Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LIV.
chine getrieben, und sey das Wasser bey 600 Pfund schwehr gewesen, da er abermahl die
Schwehre, nicht aber die Höhe und Compression bewundert. Denn hier ist auf die
Schwehre und Menge des Wassers im Cylinder zu sehen, und hat er bey 600 Centner Wi-
derstand in der Röhre, wenn sie gleich nicht höher als 70 Fuß gewesen. Woraus zu sehen,
daß er dieses höchst-nöthige Stück nicht beobachtet, wodurch er doch seine Machine um ein
grosses verbessern können.

Der Nutzen und Gebrauch dieser Machine, wo sie mit Verstand appliciret
und das nöthige daran verbessert wird, ist ein herrliches Werck, wodurch grosse und wichtige
Dinge auszurichten seyn, wie ich künfftig (geliebts GOtt) in praxi zeigen will.

§. 391.
Eine andere Machine, das Wasser mit dem Feuer
succione & pressione zu heben.

Es haben diese Machine, wie sie hier in der LIV. Tafel entworffen, Se. Königl.
Majest. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen
, mir allergnädigst offeriret solche
mit beyzutragen, und meine Meynung darüber zu entdecken, als Se. Königl. Majest. ei-
nige Risse von diesem Werck in hohen Augenschein genommen.

Wer der Inventor hiervon, ist mir nicht wissend, sonst aber ist dieses Werck eine
Geburth von der Severinischen und Papinischen Machine, doch aber in vielen Stücken
verbessert.

Erklährung der Machine:

A A ein starcker küpfferner Kessel oder Blase, so oben in n n einen engen Halß hat, dar-
auf W W ein Deckel, so mit Schrauben n n feste gemachet ist. Diese Kugel stehet in
einem Ofen über einem Feuer-Herd e e, daß das Feuer Y Schlangen-weise um die Kugel
herum lauffet, d die Ofen-Thür; oben durch den Deckel W W gehen zwey Röhren biß
in die Mitte der Kugel, davon eine T t etwas länger, die andere kürtzer, dienen darzu,
weil die Kugel nur halb voll Wasser seyn soll, so zeiget mir t, wenn ich den Hahn bey T auf-
drehe, und das Wasser springet heraus, daß es über t gehet, und wenn der Hahn V auf-
gedrehet wird, und kömmet kein Wasser, sondern nur Vapores, daß es nicht an die Probier-
Röhre in V langet, denn käme aus der Probier-Röhre V Wasser, so stünde schon das
Wasser über V, und also zu hoch, kommen aber aus T t nur Vapores, so ist das Was-
ser viel zu niedrig, und also zu wenig in der Blase, als es seyn soll.

Weiter ist ein Rohr im Deckel W, oben mit s gezeichnet, dadurch wird das Wasser
hinein gefüllet. Auf solcher Oeffnung lieget eine wohl-eingeriebene messingene Platte, und
über selbiger ein Hebel V p, in p mit einem Gewichte, so man hin und her schieben kan,
dadurch den Deckel weniger oder mehr aufzupressen, wenn die Expansion solte zu groß seyn,
es ehe den Deckel auf heben, als den Kessel A zersprengen solte.

Noch weiter ist in diesen Deckel W feste eine krumme Röhre E F, so vermittelst
des Hahns in den küpffernen Cylinder O P gehet. Durch diese Röhre wird die ausge-
breitete Lufft in der Kugel R A im Cylinder O P gelassen. J ist eine eiserne Hand-
habe, womit der Hahn L auf- und zugedrehet wird, K E ein eiserner Arm mit einer
Schraube, den Wirbel im Hahne feste zu stellen. G ist ein anderer Hahn, dadurch im An-
fang Wasser vermittelst des andern Hahns Z aus dem Kasten X zu lassen in das Gefäß
O P oder auch in A A. B O P der Cylinder oder Recipient, so auch bis a a voll
Wasser, das übrige Lufft. Dieser hat unten bey P eine Oeffnung, damit wenn das Wasser P

ge-
Pars Generalis. R r

Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LIV.
chine getrieben, und ſey das Waſſer bey 600 Pfund ſchwehr geweſen, da er abermahl die
Schwehre, nicht aber die Hoͤhe und Compreſſion bewundert. Denn hier iſt auf die
Schwehre und Menge des Waſſers im Cylinder zu ſehen, und hat er bey 600 Centner Wi-
derſtand in der Roͤhre, wenn ſie gleich nicht hoͤher als 70 Fuß geweſen. Woraus zu ſehen,
daß er dieſes hoͤchſt-noͤthige Stuͤck nicht beobachtet, wodurch er doch ſeine Machine um ein
groſſes verbeſſern koͤnnen.

