Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.dem seel. Luthero imputiret / bloße Calumnien und schändliche Verdrehungen seiner Worte seyn / wie der seel. Müller in Luthero Defenso zur Genüge erwiesen hat. Conf. Seckendorffii Lutheranismus. NB. Und da der Autor so viel Wesens von der Boßheit und Leichtfertigkeit / welche wider die Warheit dem seel. Luthero beygemessen wird / gemacht hat / warum hat er sich denn nicht der Boßheit und Leichtfertigkeiten darinnen so viele Päbste / welche die Römisch-Catholischen vor das Haupt ihrer Kirchen halten / erinnert / davon ihm der Cardinal Baronius über das 9. Seculum und der Cardinal Benno in der Historie von dem Leben der Päbste zur Gnüge überzeugen können. Vid. Reiseri Roma non gloriosa. NB. In diesen Büchern wird er so viel unflätige Thaten von den Römischen Päbsten finden / daß er hinführo wohl vergessen wird / die Schrifften des seel. Vaters Lutheri einer Unfläterey zu beschuldigen. Daß aber Lutherus auf seine Auslegung getrotzt / das ist nicht ein Hoffarth / sondern eine Frucht des Glaubens / weil er wuste / daß er seine Auslegungen nicht aus eignem Kopffe ersonnen / sondern die Schrifft mit Schrifft erklähret hatte. Es ist auch falsch und un- dem seel. Luthero imputiret / bloße Calumnien und schändliche Verdrehungen seiner Worte seyn / wie der seel. Müller in Luthero Defenso zur Genüge erwiesen hat. Conf. Seckendorffii Lutheranismus. NB. Und da der Autor so viel Wesens von der Boßheit und Leichtfertigkeit / welche wider die Warheit dem seel. Luthero beygemessen wird / gemacht hat / warum hat er sich denn nicht der Boßheit und Leichtfertigkeiten darinnen so viele Päbste / welche die Römisch-Catholischen vor das Haupt ihrer Kirchen halten / erinnert / davon ihm der Cardinal Baronius über das 9. Seculum und der Cardinal Benno in der Historie von dem Leben der Päbste zur Gnüge überzeugen können. Vid. Reiseri Roma non gloriosa. NB. In diesen Büchern wird er so viel unflätige Thaten von den Römischen Päbsten finden / daß er hinführo wohl vergessen wird / die Schrifften des seel. Vaters Lutheri einer Unfläterey zu beschuldigen. Daß aber Lutherus auf seine Auslegung getrotzt / das ist nicht ein Hoffarth / sondern eine Frucht des Glaubens / weil er wuste / daß er seine Auslegungen nicht aus eignem Kopffe ersonnen / sondern die Schrifft mit Schrifft erklähret hatte. Es ist auch falsch und un- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0056" n="56"/> dem seel. Luthero imputiret / bloße Calumnien und schändliche Verdrehungen seiner Worte seyn / wie der seel. Müller in Luthero Defenso zur Genüge erwiesen hat. Conf. Seckendorffii Lutheranismus. NB. Und da der Autor so viel Wesens von der Boßheit und Leichtfertigkeit / welche wider die Warheit dem seel. Luthero beygemessen wird / gemacht hat / warum hat er sich denn nicht der Boßheit und Leichtfertigkeiten darinnen so viele Päbste / welche die Römisch-Catholischen vor das Haupt ihrer Kirchen halten / erinnert / davon ihm der Cardinal Baronius über das 9. Seculum und der Cardinal Benno in der Historie von dem Leben der Päbste zur Gnüge überzeugen können. Vid. Reiseri Roma non gloriosa. NB. In diesen Büchern wird er so viel unflätige Thaten von den Römischen Päbsten finden / daß er hinführo wohl vergessen wird / die Schrifften des seel. Vaters Lutheri einer Unfläterey zu beschuldigen. Daß aber Lutherus auf seine Auslegung getrotzt / das ist nicht ein Hoffarth / sondern eine Frucht des Glaubens / weil er wuste / daß er seine Auslegungen nicht aus eignem Kopffe ersonnen / sondern die Schrifft mit Schrifft erklähret hatte. Es ist auch falsch und un- </p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0056]
dem seel. Luthero imputiret / bloße Calumnien und schändliche Verdrehungen seiner Worte seyn / wie der seel. Müller in Luthero Defenso zur Genüge erwiesen hat. Conf. Seckendorffii Lutheranismus. NB. Und da der Autor so viel Wesens von der Boßheit und Leichtfertigkeit / welche wider die Warheit dem seel. Luthero beygemessen wird / gemacht hat / warum hat er sich denn nicht der Boßheit und Leichtfertigkeiten darinnen so viele Päbste / welche die Römisch-Catholischen vor das Haupt ihrer Kirchen halten / erinnert / davon ihm der Cardinal Baronius über das 9. Seculum und der Cardinal Benno in der Historie von dem Leben der Päbste zur Gnüge überzeugen können. Vid. Reiseri Roma non gloriosa. NB. In diesen Büchern wird er so viel unflätige Thaten von den Römischen Päbsten finden / daß er hinführo wohl vergessen wird / die Schrifften des seel. Vaters Lutheri einer Unfläterey zu beschuldigen. Daß aber Lutherus auf seine Auslegung getrotzt / das ist nicht ein Hoffarth / sondern eine Frucht des Glaubens / weil er wuste / daß er seine Auslegungen nicht aus eignem Kopffe ersonnen / sondern die Schrifft mit Schrifft erklähret hatte. Es ist auch falsch und un-
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Zitationshilfe: | Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/56>, abgerufen am 27.07.2024. |