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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Beicht-Gebett.
O gütiger barmhertziger Gott/ erbarm dich mei-
ner/ vnd sey mir gnädig. O mildreichester Hey-
land/ der du so hoch vnd thewer geschworen/ spre-
chend: So wahr als ich leb/ begehr ich
den Tod deß Sünders nicht/ sondern daß er
sich bekehre/ vnd lebe.
Jch bitte dich durch dei-
nen heiligen Namen/ durch die Krafft vnd Ge-
walt deiner allerheiligsten Gottheit/ durch das bit-
ter Leyden vud Sterben JEsu Christi/ durch die
Rew vnd Angst/ so er am heiligen Oelberg auß-
gestanden/ durch alle vnd jede Tropffen seines ro-
senfarben Bluts/ durch die Krafft vnd Würckung
der H. siben Sacramenten/ vnd durch die Fürbitt
vnnd Verdienst der allerseeligsten Jungfrawen
Marioe vnnd aller Heiligen/ daß du mir meine
Sünd gnädiglich verzeyhen wollest. Es rewet
mich von Hertzen/ O mildreichester Gott/ daß
ich dich meinen allerliebreichsten Freund vnd Vat-
ter so offt vnd vilmal beleydiget/ verunehrt vnd
verachtet hab. Wolte Gott ich häts nit gethan.
Wolte Gott ich hätt dich mein lebtag nimmer
beleydiget. Wolte Gott ich hätt dir allzeit trew-
lich gedient/ vnd deinen heiligen Einsprechungen
gefolgt/ vnd mich in aller Tugend auffs fleissigist
geübt! Ach daß ich die übel verlohrne Zeit kön-
te widerruffen! Ach daß ich machen könte/ daß
das jenig/ so geschehen ist/ nicht geschehen wäre/
wie wolt ichs so gern thun! Jch nimme mir a-
ber vestiglich für/ dir hinfüro trewlicher zudienen/
vnd dich mit keiner Sünd wissentlich mehr zuer-
erzürnen.

Vnd
Pars IV. G

Beicht-Gebett.
O gütiger barmhertziger Gott/ erbarm dich mei-
ner/ vnd ſey mir gnädig. O mildreicheſter Hey-
land/ der du ſo hoch vnd thewer geſchworen/ ſpre-
chend: So wahr als ich leb/ begehr ich
den Tod deß Sünders nicht/ ſondern daß er
ſich bekehre/ vnd lebe.
Jch bitte dich durch dei-
nen heiligen Namen/ durch die Krafft vnd Ge-
walt deiner allerheiligſten Gottheit/ durch das bit-
ter Leyden vud Sterben JEſu Chriſti/ durch die
Rew vnd Angſt/ ſo er am heiligen Oelberg auß-
geſtanden/ durch alle vnd jede Tropffen ſeines ro-
ſenfarben Bluts/ durch die Krafft vnd Würckung
der H. ſiben Sacramenten/ vnd durch die Fürbitt
vnnd Verdienſt der allerſeeligſten Jungfrawen
Mariœ vnnd aller Heiligen/ daß du mir meine
Sünd gnädiglich verzeyhen wolleſt. Es rewet
mich von Hertzen/ O mildreicheſter Gott/ daß
ich dich meinen allerliebreichſten Freund vnd Vat-
ter ſo offt vnd vilmal beleydiget/ verunehrt vnd
verachtet hab. Wolte Gott ich häts nit gethan.
Wolte Gott ich hätt dich mein lebtag nimmer
beleydiget. Wolte Gott ich hätt dir allzeit trew-
lich gedient/ vnd deinen heiligen Einſprechungen
gefolgt/ vnd mich in aller Tugend auffs fleiſſigiſt
geübt! Ach daß ich die übel verlohrne Zeit kön-
te widerꝛuffen! Ach daß ich machen könte/ daß
das jenig/ ſo geſchehen iſt/ nicht geſchehen wäre/
wie wolt ichs ſo gern thun! Jch nimme mir a-
ber veſtiglich für/ dir hinfüro trewlicher zudienen/
vnd dich mit keiner Sünd wiſſentlich mehr zuer-
erzürnen.

Vnd
Pars IV. G
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[97/0097] Beicht-Gebett. O gütiger barmhertziger Gott/ erbarm dich mei- ner/ vnd ſey mir gnädig. O mildreicheſter Hey- land/ der du ſo hoch vnd thewer geſchworen/ ſpre- chend: So wahr als ich leb/ begehr ich den Tod deß Sünders nicht/ ſondern daß er ſich bekehre/ vnd lebe. Jch bitte dich durch dei- nen heiligen Namen/ durch die Krafft vnd Ge- walt deiner allerheiligſten Gottheit/ durch das bit- ter Leyden vud Sterben JEſu Chriſti/ durch die Rew vnd Angſt/ ſo er am heiligen Oelberg auß- geſtanden/ durch alle vnd jede Tropffen ſeines ro- ſenfarben Bluts/ durch die Krafft vnd Würckung der H. ſiben Sacramenten/ vnd durch die Fürbitt vnnd Verdienſt der allerſeeligſten Jungfrawen Mariœ vnnd aller Heiligen/ daß du mir meine Sünd gnädiglich verzeyhen wolleſt. Es rewet mich von Hertzen/ O mildreicheſter Gott/ daß ich dich meinen allerliebreichſten Freund vnd Vat- ter ſo offt vnd vilmal beleydiget/ verunehrt vnd verachtet hab. Wolte Gott ich häts nit gethan. Wolte Gott ich hätt dich mein lebtag nimmer beleydiget. Wolte Gott ich hätt dir allzeit trew- lich gedient/ vnd deinen heiligen Einſprechungen gefolgt/ vnd mich in aller Tugend auffs fleiſſigiſt geübt! Ach daß ich die übel verlohrne Zeit kön- te widerꝛuffen! Ach daß ich machen könte/ daß das jenig/ ſo geſchehen iſt/ nicht geſchehen wäre/ wie wolt ichs ſo gern thun! Jch nimme mir a- ber veſtiglich für/ dir hinfüro trewlicher zudienen/ vnd dich mit keiner Sünd wiſſentlich mehr zuer- erzürnen. Vnd Pars IV. G

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/97>, abgerufen am 16.06.2024.