Der Nutzen und Gebrauch dieſer Machine, wo ſie mit Verſtand appliciret
und das noͤthige daran verbeſſert wird, iſt ein herrliches Werck, wodurch groſſe und wichtige
Dinge auszurichten ſeyn, wie ich kuͤnfftig (geliebts GOtt) in praxi zeigen will.

§. 391.
Eine andere Machine, das Waſſer mit dem Feuer
ſuccione & preſſione zu heben.

Es haben dieſe Machine, wie ſie hier in der LIV. Tafel entworffen, Se. Koͤnigl.
Majeſt. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachſen
, mir allergnaͤdigſt offeriret ſolche
mit beyzutragen, und meine Meynung daruͤber zu entdecken, als Se. Koͤnigl. Majeſt. ei-
nige Riſſe von dieſem Werck in hohen Augenſchein genommen.

Wer der Inventor hiervon, iſt mir nicht wiſſend, ſonſt aber iſt dieſes Werck eine
Geburth von der Severiniſchen und Papiniſchen Machine, doch aber in vielen Stuͤcken
verbeſſert.

Erklaͤhrung der Machine:

A A ein ſtarcker kuͤpfferner Keſſel oder Blaſe, ſo oben in n n einen engen Halß hat, dar-
auf W W ein Deckel, ſo mit Schrauben n n feſte gemachet iſt. Dieſe Kugel ſtehet in
einem Ofen uͤber einem Feuer-Herd e e, daß das Feuer Y Schlangen-weiſe um die Kugel
herum lauffet, d die Ofen-Thuͤr; oben durch den Deckel W W gehen zwey Roͤhren biß
in die Mitte der Kugel, davon eine T t etwas laͤnger, die andere kuͤrtzer, dienen darzu,
weil die Kugel nur halb voll Waſſer ſeyn ſoll, ſo zeiget mir t, wenn ich den Hahn bey T auf-
drehe, und das Waſſer ſpringet heraus, daß es uͤber t gehet, und wenn der Hahn V auf-
gedrehet wird, und koͤmmet kein Waſſer, ſondern nur Vapores, daß es nicht an die Probier-
Roͤhre in V langet, denn kaͤme aus der Probier-Roͤhre V Waſſer, ſo ſtuͤnde ſchon das
Waſſer uͤber V, und alſo zu hoch, kommen aber aus T t nur Vapores, ſo iſt das Waſ-
ſer viel zu niedrig, und alſo zu wenig in der Blaſe, als es ſeyn ſoll.

Weiter iſt ein Rohr im Deckel W, oben mit ſ gezeichnet, dadurch wird das Waſſer
hinein gefuͤllet. Auf ſolcher Oeffnung lieget eine wohl-eingeriebene meſſingene Platte, und
uͤber ſelbiger ein Hebel V p, in p mit einem Gewichte, ſo man hin und her ſchieben kan,
dadurch den Deckel weniger oder mehr aufzupreſſen, wenn die Expanſion ſolte zu groß ſeyn,
es ehe den Deckel auf heben, als den Keſſel A zerſprengen ſolte.

Noch weiter iſt in dieſen Deckel W feſte eine krumme Roͤhre E F, ſo vermittelſt
des Hahns in den kuͤpffernen Cylinder O P gehet. Durch dieſe Roͤhre wird die ausge-
breitete Lufft in der Kugel R A im Cylinder O P gelaſſen. J iſt eine eiſerne Hand-
habe, womit der Hahn L auf- und zugedrehet wird, K E ein eiſerner Arm mit einer
Schraube, den Wirbel im Hahne feſte zu ſtellen. G iſt ein anderer Hahn, dadurch im An-
fang Waſſer vermittelſt des andern Hahns Z aus dem Kaſten X zu laſſen in das Gefaͤß
O P oder auch in A A. B O P der Cylinder oder Recipient, ſo auch bis a a voll
Waſſer, das uͤbrige Lufft. Dieſer hat unten bey P eine Oeffnung, damit wenn das Waſſer P

