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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

So König Wilhelm an die Königin. Historisch ist dazu zu bemerken, daß Graf
Daru, Minister des Auswärtigen in dem am 2. Januar 1870 gebildeten liberalen
Kabinett Ollivier, schon um 1. Februar Lord Clarendon ersucht hatte, Bismarck
für eine gegenseitige Entwaffnung Deutschlands und Frankreichs zu gewinnen. Lord
Clarendon hatte den Vorschlag übernommen, Bismarck aber hatte geantwortet, er
könne es nicht über sich gewinnen, dem Könige die Mitteilungen der britischen Re¬
gierung vorzulegen; er sei über die Ansichten seines Souveräns hinreichend unter¬
richtet, um den Eindruck auf ihn vorhersehen zu können. Der König würde in
dem Schritte des Londoner Kabinetts sicherlich den Beweis einer Änderung der
Gesinnungen Englands gegen Preußen erblicken. Es sei für Preußen unmöglich,
ein militärisches System zu modifizieren, das so tief mit den Traditionen des
Landes verwachsen sei, eine der Grundlagen der Bundesverfassung bilde und ganz
normal sei. Am 13. Februar erneuerte Graf Daru seinen Vorschlag mit dem An¬
erbieten, das französische Nekrutenkontingent von 100000 Mann auf 90000 Mann
herabzusetzen, was von der Kammer tatsächlich am 8. April für das Jahr 1870
und am 30. Juni (!) auch für das Jahr 1871 angenommen wurde. Vierzehn
Tage vor Ausbruch des Krieges. Thiers hatte diese Abrüstungspolitik durchschaut,
denn er sagte in der Sitzung vom 30. Juni, gleichsam in Ahnung des Kommenden:
"Damit Preußen abrüste, müßte es nicht etwa seine Armee reduzieren, sondern den
ganzen Nordbund und die Verträge mit den Südstaaten zertrümmern. In diesem
Bunde, in diesen Verträgen ruht seine Streitmacht, und es wird sie nicht zum Opfer
bringen. Darum ist die Abrüstung eine Chimäre." Beiläufig sei erwähnt,
daß Bismarck selbstverständlich anch den zweiten Vorschlag Clarendons ablehnte.
Graf Daru schied aus demi Kabinett, als das Plebiszit beschlossen wurde, weil er
diese Politik für unheilvoll ansah. Sein Nachfolger, der Herzog von Gramont,
ist auf die Vorschläge Darus uicht zurückgekommen, war aber einverstanden, daß die
(illusorische) Herabsetzung des Rekrutenkontingents für 1871 um 10000 Mann als
"Aufforderung an Europa zur Abrüstung" bestehn bleibe. Der wiederholte Ent¬
waffnungsantrag Lord Clarendons war einer der unausgesprochnen Gründe, aus
denen Bismarck gegen den Laskerschen Antrag: auf den möglichst ungesäumten Anschluß
-Ladens an den Norddeutschen Bund, am 24. Februar 1870 so entschieden Stellung
nahm. Er sah, was in der Welt vorging, und namentlich mit Hilfe befreundeter
russischer Diplomaten sehr tief hinter die Pariser Kulissen, hatte auch die vorjährigen
französisch-österreichisch-italienischen Dreibundsverhandlungeu schwerlich aus den Augen
gelassen. Die vom König der Königin mitgeteilte Antwort deckt sich nicht ganz mit
der von Bismarck gegebnen; es handelt sich dabei wohl nur um verschiedne Phasen
der Verhandlung und der Jnstruierung an Bernstorff.

Clarendon starb am 27. Juni 1870. Das britische Kabinett hatte insofern
ein Beispiel eines vorhandnen guten Willens gegeben, als es beim Unterhause zu
Anfang März eine Ersparnis von 750000 Pfund an der Flotte und von 1136900
Pfund am Landheere beantragt hatte. Am 1. August mußte jedoch infolge des
Ausbruchs des deutsch-französischen Krieges unter dem Druck der öffentlichen Meinung
ein Kredit von 2 Millionen Pfund für Heer und Flotte und eine Vermehrung des
Heeres um 20000 Mann verlangt werden. Da jetzt die Abrüstungsideen von neuem
in Kurs gesetzt werden, ist es immerhin nützlich, daran zu erinnern, daß und wie
dieser Gimpelfang schon einmal versucht worden ist, und wie sich König Wilhelm
und Bismarck dazu Verhalten haben. Selbstverständlich ist nicht der geringste Zweifel
berechtigt, daß die damaligen Auffassungen nicht auch heute noch maßgebend seien.

