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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Geistige Strömungen im Katholizismus

breiten Massen des katholischen Volkes angesehen werden darf. Die Teil¬
nahme der Laienwelt an den imierkirchlichen Ereignissen, die anderswo hünfig
genug auf den Klerus beschränkt bleibt, geht demnach sehr weit zum Nutzen
der Kirche und der kirchlichen Einrichtungen in England.

Durch verschiedene Vorkommnisse bewogen haben sich die Bischöfe Eng¬
lands neulich zu einem gemeinschaftlichen Hirtenschreiben veranlaßt gesehen,
das sich gegen den liberalen Geist in der Form des Amerikanismus richtet.
Wenn mich nicht geleugnet werden kann, daß sich derartige Gedanken schon in
England einzubürgern begonnen hatten, daß die Evolutionstheorie mehrere
Opfer gefordert hatte, so muß doch die wesentliche Bedeutung des Rund¬
schreibens in der Prophhlaxe gesucht werden. Die Bischöfe machten ihren
Klerus und die Gläubigen rechtzeitig ans die Gefahren aufmerksam, damit nicht
später großer Schaden zu beklagen wäre. Dieses Hirtenschreiben hat, wie wir
sehen werden, in den Vereinigten Staaten starke Verwendung gefunden, zumal
da es vom Papst in einem eignen Brief als höchst zeitgemäß belobt worden
war. Es geht darum viel zu weit, wenn man aus einem Falle, wie der des
Professors Mivart Se. George war, und wenig andre es sind, die Berechtigung
ableitet, von einer mehr oder minder großen Bewegung zu Gunsten der
mechanistischen Theorie im englischen Katholizismus zu sprechen.

Schottland können wir wegen seiner relativen Unbedeutendheit für den
Katholizismus hier übergehn. Über Irland dagegen muß ein Wort gesagt
werden. In den letzten achtzig Jahren hat sich die Einwohnerzahl der grünen
Insel von 9 Millionen auf Millionen verringert. Die Vereinigten Staaten
von Nordamerika und Australien haben den Löwenanteil der irischen Aus-
wandrung erhalte". Die ökonomische Lage der Iren hat sich in einigen
Punkten wesentlich gebessert, obgleich die wichtigste Frage, die Eigcntums-
erwerbung von Land für den Bauernstand, der sich fast ausschließlich aus
Pächtern zusammensetzt, noch zu beantworten bleibt. In fast regelmäßigen
Zwischenräumen stellen sich Hungersnöte ein, und ebenso regelmäßig tauchen
die sozialen Bewegungen von ungeheurer Intensität ans, die fast ebenso regel¬
mäßig in irgend einer Form Gewaltthätigkeiten oder gar Blutvergießen im
Gefolge haben.

Man kann begreisen, daß eine dreihnndertsnhrige Verfolgung der unglück¬
lichen Iren einen tiefen Haß gegen ihre Unterdrücker bei ihnen erzeugen mußte.
Da eine großzügige Politik Irland gegenüber nur einmal eingeschlagen, aber
bald wieder verlassen worden ist, so ist von seiten Englands nichts geschehn,
die Gesamtheit der Iren ans versöhnlichere Gedanken zu bringen. Demgemäß
ist das Sinnen und Trachten jedes Jrlünders unausgesetzt darauf gerichtet,
den Engländern zu schaden, sie zu behindern, sie womöglich zu vernichten.
Diese Dominante in dein Gedankenkreise hat zur Folge, daß sich die Iren alle
Gelegenheiten zu machtvoller Bethätigung ihrer reichen Anlagen entgehn ließen
und sie in dumpfem, rachsüchtigem Hinbrüten sich selbst zu äußerster ökono¬
mischer und intellektueller Unthätigkeit verurteilten. Wurde weiterhin das
Elend zu groß, so wanderten sie zu Hunderten aus und thaten im fremden
Lande das, was sie zu Hause hätten thun sollen, sie arbeiteten. Gegenüber


Geistige Strömungen im Katholizismus

breiten Massen des katholischen Volkes angesehen werden darf. Die Teil¬
nahme der Laienwelt an den imierkirchlichen Ereignissen, die anderswo hünfig
genug auf den Klerus beschränkt bleibt, geht demnach sehr weit zum Nutzen
der Kirche und der kirchlichen Einrichtungen in England.