ge-
Pars Generalis. R r
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0177" n="157"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XIX.</hi><hi rendition="#fr">von der Krafft des Feuers.</hi><hi rendition="#aq">Tab. LIV.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">chine</hi> getrieben, und &#x017F;ey das Wa&#x017F;&#x017F;er bey 600 Pfund &#x017F;chwehr gewe&#x017F;en, da er abermahl die<lb/>
Schwehre, nicht aber die Ho&#x0364;he und <hi rendition="#aq">Compre&#x017F;&#x017F;ion</hi> bewundert. Denn hier i&#x017F;t auf die<lb/>
Schwehre und Menge des Wa&#x017F;&#x017F;ers im <hi rendition="#aq">Cylinder</hi> zu &#x017F;ehen, und hat er bey 600 Centner Wi-<lb/>
der&#x017F;tand in der Ro&#x0364;hre, wenn &#x017F;ie gleich nicht ho&#x0364;her als 70 Fuß gewe&#x017F;en. Woraus zu &#x017F;ehen,<lb/>
daß er die&#x017F;es ho&#x0364;ch&#x017F;t-no&#x0364;thige Stu&#x0364;ck nicht beobachtet, wodurch er doch &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Machine</hi> um ein<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;es verbe&#x017F;&#x017F;ern ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Der Nutzen und Gebrauch die&#x017F;er</hi><hi rendition="#aq">Machine,</hi> wo &#x017F;ie mit Ver&#x017F;tand <hi rendition="#aq">applici</hi>ret<lb/>
und das no&#x0364;thige daran verbe&#x017F;&#x017F;ert wird, i&#x017F;t ein herrliches Werck, wodurch gro&#x017F;&#x017F;e und wichtige<lb/>
Dinge auszurichten &#x017F;eyn, wie ich ku&#x0364;nfftig (geliebts GOtt) <hi rendition="#aq">in praxi</hi> zeigen will.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 391.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>ine andere <hi rendition="#aq">Machine,</hi> das <hi rendition="#in">W</hi>a&#x017F;&#x017F;er mit dem <hi rendition="#in">F</hi>euer<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;uccione &amp; pre&#x017F;&#x017F;ione</hi> zu heben.</hi></head><lb/>
          <p>Es haben die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Machine,</hi> wie &#x017F;ie hier in der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">LIV.</hi></hi> Tafel entworffen, <hi rendition="#fr">Se. Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Maje&#x017F;t. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sach&#x017F;en</hi>, mir allergna&#x0364;dig&#x017F;t <hi rendition="#aq">offeri</hi>ret &#x017F;olche<lb/>
mit beyzutragen, und meine Meynung daru&#x0364;ber zu entdecken, als <hi rendition="#fr">Se. Ko&#x0364;nigl. Maje&#x017F;t</hi>. ei-<lb/>
nige Ri&#x017F;&#x017F;e von die&#x017F;em Werck in hohen Augen&#x017F;chein genommen.</p><lb/>
          <p>Wer der <hi rendition="#aq">Inventor</hi> hiervon, i&#x017F;t mir nicht wi&#x017F;&#x017F;end, &#x017F;on&#x017F;t aber i&#x017F;t die&#x017F;es Werck eine<lb/>
Geburth von der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Severini</hi></hi>&#x017F;chen und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Papini</hi></hi>&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Machine,</hi> doch aber in vielen Stu&#x0364;cken<lb/>
verbe&#x017F;&#x017F;ert.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Erkla&#x0364;hrung der</hi> <hi rendition="#aq">Machine:</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A A</hi></hi> ein &#x017F;tarcker ku&#x0364;pfferner Ke&#x017F;&#x017F;el oder Bla&#x017F;e, &#x017F;o oben in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n n</hi></hi> einen engen Halß hat, dar-<lb/>
auf <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W W</hi></hi> ein Deckel, &#x017F;o mit Schrauben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n n</hi></hi> fe&#x017F;te gemachet i&#x017F;t. Die&#x017F;e Kugel &#x017F;tehet in<lb/>
einem Ofen u&#x0364;ber einem Feuer-Herd <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e e,</hi></hi> daß das Feuer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Y</hi></hi> Schlangen-wei&#x017F;e um die Kugel<lb/>
herum lauffet, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> die Ofen-Thu&#x0364;r; oben durch den Deckel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W W</hi></hi> gehen zwey Ro&#x0364;hren biß<lb/>