Der Mannheimer sozialdemokratische Parteitag ist abgesehen von der Art der
Erledigung der innern Parteistreitigkeiten auch dadurch vou Interesse gewesen, daß


Grenzboten IV 1906 8
Maßgebliches und Unmaßgebliches

So König Wilhelm an die Königin. Historisch ist dazu zu bemerken, daß Graf
Daru, Minister des Auswärtigen in dem am 2. Januar 1870 gebildeten liberalen
Kabinett Ollivier, schon um 1. Februar Lord Clarendon ersucht hatte, Bismarck
für eine gegenseitige Entwaffnung Deutschlands und Frankreichs zu gewinnen. Lord
Clarendon hatte den Vorschlag übernommen, Bismarck aber hatte geantwortet, er
könne es nicht über sich gewinnen, dem Könige die Mitteilungen der britischen Re¬
gierung vorzulegen; er sei über die Ansichten seines Souveräns hinreichend unter¬
richtet, um den Eindruck auf ihn vorhersehen zu können. Der König würde in
dem Schritte des Londoner Kabinetts sicherlich den Beweis einer Änderung der
Gesinnungen Englands gegen Preußen erblicken. Es sei für Preußen unmöglich,
ein militärisches System zu modifizieren, das so tief mit den Traditionen des
Landes verwachsen sei, eine der Grundlagen der Bundesverfassung bilde und ganz
normal sei. Am 13. Februar erneuerte Graf Daru seinen Vorschlag mit dem An¬
erbieten, das französische Nekrutenkontingent von 100000 Mann auf 90000 Mann
herabzusetzen, was von der Kammer tatsächlich am 8. April für das Jahr 1870
und am 30. Juni (!) auch für das Jahr 1871 angenommen wurde. Vierzehn
Tage vor Ausbruch des Krieges. Thiers hatte diese Abrüstungspolitik durchschaut,
denn er sagte in der Sitzung vom 30. Juni, gleichsam in Ahnung des Kommenden:
„Damit Preußen abrüste, müßte es nicht etwa seine Armee reduzieren, sondern den
ganzen Nordbund und die Verträge mit den Südstaaten zertrümmern. In diesem
Bunde, in diesen Verträgen ruht seine Streitmacht, und es wird sie nicht zum Opfer
bringen. Darum ist die Abrüstung eine Chimäre." Beiläufig sei erwähnt,
daß Bismarck selbstverständlich anch den zweiten Vorschlag Clarendons ablehnte.
Graf Daru schied aus demi Kabinett, als das Plebiszit beschlossen wurde, weil er
diese Politik für unheilvoll ansah. Sein Nachfolger, der Herzog von Gramont,
ist auf die Vorschläge Darus uicht zurückgekommen, war aber einverstanden, daß die
(illusorische) Herabsetzung des Rekrutenkontingents für 1871 um 10000 Mann als
„Aufforderung an Europa zur Abrüstung" bestehn bleibe. Der wiederholte Ent¬
waffnungsantrag Lord Clarendons war einer der unausgesprochnen Gründe, aus
denen Bismarck gegen den Laskerschen Antrag: auf den möglichst ungesäumten Anschluß
-Ladens an den Norddeutschen Bund, am 24. Februar 1870 so entschieden Stellung
nahm. Er sah, was in der Welt vorging, und namentlich mit Hilfe befreundeter
russischer Diplomaten sehr tief hinter die Pariser Kulissen, hatte auch die vorjährigen
französisch-österreichisch-italienischen Dreibundsverhandlungeu schwerlich aus den Augen
gelassen. Die vom König der Königin mitgeteilte Antwort deckt sich nicht ganz mit
der von Bismarck gegebnen; es handelt sich dabei wohl nur um verschiedne Phasen
der Verhandlung und der Jnstruierung an Bernstorff.

Clarendon starb am 27. Juni 1870. Das britische Kabinett hatte insofern
ein Beispiel eines vorhandnen guten Willens gegeben, als es beim Unterhause zu
Anfang März eine Ersparnis von 750000 Pfund an der Flotte und von 1136900
Pfund am Landheere beantragt hatte. Am 1. August mußte jedoch infolge des
Ausbruchs des deutsch-französischen Krieges unter dem Druck der öffentlichen Meinung
ein Kredit von 2 Millionen Pfund für Heer und Flotte und eine Vermehrung des
Heeres um 20000 Mann verlangt werden. Da jetzt die Abrüstungsideen von neuem
in Kurs gesetzt werden, ist es immerhin nützlich, daran zu erinnern, daß und wie
dieser Gimpelfang schon einmal versucht worden ist, und wie sich König Wilhelm
und Bismarck dazu Verhalten haben. Selbstverständlich ist nicht der geringste Zweifel
berechtigt, daß die damaligen Auffassungen nicht auch heute noch maßgebend seien.

