erkennen, mißachtet und vernachlässigt er nur gar zu oft die
Erkenntnisse seiner sür die Erfüllung dieser besondern Pflicht Verantwortlicher
Offiziere. Es kann vorkommen, daß in Sachen der Seeverteidiguug eines Haupt¬
handelsplatzes die Stimme eines Abgeordneten, der Stimmen und Unterstützung
für seine Sonderzwecke braucht, mehr gilt als die der dafür vorhandnen Fachleute.


Japanische Staatspolitik und deutsche Parteipolitik

Die großbritannischen Inseln haben 314629 Quadratkilometer mit 39 Mil¬
lionen Einwohnern, die japanischen Inseln, mit Ausschluß Formosas, haben bei
382 416 Quadratkilometern Fläche ungefähr 42 Millionen Einwohner. Wenn man
nun überlegt, welche Menschenstrome Großbritannien ausgesandt hat, um fast die
ganze Welt zu kolonisiren, so kaun es nicht Wunder nehmen, daß Japan gleichfalls
Platz und Wohnsitze für seine wachsende Bevölkerung und die Ausdehnung seines
Rasseuciuflusses sucht. Schon jetzt muß Japan Reis von Koren und Siam beziehen,
und jährlich steigt der Drang nach Abführung des Volksüberschusses und Gewinnung
neuer Absatzgebiete und Märkte für Industrie und Handel.

Wer Hawaii und seiue Geschichte während der letzten fünfzig Jahre kennt,
weiß, wie schnell dort die eingeborne Rasse ausstirbt. Japans scharfsichtiger Re¬
gierung ist das uicht entgangen, und sie weiß, daß an Stelle des vergehenden ein
andres Volk dieses wundervolle Stück Erde besetzen und beherrschen wird. Japans
Staatsmänner fragen deshalb: „Warum soll es nicht unser Volk sein, und warum
soll dort uicht unsre Flagge wehen? Unser Volk hat seit Jahren Arbeiter, Hand¬
werker und Kaufleute dorthin gesandt; warum kann es dort nicht das herrschende
werden?" Nach meiner Kenntnis Japans seit 1357 und meiner persönlichen Be¬
kanntschaft mit seinen fähigsten Ministern, Offizieren, Soldaten und Seeleuten ist
eine solche Frage nicht unberechtigt.

Bezeichnend für Japans Auftreten und die neuern Ziele seines Ehrgeizes ist
folgendes persönliche Erlebnis. Als ich 1890 an Bord meines Flaggschiffes
Omaha im Hafen von Nagasaki lag, kam ein japanisches Kriegsschiff in höchster Eile
in den Hafen. Kaum war sein Anker im Grunde, so stürzte sein Kommandant
zu mir an Bord, um mir seiue Aufwartung zu machen und zugleich zu fragen:
„Wissen Sie, wohin der russische Admiral mit seinen Schiffen gedampft ist?"
„Nein, erwiderte ich, aber ich nehme an, nach Wladiwostok." „Wir glauben das
nicht, erwiderte der Japaner, wir fürchten, er geht nach Korea, um dort in der
Broughtoubai die russische Flagge zu bisher; das können wir nicht gestatten. Ich
habe Befehl, dem Admiral zu folgen, sein wirkliches Ziel zu entdecken und darüber
zu berichten. Wir sind die Engländer des Stillen Ozeans und können die Russen
in Korea nicht dulden." Sprachs, verabschiedete sich, und wenige Minuten später
fuhr sein Schiff wieder unter Volldampf seewärts.

Als Japan 1893 dem chinesischen Koloß den Fehdehandschuh hinwarf, handelte
es in dem selbstbewußten Glauben an seine Kraft. Wer Japan und sein Volk
nicht kannte, hielt es für offenbaren Selbstmord; wer aber das Land und das
ungestüme Vorwärtsdrängen seiner Männer zu Lande und zu Wasser kannte, für
den stand der Erfolg außer Frage. Für deu urteilsfähigen Seeoffizier waren Japans
Siege kein Grund zum Erstaunen; für unsre Bierpolitiker und Gesetzmacher war
es ein achtes Weltwunder, wurde aber trotzdem bald wieder vergessen.

Es ist Sache und Pflicht für die Land- und Seeoffiziere, die Augen für alle
Ereignisse und militärischen Fortschritte in der Welt offen zu halten und für alle
Mittel des Angriffs und der Verteidigung einen klaren Blick zu haben. Un¬
glücklicherweise aber, wie ich von meinem Standpunkt als Beobachter und aus Er¬
fahrung sagen muß, werden die Ansichten dieser beiden Stützen der nationalen
Verteidigung oft nicht beachtet. Während der Bürger das achtet, was seine Ge¬
richtshöfe für Recht erkennen, mißachtet und vernachlässigt er nur gar zu oft die
Erkenntnisse seiner sür die Erfüllung dieser besondern Pflicht Verantwortlicher
Offiziere. Es kann vorkommen, daß in Sachen der Seeverteidiguug eines Haupt¬
handelsplatzes die Stimme eines Abgeordneten, der Stimmen und Unterstützung
für seine Sonderzwecke braucht, mehr gilt als die der dafür vorhandnen Fachleute.