in die Mitte der Kugel, davon eine <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T t</hi></hi> etwas la&#x0364;nger, die andere ku&#x0364;rtzer, dienen darzu,<lb/>
weil die Kugel nur halb voll Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;eyn &#x017F;oll, &#x017F;o zeiget mir <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">t,</hi></hi> wenn ich den Hahn bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T</hi></hi> auf-<lb/>
drehe, und das Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;pringet heraus, daß es u&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">t</hi></hi> gehet, und wenn der Hahn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V</hi></hi> auf-<lb/>
gedrehet wird, und ko&#x0364;mmet kein Wa&#x017F;&#x017F;er, &#x017F;ondern nur <hi rendition="#aq">Vapores,</hi> daß es nicht an die Probier-<lb/>
Ro&#x0364;hre in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V</hi></hi> langet, denn ka&#x0364;me aus der Probier-Ro&#x0364;hre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V</hi></hi> Wa&#x017F;&#x017F;er, &#x017F;o &#x017F;tu&#x0364;nde &#x017F;chon das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er u&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V,</hi></hi> und al&#x017F;o zu hoch, kommen aber aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T t</hi></hi> nur <hi rendition="#aq">Vapores,</hi> &#x017F;o i&#x017F;t das Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er viel zu niedrig, und al&#x017F;o zu wenig in der Bla&#x017F;e, als es &#x017F;eyn &#x017F;oll.</p><lb/>
            <p>Weiter i&#x017F;t ein Rohr im Deckel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W,</hi></hi> oben mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;</hi></hi> gezeichnet, dadurch wird das Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
hinein gefu&#x0364;llet. Auf &#x017F;olcher Oeffnung lieget eine wohl-eingeriebene me&#x017F;&#x017F;ingene Platte, und<lb/>
u&#x0364;ber &#x017F;elbiger ein Hebel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V p,</hi></hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">p</hi></hi> mit einem Gewichte, &#x017F;o man hin und her &#x017F;chieben kan,<lb/>
dadurch den Deckel weniger oder mehr aufzupre&#x017F;&#x017F;en, wenn die <hi rendition="#aq">Expan&#x017F;ion</hi> &#x017F;olte zu groß &#x017F;eyn,<lb/>
es ehe den Deckel auf heben, als den Ke&#x017F;&#x017F;el <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> zer&#x017F;prengen &#x017F;olte.</p><lb/>
            <p>Noch weiter i&#x017F;t in die&#x017F;en Deckel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W</hi></hi> fe&#x017F;te eine krumme Ro&#x0364;hre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E F,</hi></hi> &#x017F;o vermittel&#x017F;t<lb/>
des Hahns in den ku&#x0364;pffernen <hi rendition="#aq">Cylinder <hi rendition="#i">O P</hi></hi> gehet. Durch die&#x017F;e Ro&#x0364;hre wird die ausge-<lb/>
breitete Lufft in der Kugel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">R A</hi></hi> im <hi rendition="#aq">Cylinder <hi rendition="#i">O P</hi></hi> gela&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi></hi> i&#x017F;t eine ei&#x017F;erne Hand-<lb/>
habe, womit der Hahn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L</hi></hi> auf- und zugedrehet wird, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">K E</hi></hi> ein ei&#x017F;erner Arm mit einer<lb/>
Schraube, den Wirbel im Hahne fe&#x017F;te zu &#x017F;tellen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> i&#x017F;t ein anderer Hahn, dadurch im An-<lb/>