Der Mannheimer sozialdemokratische Parteitag ist abgesehen von der Art der
Erledigung der innern Parteistreitigkeiten auch dadurch vou Interesse gewesen, daß


Grenzboten IV 1906 8
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[0069] Maßgebliches und Unmaßgebliches So König Wilhelm an die Königin. Historisch ist dazu zu bemerken, daß Graf Daru, Minister des Auswärtigen in dem am 2. Januar 1870 gebildeten liberalen Kabinett Ollivier, schon um 1. Februar Lord Clarendon ersucht hatte, Bismarck für eine gegenseitige Entwaffnung Deutschlands und Frankreichs zu gewinnen. Lord Clarendon hatte den Vorschlag übernommen, Bismarck aber hatte geantwortet, er könne es nicht über sich gewinnen, dem Könige die Mitteilungen der britischen Re¬ gierung vorzulegen; er sei über die Ansichten seines Souveräns hinreichend unter¬ richtet, um den Eindruck auf ihn vorhersehen zu können. Der König würde in dem Schritte des Londoner Kabinetts sicherlich den Beweis einer Änderung der Gesinnungen Englands gegen Preußen erblicken. Es sei für Preußen unmöglich, ein militärisches System zu modifizieren, das so tief mit den Traditionen des Landes verwachsen sei, eine der Grundlagen der Bundesverfassung bilde und ganz normal sei. Am 13. Februar erneuerte Graf Daru seinen Vorschlag mit dem An¬ erbieten, das französische Nekrutenkontingent von 100000 Mann auf 90000 Mann herabzusetzen, was von der Kammer tatsächlich am 8. April für das Jahr 1870 und am 30. Juni (!) auch für das Jahr 1871 angenommen wurde. Vierzehn Tage vor Ausbruch des Krieges. Thiers hatte diese Abrüstungspolitik durchschaut, denn er sagte in der Sitzung vom 30. Juni, gleichsam in Ahnung des Kommenden: „Damit Preußen abrüste, müßte es nicht etwa seine Armee reduzieren, sondern den ganzen Nordbund und die Verträge mit den Südstaaten zertrümmern. In diesem Bunde, in diesen Verträgen ruht seine Streitmacht, und es wird sie nicht zum Opfer bringen. Darum ist die Abrüstung eine Chimäre." Beiläufig sei erwähnt, daß Bismarck selbstverständlich anch den zweiten Vorschlag Clarendons ablehnte. Graf Daru schied aus demi Kabinett, als das Plebiszit beschlossen wurde, weil er diese Politik für unheilvoll ansah. Sein Nachfolger, der Herzog von Gramont, ist auf die Vorschläge Darus uicht zurückgekommen, war aber einverstanden, daß die (illusorische) Herabsetzung des Rekrutenkontingents für 1871 um 10000 Mann als „Aufforderung an Europa zur Abrüstung" bestehn bleibe. Der wiederholte Ent¬ waffnungsantrag Lord Clarendons war einer der unausgesprochnen Gründe, aus denen Bismarck gegen den Laskerschen Antrag: auf den möglichst ungesäumten Anschluß -Ladens an den Norddeutschen Bund, am 24. Februar 1870 so entschieden Stellung nahm. Er sah, was in der Welt vorging, und namentlich mit Hilfe befreundeter russischer Diplomaten sehr tief hinter die Pariser Kulissen, hatte auch die vorjährigen französisch-österreichisch-italienischen Dreibundsverhandlungeu schwerlich aus den Augen gelassen. Die vom König der Königin mitgeteilte Antwort deckt sich nicht ganz mit der von Bismarck gegebnen; es handelt sich dabei wohl nur um verschiedne Phasen der Verhandlung und der Jnstruierung an Bernstorff. Clarendon starb am 27. Juni 1870. Das britische Kabinett hatte insofern ein Beispiel eines vorhandnen guten Willens gegeben, als es beim Unterhause zu Anfang März eine Ersparnis von 750000 Pfund an der Flotte und von 1136900 Pfund am Landheere beantragt hatte. Am 1. August mußte jedoch infolge des Ausbruchs des deutsch-französischen Krieges unter dem Druck der öffentlichen Meinung ein Kredit von 2 Millionen Pfund für Heer und Flotte und eine Vermehrung des Heeres um 20000 Mann verlangt werden. Da jetzt die Abrüstungsideen von neuem in Kurs gesetzt werden, ist es immerhin nützlich, daran zu erinnern, daß und wie dieser Gimpelfang schon einmal versucht worden ist, und wie sich König Wilhelm und Bismarck dazu Verhalten haben. Selbstverständlich ist nicht der geringste Zweifel berechtigt, daß die damaligen Auffassungen nicht auch heute noch maßgebend seien. Der Mannheimer sozialdemokratische Parteitag ist abgesehen von der Art der Erledigung der innern Parteistreitigkeiten auch dadurch vou Interesse gewesen, daß Grenzboten IV 1906 8

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/69>, abgerufen am 04.06.2024.