Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
schrieben stehe Matth. c. 5. v. 12. und c. 20. v.
8. und c. 25. v. 38. Lese Rom. 2. v. 6. 1. Corinth.
3. v. 8. Gal. 6. v. 8. 2. Corinth. 4. v. 17. 2. Ti-
moth. 4. v. 7. Col. 3. v. 23. Apoc. 3. v. 4. &c.

Lefe/ sag ich/ was da geschrieben stehe/ so
wirstu sehen und greiffen/ wie die gute
Werck im Himmel so reichlich belohnet
werden. Daß Christus aber uns/ obschon
wir alles gethan/ was uns befohlen ist/ den-
noch unnütze Knechte nenne/ hat diesen Ver-
stand/ weilen wir dasselbe nit auß unsern ey-
genen Kräfften gethan/ weder thun können/
sonderen durch die Hülff und Gnade Got-
tes; nit aber diesen: daß wir durch Verrich-
tung alles dessen/ was uns befohlen/ nichts
verdienen. Und wundert mich/ daß H. Ger-
stenberger die Sprüche göttlicher heil.
Schrifft/ in welchen wir unnütze Knechte
genennt werden/ so fleissig auffsuche; war-
umb suchet er auch nit auff die jenige Sprü-
che/ in welchen wir nutze Knechte genennt
werden? Matth. c. 25. v. 23. sagt Christus al-
so: Ey du frommer und getrewer
Knecht/ dieweil du über wenigem
trew gewesen bist/ so will ich dich über
viel setzen.
Weilen aber gleich wie durch
obiges/ also auch durch alles übriges/ was

un-

Guͤldenes Schwerd.
ſchrieben ſtehe Matth. c. 5. v. 12. und c. 20. v.
8. und c. 25. v. 38. Leſe Rom. 2. v. 6. 1. Corinth.
3. v. 8. Gal. 6. v. 8. 2. Corinth. 4. v. 17. 2. Ti-
moth. 4. v. 7. Col. 3. v. 23. Apoc. 3. v. 4. &c.

Lefe/ ſag ich/ was da geſchrieben ſtehe/ ſo
wirſtu ſehen und greiffen/ wie die gute
Werck im Himmel ſo reichlich belohnet
werden. Daß Chriſtus aber uns/ obſchon
wir alles gethan/ was uns befohlen iſt/ den-
noch unnuͤtze Knechte nenne/ hat dieſen Ver-
ſtand/ weilen wir daſſelbe nit auß unſern ey-
genen Kraͤfften gethan/ weder thun koͤnnen/
ſonderen durch die Huͤlff und Gnade Got-
tes; nit aber dieſen: daß wir durch Verrich-
tung alles deſſen/ was uns befohlen/ nichts
verdienen. Und wundert mich/ daß H. Ger-
ſtenberger die Sprüche goͤttlicher heil.
Schrifft/ in welchen wir unnuͤtze Knechte
genennt werden/ ſo fleiſſig auffſuche; war-
umb ſuchet er auch nit auff die jenige Spruͤ-
che/ in welchen wir nutze Knechte genennt
werden? Matth. c. 25. v. 23. ſagt Chriſtus al-
ſo: Ey du frommer und getrewer
Knecht/ dieweil du uͤber wenigem
trew geweſen biſt/ ſo will ich dich uͤber
viel ſetzen.
Weilen aber gleich wie durch
obiges/ alſo auch durch alles uͤbriges/ was