Durch verschiedene Vorkommnisse bewogen haben sich die Bischöfe Eng¬
lands neulich zu einem gemeinschaftlichen Hirtenschreiben veranlaßt gesehen,
das sich gegen den liberalen Geist in der Form des Amerikanismus richtet.
Wenn mich nicht geleugnet werden kann, daß sich derartige Gedanken schon in
England einzubürgern begonnen hatten, daß die Evolutionstheorie mehrere
Opfer gefordert hatte, so muß doch die wesentliche Bedeutung des Rund¬
schreibens in der Prophhlaxe gesucht werden. Die Bischöfe machten ihren
Klerus und die Gläubigen rechtzeitig ans die Gefahren aufmerksam, damit nicht
später großer Schaden zu beklagen wäre. Dieses Hirtenschreiben hat, wie wir
sehen werden, in den Vereinigten Staaten starke Verwendung gefunden, zumal
da es vom Papst in einem eignen Brief als höchst zeitgemäß belobt worden
war. Es geht darum viel zu weit, wenn man aus einem Falle, wie der des
Professors Mivart Se. George war, und wenig andre es sind, die Berechtigung
ableitet, von einer mehr oder minder großen Bewegung zu Gunsten der
mechanistischen Theorie im englischen Katholizismus zu sprechen.

Schottland können wir wegen seiner relativen Unbedeutendheit für den
Katholizismus hier übergehn. Über Irland dagegen muß ein Wort gesagt
werden. In den letzten achtzig Jahren hat sich die Einwohnerzahl der grünen
Insel von 9 Millionen auf Millionen verringert. Die Vereinigten Staaten
von Nordamerika und Australien haben den Löwenanteil der irischen Aus-
wandrung erhalte». Die ökonomische Lage der Iren hat sich in einigen
Punkten wesentlich gebessert, obgleich die wichtigste Frage, die Eigcntums-
erwerbung von Land für den Bauernstand, der sich fast ausschließlich aus
Pächtern zusammensetzt, noch zu beantworten bleibt. In fast regelmäßigen
Zwischenräumen stellen sich Hungersnöte ein, und ebenso regelmäßig tauchen
die sozialen Bewegungen von ungeheurer Intensität ans, die fast ebenso regel¬
mäßig in irgend einer Form Gewaltthätigkeiten oder gar Blutvergießen im
Gefolge haben.

Man kann begreisen, daß eine dreihnndertsnhrige Verfolgung der unglück¬
lichen Iren einen tiefen Haß gegen ihre Unterdrücker bei ihnen erzeugen mußte.
Da eine großzügige Politik Irland gegenüber nur einmal eingeschlagen, aber
bald wieder verlassen worden ist, so ist von seiten Englands nichts geschehn,
die Gesamtheit der Iren ans versöhnlichere Gedanken zu bringen. Demgemäß
ist das Sinnen und Trachten jedes Jrlünders unausgesetzt darauf gerichtet,
den Engländern zu schaden, sie zu behindern, sie womöglich zu vernichten.
Diese Dominante in dein Gedankenkreise hat zur Folge, daß sich die Iren alle
Gelegenheiten zu machtvoller Bethätigung ihrer reichen Anlagen entgehn ließen
und sie in dumpfem, rachsüchtigem Hinbrüten sich selbst zu äußerster ökono¬
mischer und intellektueller Unthätigkeit verurteilten. Wurde weiterhin das
Elend zu groß, so wanderten sie zu Hunderten aus und thaten im fremden
Lande das, was sie zu Hause hätten thun sollen, sie arbeiteten. Gegenüber