fang Wa&#x017F;&#x017F;er vermittel&#x017F;t des andern Hahns <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Z</hi></hi> aus dem Ka&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">X</hi></hi> zu la&#x017F;&#x017F;en in das Gefa&#x0364;ß<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">O P</hi></hi> oder auch in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A A. B O P</hi></hi> der <hi rendition="#aq">Cylinder</hi> oder <hi rendition="#aq">Recipient,</hi> &#x017F;o auch bis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a a</hi></hi> voll<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er, das u&#x0364;brige Lufft. Die&#x017F;er hat unten bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi></hi> eine Oeffnung, damit wenn das Wa&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pars Generalis.</hi></hi> R r</fw><fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[157/0177] Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LIV. chine getrieben, und ſey das Waſſer bey 600 Pfund ſchwehr geweſen, da er abermahl die Schwehre, nicht aber die Hoͤhe und Compreſſion bewundert. Denn hier iſt auf die Schwehre und Menge des Waſſers im Cylinder zu ſehen, und hat er bey 600 Centner Wi- derſtand in der Roͤhre, wenn ſie gleich nicht hoͤher als 70 Fuß geweſen. Woraus zu ſehen, daß er dieſes hoͤchſt-noͤthige Stuͤck nicht beobachtet, wodurch er doch ſeine Machine um ein groſſes verbeſſern koͤnnen. Der Nutzen und Gebrauch dieſer Machine, wo ſie mit Verſtand appliciret und das noͤthige daran verbeſſert wird, iſt ein herrliches Werck, wodurch groſſe und wichtige Dinge auszurichten ſeyn, wie ich kuͤnfftig (geliebts GOtt) in praxi zeigen will. §. 391. Eine andere Machine, das Waſſer mit dem Feuer ſuccione & preſſione zu heben. Es haben dieſe Machine, wie ſie hier in der LIV. Tafel entworffen, Se. Koͤnigl. Majeſt. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachſen, mir allergnaͤdigſt offeriret ſolche mit beyzutragen, und meine Meynung daruͤber zu entdecken, als Se. Koͤnigl. Majeſt. ei- nige Riſſe von dieſem Werck in hohen Augenſchein genommen. Wer der Inventor hiervon, iſt mir nicht wiſſend, ſonſt aber iſt dieſes Werck eine Geburth von der Severiniſchen und Papiniſchen Machine, doch aber in vielen Stuͤcken verbeſſert. Erklaͤhrung der Machine: A A ein ſtarcker kuͤpfferner Keſſel oder Blaſe, ſo oben in n n einen engen Halß hat, dar- auf W W ein Deckel, ſo mit Schrauben n n feſte gemachet iſt. Dieſe Kugel ſtehet in einem Ofen uͤber einem Feuer-Herd e e, daß das Feuer Y Schlangen-weiſe um die Kugel herum lauffet, d die Ofen-Thuͤr; oben durch den Deckel W W gehen zwey Roͤhren biß in die Mitte der Kugel, davon eine T t etwas laͤnger, die andere kuͤrtzer, dienen darzu, weil die Kugel nur halb voll Waſſer ſeyn ſoll, ſo zeiget mir t, wenn ich den Hahn bey T auf- drehe, und das Waſſer ſpringet heraus, daß es uͤber t gehet, und wenn der Hahn V auf- gedrehet wird, und koͤmmet kein Waſſer, ſondern nur Vapores, daß es nicht an die Probier- Roͤhre in V langet, denn kaͤme aus der Probier-Roͤhre V Waſſer, ſo ſtuͤnde ſchon das Waſſer uͤber V, und alſo zu hoch, kommen aber aus T t nur Vapores, ſo iſt das Waſ- ſer viel zu niedrig, und alſo zu wenig in der Blaſe, als es ſeyn ſoll. Weiter iſt ein Rohr im Deckel W, oben mit ſ gezeichnet, dadurch wird das Waſſer hinein gefuͤllet. Auf ſolcher Oeffnung lieget eine wohl-eingeriebene meſſingene Platte, und uͤber ſelbiger ein Hebel V p, in p mit einem Gewichte, ſo man hin und her ſchieben kan, dadurch den Deckel weniger oder mehr aufzupreſſen, wenn die Expanſion ſolte zu groß ſeyn, es ehe den Deckel auf heben, als den Keſſel A zerſprengen ſolte. Noch weiter iſt in dieſen Deckel W feſte eine krumme Roͤhre E F, ſo vermittelſt des Hahns in den kuͤpffernen Cylinder O P gehet. Durch dieſe Roͤhre wird die ausge- breitete Lufft in der Kugel R A im Cylinder O P gelaſſen. J iſt eine eiſerne Hand- habe, womit der Hahn L auf- und zugedrehet wird, K E ein eiſerner Arm mit einer Schraube, den Wirbel im Hahne feſte zu ſtellen. G iſt ein anderer Hahn, dadurch im An- fang Waſſer vermittelſt des andern Hahns Z aus dem Kaſten X zu laſſen in das Gefaͤß O P oder auch in A A. B O P der Cylinder oder Recipient, ſo auch bis a a voll Waſſer, das uͤbrige Lufft. Dieſer hat unten bey P eine Oeffnung, damit wenn das Waſſer P ge- Pars Generalis. R r

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/177
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/177>, abgerufen am 29.04.2024.