un-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0524" n="512"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chrieben &#x017F;tehe <hi rendition="#aq">Matth. c. 5. v.</hi> 12. und <hi rendition="#aq">c. 20. v.</hi><lb/>
8. und <hi rendition="#aq">c. 25. v.</hi> 38. Le&#x017F;e <hi rendition="#aq">Rom. 2. v. 6. 1. Corinth.<lb/>
3. v. 8. Gal. 6. v. 8. 2. Corinth. 4. v. 17. 2. Ti-<lb/>
moth. 4. v. 7. Col. 3. v. 23. Apoc. 3. v. 4. &amp;c.</hi><lb/>
Lefe/ &#x017F;ag ich/ was da ge&#x017F;chrieben &#x017F;tehe/ &#x017F;o<lb/>
wir&#x017F;tu &#x017F;ehen und greiffen/ wie die gute<lb/>
Werck im Himmel &#x017F;o reichlich belohnet<lb/>
werden. Daß Chri&#x017F;tus aber uns/ ob&#x017F;chon<lb/>
wir alles gethan/ was uns befohlen i&#x017F;t/ den-<lb/>
noch unnu&#x0364;tze Knechte nenne/ hat die&#x017F;en Ver-<lb/>
&#x017F;tand/ weilen wir da&#x017F;&#x017F;elbe nit auß un&#x017F;ern ey-<lb/>
genen Kra&#x0364;fften gethan/ weder thun ko&#x0364;nnen/<lb/>
&#x017F;onderen durch die Hu&#x0364;lff und Gnade Got-<lb/>
tes; nit aber die&#x017F;en: daß wir durch Verrich-<lb/>
tung alles de&#x017F;&#x017F;en/ was uns befohlen/ nichts<lb/>
verdienen. Und wundert mich/ daß H. Ger-<lb/>
&#x017F;tenberger die Sprüche go&#x0364;ttlicher heil.<lb/>
Schrifft/ in welchen wir unnu&#x0364;tze Knechte<lb/>
genennt werden/ &#x017F;o flei&#x017F;&#x017F;ig auff&#x017F;uche; war-<lb/>
umb &#x017F;uchet er auch nit auff die jenige Spru&#x0364;-<lb/>
che/ in welchen wir nutze Knechte genennt<lb/>
werden? <hi rendition="#aq">Matth. c. 25. v.</hi> 23. &#x017F;agt Chri&#x017F;tus al-<lb/>
&#x017F;o: <hi rendition="#fr">Ey du frommer und getrewer<lb/>
Knecht/ dieweil du u&#x0364;ber wenigem<lb/>
trew gewe&#x017F;en bi&#x017F;t/ &#x017F;o will ich dich u&#x0364;ber<lb/>
viel &#x017F;etzen.</hi> Weilen aber gleich wie durch<lb/>
obiges/ al&#x017F;o auch durch alles u&#x0364;briges/ was<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">un-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[512/0524] Guͤldenes Schwerd. ſchrieben ſtehe Matth. c. 5. v. 12. und c. 20. v. 8. und c. 25. v. 38. Leſe Rom. 2. v. 6. 1. Corinth. 3. v. 8. Gal. 6. v. 8. 2. Corinth. 4. v. 17. 2. Ti- moth. 4. v. 7. Col. 3. v. 23. Apoc. 3. v. 4. &c. Lefe/ ſag ich/ was da geſchrieben ſtehe/ ſo wirſtu ſehen und greiffen/ wie die gute Werck im Himmel ſo reichlich belohnet werden. Daß Chriſtus aber uns/ obſchon wir alles gethan/ was uns befohlen iſt/ den- noch unnuͤtze Knechte nenne/ hat dieſen Ver- ſtand/ weilen wir daſſelbe nit auß unſern ey- genen Kraͤfften gethan/ weder thun koͤnnen/ ſonderen durch die Huͤlff und Gnade Got- tes; nit aber dieſen: daß wir durch Verrich- tung alles deſſen/ was uns befohlen/ nichts verdienen. Und wundert mich/ daß H. Ger- ſtenberger die Sprüche goͤttlicher heil. Schrifft/ in welchen wir unnuͤtze Knechte genennt werden/ ſo fleiſſig auffſuche; war- umb ſuchet er auch nit auff die jenige Spruͤ- che/ in welchen wir nutze Knechte genennt werden? Matth. c. 25. v. 23. ſagt Chriſtus al- ſo: Ey du frommer und getrewer Knecht/ dieweil du uͤber wenigem trew geweſen biſt/ ſo will ich dich uͤber viel ſetzen. Weilen aber gleich wie durch obiges/ alſo auch durch alles uͤbriges/ was un-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/524
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/524>, abgerufen am 16.06.2024.