Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Fr. v. Fischer.
Warum nicht gar, der Abend ist kühl, willst
Du mich morgen krank wissen?
Mad. Knorr.
Jn dieser Hinsicht soll man wohl nicht sparen. --
Eine Krankheit kommt höher als zehn Fiaker.
Weinberl (für sich).
Mich kommt wieder Ein Fiaker höher, als
wenns morgen zehn Krankheiten kriegt.
Fr. v. Fischer (zu Weinberl).
Ohne Widerrede, wir fahren.
Mad. Knorr
(zu Frau v. Fischer).
War das aber ein guter Rath von mir, daß ich
g'sagt hab um den Mantel nach Haus schicken.
Fr. v. Fischer.
Ja wohl, aber hier will ich doch ablegen. (Geht
zu einem am Fenster stehenden Stuhl und legt den Burnus
ab, wobei ihr Madam Knorr behülflich ist.)
Weinberl
(im Vordergrund zu Christoph).
Christoph! Sie haben doch etwas Geld bei sich?
Christoph.
Nein, gar keins.
Fr. v. Fiſcher.
Warum nicht gar, der Abend iſt kühl, willſt
Du mich morgen krank wiſſen?
Mad. Knorr.
Jn dieſer Hinſicht ſoll man wohl nicht ſparen. —
Eine Krankheit kommt höher als zehn Fiaker.
Weinberl (fuͤr ſich).
Mich kommt wieder Ein Fiaker höher, als
wenns morgen zehn Krankheiten kriegt.
Fr. v. Fiſcher (zu Weinberl).
Ohne Widerrede, wir fahren.
Mad. Knorr
(zu Frau v. Fiſcher).
War das aber ein guter Rath von mir, daß ich
g’ſagt hab um den Mantel nach Haus ſchicken.
Fr. v. Fiſcher.
Ja wohl, aber hier will ich doch ablegen. (Geht
zu einem am Fenſter ſtehenden Stuhl und legt den Burnus
ab, wobei ihr Madam Knorr behuͤlflich iſt.)
Weinberl
(im Vordergrund zu Chriſtoph).
Chriſtoph! Sie haben doch etwas Geld bei ſich?
Chriſtoph.
Nein, gar keins.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0115" n="109"/>
          <sp who="#FISH ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr. v. Fi&#x017F;cher</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Warum nicht gar, der Abend i&#x017F;t kühl, will&#x017F;t<lb/>
Du mich morgen krank wi&#x017F;&#x017F;en?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KNO">
            <speaker><hi rendition="#g">Mad. Knorr</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Jn die&#x017F;er Hin&#x017F;icht &#x017F;oll man wohl nicht &#x017F;paren. &#x2014;<lb/>
Eine Krankheit kommt höher als zehn Fiaker.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WEIN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker>
            <stage>(fu&#x0364;r &#x017F;ich).</stage><lb/>
            <p>Mich kommt wieder Ein Fiaker höher, als<lb/>
wenns morgen zehn Krankheiten kriegt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FISH ">
            <speaker> <hi rendition="#g">Fr. v. Fi&#x017F;cher</hi> </speaker>
            <stage>(zu Weinberl).</stage><lb/>
            <p>Ohne Widerrede, wir fahren.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KNO">
            <speaker> <hi rendition="#g">Mad. Knorr</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(zu Frau v. Fi&#x017F;cher).</stage><lb/>
            <p>War das aber ein guter Rath von mir, daß ich<lb/>
g&#x2019;&#x017F;agt hab um den Mantel nach Haus &#x017F;chicken.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FISH ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr. v. Fi&#x017F;cher</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ja wohl, aber hier will ich doch ablegen.</p>
            <stage>(Geht<lb/>
zu einem am Fen&#x017F;ter &#x017F;tehenden Stuhl und legt den Burnus<lb/>
ab, wobei ihr Madam Knorr behu&#x0364;lflich i&#x017F;t.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WEIN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(im Vordergrund zu Chri&#x017F;toph).</stage><lb/>
            <p>Chri&#x017F;toph! Sie haben doch etwas Geld bei &#x017F;ich?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker><hi rendition="#g">Chri&#x017F;toph</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Nein, gar keins.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0115] Fr. v. Fiſcher. Warum nicht gar, der Abend iſt kühl, willſt Du mich morgen krank wiſſen? Mad. Knorr. Jn dieſer Hinſicht ſoll man wohl nicht ſparen. — Eine Krankheit kommt höher als zehn Fiaker. Weinberl (fuͤr ſich). Mich kommt wieder Ein Fiaker höher, als wenns morgen zehn Krankheiten kriegt. Fr. v. Fiſcher (zu Weinberl). Ohne Widerrede, wir fahren. Mad. Knorr (zu Frau v. Fiſcher). War das aber ein guter Rath von mir, daß ich g’ſagt hab um den Mantel nach Haus ſchicken. Fr. v. Fiſcher. Ja wohl, aber hier will ich doch ablegen. (Geht zu einem am Fenſter ſtehenden Stuhl und legt den Burnus ab, wobei ihr Madam Knorr behuͤlflich iſt.) Weinberl (im Vordergrund zu Chriſtoph). Chriſtoph! Sie haben doch etwas Geld bei ſich? Chriſtoph. Nein, gar keins.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/115
Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/115>, abgerufen am 04.05.2024.