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[0114] Japanische Staatspolitik und deutsche Parteipolitik Die großbritannischen Inseln haben 314629 Quadratkilometer mit 39 Mil¬ lionen Einwohnern, die japanischen Inseln, mit Ausschluß Formosas, haben bei 382 416 Quadratkilometern Fläche ungefähr 42 Millionen Einwohner. Wenn man nun überlegt, welche Menschenstrome Großbritannien ausgesandt hat, um fast die ganze Welt zu kolonisiren, so kaun es nicht Wunder nehmen, daß Japan gleichfalls Platz und Wohnsitze für seine wachsende Bevölkerung und die Ausdehnung seines Rasseuciuflusses sucht. Schon jetzt muß Japan Reis von Koren und Siam beziehen, und jährlich steigt der Drang nach Abführung des Volksüberschusses und Gewinnung neuer Absatzgebiete und Märkte für Industrie und Handel. Wer Hawaii und seiue Geschichte während der letzten fünfzig Jahre kennt, weiß, wie schnell dort die eingeborne Rasse ausstirbt. Japans scharfsichtiger Re¬ gierung ist das uicht entgangen, und sie weiß, daß an Stelle des vergehenden ein andres Volk dieses wundervolle Stück Erde besetzen und beherrschen wird. Japans Staatsmänner fragen deshalb: „Warum soll es nicht unser Volk sein, und warum soll dort uicht unsre Flagge wehen? Unser Volk hat seit Jahren Arbeiter, Hand¬ werker und Kaufleute dorthin gesandt; warum kann es dort nicht das herrschende werden?" Nach meiner Kenntnis Japans seit 1357 und meiner persönlichen Be¬ kanntschaft mit seinen fähigsten Ministern, Offizieren, Soldaten und Seeleuten ist eine solche Frage nicht unberechtigt. Bezeichnend für Japans Auftreten und die neuern Ziele seines Ehrgeizes ist folgendes persönliche Erlebnis. Als ich 1890 an Bord meines Flaggschiffes Omaha im Hafen von Nagasaki lag, kam ein japanisches Kriegsschiff in höchster Eile in den Hafen. Kaum war sein Anker im Grunde, so stürzte sein Kommandant zu mir an Bord, um mir seiue Aufwartung zu machen und zugleich zu fragen: „Wissen Sie, wohin der russische Admiral mit seinen Schiffen gedampft ist?" „Nein, erwiderte ich, aber ich nehme an, nach Wladiwostok." „Wir glauben das nicht, erwiderte der Japaner, wir fürchten, er geht nach Korea, um dort in der Broughtoubai die russische Flagge zu bisher; das können wir nicht gestatten. Ich habe Befehl, dem Admiral zu folgen, sein wirkliches Ziel zu entdecken und darüber zu berichten. Wir sind die Engländer des Stillen Ozeans und können die Russen in Korea nicht dulden." Sprachs, verabschiedete sich, und wenige Minuten später fuhr sein Schiff wieder unter Volldampf seewärts. Als Japan 1893 dem chinesischen Koloß den Fehdehandschuh hinwarf, handelte es in dem selbstbewußten Glauben an seine Kraft. Wer Japan und sein Volk nicht kannte, hielt es für offenbaren Selbstmord; wer aber das Land und das ungestüme Vorwärtsdrängen seiner Männer zu Lande und zu Wasser kannte, für den stand der Erfolg außer Frage. Für deu urteilsfähigen Seeoffizier waren Japans Siege kein Grund zum Erstaunen; für unsre Bierpolitiker und Gesetzmacher war es ein achtes Weltwunder, wurde aber trotzdem bald wieder vergessen. Es ist Sache und Pflicht für die Land- und Seeoffiziere, die Augen für alle Ereignisse und militärischen Fortschritte in der Welt offen zu halten und für alle Mittel des Angriffs und der Verteidigung einen klaren Blick zu haben. Un¬ glücklicherweise aber, wie ich von meinem Standpunkt als Beobachter und aus Er¬ fahrung sagen muß, werden die Ansichten dieser beiden Stützen der nationalen Verteidigung oft nicht beachtet. Während der Bürger das achtet, was seine Ge¬ richtshöfe für Recht erkennen, mißachtet und vernachlässigt er nur gar zu oft die Erkenntnisse seiner sür die Erfüllung dieser besondern Pflicht Verantwortlicher Offiziere. Es kann vorkommen, daß in Sachen der Seeverteidiguug eines Haupt¬ handelsplatzes die Stimme eines Abgeordneten, der Stimmen und Unterstützung für seine Sonderzwecke braucht, mehr gilt als die der dafür vorhandnen Fachleute.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/114>, abgerufen am 17.06.2024.