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Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776.

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Einer von den Bewafneten. Sehn Sie,
die Rakete -- dort über der Kirchhofsmauer?
Aspermonte. Wo? ja dorten, so ist Philipp
mit den andern schon an der Gartenthür! Eine
Pistole, Thomas! -- Man möchte die Thür ver-
schliessen, wenn man uns so in hellen Haufen an-
ziehen sähe. Jch will allein voraus gehn, und
mich des Thürhüters versichern. --
Julius. Thun Sie das.
(Aspermonte geht einige Schritte vorwärts)
Guido. (der mit gezogenem Dolche auf ihn zu-
springt)
Halt, so leicht entführt man Guidos
Geliebte nicht!
Aspermonte. Jst das die Stimme eines Für-
sten, oder eines Banditen?
Guido. (reisst sich die Larve ab) Was? --
Bandit?
Julius. (der mit den übrigen näher gekom-
men)
Sey ruhig, Bruder! -- Du wirst mich
nicht hindern. -- Marcellus, Aemilius, haltet
ihm die Helbarden vor!
Guido. Mich halten? Guidon von Tarent?
(Er ersticht Julius)
Julius. (indem er sinkt) Blanka!


Einer von den Bewafneten. Sehn Sie,
die Rakete — dort uͤber der Kirchhofsmauer?
Aſpermonte. Wo? ja dorten, ſo iſt Philipp
mit den andern ſchon an der Gartenthuͤr! Eine
Piſtole, Thomas! — Man moͤchte die Thuͤr ver-
ſchlieſſen, wenn man uns ſo in hellen Haufen an-
ziehen ſaͤhe. Jch will allein voraus gehn, und
mich des Thuͤrhuͤters verſichern. —
Julius. Thun Sie das.
(Aſpermonte geht einige Schritte vorwaͤrts)
Guido. (der mit gezogenem Dolche auf ihn zu-
ſpringt)
Halt, ſo leicht entfuͤhrt man Guidos
Geliebte nicht!
Aſpermonte. Jſt das die Stimme eines Fuͤr-
ſten, oder eines Banditen?
Guido. (reiſſt ſich die Larve ab) Was? —
Bandit?
Julius. (der mit den uͤbrigen naͤher gekom-
men)
Sey ruhig, Bruder! — Du wirſt mich
nicht hindern. — Marcellus, Aemilius, haltet
ihm die Helbarden vor!
Guido. Mich halten? Guidon von Tarent?
(Er erſticht Julius)
Julius. (indem er ſinkt) Blanka!
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[91/0095] Einer von den Bewafneten. Sehn Sie, die Rakete — dort uͤber der Kirchhofsmauer? Aſpermonte. Wo? ja dorten, ſo iſt Philipp mit den andern ſchon an der Gartenthuͤr! Eine Piſtole, Thomas! — Man moͤchte die Thuͤr ver- ſchlieſſen, wenn man uns ſo in hellen Haufen an- ziehen ſaͤhe. Jch will allein voraus gehn, und mich des Thuͤrhuͤters verſichern. — Julius. Thun Sie das. (Aſpermonte geht einige Schritte vorwaͤrts) Guido. (der mit gezogenem Dolche auf ihn zu- ſpringt) Halt, ſo leicht entfuͤhrt man Guidos Geliebte nicht! Aſpermonte. Jſt das die Stimme eines Fuͤr- ſten, oder eines Banditen? Guido. (reiſſt ſich die Larve ab) Was? — Bandit? Julius. (der mit den uͤbrigen naͤher gekom- men) Sey ruhig, Bruder! — Du wirſt mich nicht hindern. — Marcellus, Aemilius, haltet ihm die Helbarden vor! Guido. Mich halten? Guidon von Tarent? (Er erſticht Julius) Julius. (indem er ſinkt) Blanka!

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Zitationshilfe: Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leisewitz_julius_1776/95>, abgerufen am 29.04.2024.