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[0198] Geistige Strömungen im Katholizismus breiten Massen des katholischen Volkes angesehen werden darf. Die Teil¬ nahme der Laienwelt an den imierkirchlichen Ereignissen, die anderswo hünfig genug auf den Klerus beschränkt bleibt, geht demnach sehr weit zum Nutzen der Kirche und der kirchlichen Einrichtungen in England. Durch verschiedene Vorkommnisse bewogen haben sich die Bischöfe Eng¬ lands neulich zu einem gemeinschaftlichen Hirtenschreiben veranlaßt gesehen, das sich gegen den liberalen Geist in der Form des Amerikanismus richtet. Wenn mich nicht geleugnet werden kann, daß sich derartige Gedanken schon in England einzubürgern begonnen hatten, daß die Evolutionstheorie mehrere Opfer gefordert hatte, so muß doch die wesentliche Bedeutung des Rund¬ schreibens in der Prophhlaxe gesucht werden. Die Bischöfe machten ihren Klerus und die Gläubigen rechtzeitig ans die Gefahren aufmerksam, damit nicht später großer Schaden zu beklagen wäre. Dieses Hirtenschreiben hat, wie wir sehen werden, in den Vereinigten Staaten starke Verwendung gefunden, zumal da es vom Papst in einem eignen Brief als höchst zeitgemäß belobt worden war. Es geht darum viel zu weit, wenn man aus einem Falle, wie der des Professors Mivart Se. George war, und wenig andre es sind, die Berechtigung ableitet, von einer mehr oder minder großen Bewegung zu Gunsten der mechanistischen Theorie im englischen Katholizismus zu sprechen. Schottland können wir wegen seiner relativen Unbedeutendheit für den Katholizismus hier übergehn. Über Irland dagegen muß ein Wort gesagt werden. In den letzten achtzig Jahren hat sich die Einwohnerzahl der grünen Insel von 9 Millionen auf Millionen verringert. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika und Australien haben den Löwenanteil der irischen Aus- wandrung erhalte». Die ökonomische Lage der Iren hat sich in einigen Punkten wesentlich gebessert, obgleich die wichtigste Frage, die Eigcntums- erwerbung von Land für den Bauernstand, der sich fast ausschließlich aus Pächtern zusammensetzt, noch zu beantworten bleibt. In fast regelmäßigen Zwischenräumen stellen sich Hungersnöte ein, und ebenso regelmäßig tauchen die sozialen Bewegungen von ungeheurer Intensität ans, die fast ebenso regel¬ mäßig in irgend einer Form Gewaltthätigkeiten oder gar Blutvergießen im Gefolge haben. Man kann begreisen, daß eine dreihnndertsnhrige Verfolgung der unglück¬ lichen Iren einen tiefen Haß gegen ihre Unterdrücker bei ihnen erzeugen mußte. Da eine großzügige Politik Irland gegenüber nur einmal eingeschlagen, aber bald wieder verlassen worden ist, so ist von seiten Englands nichts geschehn, die Gesamtheit der Iren ans versöhnlichere Gedanken zu bringen. Demgemäß ist das Sinnen und Trachten jedes Jrlünders unausgesetzt darauf gerichtet, den Engländern zu schaden, sie zu behindern, sie womöglich zu vernichten. Diese Dominante in dein Gedankenkreise hat zur Folge, daß sich die Iren alle Gelegenheiten zu machtvoller Bethätigung ihrer reichen Anlagen entgehn ließen und sie in dumpfem, rachsüchtigem Hinbrüten sich selbst zu äußerster ökono¬ mischer und intellektueller Unthätigkeit verurteilten. Wurde weiterhin das Elend zu groß, so wanderten sie zu Hunderten aus und thaten im fremden Lande das, was sie zu Hause hätten thun sollen, sie arbeiteten. Gegenüber

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/198>, abgerufen am 17.06.2024.